Sind wir zu lasch bei der Disziplin?

  • Danke, Conni, für deine Antwort. Mein Kommentar vom 10. April ist bis heute gesperrt. Darin hatte ich lediglich Siobhan zitiert und gefragt, ob man denn, da ich ja hier neu bin, gegen eine Regel verstößt (bei Lehrerforen), wenn man auch bei news4teachers liest und schreibt? Tut Siobhan doch anscheinend auch. Wie gesagt, das ist bis heute gesperrt geblieben? Verstehe ich nicht.


    Was Meike schrieb, las ich auch, aber was soll ich dazu sagen? Ja, mein erster Kommentar war hier in diesem Thread. Das Thema interessierte mich, hier wie auch bei news4teachers.


    Unlängst ist ein Buch herausgekommen von Ingrid Freimuth, die genau diese Problematik thematisiert (Kuschelpädagogik), wie sie hier von einigen bestritten wurde. Ich suche das später mal heraus. Ich habe leider nicht so viel Zeit zum Diskutieren, ich lese eher still mit.

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    Unlängst ist ein Buch herausgekommen von Ingrid Freimuth, die genau diese Problematik thematisiert (Kuschelpädagogik), wie sie hier von einigen bestritten wurde. Ich suche das später mal heraus. Ich habe leider nicht so viel Zeit zum Diskutieren, ich lese eher still mit.


    Davon habe ich auch gelesen. Hier ein Auszug:


    "Freimuth: Meiner Ansicht nach ja. Als Lehrer kann man sich schon sehr alleine gelassen fühlen. Wo sind die Institutionen, die einen im Alltag unterstützen? In der Praxis soll man Kinder nicht einmal mehr berühren dürfen, dabei ist der liebevolle Umgang wichtig. Da lümmeln kleine Machos herum und denken, wir sind da, um sie zu bedienen und uns alles gefallen zu lassen. Und die politische Korrektheit nimmt uns die Freiheit, Grenzen zu setzen. Um Grenzen zu setzen, muss man manchmal aus dem Bauch heraus und mit Witz reagieren – da darf man nicht dauernd eine Wort-Polizei im Kopf haben. "


    https://www.focus.de/familie/s…schritten_id_8691146.html


    Das trifft genau das, was ich auch meine (mit Kuschelpädagogik).

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Was mit dem "Kampfbegriff Kuschelpädagogik" verbunden wird, ist das, was Gewalt an Schulen ja erst ermöglicht hat, in Ausmaßen, die sie jetzt durch eine neue Umfrage des VBE endlich mal öffentlich gemacht wurden. Vertuschen und verniedlichen schadet den Betroffenen!

  • Ich will keine neue Diskussion dazu starten und stelle das deshalb hier mit rein. Weiter oben wurde ja mehrfach behauptet, Störungen an Schulen seien Ausnahmen und die Betroffenen seien eher selber schuld daran. Hier sagen immerhin 61%, dass sie häufig gestört werden. Das Thema ist also akut!



    Immerhin verlieren wir grob gerundet 1 Monat Unterrichtszeit durch Auseinandersetzungen mit Unterrichtsstörungen. Was hätte da nicht alles gelehrt, gelernt, geübt werden können?!?

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

    Einmal editiert, zuletzt von Das Pangolin ()

  • An manchen Schulen verlieren wir Jahre und entlassen nach der 10. Klasse junge Menschen, die nicht richtig lesen, rechnen und schreiben können.

    Und diesen Menschen, die die Hauptschule nach Klasse 6 verlassen haben, weil sie dann irgendwann 16 Jahre alt waren, und kaum die vier Grundrechenarten beherrschen, soll ich dann den Umgang mit Excel beibringen. :sterne:
    Ok, als Azubi "Fachkraft für Lagerlogistik" (2 jährige Kurzausbildung) muß man das nicht unbedingt können. Aber das Blöde ist, daß die Lehrpläne irgendwie so rein gar nicht zu den Fähigkeiten der Schüler passen. :(

  • okay! und was machen wir jetzt?!


    Dazu haben ich und andere doch schon ganz viel geschrieben. Muss das jetzt alles wiederholt werden?


    Der erste Schritt ist zumindest das Eingestehen, dass wir damit ein Problem haben. Das ist ja hier mehrfach bestritten worden.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Hier finde ich gerade etwas Neues zum Thema dieser Diskussion, deshalb eröffne ich keinen neuen Strang.


