(Hoch)Begabungsförderung

  • Inspiriert durch einige Beiträge im Inklusion-Thread:


    Wie sieht es bei euch an der Schule konkret aus?
    Mir sind einzelne, zum Teil theoretische, zum Teil "musterbeispielhafte" Förderkonzepte bekannt, aber wie sieht es denn konkret an den meisten "normalen" Schulen aus?
    Ich selbst bin am Gymnasium, die Schulform ist mir jetzt aber nicht so wichtig.
    Theoretisch haben wir an meiner Schule ein paar Angebote wie das Drehtürmodell (Unterricht der nächsten Stufe besuchen, oder 2 Fremdsprachen abwechselnd), das hat aber in den letzten (mindestens) 8 Jahren niemand in Anspruch genommen. Weiß auch vermutlich kaum ein Kollege. Ein paar Forderangebote im Nachmittagsbereich sind meiner Meinung nach im Bereich vom "lieb gemeint" verkommen, da die SchülerInnen im G8-Ganztag eh so wenig Zeit haben und solche Angebote auch attraktiv sein wollen und also verhältnismäßig niedrigschwellig sind. Ich vermag nicht zu urteilen, ob die Angebote eine reale Begabung fordern, da in meinen Fächern die Angebote total eingeschlafen sind.
    Wie sieht es bei euch aus?
    chili

  • Mmh,


    also das Problem haben wir an der Berufsschule auch. Da hast dann aber die ganzen "Begabten" in einer Klasse, weil bei manchen Ausbildungsberufen nur Abiturienten von den Betrieben ein Lehrvertrag angeboten wird. Da hast dann echt das Problem, daß die schlechteste Note in der Klausur eine 2 ist. Aber jetzt die Aufgaben schwerer machen, um wieder die Gauß-Verteilung hinzubekommen, wäre ja auch unfair. Schließlich müssen sie alle nachher die gleichschwere Lehrabschlußprüfung bestehen. In anderen Klassen gibt es dafür dann nur die Noten 4-6, da bringt es aber auch nichts die Bewertung hochzusetzen, eben aus genau dem gleichen Grund.


    Meine Begabtenförderung sieht so aus, daß ich den guten Schülern rate sich während der Lehre schon zur Techniker-Schule anzumelden. Die Ausbildung findet abends statt (18-21 Uhr), drei Abende / Woche und dauert 4 Jahre. Bei der Anmeldung zur Abschlußprüfung zum Staatlichen Techniker müssen 5 Jahre Berufserfahrung nachgewiesen werden, wobei die Ausbildungszeit ausdrück dazu zählt.
    So kann ein Azubi nach dem 2. Lehrjahr schon parallel mit der Techniker-Schule anfangen. Nach 3,5 Jahren Abendschule, wenn er sich dann für die Abschlußprüfung anmelden muß, hat er dann die geforderten 5 Jahre Berufserfahrung zusammen.

  • Weiß auch vermutlich kaum ein Kollege.

    Das Problem hatten wir hier auch wahrgenommen. Zuzüglich des Problems, dass die Kollegen befürchten, dass da ganz viele zusätzliche Belastungen auf sie zukommen, wenn sie so etwas Schülern oder Eltern gegenüber auch nur andeuten.


    Also mal 'nen ausführlicheren Standard-Elternbrief verfasst, der bei Bedarf durch die Klassenlehrer ausgegeben werden kann. Der enthält alle notwendigen Informationen (auch hilfreich für die Kollegen...) und benennt für Eltern einen Ansprechpartner in der Schulleitung. Die Eltern können auf der Rückseite des Briefes in einem Formular gleich den entsprechenden Antrag stellen - ist also auch an der Stelle niedrigschwellig/mit wenig Aufwand verbunden.
    In den letzten Jahren hatten wir pro Jahr mindestens einen Schüler, der ein Schuljahr übersprungen hat ... und zum Ende des Schuljahres wieder zur Spitze gehörte und leistungsmäßig wieder hätte überspringen können... Solche positiven Beispiele machen es den Kollegen auch leichter, ein Überspringen den Eltern zu empfehlen (vorher war da immer die Angst, insbesondere in den Fremdsprachen, dass da doch der Stoff eines ganzen Jahres fehlt und das nie klappt).
    Ist aber in NDS mit der Rückkehr zu G9 vielleicht was anderes als in reinen G8 Systemen.

