Petition A13 für Grundschullehrer_innen - Eure Meinung

  • Mit Blick auf die Diskussionen um "gerechten Lohn":


    Dass die GEW hier etwas "durchgesetzt" hat glaube ich nicht.
    Ich glaube, dass hier der Arbeitgeber die Gehälter erhöht hat, weil er sonst nicht genügend Arbeiter bekommt. (Der Konkurrenzkampf mit Berlin, bzw. der Arbeitgeber, wurde bereits erwähnt.)
    Der Arbeitgeber hat die Gehälter aus seinem Interesse heraus erhöht und nicht "zur Anerkennung Wertschätzung". (sic)


    Etwas abstraktere Randnotiz: eine Forderung nach "gleichem Lohn" halte ich nicht per se für etwas gutes. Es kommt darauf an wessen Lohn mit wem angeglichen wird! (In diesem Fall scheint es natürlich eine gute Sache zu sein.)

    Ich glaube, dass es für die "Betroffenen" keinen Unterschied macht, wer hier nun was getan hat. Dass die GEW sich dafür eingesetzt hat und zwar schon sehr lange, ist nachlesbar. Dass der AG aufgrund eigener Interessen nun nachgegeben hat, ist Politik. So what?
    Mir scheint, dass da etwas säuerliches Aufstoßen bei deinem Text mitschwingt, aber das ist eigentlich wurscht. Und so richtig klar wird auch nicht, was du dem Leser damit sagen willst. Ich finde wichtig, dass nicht immer nur das irgendwann mal studierte sondern tatsächlich das im täglichen Leben getane bezahlt wird. Ist mir jedenfalls logischer. In jedem Job.

  • Ich glaube, dass es für die "Betroffenen" keinen Unterschied macht, wer hier nun was getan hat. Dass die GEW sich dafür eingesetzt hat und zwar schon sehr lange, ist nachlesbar. Dass der AG aufgrund eigener Interessen nun nachgegeben hat, ist Politik. So what?Mir scheint, dass da etwas säuerliches Aufstoßen bei deinem Text mitschwingt, aber das ist eigentlich wurscht. Und so richtig klar wird auch nicht, was du dem Leser damit sagen willst. Ich finde wichtig, dass nicht immer nur das irgendwann mal studierte sondern tatsächlich das im täglichen Leben getane bezahlt wird. Ist mir jedenfalls logischer. In jedem Job.

    "So what?" Man könnte aus dem, was Du bestätigt hast, schlußfolgern, dass der Einsatz grundsätzlich überhaupt keinen Einfluss hat.


    Du hast recht, dass bei mir da tatsächlich etwas säußerliches mitschwingt - aber nicht gegen die GEW, falls das so rüberkam. Ich bin selbst Mitglied eines Verbands und frage mich oft, weshalb eigentlich, da diese überhaupt keinen Arbeitskampf führen wollen. Daher stößen mir Begriffe wie "durchgesetzt" oder "erkämpft" in diesem Zusammenhang negativ auf. Mir erscheint das oft als Täuschung der eigenen Mitglieder. In manchen Fällen schien es mir sogar schon so, dass manche Gewerkschaften eher die Interessen der Arbeitgeber verfolgen. Stichwort "Sozialpartnerschaft".
    Meines Erachtens haben Arbeitgeber und Arbeitnehmer grundsätzlich unterschiedliche Interessen. Der eine will geringere Lohnkosten, andere der höhere.


    Dass die Höhe eines Lohns unmittelbar (!) von dem, was "irgendwann mal studiert" worden ist abhängt, glaube ich nicht. (Mittelbar natürlich schon - in vielen Berufen ist die Qualifikation ja ein negatives, ausschließendes Kriterium das reguliert, wer überhaupt zur Konkurrenz zugelassen ist.)


    Ich bin der Auffassung, dass diese Fragen eine reine Kosten-Nutzen-Rechnung sind. (Beim Thema Staat/Schule/usw. allerdings eine sehr abstrakte, verglichen mit einem normalen Betrieb)
    Eine Moral im Sinne von "gerecht" oder "ungerecht" oder "Anerkennung" usw. gibt es da meiner Meinung nach einfach nicht - auch wenn das häufig als Begründung für diese oder jene Maßnahme genannt wird.

