Frage zu Thema f. Klassenarbeit "Balladen"

  • Meine Frage sind folgende: 1. wenn ich im Unterricht eher 'klassische' Ballden (z.B. Erlkönig, Der Knabe im Moor, Der Zauberlehrling, Das Versprechen, Der Handschuh) behandle, kann ich dann trotzdem in der Klassenarbeit einen modernen Balladentext z.B. von Reinhard Mey (Ankomme, Freitag den 13.) behandeln?
    2. Ich wollte zwei Texte - wenn es dann so weit ist, noch bin ich sehr in der Planung - zur Auswahl stellen. Kann man einen Text zur Auswahl stellen, der im Deutschbuch steht, aber nicht behandelt wurde (ich arbeite mit mehreren Quellen)?


    Ich nehme an, dass ich in der Balladenreihe nicht sowohl Inhaltsangaben als auch Balladen-in-Zeitungstext-Umwandeln üben kann, oder?

  • Hi,
    ich plane auch eine Balladenreihe. Während der Reihe kannst du - denke ich - schon sowohl Inhaltsangabe als auch andere Schreibformen üben, nur würde ich nicht gerade IA und Bericht innerhalb einer Sequenz neu einführen. Die Sache mit dem Reinhard Mey Text finde ich ein wenig bedenklicher. An sich ist das Lied gut geeignet (das werde ich vielleicht von dir klauen), aber ich würde vielleicht vorher wenigstens einmal mit einem anderen Lied üben. Sonst sind die S evtl wegen der unbekannten Form verunsichert...
    Viel Glück!

  • Hallo Eliah, du hast wohl Recht, beides ist ein bißchen zu viel. Ich kann irgendwie noch nicht einschätzen, was Schüler in welchem Alter können. Wie wirst du denn in die Reihe einsteigen? Der Vorschlag in unserem Deutschbuch "Unterwegs" nach dem Motto "Woher kennt ihr denn schon Balladen? Und was habt ihr dazu zu sagen?" scheint mir nicht so ergiebig - ich hätte glaube ich nichts zu sagen gehabt in der 7. Klasse ....

  • Hab letztes Jahr mit "den meinen" Balladen gemacht. Wir haben nach den Weihnachtsferien damit angefangen, vor den Weihnachtsferien bekamen sie von mir ein (zusammenkopiertes) Balladenheftchen geschenkt. Die SuS hatten schon einige Erfahrung mit Balladen (den Zauberlehrling kannten fast alle, den haben wir dann "für Spass" nochmal gelesen und sind daran auf die Def "Erzählgedicht" gekommen). Dann bekamen sie als HA auf, ihre ELtern und Großeltern zu fragen, welche Balladen die kennen, und sich im Internet und im Bücherregal nach Balladen auf die Suche zu machen. In der nächsten Stunde haben einige ihre Balladen vorgestellt, daran sind wir so allmählich zu Inhaltsangaben übergegangen. Spannungsbogen, Ansätze zur Charakterisierung, und immer wieder Lesen üben, denn die Dechiffrierung der Sprache fällt ihnen wirklich schwer. Als Klassenarbeit haben sie eine Ballade bekommen, die wir vorher schon gelesen (Grundverständnis klar), aber nicht besprochen hatten - damit waren sie auch mehr als beschäftigt, obwohl sie "nur" eine Inhaltsangabe mit Themenbestimmung schreiben mussten. Im zweiten Teil der Reihe haben sie selbstständig (mit Hilfe von Arbeitsblättern) eine selbstgewählte Ballade inszeniert, aufgeführt und ein Infoplakat dazu gebastelt, das war genial. Auf Wunsch mehr Info.


    Gruß,
    w.

    Frölich zärtlich lieplich und klärlich lustlich stille leysejn senffter süsser keuscher sainer weysewach du minnikliches schönes weib

  • wolkenstein: wunsch!
    Sprich, für mehr Info wäre ich dankibar, denn das klingt alles ziemlich genial! Habe letztes Jahr IA mit Kurzgeschichten gemacht, bekomme jetzt die gleiche Jahrgangstufe wieder und wollte das mal mit Balladen probieren, allerdings habe ich bei der Grobplanung wirklich Schwierigkeiten, LiteraturUR und AufsatzUR sinnvoll unter einen Hut zu bekommen...
    Welche Ballade hast du denn für die Klassenarbeit ausgwählt?

  • hallo Wolkenstein, das hört sich sehr gut und ausgefeilt an. Ich glaube, das schaffe ich noch nicht, fange mit BdU an und muss mich langsam rantasten. Für welche Jahrgangsstufe war das denn? - Mich würde aber auch noch Details interessieren.


    Hast du nur einen Inhaltsangabe gemacht oder sollten die Schüler in der Klassenarbeit auch die lyrischen, epischen und dramatischen Elemente aufzeigen?

