Private Krankenversicherung vs. gesetzliche Krankenversicherung

  • Das funktioniert nicht, denn ich habe ja einen Vertrag mit dem Arzt und dem ist vollkommen egal, woher das Geld kommt, Hauptsache ich bezahle. Theoretisch bräuchte ich mich ja auch gar nicht versichern oder bei der Beihilfe beantragen und könnte alles selber zahlen. Theoretisch ;)


    Und bei der Beihilfe ist ja nirgendswo gesetzlich geregelt innerhalb welcher Frist die zahlen müssen.

    Auch wenn es dir in deinem Beitrag wohl vornehmlich um die Zahlungsfrist der Beihilfe ging: der 2. Satz ist leider falsch. Seit 2009 gilt nach §193 (3) VVG eine Krankenkosten-Versicherungspflicht für ALLE Personen mit Wohnsitz im deutschen Inland. Dazu gehören explizit auch Beihilfeberechtigte. Vielleicht meintest du aber auch, dass man die angefallenen Arztkosten weder bei der Versicherung noch bei der Beihilfe geltend machen muss. Damit hättest du vollkommen Recht. Um den Abschluss einer Versicherung kommt man hingegen nicht herum.

  • Das zweifle ich stark an, ich hatte in der PKV keine besseren, schnelleren oder andere Leistungen als davor und danach in der GKV.

    Manchmal frage ich mich, in was für einem wunderschönen Paradies zwischen Berlin und Brandeburg du lebst. Perfekter Stundenplan, immer das, was passt, diese immer perfekte ärztliche Versorgung ...


    Also: ICH hatte genau zum Zeitpunkt, wo ich in die PKV wechseln sollte, ziemlich schlimme Rückenschmerzen und konnte mich nicht mal mehr bewegen. ALLE MRT-Stellen der Umgebung (in 80km-Umkreis) hatten keine Termine für mich, der früheste Termin war 8 Wochen später um 6uhr morgens. In der Zwischenzeit bekam ich das Okay der PKV-Stelle, dass ich angenommen würde und zwar ab sofort. Noch mal angerufen, wieder kaum ein Termin, wieder nach KV gefragt, die PKV genannt, "oh Moment, warten Sie kurz", kurz gewartet, "oh ich sehe, wir hätten nächsten Mittwoch doch einen Termin. 16uhr? würde es passen?"
    Seitdem ich privatversichert bin, habe ich zwei MRTs bzw. machen müssen, ich hatte innerhalb von 2 (!!!) und 5 Tagen einen Termin. Facharzttermine bekomme ich in einer Zeitspanne, die ziemlich sicher nicht normal für meine Stadt / Region ist. Die Ärzte, die ich regelmäßig besuche, haben ganz offen zur Privatmitgliedschaft gratuliert, es sei sehr schön für sie. Da ich Kontinuität brauche und sie es nicht wirklich ausnutzen, bin ich noch bei denen.
    Man kann definitiv nicht leugnen, dass ein Großteil der medizinischen Versorgung deutlich schneller und besser geht.


    chili

  • Manchmal frage ich mich, in was für einem wunderschönen Paradies zwischen Berlin und Brandeburg du lebst. Perfekter Stundenplan, immer das, was passt, diese immer perfekte ärztliche Versorgung ...
    Also: ICH hatte genau zum Zeitpunkt, wo ich in die PKV wechseln sollte, ziemlich schlimme Rückenschmerzen und konnte mich nicht mal mehr bewegen. ALLE MRT-Stellen der Umgebung (in 80km-Umkreis) hatten keine Termine für mich, der früheste Termin war 8 Wochen später um 6uhr morgens. In der Zwischenzeit bekam ich das Okay der PKV-Stelle, dass ich angenommen würde und zwar ab sofort. Noch mal angerufen, wieder kaum ein Termin, wieder nach KV gefragt, die PKV genannt, "oh Moment, warten Sie kurz", kurz gewartet, "oh ich sehe, wir hätten nächsten Mittwoch doch einen Termin. 16uhr? würde es passen?"
    Seitdem ich privatversichert bin, habe ich zwei MRTs bzw. machen müssen, ich hatte innerhalb von 2 (!!!) und 5 Tagen einen Termin. Facharzttermine bekomme ich in einer Zeitspanne, die ziemlich sicher nicht normal für meine Stadt / Region ist. Die Ärzte, die ich regelmäßig besuche, haben ganz offen zur Privatmitgliedschaft gratuliert, es sei sehr schön für sie. Da ich Kontinuität brauche und sie es nicht wirklich ausnutzen, bin ich noch bei denen.
    Man kann definitiv nicht leugnen, dass ein Großteil der medizinischen Versorgung deutlich schneller und besser geht.


