Neues von den Inklusions-Apologeten: Auf den Lehrer kommt es an!

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    Je länger ich in diesem Thread mitlese und mir die dazugehörigen Meldungen von Beiträgen an die Moderatoren mitlese, desto mehr fühle ich mich an meine 3. Klasse erinnert, wenn sie mal wieder eine Petzphase haben: "Frau Conniiiii, der da hat ... gesagti!" ...

    Hm, wenn man diese Konflikte im Thread austrägt, sagen die Mods immer geschlossen, dass es nicht hierherpasst und wir melden sollen.


    Dieses Thema ist sehr emotional besetzt. Deswegen muss es nicht jedes Mal persönlich werden.


    Und wenn ich unfreundlich war, dann bist nicht du gemeint, Tequila :)

    • Offizieller Beitrag

    Hm, wenn man diese Konflikte im Thread austrägt, sagen die Mods immer geschlossen, dass es nicht hierherpasst und wir melden sollen.
    Dieses Thema ist sehr emotional besetzt. Deswegen muss es nicht jedes Mal persönlich werden.


    Und wenn ich unfreundlich war, dann bist nicht du gemeint, Tequila :)

    Ich sage meinen Schülern dann immer: Kümmert euch um euch selber. Seht zu, dass ihr euch so verhaltet, wie ihr von anderen behandelt werden wollt.
    Ihr tragt es ja auch hier im Thread aus.


    Aber wenn jetzt die Ansicht geäußert wird, dass es hier eben emotional wird und das dann so aussieht wie hier: Bitte, aber beschwert euch dann nicht, wenn was zurück kommt. Wer austeilt, sollte auch einstecken können.

    • Offizieller Beitrag

    Nu wurde ich auch noch von einem der Kontrahenten angeschrieben, hier was im Thread zu machen. Habe ich. Und bitte darum, zu bedenken, dass wir Moderatoren das hier freiwillig, meist sogar gerne, in unserer Freizeit machen. Ich habe seit heute Ferien, mein Haus sieht aus, als wäre es in den letzten zwei Wochen total vernachlässigt worden (ach was!) und ständig poppt das Moderationsfenster auf, weil irgendjemand wieder jemanden melden möchte.
    Kindergarten.
    Hat einer von euch vielleicht noch nen Nachbarn, der ist Anwalt? Mit dem könnte man auch noch drohen...


    Im Ernst. Bei meinen Kindern funktioniert das: Wenn ihr nicht ohne heulen miteinander spielen könnt, nehme ich das Spielzeug weg.
    Ne temporäre Sperre dieses Threads wäre das Äquivalent in dieser Diskussion unter Erwachsenen...


    Ich hab Ferien. Und geh jetzt meine Küche putzen.

  • Lord Voldemort, deine Äußerung zu den geistig Behinderten war mehr als unterste Schublade. Ich finde viele deiner Aussagen schon so befremdlich, vor dem Hintergrund, dass du angibst stellvertretender Schulleiter zu sein, um so mehr. Der Ton scheint mir sehr salopp, sehr polemisch, sehr alles. Ruft bei mir Stirnrunzeln und Kopfschütteln hervor.

  • Lord Voldemort, deine Äußerung zu den geistig Behinderten war mehr als unterste Schublade. Ich finde viele deiner Aussagen schon so befremdlich, vor dem Hintergrund, dass du angibst stellvertretender Schulleiter zu sein, um so mehr. Der Ton scheint mir sehr salopp, sehr polemisch, sehr alles. Ruft bei mir Stirnrunzeln und Kopfschütteln hervor.

    Korrekt. Und DAS hat nichts mit Kindergarten zu tun - das hat auch nichts mehr mit Meinungsfreiheit zu tun.

  • Geh und stell Strafanzeige, geh und schau zu, wie der Polizist oder Justizangestellte versuchen wird ernst zu bleiben. Manchmal ist es echt peinlich mit was für Ansichten von Grundrechten Menschen Lehrer werden können. 8|


    P.S.: Ich stimme Lord Voldemort in vielem was er sagt nicht zu und das war auch bei dieser Aussage so, frikolettas einfältige und totalitäre Weltsicht hingegen finde ich deutlich erschreckender. Sie glaubt nämlich dabei höchstwahrscheinlich noch, dass sie moralisch einwandfrei und "gut" handelt. Denn ja, man kann auch eine moralisch einwandfreie Weltsicht totalitär vertreten, was dann sehr wenig mit Meinungsfreiheit zu tun hat.

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • ...Manchmal ist es echt peinlich mit was für Ansichten von Grundrechten Menschen Lehrer werden können..

