1. Staatsexamen endgültig nicht bestanden

  • Hallo Caro!
    Da drin Post schon einige Jahre her ist,wollte ich mal fragen,welchen Weg du damals gegangen bist. Ich habe ein ähnliches Problen und finde nirgends Hilfe!Vielleicht meldest du dich mal zurück.
    Liebe Grüße

  • Hallo Caro!
    Bin vor einiger Zeit durchs Staatsexamen wegen Mathe gerasselt. Bin dabei, auf Master umzusatteln. An manchen Unis geht das, an manchen nicht. Sehr komplex das Ganze, aber wahrscheinlich machbar, wenn auch nicht da wo ich wohne. LG

  • Jeder, der endgültig durch das 1. Staatsexamen gefallen ist, sollte sich allerdings meiner Meinung nach auch kritisch überprüfen, ob es eventuell für die Fachwissenschaft vom Potenzial her einfach nicht reicht.


    Und wenn das der Fall ist, ist es ebenfalls meiner Meinung nach, wirklich keine gute Idee, dieses Fach in der Schule unterrichten zu wollen.

  • Jeder, der endgültig durch das 1. Staatsexamen gefallen ist, sollte sich allerdings meiner Meinung nach auch kritisch überprüfen, ob es eventuell für die Fachwissenschaft vom Potenzial her einfach nicht reicht.


    Und wenn das der Fall ist, ist es ebenfalls meiner Meinung nach, wirklich keine gute Idee, dieses Fach in der Schule unterrichten zu wollen.

    Manchmal kann es halt einfach aber auch blöd laufen!


    Ich bin locker durch‘s Mathe-Studium gekommen. Habe keine einzige Klausur zweimal schreiben müssen. Zwischenprüfungen im 2er-Bereich. Habe mich sehr gut und intensiv aufs Examem vorbereitet... Trotzdem habe ich nur knapp bestanden... 3,5... Lief einfach scheiße...


    Englisch zum Vergleich lockerst ohne großen Aufwand mit einer guten 2 bestanden.


    An der Schule ist heute Mathe mein Steckenpferd... Englisch läuft so nebenher...


    Ich denke man kann nicht per se sagen, dass jemand sich nicht „eignet“ nur weil er die Prüfung nicht bestanden hat...


    Manchmal hat man einfach Pech.

  • Jeder, der endgültig durch das 1. Staatsexamen gefallen ist, sollte sich allerdings meiner Meinung nach auch kritisch überprüfen, ob es eventuell für die Fachwissenschaft vom Potenzial her einfach nicht reicht.


    Und wenn das der Fall ist, ist es ebenfalls meiner Meinung nach, wirklich keine gute Idee, dieses Fach in der Schule unterrichten zu wollen.

    Hmmm. Es gibt Massen an Juristen und Medizinern, die durch das 1. Staatsexamen fallen und dann in Österreich (erfolgreich) weiterstudieren, das dortige Examen bestehen und dann anschließend in Deutschland arbeiten. Sind das jetzt alles schlechte Juristen und Ärzte?


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Naja, ich weiß, daß es hier nur für NRW gilt, aber das war es ... endgültig.


    Eine Voraussetzung für den Schuldienst in NRW:


    Nicht zugelassen zum Einstellungsverfahren werden grundsätzlichBewerberinnen und Bewerber,
    a) die eine Staatsprüfung oder die Prüfung für den Master of Educationfür ein Lehramt nicht oder endgültig nicht bestanden haben [...]


    Ich bin mir aber sicher, andere Bundesländer haben auch so eine Regelung ...

  • Ich finde, dass die Note des (bestandenen) 1. Examens keine Aussagekraft darüber hat, ob jmd. ein guter Lehrer werden kann.
    Ansonsten sehe ich es wie MrsPace.


    6+x Jahre Studium und am Ende ergab sich die Examensnote hauptsächlich aus 2 mündlichen Prüfungen, teilweise mit Prüfern, die man gar nicht vorher kannte. Da kann wirklich alles passieren, egal wie gut oder schlecht man vorbereitet ist.

