Petition A13 für Grundschullehrer_innen - Eure Meinung

  • "Für die Berechnung des Sozialindex werden die Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern schriftlich befragt. Mit Hilfe von Fragebögen werden zum Beispiel die Bildungsabschlüsse der Eltern erhoben. Außerdem werden regionale Strukturdaten für die Berechnung herangezogen, zum Beispiel die Arbeitslosenquote."


    Es gibt Schulen, die alle Eltern zwingen den Fragebogen abzugeben (das macht meine Schulleitung nicht). Aber ob da dann die Wahrheit drin steht, ist eine andere Sache.


    Und es sind wirklich Fragen wie "Wie viele Bücher haben sie zu Hause."

    • Offizieller Beitrag

    Die Diagnose von Teilleistungsschwächen ist bei insgesamt schwachen Schülern meiner Meinung nach Augenwischerei.
    Wenn ein Kind in KEINEM Fach dem Regelunterricht folgen kann, dann ist schon der Begriff "Teil"leistungsschwäche falsch.
    Ich habe Schüler, deren Eltern mir sowohl eine Diagnose über LRS als auch über Dyskalkulie vorlegen. Das widerspricht sich doch.


    Eine Teilleistungsschwäche liegt dann vor, wenn das Kind überall durchschnittliche oder sogar überdurchschnittliche Leistungen bingt, nur nicht in einem Teilbereich, meist der Rechtschreibung. Und auch so liegt die Teilleistungsschwäche in meinen Augen nur dann vor, wenn das Kind auch mit intensiver Förderung kaum Fortschritte macht.


    Wenn ein Kind in allen Fächern auch mit Unterstützung nicht zurecht kommt, und die Problematik nicht nur in mangelnder Motivation oder unzuträglichen Lebensumständen zu finden ist, dann liegt eine Form der Lernbehinderung vor. Woher die rührt, müssen Fachleute herausfinden, damit ich weiß, wie ich das Kind angemessen fördern kann.

    [ironie]
    Ich weiß nicht, was du hast: In Kunst können sie doch sicher etwas Malen und dafür dann mindestens die 4 bekommen? Und in Musik mal was singen?
    Bei uns gibt es noch den Sachunterricht, da können sie dann mündlich auch noch was ausgleichen. Oder sie sind sportlich? Man muss die Stärken eben suchen!
    [/ironie]
    Ja, das widerspricht sich. Leider wandelt sich die Ansicht zu LRS + Rechenschwäche derzeit auf Basis finanzieller Möglichkeiten. Das ist sehr ätzend. Das ganze wird dann als "kombinierte Störung schulischer Fertigkeiten" (ICD-10-Diagnose F81.3) umschrieben.
    Mir wurde in Bezug auf meinen einen Schüler gesagt, dass die Schule (speziell ich) schuld sei, wenn er innerhalb von 3 Jahren nicht vom Niveau Klasse 1 auf das Niveau Klasse 5 kommt. Ganz toll.

  • [ironie]Ich weiß nicht, was du hast: In Kunst können sie doch sicher etwas Malen und dafür dann mindestens die 4 bekommen? Und in Musik mal was singen?
    Bei uns gibt es noch den Sachunterricht, da können sie dann mündlich auch noch was ausgleichen. Oder sie sind sportlich? Man muss die Stärken eben suchen!
    [/ironie]
    Ja, das widerspricht sich. Leider wandelt sich die Ansicht zu LRS + Rechenschwäche derzeit auf Basis finanzieller Möglichkeiten. Das ist sehr ätzend. Das ganze wird dann als "kombinierte Störung schulischer Fertigkeiten" (ICD-10-Diagnose F81.3) umschrieben.
    Mir wurde in Bezug auf meinen einen Schüler gesagt, dass die Schule (speziell ich) schuld sei, wenn er innerhalb von 3 Jahren nicht vom Niveau Klasse 1 auf das Niveau Klasse 5 kommt. Ganz toll.


    Dafür muss eigentlich ein eigener Thread her!!
    Finde ich sehr interessant.
    Wie sind eure Erfahrunge damit?
    Genau diese ICD-10 Diagnose F 81.3. ist mir jetzt auch untergekommen.
    Heißt das mit anderen Worten, man soll das Kind dann mit dem Nachteilsausgleich durchziehen (Lesen, Rechtschreiben als Note aussetzen), Mathe vielleicht die 5, aber Englisch, SU und andere Fächer auf 4 heben???
    Ist das so gewollt, dass es weniger LB Kinder gibt??

