Digitalisierung an Schulen

  • Hallo, endlich wird klar, wozu man die Digitalisierung an den Schulen benutzen kann. Wer je mit Drittklässlern, also ca. 9jährigen zu tun hatte, ist zu Recht fasziniert:


    "Riina Leppmaa betrachtet ihre Schüler auf einem Bildschirm, auch wenn sie im selben Raum sind. Leppmaa ist Klassenlehrerin an einer Schule inTallinn, der Hauptstadt von Estland. Heute unterrichtet sie ihre dritte Klasse in Mathematik. Die Aufgaben stehen auf einem Smartboard - eine interaktive Tafel. Leppmaa kann darauf schreiben, Texte einblenden oder Videos zeigen. Diesmal geht es um eine Textaufgabe: In einen Bus steigen sieben Leute, es gibt aber nur zwei freie Plätze. Wie viele Menschen müssen stehen? Zur Auswahl stehen vier mögliche Antworten.Vor jedem Schülern liegt eine Karte mit einer Art QR-Code. Jede der vier Seiten steht für eine andere Antwortmöglichkeit: a, b, c oder d. Die Kinder halten die entsprechende Seite nach oben, und ihre Lehrerin scannt die gesamte Klasse mit dem Tablet ab. Nach Sekunden weiß Leppmaa,wer richtig geantwortet hat und wer nicht. Das Resultat erscheint automatisch auch auf dem Smartboard."
    Quelle: SPON
    Ciao

  • Riina Leppmaa betrachtet ihre Schüler auf einem Bildschirm, auch wenn sie im selben Raum sind.

    Sowas gibt es doch schon lange, nennt sich "School of the Air". :)
    --> https://de.wikipedia.org/wiki/School_of_the_Air


    Und was die Matheaufgabe angeht, mußt Du die mal anders stellen:


    Zwei Menschen sitzen im Bus, drei steigen aus. Wie viele Menschen müssen wieder einsteigen, damit der Bus leer ist? :sterne:
    Sowas hat mir echt mal ein Informatik-Schüler bei einer Präsentation erklärt. Ich war nur noch fasziniert wie selbstverständlich die Logik für ihn war. :staun:

  • Genau so hatte ich mir das vorgestellt. Technik für 10 000 €, damit die Schüler eine Aufgabe lösen können, die man schon jedem Kindergartenkind erklären könnte.


    Ich war schon auf Fortbildungen, da wurden lustig Bildchen auf Tablets herumgeschoben, dass ich dachte: Wenn das das Niveau ist, das wir anstreben, dann gebe ich den Bereich Medienentwicklung definitiv ab!

  • Man kann allerdings auch sehr vernünftigen Online-Unterricht mit IT-Einsatz machen. Ich mache das schon seit 10 Jahren, das Schulprojekt gibt es NRW-weit seit ungefähr 15 Jahren. Es hat Erfolg.


    https://www.schulentwicklung.n…-online/front_content.php


    Lernplattformen und interaktive Lernmöglichkeiten kann man übrigens auch sehr gut zum "Stoff-Pauken" im normalen Unterricht im Klassenverband verwenden. Warum soll ich wertvolle Unterrichtszeit für Inhalte des Anforderungsbereiches I verwenden, wenn sich meine Lerner das doch auch selbst erarbeiten können. Warum soll ich Übungsblätter zu z.B. Grammatikformen oder historischen Begriffen korrigieren, wenn doch der Computer das genau so gut kann. Meine Zeit als Lehrer kann für andere Dinge besser eingesetzt werden.

  • Warum soll ich wertvolle Unterrichtszeit für Inhalte des Anforderungsbereiches I verwenden, wenn sich meine Lerner das doch auch selbst erarbeiten können.

    Weil manche Azubis bei uns inzw. auf der Spur fahren:


    "Der Berufsschultag ist bezahlte Arbeitszeit. Folglich ist am Ende des Berufsschultages aber auch die Arbeitszeit zu Ende. Etwaige Hausaufgaben werden nicht bezahlt. Also warum soll ich die dann machen?"


    Das "selbst erarbeiten" wären ja Hausaufgaben.

  • Das Digitalisierungs-Leuchtturmprojekt "ella" macht schon wieder Negativschlagzeilen:


    "Die Bildungsplattform „ella“, mit der Lehrer in Baden-Württemberg vernetzt werden sollen, kommt weiterhin nicht voran. Zurzeit wird geprüft, ob das Projekt überhaupt technisch machbar ist."
    https://www.stuttgarter-zeitun…4d-ad69-a73115349d9c.html


    Am schönsten finde ich das hier:
    "Das Kultusministerium bestätigte in Stuttgart, es gebe lediglich einen Letter of Intent, also eine Absichtserklärung."



    Das ist jetzt etwas polemisch, aber für mich passt diese Werber-Ausdrucksweise perfekt zur Qualität solcher Leuchttürme.
    "Letter of Intent" my ass...

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