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Im zweiten Teil der Reihe haben sie selbstständig (mit Hilfe von Arbeitsblättern) eine selbstgewählte Ballade inszeniert, aufgeführt und ein Infoplakat dazu gebastelt, das war genial. Auf Wunsch mehr Info.


    Ja, Wolkenstein, ich wäre an weiteren Infos sehr interessiert!
    Ich habe in wenigen Wochen Examen und zerbreche mir schon länger den Kopf darüber, mir eine gute Stunde zum Thema "Balladen" zu überlegen. :(
    Meine bisherigen Überlegungen schwanken zwischen: Bänkelgesang zu einer Ballade, eine Ballade vorlesen und pantomimisch untermalen oder mit Musikinstrumenten untermalen. Die Probleme sehe ich in der Länge der Balladen. Es wird ja zeitlich nicht funktionieren, dass die Schüler in einer Stunde Bilder für einen Bänkelgesang malen, diesen proben und ihren Mitschülern vortragen. Ebenso ist es mit der pantomimischen Gestaltung. Wenn ich die Ballade auf irgendeine Weise vertonen lasse, brauche ich mehrere Räume für die verschiedenen Gruppen. Deshalb gehen meine Gedanken bis jetzt da hin, dass ich die Schüler im Vorfeld einen Bänkelgesang entwickeln oder die Ballade szenisch darstellen... lasse und in der Stunde nur die Präsentation zeige, was natürlich auch blöd ist. Dies ginge nur so: Irgendein Einstieg, dann kurzes Üben in den Gruppen, Vortrag der Gruppen und danach dann Reflexion und Besprechung: Was war gut, wie haben die einzelnen Gruppen die Stimmung umgesetzt...?
    Wie sind eure Erfahrungen bei der Arbeit mit Balladen? Haben die Schüler Probleme, diese gestalterisch umzusetzen? Hat schon mal jemand einen Bänkelgesang dazu gemacht? Fällt dies den Schülern schwer? Langweilen die anderen Schülern sich, wenn die anderen die (nicht kurzen) Balladen vortragen?
    Frage an alle Balladen-Erfahrenen: Habt ihr schon einmal handlungs- und produktorientiert mit Balladen gearbeitet und habt ihr Tipps aus der Praxis? Was fällt den Schülern schwer, was macht viel Spaß?
    Ich werde die Stunde in einer 7. Realschulklasse zeigen. Ich weiß, dass einige Schüler in der Klasse starke Probleme mit dem Vorlesen haben, viele Schüler haben Probleme mit der Aussprache deutscher Wörter. Auch szenische Umsetzung muss normalerweise länger mit der Klasse geübt werden, deshalb wären die Arbeitsergebnisse der Gruppenarbeit natürlich nicht bühnenreif, was ja auch noch niemand erwarten kann, oder? ?(?(
    Ach so, ich tendiere momentan dazu, entweder "Der Knabe im Moor" oder "Der Totentanz" zu nehmen, weil ich denke, dass sich beide ganz gut umsetzen lassen. Was haltet ihr von der Auswahl dieser Balladen?

  • Ich habe bisher folgende Balladen besprochen:
    Der Handschuh
    Die Vergeltung
    John Maynard


    es werden noch kommen:
    Die Brück' am Tay
    Der Zauberlehrling


    Die Klasse ist ziemlich leistungsstark, aber unruhig (wie alle Klassen 7, die ich kenne)
    Beim "Handschuh" haben sie sofort nach dem Lesen gesagt, warum der Ritter den Handschuh dem Fräulein ins Gesicht wirft.
    Die "Vergeltung" haben sie zunächst gespielt ... das werde ich so schnell nicht mehr machen, die Vorbereitungsphase war laut und die SuS wussten z.T. nicht wie sie es umsetzen sollten. Außerdem haben sie sich so geschämt, dass es ein einziges Gekichere beim Vorspielen war.


    Bei der Vergeltung haben sie trotz Gerichtsverhandlung die Problematik bzw. die Verbindung zum Titel nicht erkannt.
    John Maynard lasse ich in einen Zeitungsartikel umschreiben.


    Den "Zauberlehrling" kann man gut pantomimisch darstellen lassen, das findet sich ja auch in den Deutschbüchern, aber er ist lang.


    Eigentlich sind Balladen gut, aber es ist stark von der Klasse abhängig, was daraus wird ...

    • Offizieller Beitrag

    Vielen Dank für deine Antwort.

    Zitat

    Die "Vergeltung" haben sie zunächst gespielt ... das werde ich so schnell nicht mehr machen, die Vorbereitungsphase war laut und die SuS wussten z.T. nicht wie sie es umsetzen sollten. Außerdem haben sie sich so geschämt, dass es ein einziges Gekichere beim Vorspielen war.


