Einstiegsstunde Wetter?

  • Hallo zusammen,


    Bin Referendarsneuling und weiß gar nicht wo mir der Kopf steht. Nun steht der erste U.-Besuch an und mir fehlen einfach die Ideen. Ich schaue immer wieder das Material durch, aber da ich ja keinen Erfahrungsschatz habe, fällt mir immer nur ein: Text lesen, Fragen beantworten, was ja für die Grundschule nicht so toll ist. Im Netz finde ich meistens auch nur Materialien aber nicht WIE man jetzt so ne Stunde aufbauen kann.


    Es soll eine Einstiegstunde zum Thema "Wetter" in einer 3. Klasse (30 Kinder) werden. Habt ihr Ideen?
    Ich hatte erst überlegt mit nem Brainstorming anzufangen und die Kinder dann die Begriffe ordnen zu lassen, aber da ich selbst noch keine guten Oberbegriffe (Luft, Wasser, Sonne) gefunden habe gehe ich davon aus, dass das für die Kinder zu schwer ist.
    Später wollte ich mich dann mit Wasserkreislauf (Wie entsteht Regen?) befassen.


    Mal so generell: Ist es eigentlich normal dass man 12 Stunden o. mehr am Woe am Schreibtisch sitzt, mehr als 5 Stunden für eine Unterrichtsstunde vorbereitet und erstmal ne Woche braucht bis die ersten Ideen zu einem Thema kommen.


    Und ich dachte am Anfang wär´s noch nicht so schlimm....



    Grüsse
    Christina

  • Ich finde es ganz wichtig, mit Bildern zu arbeiten, vor allem in der Grundschule. Bei Google gibt es eine Bildersuche, man kann da auch nach bestimmten Bildergrößen suchen.

    Als Einstieg macht sich ein Bild als stummer Impuls immer gut oder du präsentierst mehrere Bilder (entweder alle zum selben Thema oder du jubelst einige Bilder drunter, die den anderen Bildern widersprechen), die Schüler sollen das Thema herausfinden und ggfs. zu den Bildern was erzählen. Ganz wichtig: Schüler erzählen lassen, Vorwissen abfragen, macht sich bei einem U-Besuch immer gut. Vielleicht auch provokative Fragen stellen (mir fällt jetzt gerade kein Beispiel ein). Ein Brainstorming wäre ein guter Start.


    Hilfreich ist ein Besuch in der Stadtbücherei, Abteilung Kinder-Sachbücher. Die Bücher aus der Reihe "Was ist Was" haben oft ansprechende Bilder und die Texte sind kindgerecht aufbereitet, so dass du nicht lang überlegen musst, wie du komplexe Sachverhalte vereinfacht darstellen kannst.


    Während der Stunde kannst du dann ein Unterthema zum Wetter herausgreifen und vertieft bearbeiten, z.B. wie entsteht Schnee oder die Form der Schneeflocken usw. Die Idee mit dem Regen ist auch gut, je nachdem welches Wetter zum Zeitpunkt des U-Besuches am ehesten vorherrschen wird. Nicht zuviel in eine Stunde packen!


    Vielleicht fällt dir ein Experiment zum Thema Wetter ein, jetzt bei der Jahreszeit könntest du z.B. mit Salz und Eis ein Experiment machen (Faden auf Eiswürfel, Salz drüber streuen, der Faden heftet sich an den Eiswürfel). Im Sommer bieten sich versuche mit der Lupe und schwarzem Papier, Verdunstungsvorgängen usw. an. Sachbücher könnten da auch weiterhelfen.


    Zum letzten Absatz: Ja, das ist normal. Aber die Vorbereitungszeiten werden kürzer. :)


    Powerflower

  • Hallo Christina,


    schau doch am besten im Schulbuch unter dem Thema nach und auch im Lehrerhandbuch. Außerdem empfehle ich dir, das Prögel-Buch für die dritte Jahrgangsstufe anzuschaffen, da sind sehr gute Kopiervorlagen drin.


    Ich bin auch erst im ersten Jahr, allerdings schon seit September. Ich brauche ca. 1 Stunde, um eine gute Stunde vorzubereiten. Da ist das Geschnippel und Laminieren und so allerdings noch nicht enthalten.


    Man kann allerdings auch eine Stunde in 20 Minuten vorbereiten, wenn man nicht den ersten Preis im Seminar gewinnen will.


    Wichtig ist immer, einen guten Einstieg zu finden, um die Spannung der Kinder zu erwecken. Außer einem Bild (stummer Impuls) kann man auch Geräusche abspielen (auf CD brennen - www.hoerspielbox.de), einen Gegenstand hochhalten, eine Kerze anzünden (Thema Verbrennung), pantomimisch was darstellen, ein passendes Lied vorspielen, ein Tastsäckchen mit einem Gegenstand rumgeben, ein Riechdöschen rumgehen lassen,...
    Das ist Phase I - die Hinführung. Dauer: höchstens ein paar Minuten, meistens eher weniger. Dann kommt die Zielangabe, auf das Ziel sollen die Kinder eben dank deiner Hinführung selber kommen.


    Phase II - Erarbeitung - in 2-3 Teilziele gliedern und immer schön die Teilziel-Zusammenfassung machen.


    Phase III - Sicherung - also die Kinder alles noch mal sagen lassen, was sie in der Stunde gelernt haben, wobei sie den Tafelanschrieb natürlich nicht mehr sehen sollten.


