Balladen, Gedichte etc. für Migranten?

  • Hi,


    was macht ihr, wenn Kinder mit Migrationshintergrund und schlechten Deutschkenntnissen lyrische Texte u.Ä. nicht verstehen können? Inhaltsangaben sind dann kaum möglich, wenn die nicht einmal modernes Deutsch richtig verstehen. Das einzig Zumutbare ist das Erkennen von Reimen und diese zu bennen. Und halt die allgemeinen Merkmale und Aufbau zu beschreiben.


    Gibt es dafür vielleicht eine gute Methode, damit solche Aufgaben von denen gelöst werden können oder haben solche Kinder einfach "gelitten"? Benotet ihr z.B. dann einfach anders oder gibt Verständnishilfen?


    Zur Info: Ich bin selbst keine Lehrkraft, sondern gebe Nachhilfe bzw. beutreue Kinder. Habe also kein Einfluss auf den Lehrplan und Klausuren.


    Wäre cool, wenn ihr mir ein paar Tipps geben könntet.


    lg

  • Kinder mit Migrationshintergrund bzw. schlechten Deutschkenntnissen gibt es an unserer Schule sehr viele... Mit dem Verständnis von Balladen ist es daher schwierig. Alle die erst neu in eine deutsche Schule eingeschult wurden, bekommen aber 2 Jahre DAZ-Förderung und in der Zeit auch keine Noten. Diese Schüler können statt Balladen etwas anderes bearbeiten, sie sind nicht an den Lehrplan gebunden sondern sollen in erster Linie Deutsch lernen.


    Ein großer Teil Schüler an unserer Brennpunktschule ist aber hier geboren und aufgewachsen und versteht die Balladen trotzdem nicht. Um eine Ballade inhaltlich zu erschließen, kann man z.B. den Zauberlehrling als kurzes Filmchen gucken. Bilder helfen den Inhalt zu verstehen, viele Wörter in gebräuchlicher Sprache daneben schreiben und eben eine Auswahl einigermaßen einfacher Balladen treffen. Wir haben das Thema auch und gerade meine Förderschüler Lernen sind dabei an ihren Grenzen angelangt und viele andere genauso... Im letzten Jahr ist die Klassenarbeit zum Thema Balladen sehr schlecht ausgefallen, weil viele überfordert waren.

  • Um den Inhalt verständlich zu machen, könntest du:


    - möglichst leicht verständliche Gedichte/Balladen auswählen
    - die Ballade/das Gedicht bebildern
    - das Gedicht/die Ballade selbst laut vortragen
    - wichtige Nomen, Verben, Adjektive aus dem Gedicht/der Ballade besprechen und klären lassen
    - die SuS fragen, ob und welche Fragen/Erwartungen sie an das Gedicht haben
    - die W-Fragen stellen und beantworten lassen
    - Richtig-oder-Falsch-Aussagen zum Gedicht/der Ballade bearbeiten
    - die Stimmung im Gedicht/der Ballade erarbeiten lassen
    - bereits existierende Schülerarbeiten zu einer Ballade einbeziehen bzw. lesen lassen z. B. Inhaltsangaben, denn SchülerInnen formulieren selbst auf einem für andere Schüler eher verständlichen Niveau


    Du kannst dir auch überlegen, was dir helfen würde, wenn du eine Ballade in einer anderen Sprache lesen und inhaltlich verstehen müsstest bzw. deine Nachhilfeschüler danach fragen, denn, wenn ich dich richtig verstanden habe, gibst du den SchülerInnen nachhilfe?

  • Danke für die Tipps.


    Das war auch eine Idee von mir, dass ich schwierige Stellen einer Ballade "übersetze" ohne das Reimschema zu verändern. So kann man zumindest das Zusammenfassen erleichtern, wenn der Satzbau nicht allzu ungewöhnlich ist. Dann gibt es aber noch das Problem, dass Balladen verschieden sind und in der Klausur etwas völlig anderes drankommen könnte als man geübt hat. Man darf auch nicht vergessen, dass meine Schüler Schwierigkeiten haben sinnvolle Sätze zu formulieren. Das sind eigentlich schon zu viele Baustellen.


    Sagen wir jetzt mal, dass eine Klausur keine bzw. sehr wenig Hilfen enthält. Lässt ihr dann viele Fragen zu? Alte, lyrische Texte zu verstehen ist ja etwas, was man mit schwachen Deutschkenntnissen kaum vorbereiten kann. Oder wäre das unzulässig, da ungerecht und fehlende Eigenleistung? Ansonsten verkacken deutschschwache Schüler, wenn die den Inhalt nicht verstehen.


    Was sind denn einfache Balladen, die man in der Gesamt-/Sekundarschule (Klasse 7) nehmen kann und von Lehrern (in NRW) gern genommen werden? Gibt es da bestimmte Kandidaten, die vom Ministerium vorgeschrieben werden?


