Soll jeder Lehrer das verdienen was er verdient?

  • Artikel aus einer Englisch Zeitung, finde ich sehr einleuchtend!


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    Q1. What makes an "incompetent" teacher?
    Exam results? Ability to control the most disruptive? Parents' perception? Pupil's perception? The Head's perception? These often contradict each other...


    Case A: Teacher gets outstanding exam results. Pupils hate teacher as teacher very strict. Parents complain that teacher gives out too many detentions which inconveniences them after school. Lesson observations show teacher is average. Incompetent?


    Case B: Teacher does not get good exam results. Excellent lesson observations. Pupils love teacher. Pupils love the subject and want to study it further. Incompetent?


    Case C: Teacher gets excellent results. Parents do not like "trendy" methods of teacher. Pupils enjoy the subject. Lesson observations are poor. Incompetent?


    Case D: Teacher is expert in subject and gets excellent results for high ability classes. Since taking on lowest ability classes, can not control the disruptive, abusive, violent and apathetic pupils. Incompetent?

  • Warum nur Lehrer? Die blonde Bäckereiverkäuferin bedient immer viel freundlicher als ihre brünette Kollegin - "Warum schlägt sich das eigentlich nicht in der Bezahlung nieder?"


    Meine Güte, da will ich lieber jetzt gleich von einem Roboter ersetzt werden, bevor ich mich darauf konzentriere bestimmte "Säulen" zu bedienen um noch meine Brötchen zu verdienen.

  • Den Hauptgrund, warum eine Bezahlung nach persönlicher Leistung in bestimmten Berufen per se nicht angebracht ist, hat Bolzbold ja schon genannt. An der Stelle könnte man demnach den Thread sterben lassen. Man könnte aber auch eine rein philosophische Diskussion draus machen, könnte eventuell spannend werden. Ich vermute einfach mal, dass die TE (die ich ansonsten für eine äusserst seriöse Foristin halte) das so ähnlich im Sinn hatte. ;)


    Ich schildere einfach mal meine Situation: Ich arbeite in einem Angestelltenverhältnis, da in der Schweiz das Berufsbeamtentum schon vor einiger Zeit per Volksentscheid abgeschafft wurde. Dennoch geniessen wir als Angestellte im Öffentlichen Dienst gewisse Privilegien, z. B. kann man uns nicht aus wirtschaftlichen Gründen künden. Gibt gerade im Baselland einen Vorschlag für eine Volksinitiative, dass das Arbeitsrecht an der Stelle pro Arbeitgeber verändert werden soll, wogegen die Gewerkschaft völlig zurecht ganz massiv Alarm schlägt. Wir verdienen als Lehrer an egal welcher Schulstufe gut bis sehr gut, ich meine sogar, dass weltweit nur Luxemburg seine Lehrer besser bezahlt, als die Schweiz. Die Lohnklasse bleibt für einen schweizer Gymnasiallehrer sein ganzes Berufsleben lang die selbe, sofern er nicht in die Schulleitung wechselt. Es gibt allerdings Erfahrungsstufen, d. h. man bekommt einfach automatisch - und eben völlig unabhängig von dem, was und wie man arbeitet - jedes Jahr ein bisschen mehr Geld, bis irgendwann die letzte Erfahrungsstufe erreicht ist.


    Ich habe bisher an drei verschiedenen Schulen je mind. 1 Jahr lang gearbeitet + diverse Stellvertretungen an weiteren Schulen + Praktika während der Ausbildung an insg. 7 verschiedenen Schulen, also doch schon einige Kollegien mal mehr oder weniger lange erlebt. Kein einziges mal habe ich irgendwo gehört, dass jemand befindet, ein Kollege sollte weniger verdienen, weil er sich zu wenig engagiert. Doch, es gibt hin und wieder Unmut darüber, dass Kollegen eben schluffi sind, auch in meinem jetzigen Kollegium, aber wirklich noch *nie* habe ich jemanden sagen hören "der/die xy müsste eigentlich weniger verdienen als ich". Mich persönlich interessiert es ehrlich gesagt gar nicht, was meine Kollegen so verdienen. Ich könnte ja einfach in der Lohntabelle nachschauen, es geht mir aber wirklich meilenweit am Allerwertesten vorbei, weil ich finde, ich verdiene selbst echt mehr als genug. Hin und wieder regt sich irgendjemand drüber auf, dass Zürich vielleicht besser zahlt, als Baselland, aber dann können einem umgekehrt die Kollegen in Neuchâtel auch leid tun, die erheblich weniger verdienen, als wir.


