Wer zahlt beim Essen gehen - ausgelagerte Debatte

  • Hm? Ich rede von diesem Thread und da geht’s nunmal darum, wer 1 EUR mehr beim Essengehen zahlt. Findest du das angemessen für dieses Forum?

    Herrje, was soll das denn heißen? Angemessen für dieses Forum? Dürfen Lehrer über solch banale Dinge nicht einfach mal ein bisschen reden?
    Das Thema wird im OffTopic besprochen und ich finde die Meinungen dazu mittlerweile spannender als den Ursprungsthread, ehrlich gesagt :pfeifen: , den lese ich schon gar nicht mehr.

  • Mal ne kleine Anekdoten von unserem letzten Fachschaftsausflug (Biologen und Assistenten waren auch dabei). 15 Leute sitzen in der Kantine des Paul-Scherrer-Instituts am Mittagstisch, es geht ums Zahlen. Macht einer den Vorschlag, er würde einfach schnell alles zahlen und wir teilen nachher durch 15. 14 Leute sind dafür, einer kräht ...

    Würde mich aber auch ärgern.
    Nicht, weil ich dann mehr oder weniger zahlen muss, sondern weil ich gern alles geregelt habe, wenn ich aus dem Restaurant gehe.
    Ich sehe auch wirklich keinen Vorteil, wenn einer der Anwesenden irgendwann später den Job macht, den im Restaurant eine Bedienung schnell und routiniert erledigt hätte.
    So strecken hinterher 5 Leute dem Zahlenden ihre Fuffziger entgegen und merken, dass das mit dem Rausgeben halt doch nicht so einfach geht wie bei der Bedienung mit ihrem gut gefülltem Wechselgeldbeutel.
    Die eingesparte Zeit kommt hinterher letztendlich nur wieder (mehfach) drauf.
    Davon abgesehen finde ich es schöner, selbst das Trinkgeld zu bestimmen, das ich der Bedienung geben möchte (und zwar in beide Richtungen).

  • Eine manchmal blöde Situation mit dem gemeinsam Bezahlen bzw. durch die Personenananzahl Teilen: Als Studentin habe ich oft wenig Geld gehabt und habe dann entsprechend meiner begrenzten Mittel auch nur wenig oder billig bestellt. Im Ausland, wo es prinzipiell durch die Hälfte ging, habe ich da immer einen schlechten Deal gemacht. Auch heute noch, mit mehr Geld, gibt es ja viele, die bewusst nicht das teuerste Essen bestellen oder eben nur ein Getränk nehmen, einfach weil sie nicht mit einer 'dicken' Rechnung rausgehen wollen. Und dann gibt es die Freunde oder Kollegen, die einfach prinzipiell erst mal "ein Sektchen", dann noch Vorspeise, Nachspeise, mehrere Getränke usw. nehmen. Wenn ich hier regelmäßig das mitfinanzieren sollte, wäre ich nicht begeistert. Mal geht das. Ich möchte dann lieber bewusst jemanden einladen / die Rechnung übernehmen und bei 'guten' Freunden und Kollegen hält sich das heute ich - morgen du auch in einer guten Balance. Leute mit wenig Geld aus meinem Umfeld lade ich gerne und oft zu etwas ein oder übernehme einen Teil von Rechnungen.

    • Offizieller Beitrag

    Ganz offensichtlich ist es für einige hier aufgrund ihrer individuellen Lebensumstände sowie ihres individuellen beruflichen wie privaten Umfelds in Ordnung, dass man eine Restaurantrechnung pauschal durch die Zahl der Essenden teilt. Und ebenso offensichtlich ist es für andere hier aus denselben Gründen nicht OK.


    Das ist halt so. Argumente gibt es für die eine wie für die andere Seite. Ich verstehe nicht ganz, wieso man sich diesbezüglich nun zwingend in die Wolle kriegen muss.

  • Ich sehe auch wirklich keinen Vorteil, wenn einer der Anwesenden irgendwann später den Job macht, den im Restaurant eine Bedienung schnell und routiniert erledigt hätte.

    Es war ja eben kein Restaurant, sondern eine staatlich subventionierte Kantine. So viel schon mal zu den Preisen, um die es da ging. Obendrein waren wir nach dem Mittagessen zu einer Führung durch die Grossforschungsanlagen verabredet, also es bestand tatsächlich Zeitdruck und am Ende waren wir 10 min zu spät. Ansonsten hättest Du natürlich recht bzgl. dem Faktor Zeitersparnis.

