klassisches Theaterstück umschreiben

  • Liebe Foris,
    nachdem sich meine 10er WRS in "Die Räuber" eingelesen haben, keimte die Lust auf, das Stück umzuschreiben und zu spielen.
    Ich freue mich sehr darüber, da ich Theaterspielen eine tolle Möglichkeit finde, etwas wirklich zu verstehen und auch sehr persönlichtkeitsbildend 8) ...


    Da ich aber noch nie ein klassisches Drama habe umschreiben lassen, würde ich mich sehr freuen, wenn mir jemand Tipps zum Ablauf geben könnte.


    Icvh frage mich zum Beispiel, ob ich jetzt erstmal, wie eigentlich geplant, das ganze Stück lesen soll und DAN erst umschreiben - oder
    ob wir schon gleich parallel zum Lesen die Szenen umschreiben sollen.


    Ich denke eigetlich, dass die Schüler erstmal einen Gesamtüberblick bräuchten...
    Allerdings sind wir dann am Ende des Dramas wieder "sehr weit weg" vom Anfang des Stückes und das Erinnerungsvermögen meiner SchülerInnen ist nicht wirklich ausgeprägt :grimmig:


    Ich würde mich sehr über Antworten freuen.... :wink_1:

  • wo sind denn all die erfahrenen Deutschlehrer und/oder Theaterpädagogen, die schon mal ein Stück umgeschrieben, neu geschrieben angepasst haben? :pirat:


    Ich bitte um Hilfe! :weinen:

  • Ganz ehrlich?
    Das sind so die wie ich finde traurigen Momente in unserem Beruf.
    Die Schüler haben eine wirklich tolle und kreative Idee.
    Die Schüler haben eine motivierte Lehrerin, die mitziehen würde.
    Es gibt so viel zu lernen - auch jenseits des Lehrplans.
    Aber: Es wird wohl nicht funktionieren.
    Bei unserem Bulimie-Lernen mit straffem Lehrplan glaube ich nicht, dass du die Zeit dazu findest.
    Außer du machst es am Wochenende als unbezahlte Überstunde.
    Das Umschreiben ist alleine super zeitaufwändig.
    Dann das Einüben.
    Requisite, etc.
    Das schaffst du nicht, so tragisch es auch ist.
    Für solche Projekte ist bei uns derzeit kein Zeitfenster.

  • Das schaffst du nicht, so tragisch es auch ist.
    Für solche Projekte ist bei uns derzeit kein Zeitfenster.


    Naja, das würde ich nicht so sagen. Im normalen Schuljahrsverlauf vll nicht, aber die 10er in BaWü haben bis auf eventuelle Nachschreiber doch die Prüfungen hinter sich gebracht. Falls alice0507 Klassenlehrerin ist oder zumindest viele Stunden in der Klasse ist, wäre doch jetzt eine gute Gelegenheit dafür. Bei den Schülern ist ja nach der Prüfung meistens die Luft raus und es sind immer noch einige Wochen bis Schuljahresende. Da bietet sich doch so ein Projekt an!


    Ich habe leider noch nie ein Stück umgeschrieben, deshalb kann ich nicht mit Tipps dienen. Aber ich finde auch, dass die Schüler erst einen Gesamtüberblick brauchen. Wenn etwas vergessen wurde, dann eben schnell noch einmal die entsprechende Stelle zusammen lesen. Du könntest das Stück ja dann schon einmal in die Akte einteilen und kürzen, mit den Schülern die Personen zusammenstellen/ herausschreiben und dann die Akte auf Gruppen verteilen? Ich glaube, so würde ich vorgehen.


    Wenn deine 10er fit und einigermaßen eigenständig sind, können, wenn das Stück erst mal steht, die einen eben spielen und ihre Rollen lernen, andere kümmern sich um Bühne und Requisite. Vll bekommst du ja auch noch mehr Lehrer dazu...

    • Offizieller Beitrag

    Nicht ganz vergleichbar, aber vielleicht als Ansatz:


    Ich mach das öfter in der Q2 mit Shakespeare, zwar nicht mit ganzen Stücken, aber mit Akten.


    - Erst ganz gelesen haben, da ohne den Spannungsbogen und die wichtigen Punkte zumindest im Ansatz zu kennen, kein gescheites Umschreiben möglich ist.
    - an Beispielen besprechen, wie man Bildhaftigkeit bewahren kann, i.e. "alte Metaphern" in "neue Methapthern" umdichten kann, die aber auch der Redeweise der Figuren entsprechen, Kürzungsstrategien besprechen, Sprachliches (modernes Englisch heißt nicht unbedingt colloquial English, man muss gucken, wie man sprachlich "in der Figur" bleibt)
    - dann aus Zeitgründen arbeitsteilig umschreiben lasssen, im Unterricht mit "Feinschliffaufgaben" für zu Hause: bei Akten in aufgeteilten Szenen, bei dir dann eher in Akten.
    - Ich gebe oft den Arbeitsauftrag, in der jeweiligen Szene oder im Akt einen bestimmten Fokus zu legen (Frauenrolle, Monolog X über philosophische Idee Y, Bosheit des Antagonisten, Thema soundso), das mag in der 10 zu schwer sein.
    - in Gruppen/Akten einüben, dann wird alles nacheinander weggespielt, so dass jede Gruppe ihrem Akt / ihrer Szene ihren eigenen "spin" gibt.
    - Filmen. :) - hinterher Analyseaufgaben und natürlich ist der Film dann für die Schüler als Erinnerung unschätzbar.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Ihr seid so klasse!!!
    Danke fürs Mutmachen - und ja, wir haben JETZT die Zeit und die Luft ist sowas von raus!!!
    Jetzt habt ihr mich in meiner bzw. der Schüler Idee bestätigt!
    Am Feitag gehe ich mit ein paar interessierten Schülern ins Theater - und hoffe, dass sich da noch der eine oder andere die Lust aufs Theaterspielen holt!


    Dann werden wir jetzt mit Vollgas lesen - und die anderen Fachlehrer werden auch froh sein, etwas zu tun zu haben :pirat:


    Falls noch jemand Tipps, Erfahrungen, etc hat, immer gerne her damit!

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