  • Was sind denn einfache Balladen, die man in der Gesamt-/Sekundarschule (Klasse 7) nehmen kann und von Lehrern (in NRW) gern genommen werden? Gibt es da bestimmte Kandidaten, die vom Ministerium vorgeschrieben werden?

    Ich finde ja deine grundsätzliche Intention sehr lobenswert, denke aber, dass deine konkrete Herangehensweise nicht das ist, wovon deine Schüler langfristig profitieren. Migrationshintergrund ist ja keine Krankheit und gerade Kinder mit Migrationshintergrund sollen ja möglichst schnell dahinkommen, dass sie das Gleiche wie Kinder ohne Migrationshintergrund in der Schule leisten können und müssen - auch mit dem Ziel des Abbaus von Bildungsungleichheiten.
    Bei deiner Beschreibung gehen die Kinder ja bereits in Klasse 7 und haben somit einige Erfahrungen im Bereich (Deutsch-)Unterricht hinter sich. In dem Alter sind sie ja auch bereits zu einem gewissen Teil selbstständig und diese Selbstständigkeit sollte man auch konkret einfordern. Die Intention von Gesamtschule ist ja, dass man sich nicht immer nur nach dem Schwächsten orientiert, sondern auch mal nach dem mittleren oder oberen Leistungsniveau, was bedeutet, dass auch da eine gewisse Leistungsbereitschaft seitens der Schüler erwartet wird. Daher wäre es gerade kontraproduktiv, bewusst einfache Balladen und Gedichte zu wählen; besser wären solche, die in de Jahrgangsstufe üblicherweise verwendet werden. Cogitos Vorschläge finde ich im Großen und Ganzen sinnvoll für Schüler, die sich mit diesen literarischen Formen schwer tun und insbesondere das kleinschrittige Vorgehen kann helfen, dass Schüler einen Draht zu den doch nicht immer alltagssprachlich formulierten Dichtungen finden. Es sollte jedoch von Anfang an klar sein, dass du die Schüler zwar bei der Arbeit unterstützt, dass die Zusammenarbeit aber nur funktioniert, wenn die Schüler sich aktiv und enagiert einbringen (z.B. unbekannte Wörter = im Duden nachschlagen) - schließlich müssen sie es in der Klassenarbeit auch alleine hinbekommen.

  • Ab einer gewissen Anzahl unbekannter Wörter wird ein Text inhaltlich unverständlich. Denk selbst an einen schwierigen Text in einer Fremdsprache...Da schlage ich auch nicht alles nach...Als John Maynard jetzt hier in der Klasse 7 gelesen wurde (Sekundarschule, Brennpunktschule, ca.90 % mit Migrationshintergrund) kannten die Kinder z.B. in der zweiten Strophe (10 Zeilen) nicht: Schwalbe, Gischt, Bug, froh, Dämmerlicht,Ufer, plaudernd, sämtliche Ortsnamen waren unbekannt, keiner kam drauf, dass die Schwalbe hier ein Schiff ist. Meine Förderschüler (alle mehr oder weniger zweisprachig) kannten außerdem nicht die Wörter Flocken und Steuermann. Und das war nur eine Strophe der Ballade. Wenn man soviel klären muss, wird es super mühselig bis unmöglich den Inhalt zu erfassen.


    Um sich nur auf eine Arbeit vorzubereiten, ist es am besten ein Schema aufzustellen, nach dem jede Ballade abgearbeitet wird und dafür Satzmuster auswendigzulernen. Außerdem hilft es, den Inhalt vorab zu kennen.
    Balladen, die in den vielen Schulbüchern drin stehen und oft gelesen werden, sind:
    Der Zauberlehrling
    John Maynard
    Nis Randers
    Der Erlkönig
    Der Knabe im Moor
    Die Brücke am Thay


    Einfach finde ich die jetzt unter dem Aspekt Verständlichkeit alle nicht. Zur Vorbereitung auf die Arbeit, also wenn es nur darum gehen soll, die Arbeit nicht zu „verhauen“ würde ich kurz die Inhalte dieser Balladen besprechen, also z.B. mit Hilfe von Bildern erzählen, was passiert. Du kannst die Inhalte für deine Nachhilfeschüler mündlich kurz zusammenfassen. Vielleicht habt ihr Glück und eine von denen kommt dran, vielleicht auch nicht. Es gibt ja jede Menge Balladen...

  • Wie die Lehrer bewerten/differenzieren kannst du doch eh nicht beeinflussen? Allerhöchstens nachfragen, welches Konzept die Schule da generell verfolgt. Ich würde grundsätzlich mal davon ausgehen, dass eine behandelte Ballade in der Arbeit drankommt und sie nicht eine ganz neue lesen und bearbeiten müssen.