  • @ Conni,


    danke, das war gut. Hoffentlich halten sich die anderen daran.


    Ich schaue ja hier rein, um die Diskussion über A 13 zu verfolgen und finde auf den letzten Seiten gar nichts mehr dazu. Ist es auf den 20 Seiten vorher vielleicht genauso? Dann schreibe ich vielleicht was und andere beschweren sich, dass man die Diskussion vorher offensichtlich nicht verfolgt habe.


    Ich finde jedenfalls, dass in einer unterschiedlichen Bezahlung KEINE Geringschätzung zum Ausdruck kommt, denn das würde ja bedeuten, dass wir gesellschaftlich alle Berufe geringschätzen, die weniger verdienen als ein Lehrer. Ich denke, dass in der unterschiedlichen Bezahlung zum einen eine unterschiedliche Ausbildung und zum anderen Unterschiede in der tatsächlichen Arbeit zum Ausdruck kommen. Das mit der unterschiedlichen Ausbildung scheint nun nicht mehr zu stimmen (gleiche Regelstudienzeit? gleicher Abschluss?), aber das ist eben nur formal gleich. Daneben gibt es in der tatsächlichen Arbeit eben doch gewaltige Unterschiede, die meiner Meinung nach eine unterschiedliche Bezahlung rechtfertigen. Es macht schon einen Unterschied, ob man einen 1-seitigen Aufsatz zu kontrollieren hat oder einen 10-seitigen. Das kann doch gar nicht bestritten werden. Damit sage ich aber nicht, dass Grundschullehrer wenig verdienen sollen. Sie sollen für ihre wichtige und wertvolle und anstrengende Arbeit gut entlohnt werden - und ich finde, das werden sie auch. Lehrer aller Schularten gehören in Deutschland zu den Besserverdienenden und es ist doch (hoffentlich) niemand nur des Geldes wegen Lehrer geworden!?!


    Dass gleiche Arbeit gleich entlohnt werden solle, ist für mich in diesem Falle kein Argument, denn erstens ist die Arbeit nicht gleich (wenn überhaupt, dann die Ausbildung) und zweitens stört sich ja anscheinend auch keiner daran, dass man je nach Erfahrungsstufe und je nach Bundesland und je nach Schulträger (öffenlich oder privat) unterschiedlich bezahlt wird. Es ist doch auch die gleiche Arbeit (und ggf. Ausbildung), egal, ob man sie 5 Jahre oder 15 oder 25 Jahre lang macht. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist daher eh nur eine Schimäre!

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Wenn ich hier über die Mehrbelastung meiner Spezies Gy/Ge Sek II/I an Gesamtschulen jammere, geht es mir auch gar nicht ums Geld. Um meine Arbeit gut zu machen und gleichzeitig meine Gesundheit zu behalten, müsste ich aber Entlastungsstunden haben. Wenn wir SekII-Kollegen in der Abi-Phase und auch bei Korrekturen deutlich mehr Aufwand haben als die SekI-Kollegen, dann heißt es immer, dass wir nicht meckern dürften, denn wir bekämen ja schließlich auch mehr Geld.
    Aber der SekI-Kollege müsste an der Realschule 28 Std. unterrichten, und bekommt an der Gesamtschule ein Deputat von 25,5 Std., genau wie wir, mit der Begründung, dass der Differenzierungsaufwand an der Gesamtschule höher ist. Wir haben aber dieselben 25,5 Std. wie der Kollege am Gymnasium. Das ist einfach nicht nachzuvollziehen.
    Also: Ich will nicht mehr Geld, und mir ist es auch egal, ob alle anderen Lehrkräfte nun A13 bekommen oder nicht. Das macht mich ja nicht ärmer. Aber ich möchte meine Arbeit so machen können, dass ich mit der Qualität zufrieden bin und bis zur Rente durchhalte. Bei uns haben sehr viele Kollegen Stunden reduziert, damit sie nicht zusammenklappen.


    Im übrigen finde ich die finanzielle Ungerechtigkeit, die Lehrer erleiden, die nicht verbeamtet werden, noch größer. Die leisten dieselbe Arbeit wie die Kollegen und müssen aus nicht sachbezogenen Gründen auf sehr viel Geld verzichten.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • PS:


    Was ich noch ergänzen wollte: Ich stimme vollkommen der Meinung zu, dass Grundschullehrer/innen heutzutage sehr viel mehr zu leisten haben als früher und deswegen auch besser verdienen sollen als früher. Dennoch meine ich, dass ein "Abstand" zu den weiterführenden Lehrern gewahrt bleiben muss, denn die haben auch mehr zu tun als früher und auch schwierigere Bedingungen als früher, aber eben weiterhin eine inhaltlich andere Ausbildung und einen höheren Arbeitsaufwand.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.