  • Djino: heißt das, dass es bei euch (fast) nur über das Springen funktioniert?
    Ich hab mein Ref in NDS gemacht und kenne die Möglichkeit zu springen, wenn das Zeugnis über 2,0 ist. Alleine während meines Refs haben 2 Mädels die 9. Klasseübersprungen (zumindest habe ich diese 2 mitbekommen). Das ist schon eine gute Möglichkeit, ist aber nur für diejenigen hilfreich, die tatsächlich "überall" gut sind.

  • Chili, pass auf, dass dich frkoletta nicht anzeigt, weil du es wagst, Menschen nach Intelligenz einzuordnen!


    Ansonsten versuchen wir unsere (Hoch)Begabten Schüler möglichst in Programme für Schüler an der Uni unterzubringen - Dort werden sie IMHO am besten zusätzlich gefordert. Dort können sie dann z.B. Vorlesungen etc. besuchen, sogar Klausuren schreiben! Wenn sie dann ersteinmal ihr Abi haben, können sie sich die erworbenen Scheine meist direkt anrechnen lassen :)

  • Bei uns lief das auch über Kooperationen mit Hochschulen. Selbst erlebt habe ich nur ein Mädchen, dem erlaubt wurde, 1-2 Tage in der Woche der Schule fernzubleiben, um parallel bereits Klavier und Cello an der Musikhochschule zu studieren. Sie hat dann nach dem Abitur direkt im 5. oder 6. Semester weitergemacht.
    Ansonsten biete ich den Schülern mit großer Begabung in meinen Fächern immer die Teilnahme an Wettbewerben an (z.B. Chemieolympiade). Das hat in 8 Jahren allerdings nur einer angenommen. Ich unterrichte aber auch vorwiegend Haupt- und Realschüler.

  • Lord Voldemort:
    ich habe das Gefühl, deine Selbstreflektion ist nicht sehr reflexiv gewesen.
    Abgesehen davon, dass ich nirgendwo sehe, wo ich SchülerInnen nach Intelligenz sortiere / einordne, ist es nur ein Kriterium von (Hoch)Begabung und sicher nicht das Einzige.
    Das Kriterium "Intelligenz" ist meiner Meinung nach allerdings durchaus umumstritten. Der Unterschied ist eher, was man damit macht. Entscheidet man, dass einige Menschen mehr Wert sind? oder gibt man denen eine besondere Förderung / Forderung. Der Musiker braucht Musikforderung. und womöglich Förderunterricht in Fremdsprachen...

  • Djino: heißt das, dass es bei euch (fast) nur über das Springen funktioniert?

    Nein, das war so nicht gemeint. War nur die Antwort auf "die Kollegen wissen oft genug nicht, was möglich ist".


    Springen ist nicht nur vom Schnitt abhängig, sondern auch von der sonstigen Entwicklung (Reife etc.). Es können auch Eltern den Antrag auf Überspringen stellen, selbst wenn der Schnitt schlechter als 2,0 ist. Ob die Konferenz da dann zustimmt, hängt natürlich vom Einzelfall ab.
    Das Überspringen war z.B. in G8 ganz praktisch für diejenigen, die für ein Jahr ins Ausland wollten: Springen von Ende 9 in Anfang 11 & zwischendrin für ein Jahr aussetzen, so bleibt man im Jahrgangsverband und verliert kein Schuljahr durch den Aufenthalt im Ausland.


