Grundschullehrer in Hessen gesucht

  • Hallo zusammen,
    Wie manche ja vielleicht wissen herrscht in Hessen ein Mangel an Grundschullehrern.
    Daher hat das Kultusministerium sich etwas überlegt, das nach einer win-win-Situation für zwei Seiten aussieht:


    https://kultusministerium.hess…dung-zum-grundschullehrer


    In einer Fortbildung sollen HR und Gym-Lehrkräfte zu Grundschullehrern umgeschult werden. Es winkt die sichere Planstelle nach Bestehen der Zusatzprüfung, ein bis dahin unbefristeter Vertrag, 8 Anrechnungsstunden bei vollem Gehalt sowie eine Gehaltshochstufung um zwei Stufen.


    Ich arbeite derzeit an einer Grundschule, habe daran viel Freude und mich daher auch auf eine dieser Stellen beworben.


    Mich würden - gerne auch kritische - Meinungen hinsichtlich dieser Maßnahme interessieren.
    Darüber hinaus frage ich mich nun schon länger, inwiefern eine Babypause in diese Fortbildung zu integrieren ist - vermutlich wird diese ja nicht dauerhaft angeboten, wie soll man also diese Zusatzausbildung beenden, falls sich in der kommenden Zeit eine Schwangerschaft ergeben sollte?


    Ich bin gespannt auf eure Meinungen und Tipps.
    Grüße

  • Wie hoch die Quote derer sein wird, die mehr Stunden arbeiten um weniger zu verdienen, werden wir sehen. Bisher sind die Bewerberzahlen ... übersichtlich. Die Stundenreduktion ist m.E. Zu wenig, zumal sie nur für's erste Jahr gilt.
    A13 für alle ist dauerhaft die Lösung. Dies hier ist wieder eine Billigversion.


    Es gibt eine Stellungnahme des HPR dazu
    http://www.gew-hessen.de/home/…88d57d1fc404701295f1c87c3

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Hallo Meike, woher hast du denn die Info bzgl der Bewerberzahlen?
    Danke für den Link, nach einer derartigen Stellungnahme suche ich schon länger.


    "Weniger verdienen um mehr zu arbeiten" befürchte ich nicht, im Gegenteil. Momentan gibt es für mich scheinbar keine Aussicht auf eine Planstelle im Umkreis, daher bietet mir diese Maßnahme Sicherheit und auch mehr Geld auf dem Konto.


    Etwas unverständlich für mich sind die absolut haarsträubenden Prognosen die während meiner Studienzeit gemacht wurden (2010-2014). Ich habe mich damals gegen das Grundschullehramt entschieden weil es hieß, feste Stellen könne man absolut vergessen. Der NC war glaube ich auch utopisch hoch. Wo sind all diese Studierenden hin?
    Zu Beginn des Refs 2015 hieß es plötzlich es gäbe weit und breit keine GS-Kräfte - ????????????


    Die Diskussion A13 für alle befürworte ich zwar grundsätzlich - allerdings braucht es jetzt eben erst einmal eine schnelle Lösung.