  • Die GEW Berlin kann man zumindest nicht mehr ernst nehmen, seit sienicht antizipierten, dass "Grundschullehrkräfte" zu schwammig als Begriff ist und der Senat ein Schlupfloch finden WIRD.

  • @Morse
    Alles ok. Ich hatte den Eindruck, du hättest mit der Eingruppierung ein Problem. Dass du mit AN-Vertetungen haderst, ist mir nicht deutlich geworden, aber ich kann es nun nachvollziehen.

  • Die große Frage ist, ob Tarifbeschäftigten diese ganze A13-Geschichte überhaupt was wesentliches bringt.


    Zwar ist tarifvertraglich festgelegt, dass A 13 bei Beamten (statt A 12), dann TVL 13 bedeuten würde (statt TVL 11) - allerdings gehen bei Höhergruppierungen den Tarifbeschäftigten Erfahrungsstufen verloren (nur 60€ brutto mehr sind bei Höhergruppierungen garantiert). Da bei Höhergruppierungen die Stufenlaufzeit (in der dann niedrigeren Stufe) von neuem anfängt, kann es sogar (lebenszeitlich gesehen) zu niedrigeren Einkommen kommen (siehe die Warnungen der Gewerkschaften bei der neuen Entgeltordnung und den teilweise damit verbundenen höheren Eingruppierungen, die monetär wegen den damit verbundenen Rückfall in den Erfahrungsstufen schädlich sein können).


    A13 kann eine weitere Steigerung der Diskrepanz von Angestellten- und Beamtengehältern bedeuten - die Gewerkschaften thematisieren das überhaupt nicht...(bei Beamter ist der monetäre Gewinn bei Gehalt und Pension klar und eindeutig).

  • Wenn das wirklich umgesetzt wird, gibt es keinen Grund mehr, in Berlin Lehrer zu sein. ;-)


    Wieso, die Berliner bekommen doch Erfahrungsstufe 5 bei Neueinstellung (wie das bei den bereits Eingestellten ist, weiß ich nicht).


    Bekommt man in Brandenburg jetzt auch sofort Erfahrungsstufe 5?

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • "Berlin - arm aber Scheiße!" :D


    Sehe ich das nicht richtig, dass bald alle Berliner Lehrer mit A 13 und Erfahrungsstufe 5 (sofort bei Einstellung) bundesweit am meisten verdienen. Ich las von 5300,- Euro brutto?


    (Trotzdem finden sie keine Lehrer und hatten zuletzt 41 % Quereinsteiger / Seiteneinsteiger.)

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

    Einmal editiert, zuletzt von Das Pangolin ()

  • Sehe ich das nicht richtig, dass bald alle Berliner Lehrer mit A 13 und Erfahrungsstufe 5 (sofort bei Einstellung) bundesweit am meisten verdienen. Ich las von 5300,- Euro brutto.


    (Trotzdem finden sie keine Lehrer und hatten zuletzt 41 % Quereinsteiger / Seiteneinsteiger.)

    Im Prinzip ja, du liegst nur ein klein wenig daneben: Die meisten Grundschullehrer und alle neueingestellten sollen E13 Erfahrungsstufe 5 erhalten.


    Geplant ab 2019. Der Finanzsenator ist noch der Ansicht, dass es rechtlich nicht geht. Festgelegt ist also gar nichts. Im schlimmsten Fall ist es wieder so eine Politikerente, um Brandenburg eins entgegenzusetzen. Ich traue Berliner Politikern inzwischen sehr viel zu.
    Ich vermute - falls die Politiker Wort halten, dass dann die Einstellung in E-Gruppe 5 zurückgenommen wird, die wird ja immer von Jahr zu Jahr neu beschlossen.


    Knapp 5400 € durchschnittliches Monatsbrutto kommen hin: (links relativ weit unten, in den knapp 5400 € ist die Jahressonderzahlung umgelegt.)
    http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tv-l/west?id=tv-l&g=E_13&s=5&zv=VBL&z=100&zulage=&stj=2017&stkl=4&r=0&zkf=0&kk=15.5


