Wer benutzt für seinen Unterricht ein Tablett

  • Hallo,


    Das Schuljahr geht zu Ende, und es liegt ein riesiger Haufen Papier rum. Vieles muss noch sortiert werden und das Meiste kommt in den Müll.
    Ich bin nicht lange dabei, deshalb muss ich mir noch viele Gedanken machen, wie ich mir das Leben verbessern kann.


    Mich würde interessieren, wer in seinem Unterricht anstatt mit Blättern (auf denen der Unterrichtsverlauf, Tafelbild, etc, steht) mit einem Tablett arbeitet. Und wer hat es probiert und aufgegeben, um wieder Papier zu nutzen (was waren dann die Gründe?).


    Ich überlege mir, ob es sich für mich lohnt. Ich erhoffe mir weniger Unordnung, weniger Papiermüll, weniger Druckkosten, schnelleres Eintagen von mündlichen Noten. Andererseits bin ich eher der Papierbuch-Mensch. Mein altes Kindle nutze ich nur für Bücher die es als Druck nicht mehr gibt.


    Ich finde diese Geräte nicht immer flexibel genug und sehr teuer (vor allem wenn das Display etwa A4-Größe haben soll). Eine Notiz ist schneller auf Papier erledigt, die meisten Unterrichtsvorbereitungen habe ich als Worddokument.


    Ich freue mich Argumente für oder gegen ein Tablett im Unterricht zu hören.


    Viele Grüße
    Alexander

  • ich bin albern, weil es aufs Schuljahresende zugeht. Aber mein Tablett benutz ich, um da Messzylinder draufzustellen oder auch mal mehrere Teller in die Vesperküche zu tragen.
    A4 ist meins auch und teuer war es nicht

  • Ich hab eins. Also Tafelbilder mach ich zwar keine (mehr) vorbereitend, aber in einer speziellen App trage ich meine Stundenthemen, Notizen zu den schülern (elternsprechtagsnotizen etc.), Notizen aus den Lehrerkonferenzen ein ... Ich habe manchmal leider immer noch einige lose Blätter, aber ich versuche die wirklich zu vermeiden, da ich die meistens eher suche. Stattdessen fotografiere ich vieles kurz ab und lösche regelmäßig raus.
    Ich habe so auch immer meine Notentabellen aus den unterschiedlichen Klassenarbeiten parat. Wenn ich Schüler über mehrere Jahre habe, kann ich bei Gesprächen sehr schön den Verlauf aufrufen und alle Hausfgabennotizen einsehen und das den Eltern bzw. den Schülern zeigen. Das zeigt die Entwicklung, woran wir gearbeitet haben, was wir schon einmal vereinbart haben ...
    Außerdem rechnet die App mir automatisch die mündliche Durchschnittsnote aus, im festgelegten Verhältnis Vokabelteste, mündliche Beteiligung, Lesetagebücher. Die Schüler können sich das regelmäßig anschauen und wissen nachher bei den Zeugnisnoten auch, wie die Note zustande gekommen ist, weil sie die Zahlen sehen.

  • Darf ich fragen, welche Apps du verwendest? Ich arbeite zur Zeit mit Evernote, bin aber immer interessiert, welche Apps sich sonst noch bewähren und geeignet sind.

  • Hallo,


    ich nutze seit einiger Zeit Teachertool. Dort trage ich Noten für die jeweiligen Stunden ein, führe das Kursheft, kann Notizen zu einzelnen Schülern vermerken, etc. Ich finde es sehr hilfreich.


    LG

  • Hallo,


    ich nutze seit einiger Zeit Teachertool. Dort trage ich Noten für die jeweiligen Stunden ein, führe das Kursheft, kann Notizen zu einzelnen Schülern vermerken, etc. Ich finde es sehr hilfreich.


    LG

    Das wurde mir gestern auch schon einmal empfohlen. Schaue ich mir auch noch mal genauer an. Danke


  • Ich finde diese Geräte nicht immer flexibel genug und sehr teuer (vor allem wenn das Display etwa A4-Größe haben soll). Eine Notiz ist schneller auf Papier erledigt, die meisten Unterrichtsvorbereitungen habe ich als Worddokument.

    Mir reicht es, Schlüssel und Handy beieinander zu halten, alles andere ist mir zu riskant und auch lästig. Die Handykamera benutze ich relativ häufig, um mir rasch etwas zu notieren, ansonsten habe ich für jede Klasse eine Mappe und alles Elektronische findet am Klassenzimmer-PC, im Computerraum, Büro oder eben zu Hause statt, auch da am Desktop-PC. Ich mache mir Excel-Listen der Klassen, drucke die aus und mache mir da die handschriftlichen Notizen drin. Nach Klassenarbeiten mache ich dann ein elektronisches Update und zu den Zeugnissen die komplette Übersicht. Die kommt dann aber auch wieder in die Mappe.