  • Also: Ich will nicht mehr Geld, und mir ist es auch egal, ob alle anderen Lehrkräfte nun A13 bekommen oder nicht. Das macht mich ja nicht ärmer. Aber ich möchte meine Arbeit so machen können, dass ich mit der Qualität zufrieden bin und bis zur Rente durchhalte. Bei uns haben sehr viele Kollegen Stunden reduziert, damit sie nicht zusammenklappen.

    Das ist auch meine Position.


    Was wir jetzt brauchen, ist nicht in erster Linie mehr Geld, denn wir verdienen alle (sehr) gut - was wir jetzt brauchen, ist Entlastung, damit wir unsere Arbeit gut machen können und möglichst lange gesund bleiben dabei. Mehr Geld (Gehalt) löst keines unserer Probleme, auch die Probleme an den Grundschulen nicht.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • PS:


    Was ich noch ergänzen wollte: Ich stimme vollkommen der Meinung zu, dass Grundschullehrer/innen heutzutage sehr viel mehr zu leisten haben als früher und deswegen auch besser verdienen sollen als früher. Dennoch meine ich, dass ein "Abstand" zu den weiterführenden Lehrern gewahrt bleiben muss, denn die haben auch mehr zu tun als früher und auch schwierigere Bedingungen als früher, aber eben weiterhin eine inhaltlich andere Ausbildung und einen höheren Arbeitsaufwand.


    Der höhere Arbeitsaufwand ist meiner Meinung nach zumindest zum Großteil durch die unterschiedliche Stundenzahl ausgeglichen.


    Wenn ich mir die Gymnasialzeugnisse meines Kindes ansehe und im Vergleich dazu ein Grundschulzeugnis, da muss ich sagen: das Gymnasialzeugnis kostet wahrscheinlich 5% der Zeit, die ich zum Schreiben eines Zweitklasszeugnisses brauche. Das ist nur ein Beispiel von vielen.
    Zweites Beispiel: Wir korrigieren jeden Eintrag in jedem Heft. Um nochmal die Lehrer meines Sohnes heranzuziehen: da wurde in der 5. Klasse bis zu den Herbstferien kein einziges Mal in die Hefte gekuckt, noch nicht mal abgehakt. In keinem Fach.


    Jetzt sind wir genau da, wo ich eigentlich nicht hinwollte - beim gegeneinander Aufwiegen der Arbeitszeit und des -umfangs.
    Aber wie kommst du zu der Ansicht, dass man am Gymnasium per se einen größeren Aufwand hat? Das ist sehr verallgemeindernd.




    Das einzige Argument für unterschiedliche Bezahlung, das für mich vielleicht zählt, ist das mit dem unterschiedlichen Studium.
    Aber trotzdem verstehe ich nicht, warum es den Gymnasiallehrern zum Teil so wichtig erscheint, dass ein Abstand gewahrt wird. Prestigesache?

  • Tja danke an die GEW für Lernstandsberichte, gemeinsamer Unterricht querbeet, Inklusion und Erleicgterungspädagogik. Finanzielle und vor allem politische Realitäten geben euch dann einen netten Mindfuck.


    Ganz ehrlich, ich habe kein Problem das Grundschullehrer A13 verdienen sollen. Aber hört mir bitte mit eurem Geheule von wegen der stetig steigenden Belastung wegen den obigen Problemen auf. Eure Interessensvertretung spielt da ganz weit vorne mit bei diesen Umsetzungen.

  • (...) Das einzige Argument für unterschiedliche Bezahlung, das für mich vielleicht zählt, ist das mit dem unterschiedlichen Studium.Aber trotzdem verstehe ich nicht, warum es den Gymnasiallehrern zum Teil so wichtig erscheint, dass ein Abstand gewahrt wird. Prestigesache?


    Aber genau das habe ich doch beantwortet, Kathie, warum der Abstand gewahrt bleiben soll, will sagen gerecht(fertigt) ist. Der Punkt ist ja nur der, dass du das nicht anerkennst bzw. bestreitest. ;) Es geht doch um Gerechtigkeit, oder? Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, wie die GEW argumentiert, heißt doch aber auch, ungleicher Lohn für ungleiche Arbeit! Und eben das ist der Streitpunkt.


