Lehrfähigkeit

  • Liebe Kolleginnen und Kollegen,


    ich bemühe mich seit ein Paar Tagen nach Möglichkeiten, eine Lehrbefähigung im Fach Sport zu finden. Leider blieb meine Suche bisher ohne Erfolg.


    RLP und oder NRW wäre Super, bin aber bereit durch die Republik zu ziehen, weil ich dieses Fach sehr gerne unterrichten möchte.


    Bin derzeit im Angestelltenverhältnis an einer RS+ / Habe das 2. Staatsexamen.


    Ich würde mich sehr auf Tipps freuen.


    Liebe Grüße


    Cem

  • Falls ein Wechsel an die Grundschule für dich in Betracht käme (da gibt es momentan in NRW weit mehr Stellen als Bewerber), dann könntest du QUES machen. Die Fortbildung läuft übers Schulamt, umfasst meine ich 160 Stunden und dann bist du nachqualifiziert für Sport.

  • Hi, vielen lieben Dank. Wohne an der Grenze zu NRW... Könnte ich das ohne weiteres für RLP anerkennen lassen ?

  • hallo! Ich wohne in Ostwestfalen und wir hatten hier vor allem an Sekundarschulen viele Stellen mit Sport und beliebig offen. Da kannst du mal bei leo.nrw schauen. Ab November sind sicher noch mehr ausgeschrieben.

  • Ich denke, das ist schon eine Grundsatzentscheidung. Du brauchst eine Festanstellung an einer Grundschule, um diese Nachqualifizierung machen zu können. Die geht auch über ein ganzes Schuljahr.
    Evt kannst du später über Ländertausch das Bundesland wechseln, aber das könnte dauern...

  • Nicht das Wunschbundesland, aber in Hessen reicht ein Übungsleiterschein, ich dann allerdings auf diese Sportart beschränkt

  • Trantor: und dann darf man ganz regulär unterrichten? Also Fussball-Trainerschein und man darf dann die 10. Klasse unterrichten, dann aber mit denen nur Fussball machen?

    Ja, müsste so gehen, bei Fußball fehlen mir aber die Erfahrungen. Ich hatte da schon Kollegen für Leichtathletik und Turnen, daher sehe ich keinen Grund, wieso Fußball nicht gehen sollte (außer eventuell, wo aus Bewertungsgründen eine Fakulta erforderlich ist).

  • In der Praxis ist das oft schwer umzusetzen, eine Lerngruppe kann ja nicht ein Jahr lang nur eine Sportart ausüben.

    Wer immer das tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.


    Henry Ford

  • „Schön wär‘s“, wenn ich sehe, was meine KollegInnen / SchülerInnen machen (müssen).
    Je nach Kurs haben die Fussballer oder die Tänzer echt die A-Karte gezogen... (‚Schwerpunktprofil‘)
    Und zwar nach Wahl des Lehrers...

  • ...wieso,. wie handhabt ihr das denn bei euch, @chilipaprika ?
    Kann natürlich wieder alles mal umgekurbelt worden sein, und dann je nach Schulform...
    ich hab Sport studiert, und zwar genau da, wo alle so n Mordsrespekt vor haben... Köln. Har nicht geschadet...


    an unseren TE - gehts dir um Sport "überhaupt", oder hast du bestimmte Sportarten im Auge, die du gerne unterrichten möchtest?

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Beispiel der Qualifikationsphase:
    Aufgrund unserer Stundenplanstruktur (bei uns sind die LK-Schienen geblockt und nicht zum Beispiel alle Deutsch-Kurse, alle Bio-Kurse parallel) und sicher anderer Bedingungen (Hallen- und allgemein Stundenpläne), liegen alle Sportkurse überall im Stundenplan und können nicht je nach Sportart angewählt werden, sondern, sie "liegen einfach da im Plan".
    Kollegin A (sorry für die Genderklischees, ist aber so) bietet den Schwerpunkt (oder wie es genau heißt) "Tanzen/Aerobic" an, Kollegin B hat einen Schwerpunkt, wo zumindest "Rope skipping" ein Großteil ist, den Namen kenne ich nicht, Kollege C hat Leichtathletik/Volleyball, Kollege C Kurs 2 hat Leichtathletik/Volleyball, Kollege D hat Basketball, Kollege E hat Fussball. In einem Kurs ist ein bisschen mehr Variation, weil die Sport-Abiturienten drin versammelt sind.


    und kommt jetzt nicht auf die Idee, dass eine großartige Abstimmung stattgefunden hat. Es sind nicht nur Mädchen in den Kursen A und B, die Jungs sind voll genervt und wechseln den Kurs, wenn sie können (müssen vll dafür Bio durch Chemie tauschen, machen sie aber zum Teil). und die tanzenden Mädels sind total happy. Die nicht tanzenden Mädels sind genauso genervt.
    Selbes Szenario in den anderen Kursen, natürlich.
    Neben dem Schwerpunkt wird auch was Anderes gemacht, aber halt nur ab und zu und für minikurze Reihen.