    Tragbare Geräte sind bei mir nur zum Spielen :-)


    Aber das muss wohl jeder für sich herausfinden. Und das mit dem Altpapier scheint mir unvermeidlich, habe mich heute auch von einer Wagenladung voll getrennt, das war schön :-)


    Allerdings drucke ich auch zu Hause nichts für die Schule aus, das mache ich alles dort.


    Und nehme mir jedes Jahr vor, ordentlicher zu werden :-)

  • Ich benutze die TimeTex-App. Ich habe mal Teachertool benutzt auf dem iphone, das war mir zu unübersichtlich... das war aber vor 4 Jahren. Müsste ich mal anschauen. Ansonsten habe ich die ipad-eigenen Apps wie pages und numbers, scannable und nicht zu vergessen dropbox.

  • Ich hatte mir vor vier Jahren auch ein Tablet zugelegt, um mich eben von meinem Lehrerkalender und meiner Ringbuch-Ordner-Organisationsplanung zu verabschieden.
    Unterstützung, welches Tablet und welche Apps für mich mich geeignet sind, hatte ich nicht und daher habe ich mir selbst in Foren u.ä. das passende rausgesucht. (Der Nachteil als Lehrer ist eben, dass man von seinem Arbeitgeber keinerlei Unterstützung bezüglich privat angeschaffter Technik für berufliche Zwecke erhält.)


    Insgesamt kann ich nur sagen, dass die Anschaffung und die Investition in eine App ein absoluter Fehlkauf war. Schon am ersten Tag der Dienstberatung nach dem Ferien habe ich es nicht geschafft, alle Infos mit dem Tablet zu notieren.
    Das Öffnen des Lehrerkalenders und das Eintragen hat immer ewig gedauert und noch schlimmer war, dass ich einfach zu lange immer alles gesucht habe. Auch das Übertragen der Namen in Tabellen zur Notenerfassung war keine Freude. Schlimmer war jedoch, dass ich es nicht geschafft habe, mir schnell Informationen aufzuschreiben.
    Gescheitert bin ich auch daran, dass ich mit dem Tablet keine Präsentationen über den Beamer vorführen konnte. Obwohl ich Stunden (!!!!!) damit verbracht habe, am Nachmittag zu üben, die Präsentation vorzuführen.
    Dann hatte ich noch einige CDs für den Unterricht, die ich im Unternicht nicht nutzen konnte, da ein Tablet kein CD-Laufwerk hatte. (Bzw. auch DVDs)


    Insgesamt fühlte ich mich auch von meinem Arbeitgeber im Stich gelassen, da mir niemand mit irgendwas helfen konnte. (Außer der Informatik-Lehrer, der mir dann aber sagte, dass er keine Anrechnungsstunden bekommt, wenn er Kollegen bei ihren privaten PC/Tablet/ Laptop Problemen helfen würde.)


    Am schlimmsten war, dass das Tablet relativ schnell schlapp gemacht hatte und der Akku meist immer am 2. Tag schon runter war. Und ich immer damit beschäftigt war, den Akku zu laden.


    Später habe ich mir dann doch wieder einen Laptop angeschafft und bin wieder zu Papier zurückgekommen. Heute verwende ich ganz klassisch immer noch meinen Papier-Lehrerkalender und meinen Ringbuch-Ordner.


    Mittlerweile bin ich seit 2 Jahren an einer anderen Schule mit einem Informatik-Lehrer, der Anrechnungsstunden zur Technik-Betreuung erhält :-) Seitdem verwende ich auch konsequent den Laptop der Schule, um Präsentationen vorzuführen oder um die Noten der Schüler im Notenprogramm zu erfassen. Insgesamt ist das einfacher für mich, da ich damit auch nicht die Verantwortung für den Laptop habe und bei jedem Problem zu dem Informatik-Lehrer gehen kann. Schliesslich ist das der Schul-Laptop, um den ich mich als Nicht-Administrator auch nicht kümmern muss.


    Privat habe ich daheim das Tablet, dass ich kaum noch verwende; einen PC in meinem Arbeitszimmer, an dem ich das meiste für die Schule mache (insb. Arbeitsblätter und Klassenarbeiten erstellen); einen Laptop im Wohnzimmer und ein Smartphone, dass ich immer dabei habe.
    Damit lasse ich mir auch nicht mehr vorwerfen, dass ich "technik-fern" bin. Aber ich bin einfach gescheitert, mit einem Tablet während des Unterrichts zu arbeiten bzw. durch das Tablet einen Laptop oder den PC zu ersetzen.


    Ausserdem sollte man das Risiko nicht vergessen, dass diese privat-angeschaffte Technik während der Schulzeit komplett kaputt gehen könnte oder gestohlen werden könnte. Dieses Risiko trägt man nämlich selbst. (Mineralwasserflasche und Tablet in der gleichen Tasche zu transportieren, birgt ein gewisses Risiko!! )

  • Ich nutze ein Tablet, allerdings nur für Hörverstehensübungen und die Unterrichtsvorbereitung. Die erledige ich tatsächlich zu 60% am Tablet (40% am Laptop, beide werden synchronisiert). Vom Tablet aus kann ich dann auch im Lehrerzimmer drucken, sodass ich nicht einmal Kopiervorlagen daheim drucken muss.