    chili

    DAs kann man sehr wohl bezweifeln, weil ich z.B. keinerlei Unterschiede habe, das sagen die Ärzte auch ganz offen und MRT usw. mache ich über die Vertragspartner meiner GKV, da geht das auch ganz schnell, OPs auch, da bekommt man dann Einzelzimmer usw. ohne irgendwas mehr haben zu müssen.


    Aber das du darauf neidisch bist, dass ich meine Arbeitstage usw. frei wählen konnte und die Schule sich nach mir richtet und nicht umgekehrt, das wissen wir nun langsam zur Genüge ;)
    Man muss eben auch nur die Möglichkeiten der GKV nutzen oder die richtigen Ärzte haben!


    Achso und Facharzt, da stehe ich z.T. einfach auf der Matte im Akutfall und komme eigentlich immer an dem Tag gleich ran und das trotz GKV. Aber ja, es gibt auch Ärzte, die da Unterhsciede machen, die besuche ich weder als GKV noch PKV-Mitglied!

  • nur zur Klarstellung: für die Ärzte macht es nunmal einen Unterschied, sie kriegen (deutlich) mehr Geld. Da sie mich weiterhin normal behandeln und mir nichts aufquatschen, kann es mir egal sein.
    und das meinte ich ja: von OPs und Einzelzimmern habe ich zum Glück keine Ahnung und musste keine Erfahrung machen, aber ja:du kannst sagen, dass es bei dir keine Unterschiede gibt, anscheinend habt ihr eben eine perfekte Ärzteversorgung, denn alle Leute, die ich in meinem Umfeld kennen, berichten von schnelle(re)n Terminen, seitdem sie Privatversicherte sind und umgekehrt als GKV-Mitglied. Aber es mag eben eine regionale Sache sein. War also durchaus sarkastisch gemeint aber auch mit einem Funken Erstaunen.


    und nein, ich bin nicht neidisch auf deinen Stundenplan. Es wäre einfach nicht möglich an unserer Schule und ich hatte eine Kollegin, die einen solchen perfekten Stunden hatte und dafür wir eine Katastrophe nach der anderen.


    Sarkasmus: ja, Neid: definitiv nein.

  • Liebe Susannea, dass du bei deiner Krankenkasse bei Operationen ohne Weiteres ein "Einzelzimmer usw." bekommst, kannst du mir nicht erzählen.

  • Ich muss aber Chili zustimmen. Ich habe ein GKV-Kind und ein PKV- Kind und merke deutliche Unterschiede. Und das liegt nicht an einem Arzt, sondern am System. Meine Kinder brauchen z.B. beide Logopädie und während ich beim GKV-Kind betteln muss um ein Rezept zu bekommen (inkl. völlig blödsinniger Zwangspausen) und gezwungen werde jedes Mal einen Hörtest zu machen (irgendwie muss der Kinderarzt ja das Geld reinkriegen, da habe ich Verständnis), brauche ich beim PKV-Kind nur bestellen und abholen.


    Ich selbst war schon lange gesetztlich und lange privat versichert. Und bei manchen Ärzten merke ich tatsächlich kaum Unterschiede. Da ich aber chronisch krank bin, bemerke ich z.T. große Unterschiede. Während die GKV zum Beispiel Schilddrüsenwerte nur alle 6 Monate kontrolliert, bekomme ich sie öfter. In dem großen Schilddrüsenforum in dem ich bin, wird sich oft bitter beschwert, weil gerade zu Beginn einer Hormongabe, viel öfter kontrolliert werden müsste. Manche Ärzte machen das, andere nicht, mit anderen muss man diskutieren. Als Privatpatient nicht.