  • Ich verstehe, was MrsPace meint. Jeder hat mal einen schlechten Tag und wenn man wirklich das ganze Studium über gute Leistungen gezeigt hat und gerade im Examen durchfällt, dann ist das zwar so, aber nachvollziehbarerweise sehr ärgerlich. Wenn jemand sich jedoch wirklich die ganze Studienzeit irgendwie durchschleppt, regelmäßig mit mittelprächtigen Noten, mehrfach durchfällt und Zweit- oder Drittversuch beansprucht und dann im Examen durchfällt, dann ist es wohl wirklich besser, wenn die Person keine Lehrgenehmigung für seine Fächer erhält, weil dann einfach das fachliche Hintergrundwissen zu schwach ausgeprägt ist (also was Nele ansprach).

    • Offizieller Beitrag

    In dieser Hinsicht sind Examenskandidaten wie Schüler.
    - Noten sagen ja gaaar nichts aus über die fachliche Eignung
    - man hatte einen (oder zwei oder drei) schlechten Tag
    - es lief halt blöd


    Das Ganze dann nochmal beim 2. Staatsexamen.


    Solche Threads hatten wir in der Vergangenheit immer mal wieder.


    Wie will man so später seinen Schülern die erteilte Note glaubwürdig gegenüber vertreten?


  • Wie will man so später seinen Schülern die erteilte Note glaubwürdig gegenüber vertreten?

    Ich würde jetzt einem Ausrutscherschüler keine 4 statt einer 5 geben - Notengebung muss ja irgendwo noch objektiv bleiben -, aber ich finde schon, dass es einen Unterschied macht, ob ein Schüler regelmäßigen Note 1 oder 2 schreibt und dann mal eine 5 oder ob er regelmäßig im niedrigen Notenspektrum rumgurkt und dann einfach noch eine weitere 5 hinzukommt.


  • Genau so!
    Eine Note wird aufgrund einer bestimmten Leistung vergeben - die z.B. in einer Klassenarbeit gemessen wird - und genau darüber gibt die Note auskunft.


    Die Behauptung war, dass die Note des 1. Examen nichts über die fachliche Eignung als Lehrer aussagt.
    Erreichte Noten und Abschlüsse sind doch vor allem ein negatives Kriterium, das Ausschließt, dass jemand überhaupt etw. bestimmtes werden kann (ohne 1. Examen kein Zweites, ohne einen bestimmten Abi-Schnitt kein xy-Studium usw.)

    • Offizieller Beitrag

    Na das ist doch eine Einladung an die "Loser", sich einzureden, sie hätten einfach nur am Tag X eine schlechte Leistung erbracht und wären ansonsten doch top ausgebildet.


    Andererseits: Wenn Referendare mit gutem Examen zu mir in den Ausbildungsunterricht kommen und dann darüber stöhnen, sie müssten sich ja erst in das Thema einlesen, weil sie es nicht im Studium hatten...
    ...dann wäre ich geneigt einzuräumen, dass das 1. Staatsexamen in der Tat nur bedingt etwas über die fachliche Eignung aussagt.

  • Na das ist doch eine Einladung an die "Loser", sich einzureden, sie hätten einfach nur am Tag X eine schlechte Leistung erbracht und wären ansonsten doch top ausgebildet.

    Wenn es nur einen Tag X gäbe, fände ich das durchaus nachvollziehbar. Unter anderem deshalb ist es ja auch sinnvoll nicht alles von einer einzigen (womöglich mündlichen) Prüfung abhängig zu machen.
    Mehrere Leistungsmessungen/Prüfungsleistungen geben allen Beteiligten Sicherheit.


    Ob oder wie sehr diese Leistungsmessungen etw. über eine Qualifikation für eine bestimmte andere Tätigkeit (also nicht die Tätigkeit "Leistungsmessungen dieser Art absolvieren") aussagekräftig ist, sei aber - meiner Meinung nach - dahingestellt.

  • Ich würde jetzt einem Ausrutscherschüler keine 4 statt einer 5 geben - Notengebung muss ja irgendwo noch objektiv bleiben -, aber ich finde schon, dass es einen Unterschied macht, ob ein Schüler regelmäßigen Note 1 oder 2 schreibt und dann mal eine 5 oder ob er regelmäßig im niedrigen Notenspektrum rumgurkt und dann einfach noch eine weitere 5 hinzukommt.

    Notengebung wird NIE objektiv sein. Meine 5 Cent. Auch wenn viele anderes behaupten. NIE!

  • Das gute ist, dass es "den Tag der Prüfung" im 1. Stex doch garnicht mehr gibt.
    Meines Wissens wird im Bachelor/Master doch konsekutiv geprüft.
    Von daher sollte ein entgültges Nichtbestehen inzwischen aussagekräftiger sein als früher.