    Ich habe mir auch mehrere Lehrerkalender-Apps testweise angeschaut, aber mich konnten die alle nicht überzeugen. Besondere Bedenken habe ich bezüglich des Datenschutzes; Wenn ich auf privaten Geräten Schülerdaten habe, müsste ich (in welcher Form auch immer) dafür geradestehen, sollten diese mal entwendet (oder auch manipuliert) werden. Nun bin ich zwar mit Technik aufgewachsen und fühle mich als Anwender sicher, allerdings kenne ich mich mit Datenschutz, Verschlüsselungstechniken etc. nicht wirklich aus. Da habe ich einige Schüler, die wesentlich versierter sind als ich. Wenn sie wollten, fänden sie sicher einen Weg mein Tablet zu hacken. Natürlich ist das ein unwahrscheinliches Szenario, aber sollte es doch mal passieren, wäre ich halt "dran". Die Kollegen, die die Schüler-/Notenverwaltung bei uns per App regeln habe ich auch darauf angesprochen, wie sie den Datenschutz sicherstellen, keiner davon hatte Antwort abseits von "die App hat ein Passwort" parat. Darüber hat eine Freundin, die sich in dem Bereich wesentlich besser auskennt als ich, nur gelacht. Mir ist das zu heiß, da nehme ich lieber den klassischen Kalender. Der kann natürlich auch geklaut werden, aber das halte ich für a) noch unwahrscheinlicher als einen Hackerangriff (da letzterer einen höheren Grad an Anonymität bietet), und b) habe ich noch nie gehört, dass man dadurch rechtliche Probleme bekommen könnte. Noten rechne ich ohnehin nicht aus, daher bietet mir eine App da auch keine Zeitersparnis.

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Ich habe mir auch mehrere Lehrerkalender-Apps testweise angeschaut, aber mich konnten die alle nicht überzeugen. Besondere Bedenken habe ich bezüglich des Datenschutzes; Wenn ich auf privaten Geräten Schülerdaten habe, müsste ich (in welcher Form auch immer) dafür geradestehen, sollten diese mal entwendet (oder auch manipuliert) werden.

    Das gleiche gilt für liegen gelassene Lehrerkalender, die dann noch nicht mal verschlüsselt sind. Und kein backup haben. Das Argument fand ich schon immer wenig einleuchtend.


    Teachertool als auch tapucate sparen, wnen man sich mal reingefuchst hat, endlose Arbeitsstunden im Jahr, und beide sind sehr übersichtlich.
    Neben dem ganzen Verwaltungs- Plaunungs- und Kalenderkram nutze ich das tablet im Unterricht für audiofiles, für die Dokumentation dessen, was gemacht wurde (Tafelbilder usw), als mobile Materialsammlung, für direktes Einstellen von Erarbeitetem in meinen virtuellen Kassenraum und für so Kleinkram wie Stoppuhr, Zeitmanagement, Signale, schnelles Wörterbuch, Thesuarus, Nachschlagewerk usw.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Ich nutze ein Tablet, allerdings nur für Hörverstehensübungen und die Unterrichtsvorbereitung. Die erledige ich tatsächlich zu 60% am Tablet (40% am Laptop, beide werden synchronisiert). Vom Tablet aus kann ich dann auch im Lehrerzimmer drucken, sodass ich nicht einmal Kopiervorlagen daheim drucken muss.

    Das wäre mein Traum. Ich versuche schon die ganze Zeit für ein Lehrer-WLAN an meiner Schule zu werben, aber es scheitert (angeblich) an datenschutzrechtlichen Problemen (was konkret konnte mir allerdings noch keiner sagen). Dann könnte ich auch vom Tablet aus drucken und in der Schule auf das Netzlaufwerk zugreifen.


    Wie auch immer, ich habe meinen Lehrerkalender komplett durch eine App ersetzt (Tapucate). Es ist ja schön, sich Dinge handschriftlich in seinen Papierkalender zu notieren, nur leider habe ich noch keinen gefunden, der sich dann regelmäßig von selbst aufschlägt und mich an Termine erinnert. Meine App tut das :D

  • Das wäre mein Traum. Ich versuche schon die ganze Zeit für ein Lehrer-WLAN an meiner Schule zu werben, aber es scheitert (angeblich) an datenschutzrechtlichen Problemen (was konkret konnte mir allerdings noch keiner sagen). Dann könnte ich auch vom Tablet aus drucken und in der Schule auf das Netzlaufwerk zugreifen.

    sehr schade, dass dies immer noch der Alltag an den Schulen zu sein scheint. Einerseits kursieren Tablet-Klassen, game-based-learning und gamification durch die Medien, andererseits scheitert es an der Infrastruktur aufgrund eingeschränkter Kenntnis. So findet von vorneherein eine Teilung der Bildungschancen statt aber das ist ein anderes Thema

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