    Das meine ich. Sag doch der Kollegin einfach was du denkst und mach daraus keinen persönlichen Angriff.

  • Das war kein persönlicher Angriff, sondern eine Feststellung von Tatsachen. Jemanden anzeigen, weil er sagt, dass geistig behinderte Menschen nicht zur Gesellschaft dazugehören können (ich hab den Wortlaut nicht mehr und das Originalzitat ist weg)? Weshalb? Das ist strafrechtlich riesengroßer Humbug, da ist noch nicht einmal Volksverhetzung einschlägig (und das ist einer der wenigen Paragraphen die überhaupt in die Richtung gehen) und - und das finde ich noch viel schlimmer - ist ein Zeichen für eine Diskussionskultur die unter aller Sau ist. "Jemand hat eine Meinung, die mir nicht gefällt? Ich sollte ihn anzeigen!" Welches Bild von Diskussion steckt denn dahinter und was wird dadurch in der Schule den Schülern vermittelt?


    Aufs Thema bezogen: Es ist völlig egal, ob jemand für Inklusion oder dagegen ist, für beide Standpunkte gibt es gute Gründe (Teilhabe vs professionelle Unterstützung) und für beide Standpunkte gibt es sehr polemische Gründe (menschenverachtende Ausgrenzung vs. halten durch ihre Unfähigkeit nur die normalen Kinder vom Lernen ab). Wir haben hier im Thread beide Argumentationsarten gehört. Der eigentlich wichtige Punkt ist doch: Das ganze wird bei uns demokratisch entschieden, das heißt zum einen, dass die Entscheidung der Mehrheit zu respektieren ist (Mehrheitsprinzip), zum anderen aber auch, dass die Meinung der Minderheit schützenswert ist (Minderheitenschutz). In Deutschland entscheiden wir das Ganze parlamentarisch, nicht basisdemokratisch. In NRW wird die Inklusion gerade sehr stark verlangsamt, bzw. rückabgewickelt, in anderen Bundesländern werden die Anstrengungen in die Richtung verstärkt. Was schön wäre, aber nicht passieren wird, wäre eine empirische Begleitung des Ganzen und zwar nicht auf Fragebogenbasis aka "meinen Kind geht es durch Inklusion viel besser und es lernt bestimmt viel mehr", sondern durch harte Beobachtungs- bzw. Testverfahren. Wer profitiert davon, wer hat eventuelle Nachteile, leistungsmäßig, vom Arbeitsverhalten, vom Sozialverhalten, etc.
    Dann hätten wir mal eine richtige Basis auf der man arbeiten könnte. Einfach zu behaupten "aber den Kindern geht es doch viel besser, wenn sie inklusiv beschult werden" mag sicherlich für manche Kinder gelten, aber ich hätte gerne einen Beleg über die Veränderung...für alle Kinder. Vom Studiendesign her wäre das relativ simpel (allerdings ein wenig zeitaufwändig (Längsschnitt)), politisch gewollt ist es von keiner Partei. Die wollen sich ihre Meinungen auch nicht durch Fakten kaputtmachen lassen. :)


    P.S.: Yummi: Ich glaube sie wollte nur Voldemort (ich glaube spätestens da hätte jeder Polizist der Harry Potter kennt echte Problem mit der Fassung bekommen) anzeigen.

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  • Ich finde, man sollte bei dieser Aussage von Lord Voldemort schon klare Kante zeigen - mehr als nur eine Nicht-Zustimmung. Auch wenn man nicht dafür belangt werden kann, entspricht das für meine Begriffe nicht den Werten unseres Grundgesetzes und der Behindertenrechtskonvention. Das ist eine abwertende Pauschalisierung gewesen, die unter dem Phänomen ableism zu fasssen ist!



    Die empirische Lage zur Inklusion in der Schule ist, wenn ich das richtig im Kopf habe, wie so oft einerseits umstritten und andererseits von der Interpretation abhängig. Aus der Uni habe ich mitgenommen, dass es in Deutschland Studien gab, welche ganz klar für die Inklusion sprachen. Diese wurden allerdings insbesondere dafür kritisiert, dass sie 'raisin picking' betrieben haben sollen, sprich: Es wurden Gruppen betrachtet, bei denen besonders gute Voraussetzungen vorlagen (kleine Klassen, hohe Motivation der Schüler*innen und dauerhafte Begleitung durch Förderschulkräfte zusätzlich zu den 'normalen' Lehrkräften). Internationale Studien und Metastudien kamen jedenfalls zu kritischeren Ergebnissen.