  • Die Zahlen werden den hessischen GPR und im HPR vorgelegt.
    Zur falschen Prognose/Einstellungsquoten: auch da kann man nur verzweifelt den Kopf schütteln: Gewerkschaft und Personalräte haben schon beim absurd hohen NC und der Probleme bei der Ausbildung aber auch bei den Einstellungsprognosen schon seit Jahren tausendmal gesagt, dass das nach hinten losgehen wird: keiner hat drauf gehört. War einfach ne vorsorgliche Sparmaßnahme, man hatte Angst, zu viele GS-Lehrer auszubilden. Warum auch immer.
    Selbst jetzt ist es noch so, dass es, auch wenn es steigende Studentenzahlen gäbe, gar nicht genügend Referendariatsplätze gibt, weswegen uns das Problem noch eine Weile erhalten bleiben und in den Hintern beißen wird. Die GS-Refererndare, die fertig werden, gehen dann auch noch in die umliegenden Bundesländer, wo die Bedingungen (etwas) besser sind.
    Hessen hat nämlich auch keine Förderlehrer, so dass die ohnehin zu wenigen Förderstunden, die die Inkluionskinder kriegen, gar nicht mit Personen bestückt und an die GSen gegeben werden können, so dass dieses Problem nochmal verschärft wird. Jetzt lassen sich GS-Lehrer auch zu Förderlehrern umschulen, damit sie wenigstens A13 kriegen, wenn sie eh schon Inklusion machen - macht ja auch Sinn. Nur fehlen die dann auch wieder.
    Dann haben sie den Grundschulen letztes Jahr auch noch die sonstigen Förderstunden gestrichen/gekürzt um sie auf die IGSen wegen Inklusion und Seiteneinsteigern (Flüchtlinge/Migranten) zu verteilen, das hat das ganze dann noch weiter verschlimmert, falls das noch möglich ist. Die Arbeitsbedingungen an GSen sind mitterweile vielerorts so, dass die GSlehrerinnen Stunden reduzieren, weil sie es nicht mehr packen, mal abgesehen davon, dass es sich eh zu einem guten Teil um junge Frauen handelt, die dann Familien gründen: das reißt dann wieder ein Loch - usw, usf.
    Es ist der reale Irrsinn.


    Überleg die gut, ob du das willst. Deine GS wird sich freuen, und wenn das eine gute Schule ist, du dich vermutlich auch, aber überleg dir halt trotzdem gut, ob du das dauerhaft willst. Vielleicht wohnst du ja in einer der Gegenden, wo es noch nicht so ist, wie in verschiedenen Bezirken im Ballungsgebiet. Dann macht es Sinn, bevor du gar keine Stelle kriegst.
    Du kannst auch zurück in den gymnasialen Dienst (nach 5 Jahren? Oder waren es drei?), aber das ist nach einigen Jahren Grundschule auch nicht trivial.
    Und: wir ewig jammernden und maulenden Personalräte prognostizieren dann schon wieder das nächste Loch in den GSen, wenn die ganzen Umgeschulten sich plötzlich überlegen, dass Arbeitsbedingungen UND Gehalt Scheiße sind und sich wieder umentscheiden.
    Aber lasst uns nur jammern... ;)

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  • Also, ohne irgendjemandem zu nahe zu treten zu wollen, muss ich sagen, dass ich das ganze ziemlich übel finde.
    Hessen scheint da ja ordentlich daneben zu liegen mit Personalkalkulationen.
    Ein Kollege, der mit mir im Ref war und letztendlich (nicht ganz zu unrecht...) durchgefallen ist, ist jetzt GS-Lehrer in Hessen mit Klassenleitung und Übernahme von Schulleitungsaufgaben. Irgendwas läuft da verkehrt.


    Es würde sich ja auch niemand von einem Zahnarzt den Blinddarm rausnehmen lassen, nur weil der vorher auf einer Fortbildung war...

  • Hmm naja diese Fortbildung wird insgesamt drei Jahre dauern. Die meisten, die das machen (werden), haben bereits GS-Erfahrung. Zwei Staatsexamina, wenn auch in einem anderen Lehramt sind auch vorhanden. Ich denke schon dass es möglich sein sollte innerhalb dieses Zeitraums die Kompetenzen stärken zu können, welche man für die Grundschule braucht.


    Die Personalsituation an den hessischen GS ist prekär, keine Frage, aber es ist ja nicht so als würden im Zuge dieser Fortbildung haufenweise ungeeignete Kollegen auf Grundschüler losgelassen. . (?)

  • Hallo! Weiß hier jemand,wie es mit Landesversetzungen aussieht? Ich bin 55J und hab mal gehört, dass ein Bundesland nicht so gern Lehrer über 50J übernimmt, weil sich das schlecht rechnet. Also jemand der mit 25 J eingestellt wird lohnt sich eher, weil er noch mehr Jahre bis zur Pensionierung arbeiten wird.

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