    Es gibt an meiner Schule (und auch an vielen anderen Schulen, die ich kennengelernt habe) aber tatsächlich etablierte Mechanismen, nach denen engagierte Lehrer belohnt und die Schluffis abgewatscht werden: 1. Bei der Verteilung der Pensen fürs neue Schuljahr werden zuerst diejenigen, die wirklich ackern, auf ihr Pensum gemäss Antellungsgrad aufgefüllt und der Rest der Stunden wird dann eben irgendwie verteilt. 2. Es unterrichtet nicht jeder Schwerpunktfach, der das gerne möchte, sondern die Schulleitung berücksichtigt zuerst diejenigen, die sie für würdig befindet. Das funktioniert natürlich nur, weil die meisten Kollegen bei uns Teilzeit arbeiten. Im schlimmsten Fall sammelt man nach diesem Prinzip so lange Minusstunden, bis der Anstellungsgrad zwangsläufig reduziert werden muss und man - tataa - dann eben doch weniger Geld verdient.


    Ich finde das absolut OK so, weil man an meiner Schule eigentlich nichts zu befürchten hat, wenn man seinen Job einfach anständig macht. Ich meine jetzt wirklich "nur" anständig und nicht überengagiert. Ich hab mich dieses Schuljahr tatsächlich ein bisschen überengagiert, wofür ich nun einen Zusatzarbeitsvertrag am Hals habe, der mein Pensum auf 100 % aufstockt. Dazu schiebe ich immer noch Plusstunden, die in die Stundenbuchhaltung gehen und betreue einen Studenten der PH, was separat vergütet wird. Ich hab mir das so ausgesucht und mich entsprechend profiliert um zu bekommen, was ich will muss aber ehrlich sagen, dass ich heilfroh bin, wenn ich meine lauschigen 86 % zurück habe. Dazu kann ich nächstes Schuljahr noch 4 Plusstunden abfeiern und das ist sehr gut, weil ich mit dem Geld, das ich dieses Jahr verdiene und der Zeit, die ich nächstes Schuljahr haben werde, für mich ganz persönlich ganz konkret so einiges vorhabe. :)

  • Ich vermute einfach mal, dass die TE (die ich ansonsten für eine äusserst seriöse Foristin halte) das so ähnlich im Sinn hatte.

    Danke ;)
    Tjoa, ich find ja schon, dass ich aufgrund meines Engagements am allermeisten verdienen müsste. Na gut, @immergut, auch noch ... neeee, die kriegt ja jetzt A13 aufgrund ihres neudeutschen Abschlusses ;-), also doch nur ICH.
    ... und Sportlehrer am allerwenigsten. Punkt!

    Einmal editiert, zuletzt von cubanita1 ()

  • Im schlimmsten Fall sammelt man nach diesem Prinzip so lange Minusstunden, bis der Anstellungsgrad zwangsläufig reduziert werden muss und man - tataa - dann eben doch weniger Geld verdient.

    Ich weiß ja nicht, wie das in der Schweiz geregelt ist, aber in Deutschland stehen da arbeitsrechtliche Regelungen deutlich entgegen. Wenn der Arbeitgeber zu wenig Arbeit zu verteilen hat und ich als Arbeitnehmer dennoch meine Arbeitskraft (laut Vertrag) anbiete, kommt mein Arbeitgeber in Annahmeverzug und ich erhalte dennoch meine volle Bezahlung weiter. Ein aufaddieren von Minusstunden ist dann übrigens gar nicht möglich.


    Bei Beamten sieht das wiederum anders aus: Hier ist eine bestimmte Anzahl Minusstunden durchaus möglich, diese soll ("soll" bedeutet im Recht anders als in der Alltagssprache: "muss, außer es stehen sehr gewichtige Gründe entgegen") sehr schnell wieder ausgeglichen werden. In Nds. liegt die Grenze z.B. bei 40 Stunden (entsprechend 1 Wochenstunde über ein Schuljahr). Habe ich also entsprechende Minusstunden gesammelt, wäre ich vorrangig zu berücksichtigen bei der Zuweisung von Stunden im nächsten Schuljahr.

    • Offizieller Beitrag

    Wir sollten auch berücksichtigen, dass die freie Wirtschaft genau wie der öffentliche Dienst Überengagierte wie Minderleister meist stillschweigend "mitschleppt". Lediglich in den üblichen Lästereien über andere Kollegen wird dann mal Dampf abgelassen.
    Der Grund dafür ist derselbe, der weiter oben angeführt ist. Es fehlen klare Kriterien, um die eigentliche Leistung objektiv zu bewerten. Und im Grunde sind wir da genauso wie unsere Schüler. Wir sehen unsere Leistung grundsätzlich als gut bzw. besser als die von anderen an. Und solange wir gefühlt immer noch mehr leisten, als der schwächste Kollege, können wir SO schlecht gar nicht sein... :P

  • Ich weiß ja nicht, wie das in der Schweiz geregelt ist, aber in Deutschland stehen da arbeitsrechtliche Regelungen deutlich entgegen.