    Zu dem was Cat schrieb, würde ich die Merkmale von Balladen besprechen, damit sie solche allgemeinen Fragen beantworten können.

  • . Ich würde grundsätzlich mal davon ausgehen, dass eine behandelte Ballade in der Arbeit drankommt und sie nicht eine ganz neue lesen und bearbeiten müssen.

    ???
    Ich bin natürlich nicht an der Gesamtschule, aber ich hoffe doch, dass auch dort etwas Unbekanntes in die Arbeit kommt... Ich meine, man kann vorher unbekannte Wörter einführen, damit die SuS in der Arbeit weniger gucken müssen (ich müsste mal recherchieren, aber ich hatte mal ne Mail bekommen, dass ich bei Kindern mit anderer Muttersprache (jaja, auch DaZ, nicht nur DaF) auf Anfrage zweisprachige Wörterbücher zulassen / bereitstellen müsste. Ich hatte damals nur Oberstufen-Kurse, und kein Schüler wollte daraus Gebrauch machen. Ich hatte seitdem keinen Kurs in der Mittelstufe mehr.)
    Allerdings: Ich wette, dass es nicht daran liegt, dass die SchülerInnen das Wort "Schwalbe" nicht kennen, sondern, dass sie auch auf Türkisch, Chinesisch, Serbisch, usw... das Wort nicht kennen. Weswegen ich die Lösung mit dem zweisprachigen Wörterbuch zwar absurd finde (für uns am Gym noch mehr), aber zumindest fair finde, weil es eh nichts hilft.


    chili

  • Didaktisch echt "spannend", Schüler die kein/kaum Deutsch können lyrische Texte interpretieren zu lassen bzw. Aufgaben zu stellen, die ohne das Beherrschen der Sprache schlicht unlösbar sind - und sei es nur um die Eklärungen des Lehrers zu verstehen.
    Nur wenig gibt einem ein so tiefes Gefühl der absoluten Sinnlosigkeit! :top:

  • wobei ich zumindest die TE so verstehe, dass der Migrationshintergrund sich auf die Eltern bezieht und die Kids in Deutschland aufgewachsen sind. Da kann / darf man nicht weiter differenzieren. Natürlich läuft trotzdem etwas schief, wenn es soweit kommt...
    Ich habe aber auch im Unterricht, zum Teil in der Oberstufe, SchülerInnen, die keinen Basiswortschatz haben, obwohl sie und ihre Eltern (zum Teil auch "Urdeutsche") in Deutschland geboren sind. Was soll man da machen, zusätzlich zu differenziertem Deutschunterricht, vielen Förderangeboten, Leseaktionen, Wortschatzkisten usw... ?

  • Morse: Dir ist aber bewusst, dass Migranten in dem Moment in der Bringschuld sind und nicht die Inländer bzw. das nationale (Bildungs-)System, oder? Wenn ich in ein Land migriere, muss ich mich darum kümmern, dass ich die Sprache alltagsangemessen sprechen kann, mit den kulturellen Gewohnheiten und den geltenden Gesetzen vertraut bin. Es gibt ja auch den Grundsatz, dass Unwissenheit nicht vor Strafe schützt. Grenzwertig wird es natürlich dann für Kinder, die sich (im Gegensatz zu ihren Eltern) nicht zur Migration entschieden, aber mit dieser Entscheidung zumindest so lange leben müssen, bis sie alt genug sind, um sich für "stay or leave" entscheiden zu können. Bis dahin kann aber der Bildungsanspruch nicht alleine deswegen gesenkt werden, weil es die Familie nicht für nötig hielt, den Kindern die deutsche Sprache beizubringen. Es gibt schließlich auch genug Migrantenkinder, die ohne Probleme mit den Anforderungen des Deutschunterrichts klarkommen - ohne einen "Migrantenbonus".

  • @Lehramtsstudent:
    Das, was du mit ‚stay or leave‘-Entscheidung erzählst, ist doch totaler Quatsch.
    Das Problem entsteht nicht wegen Migrationshintergrund sondern wegen Bildungsferne. Diese Kinder sind doppelt halbsprachig oder im Fall sehr vieler ‚Stammdeutscher‘ einfach einsprachig. Sie kennen die Wörter nicht. Haben sie noch nie gehört, weil die Eltern sie noch nie verwendet haben, weil sie zu wenig lesen, usw...

