Beförderung in NRW

  • Jetzt da das LS in BW geschlossen wird und aufgrund von Lehrermangel die werten Kollegen wieder an die Front müssen, will ich nicht wissen wie viele von denen plötzlich eine leitende Position bekommen.


    Vorteil für die, dass sie nicht ein volles Deputat unterrichten müssen.
    Nachteil der Kollegen an der Front ist, dass sie wohl bei Bewerbungen für diese Stellen den kürzeren ziehen werden.
    :sterne:

  • Nachteil der Kollegen an der Front ist, dass sie wohl bei Bewerbungen für diese Stellen den kürzeren ziehen werden.

    Und wie viele von diesen Kollegen und Kolleginnen haben sich jahrelang oder gar jahrzehntelang mit Versprechungen hinhalten lassen, mit unzähligen außerunterrichtlichen Aktivitäten und unbezahlten Überstanden "geglänzt", jede pädagogische Modewelle mitgeritten und jetzt?



    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • danke für die vielen hilfreichen Ratschläge. Tatsächlich weiß ich nicht wie es läuft. Nur wie es nicht läuft. Diese Hinhaltetaktik und das rumgemauschel kenn ich sehr wohl

  • An Gymnasien sind der stellv. SL und die Stufenkoordinatoren A15, evtl. (je nach Größe der Schule, Stellenzuweisung, Haushaltslage...) noch weitere Personen. Für eine Leitungsposition empfiehlt man sich idealerweise durch langjährige gute Arbeit. Dann kann man sich bewerben, wenn eine Stelle ausgeschrieben wird. Evtl. wird man auch im Vorfeld angesprochen. Wenn die Bwerbung läuft, kann es möglich sein, dass es andere Bewerber gibt, die die entsprechende Tätigkeit schon lange machen, die haben dann einen Vorteil, wenn auch nicht auf der formalen Ebene. Evtl. kommen auch externe Bewerber auf den Plan, da die A15 oder sogar A16-Stellen rar sind. Planbar ist das also nicht. Ggf. kann man sich ausrechnen, wenn z.B. das ganze Oberstufenteam um die 60 ist, dass da in einigen Jahren etwas möglich ist o.ä.


    Zu Mikaels Variante kann ich nichts sagen, da fehlt mir die Erfahrung. Fachleiter zu werden, wäre auch eine Möglichkeit. Nach meiner Wahrnehmung werden da vor der Ausschreibung auch oft Leute angesprochen, die aus irgendwelchen Gründen im Seminar bekannt sind.


    Ob ein Verfahren für eine Leitungsposition wirklich offen ist oder ob es gewünschte Kandidaten gibt, wird man normalerweie nicht vorher erfahren. Evtl. kann man aber 1 und 1 zusammenzählen. Das ist in der Schule nicht anders als woanders auch. Das muss auch nicht unbedingt Mauschelei sein. Wenn sich jemand über Jahre bewährt hat, z.B. als Stufenleiter, dann halte ich es für halbwegs natürlich, dass derjenige der gewünschte Kandidat sein kann.

  • Hallo,
    bin zwar nicht aus NRW, habe aber seit Kurzem eine A 15 (Oberstufenkoordinatorin).
    Abgesehen von allen Formalia und dem, wie damit umzugehen ist:
    Schau Dir an, was der angestrebte Job beinhaltet, und ob das etwas ist, was Du kannst und magst!!!!!
    Wenn man's einigermaßen ordentlich machen will, ist die Belastung bei solchen Stellen extrem hoch. Und nur wg. des Geldes lohnt es sich i.d.R. nicht.
    Schau's Dir an: die Aufgaben, das Umfeld, die Arbeitsabläufe. Sprich mit Leuten, denen Du vertraust und die sowohl Dich als auch die Schule kennen...
    Natürlich werden motivierte Leute gebraucht - aber sich vorschnell zu verheizen hilft niemandem.
    LG traumjob-teacher

  • So einen Werdegang wie Mikael auf S.1 beschreibt, kenne ich: 2 Jahre Lehrer, ein paarJahre Bückling auf dem Schulamt, dort mit 40 dann ganz am oberen Ende der Nahrungskette. Ob man von allen ernst genommen wird, ist die andere Seite.

  • So einen Werdegang wie Mikael auf S.1 beschreibt, kenne ich: 2 Jahre Lehrer, ein paarJahre Bückling auf dem Schulamt, dort mit 40 dann ganz am oberen Ende der Nahrungskette. Ob man von allen ernst genommen wird, ist die andere Seite.

    war das im Schulamt eine Vollzeit- oder Teilzeitabordnung?