    Heute erst gab es einen Artikel der taz, in dem es auch um eine Studie geht, die auf Rügen stattfindet. Das Projekt, bei dem es auf der Insel mittlerweile gar keine Förderschulen mehr gibt und alle Kinder gemeinsam unterrichtet werden, wird dort wissenschaftlich begleitet:
    http://taz.de/Regelschule-vs-Sonderschule/!5426787/



    Meiner Meinung nach, auch wenn es zugegebenermaßen eine Floskel ist, sollten wir uns weniger über das ob als viel mehr um das wie streiten. Ich sehe die Umsetzung in einem unter dem Paradigma des Konstruktivismus konzipierten Unterricht auf jeden Fall als möglich und förderlich für alle Kinder.
    Ausgewählte Argumente wären meinerseits, dass die Inklusion einen wesentlichen Beitrag zum sozialen Lernen und der Prävention der Radikalisierung (Stichwort: individuelle Handlungsstrategie -> Kontakt mit Minderheiten oder diskriminierten Gruppen) leisten kann. Es werden quasi nebenbei Werte vermittelt ("Menschen mit Behinderung sind Normalität in dieser, unserer, Gesellschaft").
    Im Sinne eines peer-to-peer Learnings bietet es ebenso das Potenzial, dass die Kinder gegenseitig Verantwortung füreinander übernehmen und dass bekanntlich der höchste Lerneffekt im Unterrichten Anderer besteht.
    Ein inklusiver Unterricht heißt aus meiner Sicht auch, dass es nicht nur um I-Kinder geht, sondern dass insgesamt differenziert wird, dass Hilfen auch schwächeren Schüler*innen zu gute kommen. Bestes Beispiel dafür ist das Konzept der Leichten Sprache. Dieses ist im Fachgebiet Behinderungen entstanden und kann gerade in der Grundschule Schüler*innen mit Sprachschwierigkeiten (zum Beispiel Kindern, denen nicht irgendetwas diagnostiziert wurde, sondern die kleinere Probleme mit Sprache haben, oder auch geflüchteten Kindern) helfen. Aus der Leichten Sprache wird auch ein Konzept der Einfachen Sprache entwickelt, dass sich zwischen Leichter Sprache und Standardsprache einordnen lässt. Anhand dieses Beispiels sieht man, dass Inklusion eine Differenzierung für alle ermöglichen kann. Gleichzeitig bedeutet das natürlich, dass alle Kinder gefördert und gefordert werden sollen, womit auch die Notwendigkeit einer Begabtenförderung (und alles was in diese Richtung geht) einen höheren Stellenwert bekommen sollte.
    Schaut man sich das inklusionsdidaktische Netz zum Beispiel nach Kahlert an, hat ein inklusiver Unterricht auch das Potenzial, insgesamt mehr Lernkanäle und Lernwege, mehr Zugänge zu Themen für alle zu schaffen (zum Beispiel in Form eines sensomotorischen oder emotionalen Zugangs).
    Das alles ist natürlich auch nur ein Ideal, für welches die richtigen Voraussetzungen gegeben sein müssen.

    Am I out of touch? :/ No, it's the children who are wrong. :musik:

  • Meiner Meinung nach, auch wenn es zugegebenermaßen eine Floskel ist, sollten wir uns weniger über das ob als viel mehr um das wie streiten.

    Ich denke schon, daß wir über das "Ob" diskutieren sollten, schließlich dreht NRW nicht umsonst gerade das Rad wieder zurück.



    Bestes Beispiel dafür ist das Konzept der Leichten Sprache. Dieses ist im Fachgebiet Behinderungen entstanden und kann gerade in der Grundschule Schüler*innen mit Sprachschwierigkeiten (zum Beispiel Kindern, denen nicht irgendetwas diagnostiziert wurde, sondern die kleinere Probleme mit Sprache haben, oder auch geflüchteten Kindern) helfen.

