Das Einmaleins einführen

  • WAS? - meine pm funktioniert schon wieder nicht? Hmm, laut Profil müsste es hinhauen *mist*; aber letztens hat es auch meinen nick nicht genommen *sowas*.


    Ja, ich würde mich sehr interessieren - habe nämlich sogar ein Multiplikationsbrett hier und einen leisen Tau von Montessori (aber fast nur in der Theorie), würde mich schon sehr interessieren, wie man das bei 22 Kindern umsetzt.


    Habe die Kinder heute mit Kastanien Malsätze legen lassen (lege 2 mal 4 Kastanien, usw.) aber da sind doch etliche Kinder noch gar nicht dahintergestiegen, wie mir scheint.

  • Meine Schüler würden es mit den CUISENAIRE-Stäben erarbeiten.
    Bsp.: 5x2
    Greife nacheinander 5x in den Kasten , hole jedesmal einen roten Zweier heraus. Hintereinandergelegt so lang wie ein oranger Zehnerstab (oder 2 gelbe Fünfer, oder...) bzw. am Lineal gelegt, kommt das Kind bei der 10 cm-Marke an.


    LG cecilia

  • Sowas Ähnliches hab ich von Spectra - eine 100er Leiste, in die man Stäbe legt und gleich das Ergebnis sieht, eine Schachtel mit 10 Fächern für die 1er bis 10er-Stäbe.
    Lege ich 3 5er Stäbe, sehe ich gleich, dass es 15 ergibt.
    Das Zählen der Perlen wird ja ab 20 ziemlich mühsam.
    Ich arbeite allerdings eher in der Kleingruppe (I-Kinder), da geht das leichter als mit der ganzen Klasse.
    Kastanien, Nüsse, Zuckerl etc. sind auch gut, um den Begriff "mal" zu erklären. Vor allem, wenn einer 0mal 5 Zuckerl bekommt, merkt er sich das Ergebnis sicher ;-))
    LG, inschra

  • Ich habe dazu auch noch eine Frage, da ich tatsächlich gerade das erste Mal die Multiplikation einführe/geführt habe. Ich wundere mich selbst! :D


    Wenn nun folgendes Bild zu sehen ist: 3 Blumentöpfe mit je 4 Blumen (äquivalent 3 Würfel mit der Augenzahl 4, etc.), dann lautet die Aufgabe ja 3 x 4 . Da ich 3 mal je 4 Blumen sehe.


    Klar was ich meine? Nun gibt es Kinder, die die Aufgabe anders herum sagen/ aufschreiben, also 4 x 3 .
    Muss man davon ausgehen, dass sie das Prinzip der Multiplikation nicht verstanden haben/ werden?

    Sabi ?(

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Sabi,


    daran knabber ich auch im Moment. Weil ich aber bei vielen Übungen die Plusaufgabe vorschalte (für dein Beispiel 4+4+4), würde ich auf 3x4 bestehen. Gestern hatten wir eine Sachaufgabe, wo das nochmal deutlich wurde:
    Paul geht dreimal zum Markt. Jedesmal bringt er zehn Äpfel mit.
    Rechnung: 3x10=30 richtig
    Rechnung: 10x3=30 falsch, weil er ja nicht zehnmal geht und jeweils drei Äpfel mitbringt.
    Seh ich das jetzt zu eng?????


    Eingeführt habe ich die Multiplikation mit einer Sammlung leerer (!) Pralinenschachteln, d.h. deren Innenleben. Jedes Kind bekam ein Kärtchen und durfte die passende Malaufgabe mit Tauschaufgabe auf die Vorderseite und das Ergebnis auf die Rückseite schreiben. Danach haben wir damit Memory gespielt. Das Spiel war dann der Renner im Wochenplan - auch schon bei meinen Erstklässlern!


    LG Talida

  • Ja genau das ist eben auch mein "Problem", sehe ich das etwa zu eng? Denn rechnerisch ist es ja richtig. :rolleyes:
    In unserem Lehrwerk (was ich nutzen soll..) sind eben zu Beginn auch erst die Additionsaufgaben (ist ja ein üblicher Einstieg, die wiederholte Addition) und dann dazu die Malaufgabe.


    Dieses spezielle Problem haben wir damals auf der Uni nicht behandelt - und ich will die lieben Kleinen auch nicht demotivieren.
    Wer weiß denn nun Rat für uns?

    Mmh, wer hat denn die Pralinen leer gefuttert? ;)
    Sabi

  • Ich sehe das so: Als mathematische Unterscheidung überfordert das viele Kinder im 2. Schuljahr. Und auch ich selbst habe damit Schwierigkeiten, und finde, es ist ein rein "theoretisches", überflüssiges Problem. Denn:

    Zitat

    Paul geht dreimal zum Markt. Jedesmal bringt er zehn Äpfel mit.

