Lehrerin ohne Kinderwunsch

  • ...dass sie ihr Leben vorbildlich führen. Und dazu gehört - zumindest in einem Land, in dem die Geburtenrate unter der Reproduktionsstabilität liegt - auch, dass man Kinder bekommt.

    Ehem... Jahrhundert verfehlt?

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_)Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Man muss auch nicht über jedes Stöckchen springen. Wie geil wäre es gewesen, wenn da einfach keiner drauf reagiert hätte. ;)

  • Nun ja, in Gesprächen kommt bei mir schon häufiger die Frage "wissen Sie wie das ist mit Kindern?"


    Häufig in Bezug auf die schwachen Leistungen ihrer Kinder in Verbindung mit der Pubertät oder dem gerade Erreichen der Volljährigkeit und anderen Interessen als der Schule.


    Ich weiß aber von Freunden die in Kits arbeiten, dass insbesondere in Führungspositionen Personen bevorzugt werden, die selber Eltern sind.

  • Mir keinmal

    Mir auch nicht - bzw. sogar das Gegenteil, dass ich um Erziehungstipps gebeten wurde oder ob ich meine, dass die männliche Bezugsperson fehlen würde (und da war ich gerade mal 27 und ganz frisch im Job und hatte mal so gar keinen Plan).
    Ich sage allerdings in Elterngesprächen durchaus, dass ich dieses oder jenes vorschlagen würde, ich aber natürlich keine Kinder hätte, von daher sie das vielleicht besser entscheiden können als ich (so in der Art halt). Diese Probleme halte ich auch für eher selten (oder anscheinend abhängig von der Klientel - oder wie konfliktbelastet das Gespräch sowieso schon ist).

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • dass an Menschen, die ein berufliches Amt mit Außenwirkung bekleiden und mit Verantwortung für andere Menschen zu tun haben (z.B. Politiker und Lehrer), die Erwartung gestellt wird, dass sie ihr Leben vorbildlich führen.

    Ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich da rausfalle :P

  • Vorbildliches Verhalten ist natürlich ein breiter Begriff. Im Kern geht es aber darum, dass die Lehrkraft selbst das verkörpert, was sie an ihre Schüler an Anforderungen stellt. Das kann sowas sein wie "keine Vorstrafen", aber auch eine gewählte Ausdrucksweise oder Pünktlichkeit.
    Warum es als vorbildlich für eine Lehrkraft gilt, auch Kinder zu haben? Das hat verschiedene Gründe: Sie weiß über den demographischen Wandel Bescheid und ist sich bewusst, dass Kinder dazu gehören, um dieses negative Phänomen zumindest einzudämmen. Sie kann ihre professionellen Erziehungsfähigkeiten um ihre privaten Erfahrungen erweitern. Sie ist gebildet, hat gewisse finanzielle Ressourcen und die soziale Ader (siehe Berufswahl), um die Elternrolle gut ausführen zu können. Sie kann sich mit Schülereltern und deren Herausforderungen besser identifizieren, macht sie also glaubhafter. Was vor allem für Politiker relevant ist, aber sicher auch abgeleitet für Lehrer: Sie treffen Entscheidungen, die auch ihren Nachwuchs direkt betreffen, was zur Folge hat, dass diese Entscheidungen bewusster getroffen werden, immer mit dem Hintergedanken, dass die eigenen Kinder auch die eigenen Fehlentscheidungen ausbaden müssen - ein Punkt, der bei Kinderlosen weitestgehend wegfällt. Und natürlich die berufsunabhängigen Aspekte, warum Leute Kinder bekommen (gesellschaftliche Verantwortung im Sinne des Generationenvertrags, Erbnachfolge, Weiterführung des Stammbaums, emotionale Aspekte).

  • gewählte Ausdrucksweise oder Pünktlichkeit

    Ich wusste doch, dass ich hier durchfalle ;) Und am Ende soll ich vielleicht sogar noch einen Anzug tragen, oder was? :victory:

  • Mach dir nichts draus - du bist bestimmt in anderen Punkten deinen Schülern ein Vorbild :) .