    Das Konzept sollte man dann aber bitte auch bis zum Ende der schulischen Ausbildung durchziehen. Ich habe bei den Azubis häufiger das Problem, daß sie die Fragestellungen gar nicht verstehen. So hieß es früher z.B. Lehrling und Meister, dann kam irgendwann Auszubildender und Ausbilder. Damit haben viele Schüler schon Probleme, weil die Wörter so ähnlich sind. Heute steht in den Aufgaben dann Lernender und Lehrender, noch schlimmer! Diese ausufernde Political Correctness führt dazu, daß viele im Prüfungsstreß die Fragen gar nicht mehr richtig lesen bzw. verstehen und entsprechend falsch antworten.
    Ähnlich ist es mit den heute geforderten Lernsituationen. Wo es früher für den Elektriker in der Prüfung hieß: "Wie installieren sie eine AP-Steckdose an einer gemauerten Wand?" steht heute erst einmal eine ewig lange Erklärung über Familie X, die in Y ein Einfamilienhaus bewohnt, ... bis dann irgendwann die Aufgabe kommt: "Installieren sie eine Steckdose im Heizungskeller". Weil das inzw. ganze Aufsätze in der Aufgabenstellung sind, wurde die Bearbeitungszeit schon verlängert, weil selbst Durchschnitts-Elektriker das nicht schaffen das alles so schnell zu lesen.
    Und jetzt komme mir bitte keiner mit dem ewigen "Schülerinnen und Schüler". Erstens müßte dann jede Lehrerin "Schüler und Schülerinnen" schreiben, weil ich damals schon beim Briefeschreiben in der Grundschule gelernt habe, daß immer das jeweils andere Geschlecht vorne steht (das war in den 1980ern, da hieß es dann immer "Sehr geehrte Herren und Damen", wenn eine Frau den Brief schreibt) und zweitens habe ich unter meinen Schülern in all den Jahren nie mehr als 2% Schülerinnen gehabt. Als ich vor Jahren meine Unterrichtsentwürfe abgegeben habe, in denen "Schüler" stand, gabs deswegen auch schon Ärger, interessierte auch niemanden, daß es in der Klasse gar keine Schülerinnen gab. Political Correctness! :daumenrunter:


    Gleichzeitig bedeutet das natürlich, dass alle Kinder gefördert und gefordert werden sollen, womit auch die Notwendigkeit einer Begabtenförderung (und alles was in diese Richtung geht) einen höheren Stellenwert bekommen sollte.

    Also ich sehe das aktuelle Problem der Begabtenförderung darin, daß die Schulabschlüsse irgendwie alle nichts mehr Wert sind. Die Begabten können sich gar nicht mehr nach oben ausdifferenzieren, weil das Abitur oder zumindest die Fachhochschulreife irgendwie zum Standard wird. Gleichzeitig zeigen die Durchfallzahlen an den Universitäten in den ersten Semestern, daß die Leute mit Allgemeiner Hochschulreife irgendwie wohl doch nicht reif sind den Lehrbetrieb an einer Universität durchzustehen.
    Entsprechend müßte man an der Stelle wieder für eine Aufwertung der Abschlüsse sorgen, auf das dann auch in der Industrie klar wird, daß ein Realschulabschluß wieder was Wert ist und als Zugangsvoraussetzung für eine Lehre nicht mehr das Abitur gefordert wird, wie es inzw. bei vielen Betrieben die Realität ist, leider.

  • Mit der Antwort gehst du nicht so wirklich auf das ein, was ich schrieb, habe ich das Gefühl. Das sind jetzt mehr Nebendiskussionen (oder täusche ich mich?), deshalb vielleicht nur kurz:


    Ich würde eher sagen, sie halten in NRW das Rad an. Die Frage ist, ob man das rollende Rad überhaupt noch aufhalten kann. Prinzipiell hat durch die Behindertenrechtskonvention jedes Kind ein Recht auf den Zugang zu einer Regelschule. Man kann davon ausgehen, dass ein guter Teil der Eltern und Kinder dieses Recht in Anspruch nehmen wird. Eine Fortführung der Förderschulen unter der Bedingung, weniger Schüler*innen zu haben, wird vor dem Kostenhintergrund mindestens interessant. Man muss also über das wie diskutieren, denn Inklusion bleibt Realität, auch wenn das Tempo der Verbreitung vielleicht nachlässt.


    Gegenderte Sprache steht sicherlich im Spannungsverhältnis zur Leichten Sprache. Da stimme ich dir zu und da kann man bestimmt Lösungen finden. Nicht zustimmen kann ich aber bei deiner abwertenden Verwendung des Begriffes political correctness. Ich sehe die Notwendigkeit, auch die 2% der Schülerinnen in einem Text anzusprechen und nicht zu unterschlagen.


    Auch bei deinem letzten Absatz möchte ich dir nicht unbedingt zustimmen. Es ist aber auch wenig relevant für mein Argument für die Inklusion, dass nämlich Inklusion eine Förderung aller Kinder bedeutet und für mich damit auch die Förderung besonders begabter Kinder einhergeht, die Wertschätzung für diese Förderung für alle also steigt. Korrigier mich bitte, wenn ich dein Gegenargument nicht gefunden / verstanden habe.