    Im Einzelfall ist das natürlich ein harter Schnitt in der Lebensplanung.

  • Das gute ist, dass es "den Tag der Prüfung" im 1. Stex doch garnicht mehr gibt.

    Den gab es auch früher nicht. Bei mir setzte sich die Examensnote aus 8 Bestandteilen zusammen - 2 Klausuren und 5 mündlichen Prüfungen an 7 verschiedenen Tagen und einer Examensarbeit. Einen schlechten Tag kann man haben, auch zwei, aber - abgesehen von ganz extremen Fällen - deswegen fällt man nicht durch das Examen.

  • Hmmm. Es gibt Massen an Juristen und Medizinern, die durch das 1. Staatsexamen fallen und dann in Österreich (erfolgreich) weiterstudieren, das dortige Examen bestehen und dann anschließend in Deutschland arbeiten. Sind das jetzt alles schlechte Juristen und Ärzte?

    Deswegen rede ich doch vom endgültigen Durchfallen und sage, dass man sich dann sehr kritisch selbst überprüfen sollte. So schwierig das bei einer solchen narzisstischen Kränkung ist.


    Und was die Fachkompetenz angeht - ich kann das Grundschullehramt mangels Erfahrung und Wissen nicht beurteilen, aber ich kann mir schon vorstellen, dass man ein gerüttelt Maß an fachwissenschaftlicher Kompetenz braucht, um die abstrakte Ebene hinter dem offensichtlichen "Stoff" sinnvoll zu vermitteln.


    Und was meine Fächer und meinen Lehrbereich angeht: nein. Jemand, der kein fundiertes Wissen über Literaturwissenschaft, Kulturwissenschaft, Sprachkenntnisse und Linguistik verfügt, kann kein guter Englischlehrer sein. Wer kein guter Philologe ist, kann kein Latein unterrichten. Und vor allem - und das ist mir persönlich am wichtigsten! - wer nicht über wirklich solides historisches Wissen verfügt und die historische Methode nicht aus dem Effeff beherrscht, kann niemals guter Geschichtslehrer sein. Und dazu kommt dann noch, dass man ohne Verständnis der wissenschaftlichen Methode keine Wissenschaftspropädeutik unterrichten kann.


    Die oft gehörte Aussage von Studenten, Referendaren und Junglehrern, "warum muss ich den Quatsch studieren, das brauche ich nicht in der Schule", ist da schon ein schlechtes Zeichen...

  • Den gab es auch früher nicht. Bei mir setzte sich die Examensnote aus 8 Bestandteilen zusammen - 2 Klausuren und 5 mündlichen Prüfungen an 7 verschiedenen Tagen und einer Examensarbeit. Einen schlechten Tag kann man haben, auch zwei, aber - abgesehen von ganz extremen Fällen - deswegen fällt man nicht durch das Examen.

    Nun ja, aber wenn du halt bei einer Teilprüfung endgültig durchfällst, war es das halt auch... Da ist es dann vollkommen egal ob in den anderen Fächern eine 1 drinnen steht...


    In Mathe war das leider auch nicht unüblich...

  • Nun ja, aber wenn du halt bei einer Teilprüfung endgültig durchfällst, war es das halt auch... Da ist es dann vollkommen egal ob in den anderen Fächern eine 1 drinnen steht...

    Und nu? Soll es denn lieber ohne Prüfung ablaufen und es haben alles bestanden, die meinen, dass sie das eigentlich können?


    Wenn man zu einem Studium antritt, weiß, dass (am Ende) eine Prüfung über den formalen Erfolg entscheidet. Man kennt die Prüfungsordnung und weiß, worauf man sich einzustellen hat. Und selbst wenn "man" einen schlechten Tag hatte, so hatte doch "man" einen schlechten Tag. Und nicht etwas der Prüfer oder der Mann, der im Fernsehen das Wetter ansagt.


    Endgültig durchzufallen, heißt doch aber, dass man in mehreren Versuchen gescheitert ist, dass "man" also wiederholt "schlechte Tage" hatte. Das soll ein Beweis dafür sein, dass man mit den studierten Inhalten auf du und du steht?


    Natürlich bedeutet eine Prüfugn auch immer, mit dem Verfahren und den Umständen klar zu kommen, den Stress im Griff zu haben und auf den Punkt gelernt zu haben. Ja, so gehen Prüfungen. Vorschläge für Alternativen?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

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