    Keine Lehrer finden:
    1. Die Mitteilung "E13 ab Januar 2019" ist von gestern. Wenn die Politik es umsetzt, werden sich sicher ein paar mehr bewerben. Bisher wurde eben mit E11 Stufe 5 eingestellt. Woanderes könnte man A12 bekommen.
    2. Berlin verbeamtet nicht. Das hat Auswirkungen im Krankheitsfall (Lohnfortzahlung, GKV, Rente etc. pp.) und wird eben auch in Entscheidungen für oder gegen ein Bundesland einbezogen. Ebenso hat es Auswirkungen auf die Abzüge. In deinem Bundesland hätte man bei A12, Stufe 5 (in der ich z.B. derzeit wäre und die nicht das Ende ist), alleinstehend und ohne Kinder ca. 350 € mehr Netto als in Berlin als Angestellte mit E13, Stufe 5 (derzeit das Ende für Angestellte). Das reicht dann bei den meisten noch für einen PKV-Beitrag und ggf. Selbstbeteiligung bei der Beihilfe.
    3. Berlin ist als Großstadt mit vielen Brennpunkten verschrien. Rütli, Kinder in der Gefriertruhe, überforderte Jugendämter. Das brennt sich ins Gedächtnis ein. In Bezirken mit besserem Ruf gibt es diesen extremen Lehrermangel (noch) nicht, denn hier wollen die Bewerber gerne arbeiten und dann ist der Markt "abgegrast". Übrig bleiben die Brennpunktschulen. Dort herrscht dieser ganz extreme Grundschullehrermangel. Es gibt sogar Zusatzcastings, in die nur Schulleiter von Brennpunktschulen eingeladen werden, damit sie überhaupt eine Chance auf Menschen, die sich vor Klassen stellen würden, haben. (Von "Grundschullehrer" sprechen wir hier nicht.) Meist gibt es dann wesentlich mehr Schulleiter als Bewerber und einige Schulen gehen leer aus. Diese Schulen werden voraussichtlich auch weiter Probleme haben, siehe Punkt 2.

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Sehe ich das nicht richtig, dass bald alle Berliner Lehrer mit A 13 und Erfahrungsstufe 5 (sofort bei Einstellung) bundesweit am meisten verdienen. Ich las von 5300,- Euro brutto?

    Du siehst das, so fürchte ich, nicht richtig. Diese Seite schreibt von 5100,08 € brutto, netto (LSt-Kl. III, 2 Kinderfreibeträge, keine Kirchensteuer, VBL) bleiben laut dem Rechner 3275,31 €; mit der Buschzulage dürften es dann ca. 3350 sein. Ein verbeamteter Studienrat lächelt da nur müde.

  • Du siehst das, so fürchte ich, nicht richtig. Diese Seite schreibt von 5100,08 € brutto, netto (LSt-Kl. III, 2 Kinderfreibeträge, keine Kirchensteuer, VBL) bleiben laut dem Rechner 3275,31 €; mit der Buschzulage dürften es dann ca. 3350 sein. Ein verbeamteter Studienrat lächelt da nur müde.

    Bei 5300 € (steht links relativ weit unten) ist die Jahressonderzulage auf die Monate umgerechnet. Ab 1.12. ist Berlin auch dem Bundes-Tarifgebiet angeschlossen. (Bisher bekamen Berliner Angestellte unter 100% des Gehalts.) Dadurch werden es dann wohl fast 5400 €, wenn man wieder die Zulage umrechnet.
    Ledig, keine Kinder, keine Kirche, Lst 1, VBL (Pflicht): 2840 € netto. Ich denke nicht, dass in Zukunft noch auf Stufe 5 eingestellt wird, denn nun hat Berlin einen subjektiven Wettbewerbsvorteil, den es sich bisher mit der Stufe 5 erkaufte.
    Das ist dann eben der Knackpunkt: Für Angestellte eine gute Option. Wenn man ein Bundesland wählen kann, in dem man verbeamtet wird mit A12, muss man gut abwägen, was einem wichtiger ist.


    Alles immer vorausgesetzt, die Politiker halten Wort.

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Du siehst das, so fürchte ich, nicht richtig. Diese Seite schreibt von 5100,08 € brutto, netto (LSt-Kl. III, 2 Kinderfreibeträge, keine Kirchensteuer, VBL) bleiben laut dem Rechner 3275,31 €; mit der Buschzulage dürften es dann ca. 3350 sein. Ein verbeamteter Studienrat lächelt da nur müde.


    Nein, wieso ca. 3350,- ??? Oder meinst du netto? Ich sprach vom brutto.