    Die Freien Wähler in Sachsen fordern härtere Strafen im Umgang mit disziplinlosen Schülern. In Bayern sind die Freien Wähler immerhin an der Regierung beteiligt. Immerhin fällt geschätzt rund 1 Monat Unterricht aus durch die Auseinandersetzung mit Unterrichtsstörungen. Was hätte da alles gelernt und geübt werden können?!?

    Dresden Die Freien Wähler (FW) in Sachsen verlangen ein härteres Vorgehen gegen gewalttätige und disziplinlose Schüler. Nötig sei wieder mehr Respekt und Disziplin, sagte Landeschef Steffen Große in Dresden. „Viele Lehrer sind am Ende ihrer Kraft.“ Laut einer Umfrage des Lehrerverbands Bildung und Erziehung von 2018 gebe es an der Hälfte der Schulen in Deutschland psychische Gewalt und an etwa einem Viertel sogar körperliche Gewalt gegen Lehrer. Neben der Arbeitsbelastung seien auch zunehmend Disziplinprobleme Ursache für emotionale Erschöpfung oder eine Krankmeldung. ...


    http://www.dnn.de/Region/Mitte…mehr-Disziplin-an-Schulen

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Das Schulgesetz sieht verschiedene Maßnahmen vor, wichtiger als neue Gesetze sind m.E. Schulleiter mit Gesäß in der Hose. Wobei, ich fänds gut, wenn es ein paar auf das konkrete Verhalten passende Konsequenzen gäbe. Wer Tische bemalt oder Müll rumwirft, putzt mal einen Nachmittag lang. Bei so kleineren Vergehen sind andere Schulgesetze erfinderischer.

  • Ich hab noch mal hier rumgelesen, weil du ja gern wiederholst, dass irgendwer findet, es gebe keine Disziplinkonflikte. Dazu fand ich bisher nichts, stattdessen deine Aussage:

    Ach, ich finde, wir haben an den Schulen schon ausreichende Sanktionsmöglichkeiten. Wir müssen sie nur anwenden und wir dürfen nicht umfallen, wenn Eltern dagegen Sturm laufen, d.h., wir brauchen vor allem den Rückhalt der Schulleitung und der Schulaufsicht und daran hapert es leider hier und da und dort.


    Das ist das Problem !

    Somit hätte der Thread schon 2017 auf Seite 3 enden können :_o_P

  • Ich hab noch mal hier rumgelesen, weil du ja gern wiederholst, dass irgendwer findet, es gebe keine Disziplinkonflikte. Dazu fand ich bisher nichts, stattdessen deine Aussage:

    Somit hätte der Thread schon 2017 auf Seite 3 enden können :_o_P


    Ja, genau ............ ich war (noch) früher eher der Meinung, dass wir nicht genügend Mittel haben, um auf (massive) Unterrichtsstörungen zu reagieren; inzwischen meine ich immer mehr, dass "ich" eigentlich genügend Möglichkeiten habe, darauf zu reagieren. Für mich reichen sie jedenfalls in der Regel. Sehr harte oder härtere Sanktionsmöglichkeiten brauche ich eigentlich nicht (eigentlich - man weiß ja nie, was da noch kommt). Deshalb geht mein Fokus jetzt mehr dahin, dass die Verfahrensweisen mitunter sehr kompliziert sind und dass es an Konsequenz mangelt, z.B. durch Leitungen, die einen nicht nur nicht unterstützen, sondern gar noch in den Rücken fallen (aber das kann ich für mich selbst auch gar nicht sagen!) - nicht zuletzt, weil deren Vorgesetzte sie nicht unterstützen oder ihnen sogar noch in den Rücken fallen. Somit konnte ich deinem vorherigen Kommentar diesmal auch zustimmen.


    Nicht alles, was ich veröffentliche/verlinke, ist genau meine Meinung. Manches stelle ich ja einfach auch nur zur Diskussion. ;-)


    PS: Da ich selber selten Lust habe, seitenlange Kommentarseiten zu durchforschen, sag mal, wurde denn diese meine Aussage damals von 2017 / S. 3 bestritten, sodass es noch 11 Seiten weiter ging?

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

    Einmal editiert, zuletzt von Das Pangolin ()

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