    Ich hatte vor Weihnachten einen Bandscheibenvorfall. Der Orthopäde schrieb ohne Murren Krankengymnastik auf, sagte wörtlich: Das ist bei ihnen als Privatpatient ja gar kein Problem. Und ich konnte schon nach 4 Wochen Krankheit eine Wiedereingliederung beantragen. Bei gesetzlichen geht das erst wenn man 6 Wochen krank war.


    Einzelzimmer kriegt man hier im Hamburger Raum übrigens oft nicht mal mehr als Privatpatient, weil sie schlicht oft belegt sind. Dass man als gesetzlich Versicherter ohne Zusatzkosten ein Einzelzimmer bekommt, halte ich für ausgeschlossen und würde da gerne mal Belege oder Broschüren der Krankenkasse sehen.

  • Liebe Susannea, dass du bei deiner Krankenkasse bei Operationen ohne Weiteres ein "Einzelzimmer usw." bekommst, kannst du mir nicht erzählen.

    Doch, habe ich ohne weiteres bekommen, inklusive Verpflegung des Besuchs usw. Aber wie gesagt, nur bei den Vertragskliniken der KK.
    https://www.sbk.org/leistungen…-z/ambulante-operationen/


    Offiziell laufen sie als ambulante Operationen, aber du kannst/ musst z.T. eben auch da bleiben. Und dort gab es nur Einzelzimmer.


    Ich muss aber Chili zustimmen. Ich habe ein GKV-Kind und ein PKV- Kind und merke deutliche Unterschiede. Und das liegt nicht an einem Arzt, sondern am System. Meine Kinder brauchen z.B. beide Logopädie und während ich beim GKV-Kind betteln muss um ein Rezept zu bekommen (inkl. völlig blödsinniger Zwangspausen) und gezwungen werde jedes Mal einen Hörtest zu machen (irgendwie muss der Kinderarzt ja das Geld reinkriegen, da habe ich Verständnis), brauche ich beim PKV-Kind nur bestellen und abholen.

    Hatten wir nie Probleme mit den GKV-Kindern, haben auch nur bestellt und problemlos bekommen.


    Einzelzimmer kriegt man hier im Hamburger Raum übrigens oft nicht mal mehr als Privatpatient, weil sie schlicht oft belegt sind. Dass man als gesetzlich Versicherter ohne Zusatzkosten ein Einzelzimmer bekommt, halte ich für ausgeschlossen und würde da gerne mal Belege oder Broschüren der Krankenkasse sehen.

    Kannst du sicherlich auf der Seite der SBK suchen, dass sie bestimmte Vertragskliniken haben, wo dies so ist. Aber klar, es geht dann eben nur die Klinik oder der Arzt, der mit ihnen den Vertrag hat.

  • Früher haben unsere Kinderärzte auch ohne Probleme Bescheinigungen ausgestellt. Die Zeiten ändern sich und vielleicht ist das auch BL-abhängig.

  • Wen soll ich denn mahnen? Die Beihilfe?


    Das funktioniert nicht, denn ich habe ja einen Vertrag mit dem Arzt und dem ist vollkommen egal, woher das Geld kommt

    Du hast aber einen Anspruch gegen die Beihilfe. Dein Vertrag mit dem Arzt ist da erstmal irrelevant. Den musst Du in der Tat erfüllen, das ist klar.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Einzelzimmer kriegt man hier im Hamburger Raum übrigens oft nicht mal mehr als Privatpatient, weil sie schlicht oft belegt sind. Dass man als gesetzlich Versicherter ohne Zusatzkosten ein Einzelzimmer bekommt, halte ich für ausgeschlossen und würde da gerne mal Belege oder Broschüren der Krankenkasse sehen.