    Was machen wir sonst noch so?
    Sehr viel über Arbeitsgemeinschaften (im Durchschnitt macht jeder Schüler (freiwillig - ohne Ganztagsverpflichtung!) zwei AGs o.ä. - die sind natürlich zu unterschiedlichsten Themen, Handarbeiten ist da vielleicht weniger Hochbegabungsförderung als Astronomie...). Teils auch angeboten durch Kooperationspartner (und da wir keine Lust auf das Vertragschaos haben (und in der Vergangenheit auch einfach keine Mittel hatten), läuft das immer ehrenamtlich / als "Werbung"/Nachwuchsförderung für den eigentlichen Vereinsbetrieb.)
    Und Ausnutzen von besonderen Begabungen unserer Schüler ... äääh ... wenn Schüler auf einem Gebiet besonders interessiert & verantwortungsvoll sind, dürfen die bei Interesse in dem Bereich intensiv & teils sehr eigenverantwortlich mitarbeiten (Anbieten von Arbeitsgemeinschaften oder Projekten in Projektwochen, "IT-Abteilung", Gestaltung der schulischen Publikationen, Mitarbeit in den Gremien (Schulentwicklung), ...)


    Oder wenn wir "Werbung" bekommen für Workshops, besondere Praktika, interessante internationale Angebote, Wettbewerbe, ... (alles auch während der Schulzeit - da kann man sie ja ggf. freistellen) oder Stipendien, dann weisen wir die Schüler teils gezielt darauf hin (wenn man deren Interessengebiete kennt) & machen die Infos allgemein im Intranet bekannt. Da sprechen die SuS einen immer wieder mal drauf an & wollen weitere Infos, Empfehlungsschreiben o.ä. haben. Und manchmal klappt das dann auch mit der Bewerbung.


    Was auch hilft: Kommunikation der Kollegen untereinander zu den einzelnen SuS. Wenn jemand mal nebenbei (oder institutionalisiert in einer entsprechenden Dienstbesprechung/Zeugniskonferenz o.ä.) sagt: "Die Schülerin X könnte..." & ich sehe da in den nächsten Wochen mal was Passendes, dann kann das durchaus den Blick schärfen, die Info beim entsprechenden Kollegen & der Schülerin ankommen.


    Und nicht zuletzt: "Verbindliche Freiarbeitszeiträume", in denen die SuS an Aufgaben arbeiten, Arbeitstechniken erlernen etc.. Wer da zügig arbeitet, kann die Zeit natürlich auch für die Arbeit an besonderen Themen nutzen. Manch einer erhält zusätzliche Aufgaben, um Defizite aufzuarbeiten, andere erhalten eben Aufgaben, um noch ein wenig mehr in Mathe zu knobeln.


    Was im ländlichen Raum leider weniger funktioniert: Schülerstudium.
    Aber dafür haben wir auf dem Lande den Vorteil einer vergleichsweise kleinen Schule, wo man die meisten Schüler nach und nach persönlich kennenlernt. Und einen Ort, in dem auch (gefühlt) "jeder jeden" kennt und sich durchaus auch vorstellen kann, sich zu engagieren (ob in der Schule oder in anderen gemeinnützigen Kontexten - und auch da sind so manche Schüler aktiv - muss ja nicht immer die Schule sein...)

  • @chilipaprika: nein, so eine AG gibt es nicht. Bei "Chemie, die stimmt" ist die erste Runde eher theoretisch. Für das Experiment biete ich Raum und Betreuung an.
    Ich hatte 2x versucht, eine Jugend-forscht-AG anzubieten, das ist beide Male mangels Teilnehmer gescheitert. Naturwissenschaften sind anscheinend nicht so attraktiv.

  • Bei uns läuft die Förderung über AGs, d.h. es wird den beteiligten Kollegen und Kolleginnen als Unterricht angerechnet. Alles andere halte ich mittlerweile auch für unzumutbar!


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • dann geh bitte woanders* trollen, ich möchte wirklich ernsthaft diskutieren.
    Komischerweise springen alle beim Thema "Inklusion" immer aufs Pferd "oh die armen superschlauen Kinder werden dann nicht mehr gefördert", aber am Ende interessiert es doch wenige.


    *Wobei Trollen grundsätzlich einem langen Forumleben nicht so förderlich ist.

  • Wie sieht es bei euch an der Schule konkret aus?Mir sind einzelne, zum Teil theoretische, zum Teil "musterbeispielhafte" Förderkonzepte bekannt, aber wie sieht es denn konkret an den meisten "normalen" Schulen aus?

