Warum A15 für mich KEIN Karriereziel mehr ist

  • Es geht doch gar nicht darum, ob man überhaupt für Geld arbeitet, sondern hier geht es darum, ob man eine entsprechende Funktionsstelle nur des zusätzlichen Einkommens wegen angenommen hat.

    Fände ich völlig nachvollziehbar und sogar lobenswert, weil man zeitlichen (usw.) Invest sinnvoll mit ökonomischen Invest abgewägt hat.


    Finde viel eher die verwerflich, die solche Stellen wegen der empfundenen Macht- und Rechthaber-Sein-Fülle angenommen haben, um mit 1/10 mehr Gehalt auf dicke Hose zu machen; und gar nicht merken, dass andere nicht weniger fähig, sondern schlicht nicht willens bzgl. der vielen unbezahlten Stunden sind.


    Aber die gibt es Gott sei Dank in Deutschland ja nicht.

  • Die mag es in seltenen Fällen auch geben, die deutliche Mehrzahl sind aber schlicht fähige und sehr kompetente Lehrkräfte, die Schule aktiv mitgestalten wollen und dies aus einem entsprechenden Amt heraus auch koordinieren. Rein zur Einkommenssteigerung dürfte das kaum jemand machen, nicht selten sinkt mit der Übernahme der Funktionsstelle der reale Stundenlohn ab. Daraus braucht man aber andersherum auch nicht folgern, es lohne sich generell nicht, derartige Ämter zu übernehmen. Ich nenne da nur noch einmal das Stichwort "Selbstwirksamkeit".

    • Offizieller Beitrag

    Ist zwar "nur" A14 bei mir, aber der Thread bringt mich schon zum grübeln. Warum bin ich Schulleiter geworden. Wollte ich eigentlich nie. Mir geht es ein wenig wie Kirk, der die Karriere-Leiter raufgefallen ist. Ohne es zu wollen.

  • Ist zwar "nur" A14 bei mir, aber der Thread bringt mich schon zum grübeln. Warum bin ich Schulleiter geworden. Wollte ich eigentlich nie. Mir geht es ein wenig wie Kirk, der die Karriere-Leiter raufgefallen ist. Ohne es zu wollen.

    Der alte Kirk oder der neue?

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe einen eher autoritären, aber "gerechten" Schulleiter als ersten Schulleiter, als ich mit voller Stelle angefangen hatte, gehabt. Und ich hatte das Glück, dass er etwas von mir hielt.

    Mein zweiter Schulleiter war anfangs unsicher und unbeholfen, fand aber nach und nach in seine Rolle hinein. Dann mutierte er zu einem Napoleon - für mich mit ein Grund, meine Schule zu verlassen.


    Meine jetzige Schulleitung ist kompetent, teamfähig und -willig und wertschätzend, selbst wenn man einmal Mist baut. Bliebe sie so, dann wäre sie ein "Pull-Faktor", sprich, sie wäre ein Argument, dass ich bleiben wollen würde, falls ich irgendwann andere Gründe hätte zu gehen.


    Ich selbst misstraue der Macht, weil sie korrumpiert. Und ich versage mir selbst den Anspruch auf solche Macht, auch wenn ich sicherlich sehr verantwortungsbewusst damit umgehen würde. Als Harmoniemensch in einem System mit mitunter 1000+ SchülerInnen und 80 KollegInnen kann man es aber nicht allen Recht machen. Vermutlich wäre ich sehr bald kreuzunglücklich.

  • Ich pflichte Seph bei…die Stellen macht niemand aus ökonomischen Gründen, falls doch, ist er des Rechnens nicht fähig und wird auch nicht lange auf dem Posten ausharren. Sicher gibt es die wenigen Juwelen, wo auf A 15 ein lässiger Job abfällt, aber das ist sehr rar gesät und meist rührt das lässig daher, dass einem das Aufgabenfeld leicht fällt und dadurch effizient erledigt ist …


    ..sieht man sich bspw. mal die Fülle einer didaktischen Leitung an, egal ab welcher Schulform, ist es auch auf A 15 mit 15-18 Stunden Unterricht nebenbei plus Gremienarbeit plus Orga plus Korrektur und Konferenzen sowie zusätzlichen DBs ökonomisch sicher kein guter Deal. Die meisten, die das machen, leben dann auch in der Schule und viel schlimmer, kriegen sie kaum noch aus dem Kopf..

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