    Der Anzug ist bestimmt schulform- und einzugsgebietsabhängig. An manch einem Elitegymnasium im feinen Vorort könnte ich mir vorstellen, dass indirekt an Lehrer die Erwartung gestellt wird, sich etwas feiner zu kleiden. Das lässt sich aber nicht verallgemeinern und ist natürlich auch Typsache. An einer Grundschule, vlt. sogar mit besonderem pädagogischen Konzept (Waldorf, Montessori, o.ä.), ist der Anzug eher untypisch ;) .

  • dass indirekt an Lehrer die Erwartung gestellt wird

    Wer sagt, dass man Erwartungen auch erfüllen muss, zumal von Amateuren?


    Aber danke für den Zuspruch, vielleicht wird ja doch noch was aus mir :_o_P

  • Es geht niemanden etwas an wie eine Person ihr Privatleben führt, solange damit nicht andere Personen wesentlich und negativ beeinträchtigt werden. Ende der Geschichte.
    Und auch in der Schule gibt es vor allem eine Sache die ein Lehrer können sollte: Den Schülern Wissen vermitteln.


    Solange beides gewährleistet ist, geht es Eltern, Schüler, Kollegen und alle Anderen einen Dreck an, wie ein Lehrer sein Leben gestaltet.

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Vorbildliches Verhalten ist natürlich ein breiter Begriff. Im Kern geht es aber darum, dass die Lehrkraft selbst das verkörpert, was sie an ihre Schüler an Anforderungen stellt. Das kann sowas sein wie "keine Vorstrafen", aber auch eine gewählte Ausdrucksweise oder Pünktlichkeit.
    Warum es als vorbildlich für eine Lehrkraft gilt, auch Kinder zu haben? Das hat verschiedene Gründe: Sie weiß über den demographischen Wandel Bescheid und ist sich bewusst, dass Kinder dazu gehören, um dieses negative Phänomen zumindest einzudämmen. Sie kann ihre professionellen Erziehungsfähigkeiten um ihre privaten Erfahrungen erweitern. Sie ist gebildet, hat gewisse finanzielle Ressourcen und die soziale Ader (siehe Berufswahl), um die Elternrolle gut ausführen zu können. Sie kann sich mit Schülereltern und deren Herausforderungen besser identifizieren, macht sie also glaubhafter. Was vor allem für Politiker relevant ist, aber sicher auch abgeleitet für Lehrer: Sie treffen Entscheidungen, die auch ihren Nachwuchs direkt betreffen, was zur Folge hat, dass diese Entscheidungen bewusster getroffen werden, immer mit dem Hintergedanken, dass die eigenen Kinder auch die eigenen Fehlentscheidungen ausbaden müssen - ein Punkt, der bei Kinderlosen weitestgehend wegfällt. Und natürlich die berufsunabhängigen Aspekte, warum Leute Kinder bekommen (gesellschaftliche Verantwortung im Sinne des Generationenvertrags, Erbnachfolge, Weiterführung des Stammbaums, emotionale Aspekte).

    Wow... da kann ich echt nur den Kopf schütteln...
    Richtig, das impliziert ja schon mal Heterosexualität, denn Kinder zeugen ist in homosexuellen Partnerschaften zwar möglich, aber vermutlich in dem Weltbild nicht "vorbildlich".