    Wir bieten AGs, Seminare, Wahlfächer und Wettbewerbe im MINT-Bereich an. Außerdem kümmern wir uns um Empfehlungsschreiben für Stipendien. Mehr kann man als ländliches Gymnasium nicht machen.

  • Ich stelle immer wieder fest, dass viele wirklich intelligente und fleißige SuS (ich will die nicht gleich "hochbegabt" nennen), gar nicht gefördert werden wollen. Was bei uns gut geht und was hier schon häufig genannt wurde sind AGs. Das ist aus Schülerperspektive kein großer Aufwand, passiert ja an der Schule. Halbtägige Workshops an der Uni sind auch noch gut, da kommt man mal raus und wird vom Unterricht dispensiert. Schülerstudenten haben wir auch hin und wieder ... aber echt selten. Da wird's dann eben anstrengend ;)


    Den Flyer für die Chemie-Olympiade hänge ich immer wieder brav auf, bisher hat sich aber noch nie jemand interessiert. Ehrlich gesagt finde ich die Veranstaltung aber selbst auch ziemlich blöd. Ich hab mir mal die Fragen durchgelesen und fand das alles andere als intelligent. Da finde ich es erheblich sinnvoller die SuS dazu zu ermutigen, mal an die Uni zu gehen um Einblicke ins "wirkliche Forscherleben" zu gewinnen. Ist übrigens auch in Punkto Networking gar nicht mal so schlecht sein Gesicht frühzeitig in die Kamera zu stecken. Bzw. ist es auch für mich als Lehrer gut, den Kontakt zur Uni nicht zu verlieren.

  • Fleiß ist keine Hochbegabung, gute Noten sind keine Hochbegabung.


    Hochbegabung ist das Funkeln in den Augen. Die irritierende Widerborstigkeit, das Beharren auf die eigenen Überzeugungen. Hochbegabung ist die unstillbare Neugier, das lästige Beharren darauf, die Widersprüche und die Lücken zu finden. Hochbegabung ist nicht schön und angenehm, Hochbegabung ist das, was den Lehrer fordert und gegen den Lehrer kämpft. Hochbegabung ist der unbeugsame Wille, den eigenen Weg zu finden, egal, welche Nachteile man dafür erleidet. Hochbegabung ist nicht der Erfolg - Hochbegabung ist, seine eigenen Prioritäten zu finden, egal, was die pragmatische Effizienz verlangen würde. Hochbegabung ist eine Last.


    Als Lehrer Hochbegabung zu erkennen, ist nicht nicht einfach. Sehr oft muss man das beiseite schieben, was man sich in "guten Schülern" wünschen würde. Ein hochbegabter Schüler ist sehr regelmäßig kein guter Schüler im klassischen Sinne.

  • Ähm ... ich glaub, in dem Thread geht's grad nur um "was kann man tun, wenn ...". :gruebel: Wer wirklich begabt ist und wer nur fleißig, das erkenne ich schon selbst, keine Sorge. Aber auch Fleiß darf belohnt werden, ist nämlich eine gute Eigenschaft, die einem im Leben weit bringen kann.

  • Hochbegabung ist IQ über 130, das zu erkennen ist nicht besonders schwer, dafür gibt es Testverfahren, diese sollten aber nur von von den Eltern unabhängigen Psychologen durchgeführt werden (dürfen), ansonsten hat man nämlich extrem viele Hochbegabte, die mit Verlaub alles sind, aber sicher nicht hochbegabt. Andere Begabungen (insbesondere im musischen oder künstlerischen Bereich) erkennen die meisten Lehrer durchaus, wenn sie sie sehen.


    Mögliche Mittel zur Förderung:
    - spezielle AGs (Astronomie, Debattierclubs, etc.)
    - Zusammenarbeit mit außerschulischen Gruppen (Universität, Politik, Verbände, etc.)
    - Mehrsprachenmodelle (obwohl hierfür normalerweise nicht Begabung, sondern Fleiß ausschlaggebend für den Erfolg ist)
    - Zertifikatskurse (Wirtschaftsenglisch, DELF, etc.)
    - Wettbewerbe (da muss man nicht nur die Olympiaden nehmen, es gibt auch so was wie Mathe im Advent, was etwas niederschwelliger ist)
    - spezielle Aufgaben/Themenbereiche im Unterricht (während ein größerer Teil der Klasse noch Übungsmaterialien bearbeitet)
    - Unterstützung bei Bewerbungen für summer schools, Lernferien, Stipendien, etc.