    Genau deshalb zögere ich auch, das in der UPP machen zu lassen. Das könnte ein Chaos werden oder sie haben Probleme, das Stück umzusetzen. Ich fürchte, dabei kann viel schiefgehen.

    Zitat

    Den "Zauberlehrling" kann man gut pantomimisch darstellen lassen, das findet sich ja auch in den Deutschbüchern, aber er ist lang.


    Ja, genau das sehe ich als weiteres Problem an. Wenn das Stück erarbeitet und von mindestens 4 Gruppen präsentiert wird, dann bekomme ich das nie im Leben in eine Stunde. Auch wenn man daraus ein tolles Projekt machen kann, so kriege ich die Arbeit mit Balladen leider nicht in den 45-Minuten-Rhythmus einer Vorzeigestunde.
    Oder etwa doch?

    • Offizieller Beitrag

    Das hatte ich mir auch schon überlegt. Aber wenn ich Balladen gemacht hätte, hätte ich lieber etwas szenisch umsetzen lassen oder etwas ähnliches gemacht. Ich habe mich aber jetzt dagegen entschieden, Balladen in der UPP zu machen. Ich werde aber nach meiner UPP noch eine Balladenreihe in der Klasse durchführen und wir werden wohl ein oder zwei Balladen auf irgendeine Weise szenisch oder musikalisch oder wie auch immer umsetzen und aufführen. Deshalb bin ich für eure Tipps auch weiterhin dankbar.
    Für die UPP schien mir dieses Thema leider nicht planbar genug.
    Ich war gestern übrigens in der Buchhandlung und habe einige Bücher zum Thema "Balladen" durchgeschaut und auch zwei Bücher dazu gekauft.
    Ich kann mal ein paar Sachen aufzählen, die man mit Balladen (natürlich auch mit anderen Texten) machen kann:
    ausführliche Vorlesezeichen in eine Ballade eintragen und diese dann vorlesen (dazu zählen nicht nur die üblichen Betonungszeichen, sondern auch Smileys für die verschiedenen Stimmungen), neben jede Strophe einer Ballade ein Bild mit der entsprechenden Szene zeichnen, eine Ballade mit Instrumenten untermalen und das Ganze aufnehmen, pantomimisch oder szenisch darstellen, die Ballade als Lückentext austeilen und die Schüler müssen passende Wörter eintragen, die Balladen in Einzelstrophen an die Schüler verteilen und diese müssen sie zusammensetzen(dazu ist wahrscheinlich nicht jede Ballade geeignet, meine Kollegin hat das mit dem "Zauberlehrling" gemacht und es hat geklappt), eine Ballade rappen lassen (und möglicherweise gleichzeitig pantomimisch untermalen), aus einer Ballade einen Zeitungsbericht machen, eine Schlussstrophe für eine Ballade schreiben, einen Bänkelgesang dazu machen, eine Collage dazu machen, in einen Comic umwandeln, eigene Balladen schreiben, eine Ballade als Tanz aufführen (beispielsweise "der Totentanz"), einen Videofilm daraus machen...

  • Ich hole noch einmal die Balladen hervor. Wieder steht eine Reihe zu Balladen mit KA an. Im Moment plane ich meine Reihe, bei der ich möglichst breit gefächert, aber ja trotzdem mit einem erkennbaren Ziel arbeiten möchte.


    Damals hatte ich die Schüler eine Ballade zu einem Zeitungsbericht umformen lassen. Umformung einer Textsorte in einen Zeitungsbericht war aber bereits im letzten Schuljahr Thema.
    Man liest oft, dass die Inhaltsangabe anhand der Ballade eingeführt und geübt wird. Ich finde aber, dass die Balladen dabei ein wenig 'missbraucht' werden, sie verlieren dabei und die Schüler nehmen ggf. gar nicht mehr das Zusammenspiel von epischen, dramatischen und lyrischen Elementen wahr.
    Ich würde die Schüler gerne auf jeden Fall auch aufzeigen lassen, welche Balladenelemente in der vorliegenden Ballade vorliegen, die Schüler sollen sich also in jedem Fall mit der Ballade als Ballade beschäftigen.
    Habt ihr noch alternative Ideen?