    Wenn man gut ist, hat man noch Phase IV vorrätig - einen Transfer.


    Aber sag mal - habt ihr das net an der Uni gelernt oder im Seminar??


    Zu deinem Thema "Wetter" würde ich einfach aus dem Fenster schauen und falls es regnet, würde ich sagen, wie sehr du dich freust, dass heute die Sonne scheint (Provokation). Naja, vielleicht doch nicht, wenn es ein Unterrichtsbesuch ist. Aber ansonsten kann man das durchaus so machen.


    Am Anfang des Refs hab ich allein für den Einstieg einer Stunde ca. eine halbe Stunde lang im Internet gewühlt, eine CD gebrannt, ein Bild laminiert und eine Tüte voller Sachen von zu Hause dazu mitgebracht oder so ähnlich. Nachdem ich aber nach ein paar Monaten doch mal wieder mehr als nur 5 Stunden pro Nacht schlafen wollte, hab ich`s irgendwann eingeschränkt.


    Keine Panik - das wird schon! Und frag hier ruhig nach, wenn was unklar ist - es gibt hier lauter nette Leute :) !


    Lieben Gruß,
    gudsek

  • Hallo Christina82,


    du könntest den Kindern zu Beginn einen Forscherauftrag erteilen: "Sucht Dinge, an denen das Wetter Spuren hinterlassen" hat oder so ähnlich. Dann ist gleich mal ein wenig Bewegung in der Sache und du wirst staunen, auf was die Kinder alles kommen. Dann eine gemeinsame Auswertungsrunde machen mit Begründungen, warum siech die Kinder für diese Dinge entschieden haben. So entsteht dann ein Klassengespräch. Du erfährst gleichzeitig, welchen Wissensstand die Kinder bereits haben.


    Nur so ne Idee,


    Grüßle,
    Salati

    Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur! <img src="http://www.lehrerforen.de/smilies/smile5.gif" border="0">

  • es gibt vom verlag an der ruhr eine wetter bild- und geräuschekartei. die bilder könnten zunächst als stummerimpuls dienen ... worum geht es? was ist eigentlich wetter? die geräusche ließen sich den bildkarten zuordnen. man könnte den bildern gemeinsam überschriften zuordnen. oder die kinder schreiben ganz kurze geschichten zu einem bild ihrer wahl. anschließend vorlesen lassen und von mitschülern zuordnen.


    möchtest du aber schon kategorisieren, sollten folgende aspekte (als hinführung auf künftige wetterbeobachtungen) des wetters genannt werden:


    - temperatur
    - niederschlag (menge und art)
    - wind (richtung und stärke)


    mit bildvorlagen oder anderen impulsen können das auch die kinder entdecken. das thema wetter ist wirklich sehr schön und lässt sich sehr handlungsorientiert unterrichten. vielleicht nimmst du auch lieber eine spätere stunde, beginnst mit einem wetterbericht (die kinder müssen zuvor eine wetterstation aufgebaut und einen wetterdienst eingeteilt haben) durch 2 schüler und behandelst dann ein unterthema, z.b. "windstärke" ... messgeräte frei bauen lassen, beaufortskala entwickeln, ... ... ...

  • Bringe die Kinder dazu, das gegewärtige Wetter zu beschreiben.


    Sie könnten z.b. jemanden einen Brief schreiben, der nicht hier in D ist.
    Das könnte u.U. fiktiv sein oder vielleicht hast du einen Schüler, der weggezogen ist 8so hatte ich es günstigerweise 2x)


    Dann zu den Wetterberichten in TV und Zeitung kommen und jeden Morgen das Wetter beobachten (lassen) und notieren.
    Danach dann Schritt für Schritt die einzelnen Wetterelemente (Niederschlag, Temperatur, Wind etc) intensiver erschließen.


    Es wäre auch gut, wenn die Schüler wenigstens zu einem Wetterelement ein eigenes Meßinstrument bauen. Ich habe mal mit allen gemeinsam einen Regenmesser gebaut und einmal habe ich auch Windmesser bauen lasse. Da gab es keine Vorgaben und in PA haben die Schüler ihre eigenen Idee verwirklicht.


    Petra

  • Wow! vielen Dank schon mal für eure Antworten,


    nee, irgendwie haben wir im Seminar noch nicht so viel gemacht. Ich hab auch nur alle 2 Wochen ein Fachseminar, also demnach erst 2 SU mal gehabt. Mit Kennenlernspielchen etc. sind wir da noch nicht zu so viel gekommen.


    Ich brauch halt meistens schon 2 Nachmittage um selber erstmal den Stoff zu verstehen. Und das Thema Wetter zum Beispiel ist ja auch komplex. Ich denke mal bei so einem U-Besuch ist es ja schlecht, wenn da Fachleiter oder Kinder ein bißchen tiefer bohren und da ist nicht. Bei den Wettergeräten-Basteln habe ich mich gefragt: was ist denn das Lernziel.


    Müsste ich die Kinder nicht dahin bringen, zu verstehen, wie Wetter funktioniert? Und nicht nur einfach zu beobachten?
    Aber das is halt ganz schön schwer, deshalb habe ich ja an Wasserkreislauf gedacht....


    Ich lass eure Vorschläge noch ma durch den Kopf gehen.....

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