Evangelischer Reli-Unterricht für Kinder aller (und keiner) Konfessionen - wer hat Erfahrung?

  • Es ist auch indiskutabel, ob und wie jetzt mal flott ein Ethikunterricht eingerichtet werden muss, sondern wie ich am besten mit der aktuellen Situation umgehen kann!

    Das könnte aber auch ein Weg sein, wie du aktuell damit umgehst. Die rechtlichen Verhältnisse klären. Darf ich fachfremd Reli unterrichten? Wenn nein, halte ich mich an den Ethiklehrplan/ mache Musik. Darf man Kinder zum Reliunterricht zwingen, nur weils in der 3. Stunde liegt? Wenn nein, Eltern ansprechen, ob sie ihr Kind abmelden und Ethik einfordern. Oder ähnlich. Im Moment trägst du die Konflikte aus, die deine Schulbehörde austragen müsste.


  • Und dann könnte man vll darüber sprechen, dass man sich nicht lustig macht über Dinge, die anderen wichtig sind.

    Das sollte in der Tat der allererste Unterrichtsinhalt sein. Was ist Religion überhaupt?

  • Ich frage mich bei all diesen Diskussionen immer, ob ihr (also die "Mein Kind würde auch nicht am RU teilnehmen - Fraktion) dann konsequenterweise euren Kindern nichts zu Weihnachten schenken würdet. Keinen Adventskalender kaufen würdet ...


    Irgendwie ist es in letzter Zeit unheimlich en vogue, ein absolutes Christen-bashing zu betreiben. Warum?


    Muss man sich jetzt schämen, wenn man ein Kind hat, das an Gott glaubt? Sind das verblendete arme Wesen, denen das ganz schnell auszutreiben ist?


    Um ehrlich zu sein, macht mich diese Diskussion hier echt sprachlos.


    Was bitte schön ist denn am Christentum so schlimm, dass Indoktrination sooooo fürchterlich wäre?


    Ich habe es so gehandhabt: Kinder die den RU gesprengt haben, bekamen die der Mitarbeit angessene Note und meist wurden die Kinder dann ganz schnell vom RU abgemeldet...

  • Glauben ist ja generell nicht mehr in... cherrypicking bei Traditionen ist doch eher Standard. Ist aber ein allgemeines Phänomen, denke ich.


    als Teil unserer Kultur (übrigens an gesetzlichen Feiertagen, Gepflogenheiten wie Weihnachtsmarkt, Ostereiersuchen etc. und sprachlichen Überbleibseln unverkennbar) finde ich Religionsunterricht eigentlich sehr wichtig für die Allgemeinbildung. Der Name ist eben etwas schlecht gewählt, da ja keinem Kind eine Religion beigebracht werden soll... es geht ja mehr um das kennenlernen.


    Ich wollte das auch gar nicht zu so einer unkoscheren Debatte über den Sinnn und Zweck des RU ausufern lassen.
    Danke an die Schreiber, die mir ein paar wertvolle Tipps gegeben haben. :)

  • ???
    Wenn sich Christsein in das Schenken an Weihnachten und Öffnen von Adventskalendertürchen beschränkt, dann hat diese Religion ein größeres Problem als die Diskussion hier im Forum, warum Kinder am Reliunterricht teilnehmen, obwohl Eltern ihnen erzählen der liebe Gott ist eine Einbildung und diese das dann brühwarm und im abwertenden Sinne an die anderen weitergeben. Was hier übrigens niemand gutheißt, im Gegenteil wurde nach Lösungen gesucht, wie die TE damit umgehen kann.


    Ich sehe hier kein Christenbashing.


    Wer sagt, dass du dich schämen musst, wenn du an Gott glaubst?


    Was macht dich an dieser Diskussion sprachlos?


    Indoktrination ist immer gefährlich. Schule muss ein neutraler Ort sein. Wertevermittlung ja, Religion bleibt Privatentscheidung.

  • Privatentscheidung - ja.
    Aber ich finde es sehr beruhigend, dass die meisten Kinder im staatlich kontrollierten Religionsunterricht die Wesenszüge ihrer Religion kennenlernen, anstatt in kirchlichen Einrichtungen, in denen ihnen ohne Kontrolle Dogmen eingetrichtert werden können, die der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zuwider laufen.
    Ich halte staatlichen Religionsunterricht auch aus diesem Grunde für wichtig und unverzichtbar. (Die Bedeutung der christlichen Grundlagen für das Verständnis unserer Kultur und Werte hat SchmidtsKatze weiter oben bereits dargelegt.)

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Privatentscheidung - ja.
    Aber ich finde es sehr beruhigend, dass die meisten Kinder im staatlich kontrollierten Religionsunterricht die Wesenszüge ihrer Religion kennenlernen,


    IHRE Religion, klar. Von mir aus.


    Ich habe nur gesagt, dass MEIN Kind, welches keine Religion hätte, auch nicht an einem Religionsunterricht teilnehmen würde, staatlich organisiert oder nicht.


    Käme man mir dann mit "das muss aber" würde ich mich wehren. Religionsunterricht darf nicht Pflicht sein, da Glauben eine höchst persönliche Entscheidung ist.


    Deswegen habe ich mich eben gewundert, dass das an dieser Schule noch nicht passiert ist ;)

  • Kommt eben darauf an, womit sich die Eltern bei der Anmeldung einverstanden erklärt haben.
    Oder aber, es ist ihnen wirklich egal.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

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