    Sicherlich kann jetzt jeder wieder Einzelbeispiele nennen, wo er viel und der andere gar nicht so viel zu tun hat. Das kann eine Endlosschleife werden. Ich nannte ein Beispiel dazu (siehe oben). Es wird dann ignoriert und einfach ein Gegenbeispiel formuliert. Naja, ist halt so. Was einer Meinung widerspricht, übersieht man gerne und schaut nur auf das, was einen bestätigt. Die Ausbildung ist ja auch nur formal gleich (gleich lang + gleicher Abschluss). Sie ist ja inhaltlich nicht wirklich gleich und auch die Arbeit ist inhaltlich nicht gleich.


    Was mich wundert, ist immer, dass sich manche Grundschullehrer dagegen verwahren, dass (z.B.) Gymnasiallehrer ihren Arbeitsaufwand einschätzen können; während sie sich aber gleichzeitig "befugt und kompetent genug fühlen", den Arbeitsaufwand der Gymnasiallehrer einschätzen zu können, indem sie ja argumentieren, "die machen auch nicht mehr als wir". Wie kann das sein? Warum ist man selbst kompetent dafür und die anderen sind es nicht?

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Ich habe in meinen vorherigen Beiträgen bewusst vermieden, den Arbeitsaufwand der Gymnasiallehrer einzuschätzen, das kannst du gerne nachlesen.
    Aber als wieder einmal das alte Argument mit den Korrekturzeiten kam, da fühlte ich mich bemüßigt, doch etwas dagegenzuhalten.


    Ich denke durchaus, dass Oberstufenkorrekturen sehr lange dauern. Ich bin ja nicht blöd ;-).
    Ich denke aber auch, dass ein Fünftklass-Gymnasiallehrer, der nicht einmal die Hefte korrigiert und gleichzeitig weniger differenzieren muss und weniger Unterrichtsstunden gibt als ein Grund- oder Mittelschullehrer, nicht unbedingt einen größeren Arbeitsaufwand hat. warum ist er dann A13?



    Ich finde "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" müsste heißen, alle Lehrer werden gleich bezahlt. Nachdem das Studium ja mittlerweile auch gleichwertig ist!
    Viele Gymnasiallehrer schätzen ihre Arbeit aber anscheinend nach wie vor hochwertiger ein.


    Mir ist es ehrlich gesagt meine Zeit nicht mehr wert, da noch groß was zu schreiben. Ich verstehe nicht, warum Gymnasiallehrer mehr verdienen sollten. Oder Förderschullehrer. Aber das führt hier echt zu nichts.

  • Was mich wundert, ist immer, dass sich manche Grundschullehrer dagegen verwahren, dass (z.B.) Gymnasiallehrer ihren Arbeitsaufwand einschätzen können; während sie sich aber gleichzeitig "befugt und kompetent genug fühlen", den Arbeitsaufwand der Gymnasiallehrer einschätzen zu können, indem sie ja argumentieren, "die machen auch nicht mehr als wir". Wie kann das sein? Warum ist man selbst kompetent dafür und die anderen sind es nicht?

    Was mich wundert, ist immer, dass sich manche Gymnasiallehrer dagegen verwahren, dass (z.B.) Grundschullehrer ihren Arbeitsaufwand einschätzen können; während sie sich aber gleichzeitig "befugt und kompetent genug fühlen", den Arbeitsaufwand der Grundschullehrer einschätzen zu können, indem sie ja argumentieren, "die machen auch nicht mehr als wir". Wie kann das sein? Warum ist man selbst kompetent dafür und die anderen sind es nicht?

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Ähm ... es gibt eigentlich keinen Fünftklass-Gymnasiallehrer. Ich habe eine 5. Klasse in Englisch (EINE!) ... daneben aber hatte ich einen Abiturkurs in Geschichte, einen Q11 Kurs in Geschichte, ein W-Seminar mit 15 Arbeiten von je mindestens 12 ausgedruckten Seiten usw ... es gibt keinen Kollegen bei uns, der nur Unterstufe unterrichtet, darauf schaut übrigens auch unser Personalrat.