  • Das kommt auf die Stellenbeschreibug an. Es gibt sowohl Teil- als auch Vollabordnungen.
    In NRW sind es vor allem so genannte "PM"-Stellen, also Stellen, für die man Lehrer als "pädagogische Mitarbeiter" bei den Bezirksregierungen, der kommunalen Schulverwaltung oder im Ministerium sucht. Diese Stellen sind in der Tat "Durchlauferhitzer", d.h. man wird hier bei guter Leistung in der Regel nach drei Jahren befördert.


    Voraussetzung dafür ist in der Regel die unbefristete Anstellung, d.h. Lebenszeitverbeamtung, die es im höheren Dienst standardmäßig nach drei Jahren gibt.


    Ob ein "Durchlauferhitzter" jedoch dann später als A15er in einer Schule als Koordinator eine gute Besetzung ist, steht auf einem anderen Tablett. Karrieristen, zumindest hört sich der TE so an - sind mir im Schulsystem äußerst suspekt. Das verträgt sich in meinen Augen nicht immer mit unserem pädagogischen Auftrag.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Das Hauptproblem mit Beförderungen im Lehramt ist doch vielmehr das hier: Um befördert zu werden, muss man zeigen, dass man in dem was man gerade tut besonders gut ist (meistens: Unterrichten). Dann wird man befördert und macht etwas völlig anderes (meistens: Verwaltung). Das führt dann dazu, dass Leute so lange befördert werden bis sie scheitern...yay... :)

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Also in meinem geschilderten Fall war das eine Vollzeitabordnung, die auch wohl nicht mehr in die Schule zurückkehrt. Aber gerade werden in Bayern und Baden-Württemberg Leute aus den Schulämtern abgezogen und wieder in die Schulen geschickt - Lehrermangel, v.a. in den Grundschulen. Dazu Inklusion und Integration, die gestämmt werden müssen.

  • Eine A15 Stelle erfordert laufbahnrechtlich 4 Jahre Diensterfahrung nach dem Ende der Probezeit, so schnell wird das also nicht klappen. Eine A14 Stelle kannst Du ein Jahr nach dem Ende der Probezeit innehaben (Ausnahme: Beurteilung am Ende der Probezeit mit "hat sich wegen besonderer Verdienste ausgezeichnet" oder so ähnlich). Wenn ich das richtig gelesen habe, bist Du per Seiteneinstieg ins Lehramt gekommen - so schnell wie an manchen Stellen in der freien Wirtschaft kommt man im Beamtenapparat in der Regel nicht hoch (viel Leistung heißt nicht automatisch höheres Amt), das wird schon etwas dauern :-), anders ausgedrückt: man braucht "Erfahrung", muss sich "bewähren".
    Solltest Du in die Schulleitung wollen, empfehle ich Dir die Orientierungsfortbildung : "Schulleitung - eine Perspektive?", wird jeweils von den Bezirksregierungen angeboten. Allerdings ist es fraglich, ob man da als Berufseinsteiger schon aufschlagen darf/kann, das müsstest Du herausfinden.
    Es ist bereits schon angeklungen, dass ein höhreres Amt auch bestimmte Begleiterscheinungen mit sich bringt, es ist nicht einfach mehr Geld/Status. Darüber sollte man sich vorher im klaren sein, bevor man überhaupt in das aufwändige Beurteilungsverfahren (A15) geht.
    Insgesamt finde ich es gut, dass Du Dir ein Ziel stecken möchtest bzw. das tust, aber die Bewältigung des Jobs nach der Ausbildung sollte auch ein Meilenstein auf dem Weg zu einer möglichen Beförderung sein.