    Das steht unter dem angegebenen Link und du findest das auch in entsprechenden aktuellen (!) Gehaltstabellen:


    "Allein 16 Millionen Euro soll es zusätzlich geben, damit nicht nur frisch ausgebildete Grundschullehrer, sondern auch weitere 6000 "Bestandslehrer" ab Januar 2019 auf die höchste Besoldungsstufe von 5300 Euro (E13) angehoben werden können."


    Link: http://www.tagesspiegel.de/ber…ins-schulen/20646796.html

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • ...
    Ich vermute - falls die Politiker Wort halten, dass dann die Einstellung in E-Gruppe 5 zurückgenommen wird, die wird ja immer von Jahr zu Jahr neu beschlossen.


    Knapp 5400 € durchschnittliches Monatsbrutto kommen hin: (links relativ weit unten, in den knapp 5400 € ist die Jahressonderzahlung umgelegt.)
    http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tv-l/west?id=tv-l&g=E_13&s=5&zv=VBL&z=100&zulage=&stj=2017&stkl=4&r=0&zkf=0&kk=15.5
    ...


    Wenn die bei Einführung von A 13 die Erfahrungsstufe 5 zurücknehmen (sofern man sie nicht regulär erreicht hat), bekommen aber etliche wohl nicht mehr Gehalt und manch einer sogar weniger als bisher, oder?


    Da wäre neuer Protest vorprogrammiert.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Du siehst das, so fürchte ich, nicht richtig. Diese Seite schreibt von 5100,08 € brutto, netto (LSt-Kl. III, 2 Kinderfreibeträge, keine Kirchensteuer, VBL) bleiben laut dem Rechner 3275,31 €; mit der Buschzulage dürften es dann ca. 3350 sein. Ein verbeamteter Studienrat lächelt da nur müde.


    @fossi74, @Conni


    schau hier, etwas weiter unten Gehaltstabelle, 3. Spalte: Lehramt an Grundschulen = 5299,43 Euro brutto (rund 5300). Stimmt doch!


    Wo in Deutschland verdienen dann (ich sprach ja von "bald") Grundschullehrer mehr???


    Auf nach Berlin ! :aufgepasst:


    https://www.berlin.de/sen/bild…instellungen/lehrkraefte/

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • In diesem Link sind die neuen Grundschullehrer aufgeführt. Die bekommen zur Zeit 5299,43 Euro. Das kann ich auch lesen. Was ich aber zusätzlich kann, ist, nachzuschauen, wie es 2018 sein wird. Das Gehalt wird nämlich auf Bundesniveau angehoben. Das könntest du auch in dem von mir geposteten Link sehen und nachvollziehen.


    Übrigens: Die meisten Grundschullehrer sind Lehrer mit einem Wahlfach. 4751,77 € brutto.


    Mehrverdienen: Ich kenne niemanden, den das Brutto interessiert. Interessieren tut das Nettogehalt. Das ist wichtig. Dazu verweise ich auf meinen 1. Beitrag, Punkt 2.


    Wie ich oben schrieb: Vielleicht ab 2019. Und alles andere gilt auch. Bist du denn Angestellte(r)? Bei uns an der Schule wird eine Nachfolgerin für mich gesucht. Gerne mit sonderpädagogischen, logopädischen und therapeutischen Grundkenntnissen. Bewirb dich doch jetzt. :aufgepasst:

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • @sofawolf: Du kannst aber auch nicht nur die Gehälter der Bundesländer miteinander vergleichen, sondern musst die lokalen Arbeitsbedingungen berücksichtigen. Wenn aufgrund letzterer keiner mehr den Job machen will und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen scheinbar so unrealistisch ist, kann nur noch die Aufstockung der Löhne den Einen oder Anderen motivieren, doch mal darüber nachzudenken, den Job zu übernehmen - ohne Grundschullehrer geht es eben auch nicht. Conni berichtet ja regelmäßig darüber, welche Herausforderungen sie in ihrem Berufsalltag erlebt - und über diese zusätzliche Perspektive bin hoffentlich nicht nur ich dankbar :) . Sicherlich werden sich die Lehrer in den guten Vierteln der Stadt die Hände über dieses nette Zubrot reiben, gerade in den Brennpunkten ist es aber eher eine Art Schmerzensgeld. In der Nähe des Kottbusser Tors gibt es eine Grundschule, in der der Deutschenanteil (!) bei fast null liegt. Junge deutsche Familien mit Nachwuchs werden bereits im Vorfeld an andere Schulen verwiesen, um diese nicht völlig zu verschrecken. Lehrer an solchen Schulen arbeiten dort entweder aus purem Idealismus oder weil ihre beruflichen Qualifikationen für andere Schulen schlichtweg zu schlecht waren. Ich gehe mal davon aus, dass bei den wenigsten dieser Lehrkräfte zu Beginn ihrer Lehramtsausbildung die Idealvorstellung von ihrem späteren Einsatzgebiet so aussah...