  • Es war ja eben kein Restaurant, sondern eine staatlich subventionierte Kantine. So viel schon mal zu den Preisen, um die es da ging. Obendrein waren wir nach dem Mittagessen zu einer Führung durch die Grossforschungsanlagen verabredet, also es bestand tatsächlich Zeitdruck und am Ende waren wir 10 min zu spät. Ansonsten hättest Du natürlich recht bzgl. dem Faktor Zeitersparnis.

    Und da gabs Lammfilet? Wow.

  • Herrje, was soll das denn heißen? Angemessen für dieses Forum? Dürfen Lehrer über solch banale Dinge nicht einfach mal ein bisschen reden?...

    So banal scheint es ja nicht zu sein, wenn sich hier schon wieder mehrere Kollegen traurigerweise anpöbeln. Und ich meine damit nicht, dass Lehrer sich nicht über irgendwas unterhalten dürfen, sondern dass dekadente Mitteleuropäer einen Streit über Lammfilet vom Zaun brechen. Und wer wurde von wem übervorteilt, wer nutzt wen aus und muss man Freunden mehr ausgeben als Kollegen? Und darf man nur was ausgeben, wenn man dann übermorgen spätestens wieder eingeladen wird? Lasst euch das Geschriebene in diesem Faden doch einfach mal auf der Zunge zergehen :krank:

  • Man kann doch nicht Toleranz in der einen Richtung erwarten und in der anderen Richtung nicht (Wir bezahlen alle zusammen, das muss jeder akzeptieren, sonst wird er belächelt. Du willst getrennt bezahlen? War klar, Du deutscher Geizhals!).


    Ich finde schon, dass da jeder selbst entscheiden darf. Und wenn man einmalig mit Kollegen in einer Kantine sitzt, kann man ja auch nicht von: "das hebt sich im Lauf der Zeit auf, mal zahlt man mehr, mal weniger" reden.


    Ist es in anderen Kulturen so üblich: Ok. Dann muss ich mich als Gast eben anpassen. Aber ist es denn in der Schweiz so sehr üblich, dass man alle zusammenlegt wie in Spanien oder Griechenland? Ist mir bei meinen Schweiz-Besuchen bisher nicht aufgefallen. Man möge mich bitte aufklären ;)

  • Vielleicht findet eine Kellnerin es auch trotz Aufwand besser, viele getrennte Rechnungen zu kassieren, weil es mehr Trinkgeld gibt als bei einer Rechnung?
    Es gibt x Wege nach Rom und hier gibt es tatsächlich Streit darüber ...

  • Vielleicht findet eine Kellnerin es auch trotz Aufwand besser, viele getrennte Rechnungen zu kassieren, weil es mehr Trinkgeld gibt als bei einer Rechnung?

    Nein, finden sie nicht. :) Ganz abgesehen davon, dass penible Rechner ohnehin weniger Trinkgeld geben.

  • Ich finde schon, dass da jeder selbst entscheiden darf. Und wenn man einmalig mit Kollegen in einer Kantine sitzt, kann man ja auch nicht von: "das hebt sich im Lauf der Zeit auf, mal zahlt man mehr, mal weniger" reden.

    Dazu siehe hier:



    und jeder der 14 anderen Personen am Tisch weiss, dass ich die letzte bin, die in der Mensa nach dem Mittagessen nicht auch mal die Runde Kaffee übernimmt.

    Klingt nicht nach einem einmaligen Versehen, oder?



    Ist mir bei meinen Schweiz-Besuchen bisher nicht aufgefallen.

    Wen besuchst Du denn in der Schweiz? Schweizer oder Auslandsdeutsche?

  • Dazu siehe hier:


    Klingt nicht nach einem einmaligen Versehen, oder?


    Wen besuchst Du denn in der Schweiz? Schweizer oder Auslandsdeutsche?

    Mensa und ne Runde Kaffee und Restaurant. Hier werden mal wieder Äpfel mit Birnen verglichen. Aber ich will ach nicht Erbsenzählerei betreiben.



    Ich besuche Deutsche, Österreicher und Schweizer in der Schweiz. Allerdings waren wir nicht oft essen. Deswegen habe ich um Aufklärung gebeten. Ist das in der Schweiz kulturell verankert?