  • Ich hatte eigentlich schon immer das Gefühl, dass es Gymnasiallehrer gibt, die vorwiegend in der Unterstufe eingesetzt sind. Andere fast nur in der Oberstufe.
    Vielleicht trügt mich mein Gefühl. Deshalb ist es wohl tatsächlich besser, die Belastung des anderen nicht einzuschätzen.


    Gilt dann aber auch andersrum ;-).

  • Die Gehaltsstufe hat doch nichts mit den geleisteten Arbeitsstunden zu tun. Egal ob A12, A13, A14,..., jeder wird für 40 Stunden Arbeit pro Woche (bei Vollzeit) bezahlt, egal an welcher Schulart. Die unterschiedlichen Arbeitsbelastungen werden durch das abzuleistende Deputat berücksichtigt. Somit wird mit der Gehaltsstufe doch die irgendwo die "Qualität" der Arbeit honoriert.

  • Was mich wundert, ist immer, dass sich manche Gymnasiallehrer dagegen verwahren, dass (z.B.) Grundschullehrer ihren Arbeitsaufwand einschätzen können; während sie sich aber gleichzeitig "befugt und kompetent genug fühlen", den Arbeitsaufwand der Grundschullehrer einschätzen zu können, indem sie ja argumentieren, "die machen auch nicht mehr als wir". Wie kann das sein? Warum ist man selbst kompetent dafür und die anderen sind es nicht?

    Soweit - so gut. Sie hätten allerdings noch den Text im drittletzten Satz ändern müssen. Geschenkt. ;)


    Nur, es sind ja die Grundschullehrer/innen hier und anderswo, die anderen (@ Varlerianus z.B.) immer Aroganz vorwerfen, wenn der ihren Arbeitsaufwand u.dgl. einzuschätzen wagt. [Die Seiten vorher habe ich nicht gelesen.] Wenn dann also Gymnasiallehrer den Arbeitsaufwand der Grundschullehrer und Grundschullehrer den Arbeitsaufwand der Gymnasiallehrer nicht objektiv einschätzen können, wer kann es dann?


    Hier habe ich zumindest eine Studie dazu gefunden. Klick. Ca. 2 Stunden mehr pro Woche sind doch dann nach Adam Riese 104 Stunden pro Jahr, also wiederum gut 2,5 Wochen Mehrarbeit, wobei sie ja ein geringeres Stundendeputat haben, d.h. da liegt eben doch viel mehr Arbeit drumherum an! Das spricht doch also eher für "unsere Wahrnehmung", oder?

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Ich hatte eigentlich schon immer das Gefühl, dass es Gymnasiallehrer gibt, die vorwiegend in der Unterstufe eingesetzt sind. Andere fast nur in der Oberstufe.

    Bei uns gibt es einige Lehrkräfte, die nur in der Sek1 eingesetzt werden. Die werden aber auch dementsprechend nur nach A12 oder noch geringer besoldet.

  • [...] Ich finde "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" müsste heißen, alle Lehrer werden gleich bezahlt. Nachdem das Studium ja mittlerweile auch gleichwertig ist!


    Viele Gymnasiallehrer schätzen ihre Arbeit aber anscheinend nach wie vor hochwertiger ein.

    @ Kathie,


    lassen Sie das doch mal mit dem Standesdünkel. Oder meinen Sie, dass alle Berufstätigen gleich verdienen sollen?


    Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, ja, aber ungleicher Lohn für ungleiche Arbeit.


    Auf Gerechtigkeit beruft man sich doch letztlich auch nur, wenn man von ihrer tatsächlichen oder vermeintlichen Verletzung einen Nachteil hat (wähnt). Hat man von der Verletzung der Gerechtigkeit einen Vorteil, hmmm, da nimmt man die Gerechtigkeitsverletzung wohl doch eher gerne hin. Oder wie bewerten Sie, dass neu eingestellte Grundschullehrer in Sachsen die Erfahrungsstufe 2 in Berlin aber die Erfahrungsstufe 5 bekommen? Das macht mehrere hundert Euro Unterschied aus.


    Ist das gerecht? Gleicher Lohn für gleiche Arbeit? Ich habe noch keinen Berliner Grundschullehrer dagegen protestieren hören.


    Was jetzt wichtig ist, ist keine Gehaltsdebattte, sondern der Kampf um wirkliche Entlastungen (kleinere Klassen, Absenkung des Stundendeputats, weniger Bürokratie und und und). Auch das verschlänge Millionen an Steuergeldern, aber davon haben wir a l l e was, egal, mit welcher Gehaltsstufe wir eingestellt worden sind!!!

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

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