    Einmal editiert, zuletzt von Lindbergh ()

  • Lehrer in den guten Vierteln der Stadt die Hände über dieses nette Zubrot reiben, gerade in den Brennpunkten ist es aber eher eine Art Schmerzensgeld. In der Nähe des Kottbusser Tors gibt es eine Grundschule, in der der Deutschenanteil (!) bei fast null liegt. ... Lehrer an solchen Schulen arbeiten dort entweder aus purem Idealismus oder weil ihre beruflichen Qualifikationen für andere Schulen schlichtweg zu schlecht waren. Ich gehe mal davon aus, dass bei den wenigsten dieser Lehrkräfte zu Beginn ihrer Lehramtsausbildung die Idealvorstellung von ihrem späteren Einsatzgebiet so aussah...

    Davon gibt es nicht nur eine... Diese Schulen sind in Nordneukölln und im nördlichen Kreuzberg eher die Regel.
    Lehrer arbeiten dort, weil sie vor Jahren (als es in östlichen Bezirken geburtenschwache Jahrgänge gab und daher Lehrerüberhang) dorthin versetzt wurden. Sie wurden dann nicht wieder weggelassen ("Wenn du einmal in Neukölln oder Kreuzberg bist, kommst du da nie wieder raus.") oder haben sich inzwischen "eingelebt".
    Seit 4 Jahren gibt es in Berlin eine neue Vereinbarung zur Umsetzung von Lehrkräften, sodass man nach 3 Jahren einen Umsetzungsvorschlag erhalten muss. Nun kommen einige zurück, die z.B. bisher über 1 Stunde fuhren und einen kürzeren Fahrtweg haben wollen. Die erinnern sich oft noch an die Situation in unserem Bezirk vor 15 oder 20 Jahren. Damals war die Situation noch ganz anders, das hat sich rapide gewandelt. Bei uns (ca. 50% deutsche Schüler) droht dann der nächste Kulturschock. Ich berichte ja regelmäßig.

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Sehe ich das nicht richtig, dass bald alle Berliner Lehrer mit A 13 und Erfahrungsstufe 5 (sofort bei Einstellung) bundesweit am meisten verdienen. Ich las von 5300,- Euro brutto?


    (Trotzdem finden sie keine Lehrer und hatten zuletzt 41 % Quereinsteiger / Seiteneinsteiger.)

    5200€ Angestelltenbrutto. Das sind bei Steuerklasse I dank der Spitzenverdienerbesteuerung und den dazu passenden Sozialabgaben 3600€ netto. Dazu darf man sich ebenso selbst versichern und erhält nicht mal die Hälfte vom AG. So komme ich auf ein Netto nach KK von 2800€. Also nicht wirklich viel im Vergleich zu den armen Beamten.


  • Unseren Dissenz verstehe ich nicht, @Conni. Jemand schrieb irgendwas von "Berlin ist scheiße" und ich antwortete, dass alle Lehrer in Berlin bald (!) sehr gut verdienen werden, nämlich rund 5300,- Euro netto (A 13 + Erfahrungsstufe 5, wenn sie denn für jeden bleibt). Dass es ab 2018 ("bald") 5300,- Euro sein werden, steht in der Tabelle (siehe Link). Was stimmt daran nicht?


    Berlin ist also nicht "scheiße", sondern für Lehrer gehaltsmäßig bald sehr attraktiv.


    Warum jetzt Netto-Rechnungen aufgemacht werden, verstehe ich hingegen nicht. Netto ist nicht vergleichbar, weil es bei jedem anders sein kann; also vergleicht man brutto.


    Der Rest geht wohl nicht an mich ???

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

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