  • Eine A15 Stelle erfordert laufbahnrechtlich 4 Jahre Diensterfahrung nach dem Ende der Probezeit, so schnell wird das also nicht klappen. Eine A14 Stelle kannst Du ein Jahr nach dem Ende der Probezeit innehaben (Ausnahme: Beurteilung am Ende der Probezeit mit "hat sich wegen besonderer Verdienste ausgezeichnet" oder so ähnlich). Wenn ich das richtig gelesen habe, bist Du per Seiteneinstieg ins Lehramt gekommen - so schnell wie an manchen Stellen in der freien Wirtschaft kommt man im Beamtenapparat in der Regel nicht hoch (viel Leistung heißt nicht automatisch höheres Amt), das wird schon etwas dauern :-), anders ausgedrückt: man braucht "Erfahrung", muss sich "bewähren".
    Solltest Du in die Schulleitung wollen, empfehle ich Dir die Orientierungsfortbildung : "Schulleitung - eine Perspektive?", wird jeweils von den Bezirksregierungen angeboten. Allerdings ist es fraglich, ob man da als Berufseinsteiger schon aufschlagen darf/kann, das müsstest Du herausfinden.
    Es ist bereits schon angeklungen, dass ein höhreres Amt auch bestimmte Begleiterscheinungen mit sich bringt, es ist nicht einfach mehr Geld/Status. Darüber sollte man sich vorher im klaren sein, bevor man überhaupt in das aufwändige Beurteilungsverfahren (A15) geht.
    Insgesamt finde ich es gut, dass Du Dir ein Ziel stecken möchtest bzw. das tust, aber die Bewältigung des Jobs nach der Ausbildung sollte auch ein Meilenstein auf dem Weg zu einer möglichen Beförderung sein.

    danke für die Antwort. Nein ich bin nicht über den Seiteneinstieg reingekommen. Ich mache aktuell nur die VOBASOF Weiterbildung. Mit Grundständiger SekII lehrer

  • Darf ich dich fragen, Fudell, warum du zusätzlich die VOBASOF machst? Das ist rein inhaltlich extrem konträr und dir Bezahlung verbessert sich doch auch nicht! Das würde mich mal wirklich interessieren.

  • Darf ich dich fragen, Fudell, warum du zusätzlich die VOBASOF machst? Das ist rein inhaltlich extrem konträr und dir Bezahlung verbessert sich doch auch nicht! Das würde mich mal wirklich interessieren.

    klar.
    Kurze Antwort: an der Gesamtschule an der ich mich bewarb, war das Bedingung für die Stelle. Meine Fächerkombi ist überlaufen. Meine Schulleitung und uch gaben uns dann geeinigt.
    Erweiterung der Antwort: im Zuge der Inklusion wollte ich VOBASOF so oder so machen. D.h. hätte ich meine Anszellung für meine Fächer bekommen hätte ich darum gebeten es zu machen. Ich bin weder auf Seite der Inklusionsfreunde noch auf Seite deren Gegner. Ich denke jedoch dass eine erweiterte Perspektive schadet nicht.
    Außerdem bin ich mir im schulischen Bereich für sehr wenig zu schade.

  • Immerhin hast du dann beide Perspektiven kennenlernen dürfen und das kann ja nur von Vorteil sein, besonders hinsichtlich deiner Ambitionen!
    Bitte halte uns mit deiner Entwicklung auf dem Laufenden! Es ist sehr spannend!

  • danke.Immerhin hast du dann beide Perspektiven kennenlernen dürfen und das kann ja nur von Vorteil sein, besonders hinsichtlich deiner Ambitionen!

    so spannend finde ich das gar nicht. Ich merke einfach -übrigens auch an einigen Antworten am Anfang dieses Threads-, dass Kollegen oft Meinungen und Fakten vermischen und Monokausalitäten herstellen und dabei vergessen, dass Wahrnehmung ganz besonders bei Lehrern höchst subjektiv ist. Auch dass man "immer im Stress" sein muss. Naja ich muss ja nicht alles mitmachen[tt][/tt]

  • danke.Immerhin hast du dann beide Perspektiven kennenlernen dürfen und das kann ja nur von Vorteil sein, besonders hinsichtlich deiner Ambitionen!

    so spannend finde ich das gar nicht. Ich merke einfach -übrigens auch an einigen Antworten am Anfang dieses Threads-, dass Kollegen oft Meinungen und Fakten vermischen und Monokausalitäten herstellen und dabei vergessen, dass Wahrnehmung ganz besonders bei Lehrern höchst subjektiv ist. Auch dass man "immer im Stress" sein muss. Naja ich muss ja nicht alles mitmachen[tt][/tt]

    Deine Antwort ist schon sehr spannend, denn deine Anfrage in einem Forum kann nur von persönlichen Meinungen begleitet sein - ansonsten würde ich mich an eine didtale Enzyklopädie wenden. "Monokausalitäten" ist in diesem Zusammenhang ein sehr bedauerliches Kompositum, das hier die Vielfältigkeit der Meinungen nicht begreift. Auch Freud definierte schon die Problematik der subjektiven Wahrnehmung, die wir alle ganz natürlich innehaben, so dass auch du dem Ende deiner Anfrage leider eine schlechte Note geben musstest. Schade!

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