    Ja ... das Arbeitsrecht ist in der Schweiz eben deutlich arbeitgeberfreundlicher, als in Deutschland ;) Dafür ist der Arbeitsmarkt aber nicht nur dynamischer, sondern auch flexibler. Ich sehe das grundsätzlich eher als Vorteil. Wobei die wirtschaftliche Lage natürlich auch sehr gut ist ... die Leute würden sicher anfangen zu murren, wenn es dem Land wirtschaftlich schlechter ginge. Aber das ist dann wiederum die Frage nach der Henne und dem Ei.

  • @cubanita1 hatte ein bisschen reingelesen und fand’s nicht so lustig. Liegt aber vermutlich daran, dass man als Lehrer irgendwann alles selber mal erlebt hat und sich über nichts mehr wundert...

    Warum nur Lehrer? Die blonde Bäckereiverkäuferin bedient immer viel freundlicher als ihre brünette Kollegin - "Warum schlägt sich das eigentlich nicht in der Bezahlung nieder?"

    Und der Lokführer erst? Kriegt der Abzüge oder Zulagen, je nachdem wie gut er seinen Job macht? :lach2:
    Lehrer sind weder von Kunden bezahlte Dienstleister noch arbeiten sie in wirtschaftlich konkurrierenden Betrieben. Sie vermitteln vom Kultus vorgegebenes Wissen, überprüfen den Lernerfolg nach vorgegebenen Massstäben nachdem sie in 2 Examina nachgewiesen haben, dass sie das können. Das „wie“ zumindest bleibt ihnen überlassen.


    Außerdem hab ich als Lehrer praktisch keine Aufstiegschancen, kaum ernsthafte Qualifizierungsmöglichkeiten, übliche Fortbildungen sind Pflicht. Ich kann also rein theoretisch nicht mal „besser“ werden, um mehr verdienen zu können. Man könnte mir höchstens mehr dafür zahlen, dass ich meine Arbeit angemessen erledige, das ergibt keinen Sinn.

  • Au mann, ich wollte nicht ernsthaft und nicht philosophisch, ich wollte blödeln. Und keiner macht mit. Nicht mal zu meinem Ferienanfang. LEHRER!

  • Vielleicht hättest du dann eher den Off-Topic Bereich wählen sollen? Ich leg jetzt die lebenszeitlichen A13 Hufe hoch und läute die Ferien ein. Übrigens stand GEW newsletter, dass auch NRW A13 durchsetzen wird, aber nur für Abschlüsse ab 2009 (?, so in dem Dreh)

  • Woran soll man denn festmachen, was Engagement ist?
    Muffins backen? Wohl eher nicht


    Ja, es gibt Lehrer, die engagieren sich gar nicht. Vermutlich hat jedes Kollegium so einen Herrn L. Nur dass die Ls die ich bisher kennen lernen durfte, auch nichts organisieren.
    Ich beneide auch keinen L. darum, dass er für weniger Arbeit das gleiche verdient. Ich habe Freude an meiner Arbeit, Herr L. leidet unter seinem Job.


    Und was soll denn gerechte Bezahlung bedeuten? Bekommt Herr L. dann weniger oder ich mehr?
    Oder vielleicht bekommt sogar Herr L. mehr? Schließlich ist es für ihn schon Quälerei, überhaupt Schüler um sich zu haben. Mir macht das oft sogar Spaß- muss ich da überhaupt bezahlt werden?


    Und Frau K? Da sollte man auf jeden Fall was abziehen. Wenn die noch Zeit hat zum Muffins backen.

    • Offizieller Beitrag

    ch weiß ja nicht, wie das in der Schweiz geregelt ist, aber in Deutschland stehen da arbeitsrechtliche Regelungen deutlich entgegen. Wenn der Arbeitgeber zu wenig Arbeit zu verteilen hat und ich als Arbeitnehmer dennoch meine Arbeitskraft (laut Vertrag) anbiete, kommt mein Arbeitgeber in Annahmeverzug und ich erhalte dennoch meine volle Bezahlung weiter. Ein aufaddieren von Minusstunden ist dann übrigens gar nicht möglich.

    hast du das irgendwo schriftlich?
    das interessiert mich brennend

  • Au mann, ich wollte nicht ernsthaft und nicht philosophisch, ich wollte blödeln. Und keiner macht mit. Nicht mal zu meinem Ferienanfang. LEHRER!

    Achso, dann ändere vielleicht die Einleitung von „spannend“ in ein anderes Attribut :sterne:


    Schöne Ferien! Ich bin schon wieder in der Mühle zwischen Herbst- und Weihnachtsferien...

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