    Typische "Schulaufgabe"... 3x10 scheint logisch, aber: Sprachlich geht doch auch: Geh 30 Äpfel holen, geh dreimal, damit es nicht so schwer ist... Also: 10 mal 3...
    Schließlich sollen die Kinder später lernen, ihren individuellen Rechenweg zu gehen, und wenn es mit der Tauschaufgabe besser klappt, sollen sie so rechnen...
    Also ich nehme es nicht so genau damit und es klappt wunderbar. L. G. Pia

  • Ich führe die Multiplikation als Verkürzung der Addition ein.
    Schneckenaufgaben sind die Additionsaufgaben, Mäuseaufgaben die Multiplikation. Dann sage ich noch, dass die Mathematiker sehr faul sind und sich deswegen dieses System überlegt haben.
    Ich arbeite ganz viel mit Punktmustern. Führe das Einmaleins im Ganzen ein, danach nehme ich die Reihen noch einmal einzeln durch.
    flip

    • Offizieller Beitrag

    Ja, vom Bauchgefühl her habt ihr Recht, aber ...
    Ich mime jetzt mal die studierte Mathematiklehrerin. :D
    Meine Klasse fängt nun mit der Zweierreihe an. Einige Schüler sollten sie aufschreiben und taten das prompt mit der Tauschaufgabe: 2x3,2x4,2x5 usw. Ist es zum Lernen der Reihen nicht einfacher 3x2,4x2,5x2 usw. zu sagen??? Nach wie vor bin ich aber der Meinung, wenn die Additionsaufgabe dazu notiert wird, muss schon die richtige Version der Multiplikationsaufgabe dabei stehen. Ich bin jetzt einfach zu faul mal in der Didaktik von Padberg nachzuschlagen. Da steht sowas bestimmt drin.

  • Wenn man Plättchenfelder legt, ist die Leserichtung 3 x 4 oder 4 x 3 bekanntlich irrelevant und die Kinder sollen ja auch später die Aufgabe, die ihnen am leichtesten fällt rechnen..... Ich halte viel von diesen zeitlich-sukzessiven Aufgaben, die schon genannt wurden: Gehe drei mal in den Keller und bringe jedes Mal 4 Äpfel mit. Die Kinder sollen ja auch lernen, wann die Diff. 3 x 4 oder 4 x 3 Sinn macht und wann nicht. Außerdem kann man diese Übungen mit Bewegung verknüpfen und das bringt ja immer viel. Ich glaube nicht, dass es einen Zweitklässler überfordert....


    Gruß Metti


    PS: für unübertroffen halte ich die Montessori - Perlenstäbchen, die kann man aus Holzperlen und Pfeifenputzern auch selber machen.


    Weitere Bewegungstipps: Lass 5 Kinder je 3 Stifte bringen......
    Schüttele 4 Kindern je 2 mal die Hände, baue 7 Kartenhäuser aus je drei Karten........... , von 1 - 30 durchzählen, bei jeder dritten Zahl in die Hände klatschen, auf der Treppe auf jede dritte Stufe mit beiden Beinen springen.....

  • Bei ist das beschriebene Problem auch aufgetreten. Wenn die Malaufgabe direkt zu Plusaufgabe geschrieben werden sollte (also 3+3+3+3+3 = 15 und 5x3=15 ) habe ich Wert darauf gelegt, dass die Kinder ausführlich mitsprechen. Also: fünfmal die drei => 5x3). Ähnlich eigentlich bei Malaufgaben in Bildsituationen. Hatte ein Kind eine Aufgabe andersherum (als üblich) notiert, habe ich zunächstmal gesagt, dass seine Lösung nicht falsch ist, dass wir es aber anders besprochen haben und zusätzlich nachgefragt, wie das Kind es gemeint hat. Wenn aus der Anwort dann ersichtlich war, dass das Prinzip verstanden wurde und das Kind nur anders formuliert (also z.B. 3 Äpfel und das ganze fünfmal => 3x5), habe ich es gelten lassen. Die meisten Kinder haben aber inzwischen die vorgegebene Sichtweise übernommen.
    Bei der Einführung habe ich es ähnlich gemacht wie Talida. Ich hatte auch Pralinenschachtel-Innenteile und außerdem viele "Stanzreste" (Also quasi das, wo man z.B. Memory-Karten rausdrückt, wenn man ein Spiel neu kauft und was dann eigentlich Abfall ist). Außerdem hatte ich Punktemuster (aus Filzunterlegern) geklebt. Wir haben dann erst Malaufgaben gefühlt und schließlich hat jedes Kind sich ein Teil ausgesucht und die dazu passenden Mal- und Additionsaufgaben auf ein Kärtchen geschrieben. In den nächsten Tagen wurde dann viel gemischt und neu zugeordnet. ;)
    LG
    Ronja

    Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.

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