    Ich bin übrigens keine Sportkollegin und maße mir nicht an, da ein Urteil zu bilden. Scheinbar ist diese Schwerpunktbildung curricular gewünscht, hat mir ein nicht besonders begeisterter Kollege mal erzählt. Ebenfalls würde ich - wäre ich eben Sportlehrerin - sowas von frustriert durch den Tag laufen, dass ich auch verstehen kann, wenn ich wenigstens etwas machen kann, was mir gefällt.
    (ich laufe oft in meinen Freistunden mein eigene Laufeinheit auf der Bahn und bin immer wieder überrascht, wie lange man als 16-jähriger zum Umziehen braucht, wie wenig Runden man in 30 Minuten schaffen kann alternativ wie wenig 100 Meter man überhaupt startet und wie früh die Sportstunden wieder vorbei ist...)
    Ich war als Schülerin voll genervt, dass ich (zum Beispiel im Abijahr) Laufen (Ausdauer oder Sprint), Judo, Volleyball und Tischtennis machen musste, bin aber froh, dass ich eben unterschiedliche Sportarten kennenlernen musste. an meiner Schule ist die Sportartvielfalt entweder von der Lehrkraft abhängig (mir fallen da 3 KollegInnen ein, wo ich sicher bin, dass da viel Vielfalt in der Mittelstufe verpflichtend durchlaufen wird) oder von vielen Lehrerwechseln...


    aber es ist nur der Einblick in eine Schule.
    (und mein Verständnis der Oberstufenvorgaben)

  • In der Praxis ist das oft schwer umzusetzen, eine Lerngruppe kann ja nicht ein Jahr lang nur eine Sportart ausüben.

    Bei uns in der FOS schon, da wählen die sich für ein Jahr ein

  • Okay, @chilipaprika - klingt etwas "verplant", obwohl ich das mit Hallenproblematiken usw durchaus kenne.
    Bei uns sind Sportkurse auch "immer", wobei gerade die Oberstufenkurse meist am Rand sind - also entweder 1./2. Stunde oder 7./8., für andere Klassen auch gerne 5./6.
    Was die Sportarten angeht - es bietet nicht jeder Lehrer jede Sportart an, schon wegen der Zulassung. In der Oberstufe kann es durchaus vorkommen, ein ganzes Jahr eine Sportart zu machen, solange in der gesamten Quali alle drei Sportarten unterrichtet werden (wo der Schwerpunkt liegt, wenn es einen gibt, wird im Kurs bestimmt).
    Sport in der Oberstufe ist ein wenig komplex was das Wählen angeht - geht bei uns in mehreren Wahlgängen, funktioniert mittlerweile ganz gut... jeder Schüler wählt erst einmal seine "Wunschkombination" (Individual-, Mannschaft- und "Rückschlag-" (wer die Bezeichnung nicht kennt, im Prinzip "alles mit Netz", wobei "Netz" auch die Linien auf der Mauer sein dürfen, ergo Volleyball, Squash, Badminton, Tischtennis und Tennis bilden diese "Gruppe")) aus dem Gesamtangebot, das die Schule zur Verfügung hat. Dann wird ausgezählt, nachgeschaut welche Mehrheiten es gibt und welche LehrerInnen diese Kombinationen überhaupt unterrichten können. Je nach Jahrgangsstärke werden dann entsprechend die ersten X Kombinationen zu Sportkursen, und aus denen wählen die Schüler dann ihre Kombination (wobei es ihnen überlassen ist, wonach sie da entscheiden). Diese Kurse müssen keine Genderkurse sein, sind es aber oft (ich habe zB bisher nur "Mädchenkurse" gehabt, die Jungs wählen einfach andere Sportarten - spielen vllt lieber Fuß- oder Basketball).
    Manche "seltene" Sportangebote legen halt den betreuenden Lehrer automatisch fest (bin zB bei uns die einzige an der Schule, die Kampfsport (Karate) anbieten kann, als ich selber noch Schülerin war hatten wir zB auch nur einen Lehrer, der Fechten unterrichten durfte, etc). Von daher sind nicht alle Kombinationen immer möglich - wieder Beispiel von mir, willst du bei mir Karate lernen, gibts im Mannschaftsbereich die Wahl zwischen Handball oder Hockey, und im Rückschlag Volleyball, Sqash oder Badminton. Ansonsten hab ich auch noch andere Individualsportarten im Repertoire, die auch gewählt werden können. Jeder Jahrgang ist da wieder anders, obwohl bestimmte "Vorlieben" natürlich immer wieder kommen.

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  • Aber ist es nicht so, dass ihr (Sportlehrer) rein theoretisch alles können müsst? Ich meine jenseits von den Wassersportarten, die versicherungsbedingt vll noch ein bisschen krasser drauf, ein Sportlehrer sollte doch immer wieder in der Lage sein, "irgendeine Kampfsportart", "irgendeine Mannschaftssportart", usw...?

  • Jein.
    Oder sagen wir mal "kommt drauf an, wie du "alles" definierst".
    Kampfsport bspw, ist absolut nicht "serienmäßig", das ist schon "Exot".
    Es gibt die Aufteilung nach Individual-, Mannschafts- und Rückschlagsportarten.
    Welche aus dem jeweiligen Sektor du unterrichten kannst, ist einerseits natürlich von der persönlichen Qualifikation abhängig, als auch davon, welche Möglichkeiten die Schule hat (Platz, Geräte, etc).
    In den Unter- und Mittelstufenkursen wird bunter "gemischt", wobei die Reihenfolge variieren kann; wie das in der Oberstufe läuft habe ich weiter oben beschrieben (wobei - kann anderswo auch wieder anders sein, kennst du ja).
    Aber ich glaube, das wird gerade etwas OT... darfst mich gerne anschreiben wenn du noch mehr wissen möchtest.

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