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  • Nur kurz, ich hab gerade einen Termin: Das steht definitiv nicht so in der Behindertenrechtskonvention. Ich weiß nicht ob ich es hier geschrieben habe, aber der Konvention geht es darum dass Schüler mit Behinderungen überhaupt Zugang zum Schulsystem haben, es gibt nämlich immer noch genug Länder in denen sie einfach zuhause bleiben. Zum Rest später :)

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    Einmal editiert, zuletzt von Valerianus ()

  • Ich würde eher sagen, sie halten in NRW das Rad an. Die Frage ist, ob man das rollende Rad überhaupt noch aufhalten kann. Prinzipiell hat durch die Behindertenrechtskonvention jedes Kind ein Recht auf den Zugang zu einer Regelschule. Man kann davon ausgehen, dass ein guter Teil der Eltern und Kinder dieses Recht in Anspruch nehmen wird.

    Also so wie ich die Behindertenrechtskonvention der UN lese, geht daraus hervor, daß die Behinderten das Recht auf einen Zugang zum Schulsystem haben müssen. Es steht aber nicht ausdrücklich darin, daß dies an einer Regelschule geschehen soll. Da bin ich ganz bei Valerianus.
    Der Passus "Regelschule" ist doch nur reingekommen, weil es den Politikern gelegen kam, um Geld zu sparen. Bei den kleinen Klassenstärken in den Sonderschulen ist ein Schulplatz dort nämlich wesentlich teurer als in der Regelschule.


    Außerdem reden alle Politiker rdavon, daß die Eltern die Möglichkeit haben sollen ihre Kinder zur Regelschule zu schicken. Dies schließt aber auch ein, daß sie die Möglichkeit haben müssen, eben dies nicht zu tun. Durch die Schließung der Sonderschulen wird ihnen diese Wahlmöglichkeit de facto genommen, weil es keine Sonderschulen in halbwegs vertretbarer Entfernung zum Wohnort mehr gibt.


    Es ist aber auch wenig relevant für mein Argument für die Inklusion, dass nämlich Inklusion eine Förderung aller Kinder bedeutet und für mich damit auch die Förderung besonders begabter Kinder einhergeht, die Wertschätzung für diese Förderung für alle also steigt. Korrigier mich bitte, wenn ich dein Gegenargument nicht gefunden / verstanden habe.

    Klar bin ich eindeutig für die Begabtenförderung, aber diese Förderung muß sich dann auch irgendwie in Ergebnissen niederschlagen können. Dadurch, daß die Schulabschlüsse aber inflationär verteilt werden, haben die besonders Guten keine Möglichkeit mehr sich nach oben auszudifferenzieren, also das Ergebnis der Förderung auch irgendwie für zukünftige Arbeitgeber etc. zu dokumentieren. Selbst innerhalb der Abschlüsse gelingt dies nicht mehr, wenn das Abitur mit der Note 1,0 in jedem Bundesland zu hunderten verteilt wird und es jedes Jahr ein Ranking gibt wie häufig diese Note verteilt wurde. Das Schulsystem arbeitet gut, wenn es in jedem Jahr mehr 1,0er Abis gibt als im Vorjahr.


    Hier mal ein Beispiel, interessant ist der letzte Absatz:
    --> http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1589701



    Oder hier:
    --> https://www.tag24.de/nachricht…ngssystem-erneuern-294979



    Das führt doch nur dazu, daß im vorauseilendem Gehorsam immer bessere Noten für die gleiche Leistung vergeben werden. Erinnert irgendwie an die 5-Jahres Pläne in der DDR. Alles wurde immer besser. An der Uni kommt dann das große Erwachen.

  • Ja, aber deshalb wird ja versucht, auch an der Uni "Reformen" durchzuführen. Das Problem ist halt aus Sicht der Weltverbesserer die Freiheit der Forschung und Lehre. Also wird man versuchen die Finanzierung so umzugestalten, dass man das Ziel dann trotzdem erreicht.

  • Jetzt machstes aber spannend

    Ich glaube ich werde getrollt. Ihr könnt mir doch nicht ernsthaft erzählen wollen, dass es SO schwer zu verstehen ist?! Es ging genau um EINEN Beitrag, aus welchem GRUND, sollte ich also ein FORUM anzeigen? Das ist und war und bleibt einzig die Interpretation offensichtlich strafrechtsunkundiger User wie Yummi. Vielleicht sollten mindestens zwei hier noch mal Kommaregeln lernen, aber für euch zwei explizit: Dieses Forum ist öffentlich, also kann jeder Beiträge lesen und jeder (!) Beiträge anzeigen, wenn man der Meinung ist, dass sie gegen bestimmte Gesetze verstoßen. Inwiefern das zutrifft, das überlässt man dann der Einschätzung derer, die damit beruflich zu tun haben.

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