  • Vielleicht findet eine Kellnerin es auch trotz Aufwand besser, viele getrennte Rechnungen zu kassieren, weil es mehr Trinkgeld gibt als bei einer Rechnung?
    Es gibt x Wege nach Rom und hier gibt es tatsächlich Streit darüber ...

    Das sehe ich auch so. Ich selbst ertappe mich bei gemeinsamen Rechnungen jedenfalls oft, dass ich nur wenig mehr Trinkgeld gebe, als wenn jeder einzeln bezahlt. Ich muss mich dann immer zwingen, dass ich das auf die Personen umrechne und dementsprechend anpasse.

  • Mensa und ne Runde Kaffee und Restaurant. Hier werden mal wieder Äpfel mit Birnen verglichen. Aber ich will ach nicht Erbsenzählerei betreiben.

    Doch tust Du aber. Der Kollege, der da unbedingt getrennt zahlen wollte, ist auch gar nicht per se geizig. Er ist vor allem ein Prinzipienreiter und ein ganz grosser aus-Prinzip-alles-schlecht-Reder. Nichts anderes passiert hier auch gerade: Lammfilet vs. Nudeln geht aus Prinzip gar nicht, egal wie viele Kaffees oder sonstwas der Lammfilet-Esser in seinem Leben schon ausgegeben hat. Ich hab's auch irgendwo schon mal vorgerechnet, dass es um ca. 2.50 CHF ging, die der Kollege hätte mehr bezahlen müssen, weil es ja nur zwei staatlich subventionierte Lammfilets gab und die auf 15 Personen umgelegt werden sollten. Der Kaffee in der Mensa kostet übrigens 2.70 CHF - auch staatlich subventioniert, im Café würde er eher sowas wie 5 CHF kosten.



    Ich besuche Deutsche, Österreicher und Schweizer in der Schweiz. Allerdings waren wir nicht oft essen.

    Schweizer neigen in international gemischten Gruppen (sofern es sich nicht gerade um langjährige Kollegen handelt ...) sehr dazu, sich mit den eigenen Gepflogenheiten mal lieber zurückzuhalten. Das gemeinsame Bezahlen in der Beiz oder im Restaurant ist sicher nicht so ein inflationäres Ding wie in südeuropäischen Ländern aber durchaus weiter verbreitet, als in Deutschland.

  • Auch heute noch, mit mehr Geld, gibt es ja viele, die bewusst nicht das teuerste Essen bestellen oder eben nur ein Getränk nehmen, einfach weil sie nicht mit einer 'dicken' Rechnung rausgehen wollen. Und dann gibt es die Freunde oder Kollegen, die einfach prinzipiell erst mal "ein Sektchen", dann noch Vorspeise, Nachspeise, mehrere Getränke usw. nehmen. Wenn ich hier regelmäßig das mitfinanzieren sollte, wäre ich nicht begeistert.

    Sehe ich absolut genauso: Warum sollte ich andere Leute mitfinanzieren, die sich auf meine Kosten den Bauch vollschlagen wollen? Wenn man Freunde oder Bekannte zum Essen einlädt, ist das was anderes, aber anderen die Rechnung bezahlen, nur weil sie zufällig am selben Tisch sitzen?


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Nein, finden sie nicht. :) Ganz abgesehen davon, dass penible Rechner ohnehin weniger Trinkgeld geben.

    Hatte ich bei einer Klassenfahrt in Berlin an einer Strandbar auch schon schon.
    Da bat mich die Bedienung, das Geld für die Gruppe einzusammen und gesammelt zu zahlen, was ich auch gemacht habe. Das Trinkgeld fiel dann aber halt entsprechend mager aus.

  • Dass Bedienungen in der Gastronomie nicht so gerne fein ausklamüstere Partialrechnungen verwalten, liegt übrigens daran, dass die in der Regel echt viel zu tun haben. Der Tisch mit der Lehrerbande ist nämlich normalerweise nicht der einzige Tisch im Lokal und das Personal ist aus Kostengründen normalerweise unterbesetzt...

  • Vielleicht sollten wir - wie vieles andere auch - einfach auch diese Situation nicht so pauschalisieren. Die eine Kellnerin so, der andere Kellner so? Ich hab beides schon erlebt. Letztendlich ist es wohl ein Kunde-Service-Ding... jeder wie er will...
    Die eine Gruppe so, die andere anders? Krass, dass bei sowas einige hier echt versuchen, Recht zu haben.

  • Solange wir hier streiten, hat jeder Teilrecht :sterne:

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-

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