    In der Tat gibt es sowohl für Privat- als auch für Kassenpatienten zwei Möglichkeiten: Entweder es liegt jemand mit im Zimmer oder nicht. Explizite Einzelzimmer gibt es in staatlichen oder ehemals staatlichen (jetzt Helios etc.) Häusern praktisch nicht mehr (haben mir eine Schwester der hiesigen Uniklinik und ein Pfleger des ehemaligen Kreiskrankenhauses übereinstimmend erzählt).

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Danke euch. Ist ja wirklich recht kompliziert die Sache.


    Und wenn du älter wirst, werden sicher einige Wehwehchen dazukommen. Dann nicht versichert zu sein, ist im besten Fall riskant, im schlechtesten Fall ruiniert es dich finanziell.

    Es ist ja nicht die Option zwischen Nicht versichert sein & PKV, sondern zwischen GKV und PKV.

    Hm, wenn ich Vollzeit arbeiten würde und in der GKV wäre, würde ich als Arbeitnehmer mit gleichem Gehalt auch ca das bezahlen. Also im Vergleich ist das nicht so viel. Viel ist es halt, wenn man in Elternzeit ist, Teilzeit arbeitet, deutlich älter einsteigt oder Vorerkrankungen hat.

    Also kann man sagen, dass sich die PKV für Teilzeit weniger gut lohnt?

    Nachtrag zu den Kinderkrankheitstagen:


    Es gibt derzeit noch nichts aktuelles Schriftliches bei den Bez.Reg. in NRW. Die Rechtsabteilung sagte, dass man 10 Tage mit einem Kind und maximal 12 Tage bei mehreren Kindern als bezahlte KKT beantragen kann. Danach ist "Schluss". Das hat unser SL uns auf der letzten Konferenz, nachdem es da bereits erheblichen Dissenz und Kummer bei den TZ-Kolleginnen gab, nach Rücksprache mit D'dorf erläutert.

    Das ist doch aber unabhängig von VZ oder TZ, oder?

  • Wenn du in NRW zwei Kinder hast, bekommst du 70% Beihilfe, das ist dann wieder günstiger in der PKV. Wenn das der Grund für die TZ ist, geht es also auch wieder.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Hallo Julia!
    Eine Übersicht über die verschiedenen Privatkrankenversicherungen habe ich auf Werbelink ersetzt gefunden, falls noch Unklarheiten herrschen.
    Außerdem richtet sich die gesetzliche Krankenversicherung nach dem Einkommen, eventuell kann man mit einer privaten Versicherung billiger aussteigen.
    Alles Liebe,
    Marlene

  • Hallo Julia!
    Eine Übersicht über die verschiedenen Privatkrankenversicherungen habe ich auf Werbelink ersetzt gefunden, falls noch Unklarheiten herrschen.
    Außerdem richtet sich die gesetzliche Krankenversicherung nach dem Einkommen, eventuell kann man mit einer privaten Versicherung billiger aussteigen.
    Alles Liebe,
    Marlene

    Lob an die Mods! Solche durchschaubaren Versuche sollten auch weiterhin konsequent unterbunden werden. Danke!

  • Als Beamter macht GKV doch absolut Null Sinn, außer man hat 5 Kinder, wiegt 120kg hat Krebs und noch einen Partner, der daheim ist.
    Ansonsten ist PKV immer billiger mit teils deutlich besseren leistungen, weil eben zur GKV der AG 0,0 zuschießt.


    Mit Kindern erhöht sich die Beihilfe, wenn der Partner arbeitet dann ist er selber versichert.
    So kommt man meistens auf Werte von 150-250 Euro je nach person.


    Bei A13 wäre das für die GKV so ~700 Euro pro Monat.


    Nachteil Beihilfe ist halt, man muss (ggf.) mal in Vorkasse. Aber bei gesparten ~500 Euro pM

  • @ bozbold


    Das mit den kind krank tagen ist definitiv falsch.
    In nrw gibt es dazu einen konkreten erlass.
    33 ( urlaub aus persönlichen anlässen) .da steht es ganz genau.

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