    Auch Kinderlose können Empathie besitzen und Entscheidungen treffen in Abwägung der Konsequenzen für andere und leben nicht nur nach dem Motto "nach mir die Sintflut". (Ich bin mir bewusst darüber, dass es natürlich etwas anderes ist, wenn man ein eigenes Kind hat, dass man die Verantwortung, aber auch die Liebe für diesen neuen Erdbewohner ganz anders und stärker fühlt - das schließt doch aber nicht aus, dass ich das verstehen und berücksichtigen kann. Und ich kann auch gut vorstellen, dass Kinder zu erziehen alles andere als einfach ist, da ich ja bereits als Lehrer weiß, wie wichtig Konsequenz, Geduld und Liebe (als Lehrer Zugewandtheit) ist und wie unendlich schwer das ist, das alles immer verlässlich zu zeigen. Das einen die eigenen Kinder noch mal deutlich mehr auf die Palme bringen können, ist mir auch klar - wenige Menschen kennen einen so gut wie die eigene Familie und kennen die Knöpfe...).


    Warum es meine Aufgabe - oder überhaupt eine Aufgabe ist - per Zeugung von Nachwuchs den demographischen Wandel aufzuhalten bzw. zu dämpfen erschließt sich mir nur eingeschränkt (und ja, du kommst gleich mit der Rentenkasse - ich kann aber auch genau so gut fordern, dass wir mehr Einwanderer brauchen, könnte vermutlich effektiver sein als auf die "deutschen" Kinder zu hoffen).


    Erbnachfolge und Stammbaum... na ja... das ist jetzt ziemlich ein Vorurteil meinerseits, aber das scheint oft eher ein männliches "Problem" zu sein... aber jeder darf hier ja mal Unfug äußern...

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Was vor allem für Politiker relevant ist, aber sicher auch abgeleitet für Lehrer: Sie treffen Entscheidungen, die auch ihren Nachwuchs direkt betreffen, was zur Folge hat, dass diese Entscheidungen bewusster getroffen werden, immer mit dem Hintergedanken, dass die eigenen Kinder auch die eigenen Fehlentscheidungen ausbaden müssen

    In diesem Punkt finde ich Politiker generell extrem überzeugend.


    Bitte aber unbedingt darauf achten, dass die (mindestens 2, siehe demographische Verantwortung!) Kinder nicht vor dem 21. Lebensjahr geboren werden (Teenager-Schwangerschaften) und nicht nach dem 35. (Risiko-Schwangerschaften). Beim Sex sollte man keine Stellungen einnehmen, die Kosten für das Gesundheitswesen verursachen könnten (Hexenschuss, verdrehte Beine etc., gesellschaftliche Verantwortung) und natürlich können auch nur voll zeugungsfähige Menschen Lehrer werden (sonst entstehen ja wieder Kosten in Form von Kinderwunschbehandlungen). Homosexualität gibt es nur bei den Graugänsen von Konrad Lorenz (und beim Malchower Storchenpärchen), ansonsten existiert das einfach nichtniemalsnimmer.
    Ferner sollten Lehrer exakt die von der DGE vorgegebenen Nährstoffmengen zu sich nehmen und das im Schulblog öffentlich dokumentieren. ("Frau Kieber-Jöhännsen beim heutigen Frühstück")
    Lehrer sollten auch nur Elektroautos fahren, um den Schülern Vorbild in puncto Ressourcenschonung zu sein. Sie sollten kein Schweinefleisch essen (Multireligionsvorbilder) und kein Rindfleisch (Methanvermeidung). Natürlich auch nur Eier und Geflügel aus dem häuslichen Geflügelstall und Salat vom Balkon (Glyphosat). Klassenräume sollten sie nicht nutzen (Umweltgifte in Deckenverkleidungen und Wandfarben) und nur Echtholzbuntstifte aus ökologischer Prodkution.


    Ich werde Lehrerdesigner!

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Also wer Kinder kriegt, mit dem Ziel, dem demographischen Wandel entgegen zu wirken, hat doch echt den Schuss nicht gehört..


    Lehrer sind Vorbilder, ja, aber wieso soll es vorbildlich sein, Kinder zu kriegen? Find ich komisch.

  • Na, da wäre ja so manche Hartz 4 oder RTL-Familie echt vorbildlich ;)


    Muss ich wohl mal mehr gucken, damit ich genügend Anregungen bekomme. Noch ist ja nichts zu spät... 8)

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