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Hochbegabung ist IQ über 130, das zu erkennen ist nicht besonders schwer, dafür gibt es Testverfahren, diese sollten aber nur von von den Eltern unabhängigen Psychologen durchgeführt werden (dürfen)

    Wer das Funkeln in den Augen kennt, weiß, dass Hochbegabung das nicht ist. :D

  • Listest du jetzt "mögliche Mittel" auf, oder sind es die an deiner Schule?
    Mir sind die Mittel bekannt (glaube ich zumindest), aber mich interessiert jetzt auch, welche sich eher durchsetzen.


    Auch bei den bisher aufgelisteten AGs kann man ja nicht nur von Hochbegabungsförderung sprechen. Das ist meiner Meinung nach Förderung von Kindern, die mehr leisten wollen. Darunter können auch Hochbegabte sein, aber ob sie dadurch auch nicht untergehen?


    Beispiel (weil ich aus dem Bereich komme): Sprachzertifikate. Sie sind ja genormt und man kann anhand der Curricula grob sehen, wo man (manchmal angeblich) am Ende einer Schulstufe ist. Dass ein Schüler am Ende der 8./9. Klasse also A2 in der Fremdsprache ablegt, hat nichts mit Hochbegabung zu tun, sondern mit Engagement, sich jede Woche Zeit zu nehmen und die Aufgabenformate zu verinnerlichen. Bessere SchülerInnen lassen wir locker in der 8 zur Prüfung, bei anderen empfehlen wir noch bis zur 9 zu warten (es hängt auch davon ab, ob wir nur den Winter- oder auch den Sommertermin wahrnehmen.)
    Ein sprachlich (hoch)begabtes Kind bräuchte aber nicht diese Übung, sondern Stoff. Entweder schneller mit der Grammatik durchgehen, mehr Bücher lesen, usw.. dadurch wächst auch der Wortschatz weit über das Niveau der Klassenstufe hinaus. Ohne Akzeleration im Unterricht wird aber kaum ein Schüler am höheren Zertifikat teilnehmen. ("Kaum", weil ich gerade den Fall hatte, aber es ist eben ein Supersonderfall und er hat es eben ohne die Schule geschafft, eine Sprache zu lernen, was mich sehr perplex lässt).


    WIE Schulen solche Kinder unterstützen, war ein bisschen die Frage.


    Aber klar, Begabungsförderung durch solche AGs finde ich auch ganz wichtig, weil eigene Schwerpunkte wichtig für die Entfaltung snd, das gehört für mich zum ganz normalen Auftrag der Schule.

  • Ich würde per se nicht von "Begabungsförderung", sondern von "Interessensförderung" sprechen. Meiner Ansicht nach braucht es auf Seiten des Schülers nämlich grundsätzlich erst mal den Willen, sich fördern zu lassen und da spielt es für mich persönlich keine Rolle, ob einer jetzt "nur" fleißig und intelligent ist, oder ob einer wirklich (also psychologisch attestiert) hochbegabt ist. Hochbegabung ohne Engagement ist eben nichts wert. Wie sagt ein Kollege von mir immer so schön: "Ich kann den Esel nur zur Tränke führen. Saufen muss er schon selbst."


    Was ich jetzt aber konkret mache, wenn ich merke, da sitzt ein Schüler in meinem Unterricht, der ganz offensichtlich unterfordert ist: Ich gebe ihm erst mal Fachartikel aus diversen Zeitschriften zu aktuellen Forschungsthemen zu lesen und schaue, ob sich auf Seiten des Schülers daraus eben ein tieferes Interesse entwickelt. Entweder dann kommt vom Schüler was, oder halt nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von TequilaSunrise ()

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