  • Hallo Forum, Ich muss die Balladen wieder hervorholen. Auch in der jetzigen 7 habe ich wieder Balladen (John Maynard, Brück' am Tay, Knabe im Moor) besprochen, alles Balladen, die im Deutschbuch sind. Im Buch sind jetzt noch Belsazzar, Der Erlkönig und Der Zauberlehrling.
    Wir haben dabei produktiv gearbeitet, aber auch immer wieder beleuchtet, welche Balladenlemente sich finden lassen, wie der Autor sprachliche gestaltet hat usw. Nun steht in der übernächsten Woche die Klassenarbeit an. Eigentlich hatte ich hier an "Nis Randers" gedacht und wollte hier auch die Balladenelemente erklären lassen, den Inhalt kurz zusammenfassen lassen und dann über den Konflikt von Nis etwas produktiv schreiben lassen. Dabei wollte ich einige klärende Worte bzgl. Uwe sagen.
    Nun meinten mehrere Kollegen, dass sie Nis Randers zu schwierig finden. Seht ihr das auch so? Welche Balladen habt ihr den in einer KA zu Balladen eingesetzt?


    Viele Grüße
    AK

  • Moin,


    also den Nis fanden meine damals auch recht schwer und hattenbei der inhaltlichen Erschließung einige Schwierigkeiten, sodass dies vielleicht für eine KA am Anfang der 7 ein wenig heftig sein könnte. Ich habe damals den Handschuh genommen. Das lief recht gut.


    Schönen Sonntag,


    Schnuppe

  • Hi,


    für Klassenarbeiten zur Balladenerschließung habe ich immer zwei bis drei Balladen zur Auswahl gestellt und bin ganz gut damit gefahren. Meine Schüler/innen haben immer eine Ballade gefunden, mit der sie dann auch etwas anfangen konnten. Für mich waren die Korrekturen somit auch nicht langweilig (weil immer dasgleiche).


    Ich habe gerne den "Feuerreiter", "Die traurige Krönung" (beide Mörike) und "Das Grab im Busento" (von Platen) genommen. Hier konnten die Schüler/innen auch gut die Stilmittel nachweisen. Mein Favorit war aber auch immer "Nis Randers", den die Schüler/innen spannend fanden. Ich habe ihn aber in der Stunde besprochen und nicht als Klassenarbeit gestellt.


    LG. Lieselümpchen ?(

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich! (Afrikanisches Sprichwort)
    :)

  • Den Nis Randers habe ich auch mal als IA in einer Arbeit in der 7. zusammenfassen lassen. Das ist meinen Schülern damals schon sehr schwer gefallen, obwohl ich dachte, dass sie gut vorbereitet waren, weil ich zum John Maynard extra einen Übungsaufsatz hatte schreiben lassen. Ich glaube, dass die Ballade nicht ZU schwer für eine siebte ist, aber ich denke, ich würde die Ballade nur dann wieder in einer Klassenarbeit machen, wenn ich aus irgendeinem Grund eine recht schwere Arbeit schreiben möchte (was auch immer dafür ein Grund sein könnte...)
    Gruß,
    Eliah

  • Danke für die Antworten. Dann schwenke ich wohl um.
    Den "Handschuh" haben wir leider schon zu Beginn des letzens Schuljahres angesprochen, da er im Deutschbuch im Rahmen von spannend erzählen stand. Die Frage ist natürlich, wie viel davon überhaupt übrig geblieben ist ... und muss eine Ballade gänzlich unbekannt sein?


    Was den Schwierigkeitsgrad angeht, habe ich bisher glaube ich eher zu leichte Arbeiten gestellt ...

  • Den Erlkönig habe ich schon als Klassenarbeit gestellt, hatte aber den "Knaben im Moor" als Vorbereitung, damit ist das Erkennen von Bildern geglückt. Ich habe aber immer mindestens zwei Balladen zur Wahl gestellt, um zu vermeiden dass ein Schüler/eine Schülerin plötzlich keinen Zugang zu der einen Ballade hat, damit sind Blackouts bisher vermieden worden. Die Schüler/innen, die den "Erlkönig" genommen haben, sind ganz gut damit zurecht gekommen.


    LG Lieselümpchen

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich! (Afrikanisches Sprichwort)
    :)

  • Ich hole mal diesen steinalten Faden hoch. :rotwerd:


    Ich habe nun eine Naturgedichte-Reihe mit meiner Gesamtschulklasse 6 vor mir. Im Deutschbuch ist neben vielen eher niederschwelligen Gedichten auch die Ballade Nis Randers vorgesehen. Ich würde die Pferdemetapher mit einem Gemälde (Poseidons Pferde) vorentlasten. Meint Ihr, dass eine inhaltliche Analyse dann möglich ist?


    Und weiß jemand, ob man das Versmaß benennen kann? Es wechselt ja immer wieder zwischen Daktylen/Trochäen (oder Anapästen/Jamben??) und Jamben hin und her.
    Was sind das für Versfüße - Daktylen oder Anapäste: - x - - x - - x - - x (z.B.: Da fasst ihn die Mutter: „Du steigst mir nicht ein!)


    Fachfremd Unterrichten ist manchmal echt grenzwertig ...

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

Werbung