  • Meine Gedanken gehen ebenfalls in die Richtung, die Cat vorgeschlagen hat: Eine Checkliste bzw. ein Vorgehensschema zum Lesen und Verstehen einer Ballade mit deinen NachhilfeschülerInnen erarbeiten. Persönlich würde ich als erstes die Überschrift ansehen lassen, weil diese recht kurz ist und den Grundstein für die Ballade legt. So können hoffentlich innere Bilder abgerufen werden z. B. "Der Zauberlehrling", darin geht es wohl um das Zaubern, Magie, Harry Potter, ... Anschließend können vorhandene Abbildungen betrachtet werden. Dann muss die Ballade gelesen werden, wobei ich den Fokus auf das setzen würde, was die SchülerInnen verstanden haben, um einen Überblick über die Handlung zu erhalten. Danach können die einzelnen Strophen inhaltlich zusammengefasst werden. Hierfür bieten sich die W-Fragen an. Ich würde mich dann nicht mehr an einzelnen Worten aufhalten, sondern mich auf den Inhalt fokussieren. Um einen Text inhaltlich zu verstehen, muss man zum Glück nicht alle Wörter verstehen. Das zu üben und zu verinnerlichen benötigt Zeit. Das in einer Prüfungssituation im Geist durchzugehen, ist noch einmal eine andere Herausforderung.


    Ich würde auch thematisieren, warum Balladen eine andere Sprache verwenden, als heutige Texte. Sprich die SchülerInnen explizit darauf aufmerksam machen, dass die Balladen zu einer Zeit entstanden sind, in der die Leute anders gesprochen haben. Möglicherweise hilft das, die Sprache einzuordnen.


    Zusätzlich den Aufbau einer Inhaltsangabe besprechen und üben (Einleitung, Hauptteil, Schluss mit ihren Aufgaben). Dazu Satzanfänge/ganze Sätze (= Satzmuster) vorgeben z.B. In der Ballade X von Y aus dem Jahr Z ...


    Auch mir erscheint es sinnvoll, verschiedene Balladen inhaltlich zu besprechen. Vielleicht findest du einige Balladen als Video auf YouTube ... dann könnten deine SchülerInnen die Ballade über einen anderen Sinn wahrnehmen.


    Wenn ich auch hinter den Vorschlägen stehe, die ich notiert habe, muss ich sagen, dass es sich anfühlt, als würde Schadensbegrenzung betrieben werden. Ich denke nicht, dass so besonders nachhaltig gelernt werden kann (also bezogen auf deine Nachhilfesituation).


    Ich hoffe, du kannst etwas Gutes aus der Situation machen :top:

  • Morse: Dir ist aber bewusst, dass Migranten in dem Moment in der Bringschuld sind und nicht die Inländer bzw. das nationale (Bildungs-)System, oder? Wenn ich in ein Land migriere, muss ich mich darum kümmern, dass ich die Sprache alltagsangemessen sprechen kann, mit den kulturellen Gewohnheiten und den geltenden Gesetzen vertraut bin. Es gibt ja auch den Grundsatz, dass Unwissenheit nicht vor Strafe schützt. Grenzwertig wird es natürlich dann für Kinder, die sich (im Gegensatz zu ihren Eltern) nicht zur Migration entschieden, aber mit dieser Entscheidung zumindest so lange leben müssen, bis sie alt genug sind, um sich für "stay or leave" entscheiden zu können. Bis dahin kann aber der Bildungsanspruch nicht alleine deswegen gesenkt werden, weil es die Familie nicht für nötig hielt, den Kindern die deutsche Sprache beizubringen. Es gibt schließlich auch genug Migrantenkinder, die ohne Probleme mit den Anforderungen des Deutschunterrichts klarkommen - ohne einen "Migrantenbonus".

    De facto hat der Staat hat doch bereits längst die Anforderungen gesenkt.


    Zu Deinen Einlassungen bzgl. Migranten möchte ich sagen, dass da meiner Meinung nach ein paar grundsätzliche Denkfehler enthalten sind:
    1. Dass es das Ziel eines Staats sei die Bedürfnisse seiner Bevölkerung zu befriedigen.
    2. Dass es das Ziel eines Staats sei die Bedürfnisse seiner angestammten Bevölkerung vor denen von Migranten zu befriedigen.
    Vor allem: Ein Staat kreiert/definiert ein Volk, dass er regiert und nicht umgekehrt ein Volk seinen Staat.
    Ob oder inwiefern ein Staat Migranten zu seinem Volk macht, hängt z.B. davon ab inwiefern diese zum Wirtschaftswachstum beitragen können, oder inwiefern das sich-zuständig-machen als Anspruch in der Weltpolitik geltend gemacht werden kann.


    Zurück zur Schule:
    "Warum geben nicht alle Lehrer einfach die entsprechenden Noten und fertig?"
    Da gibt es verschiedene Gründe und an denen sieht man, in was für einer blöden Lage wir sind mit dieser Situation.


    Zurück zum Staat:
    "Warum müssen Migranten nicht erst die deutsche Sprache beherrschen, bevor sie eine Ausbildung usw. machen?"
    Tja, warum wohl?

  • Danke schon einmal für die ganzen Tipps. Werde versuchen die Sache so ranzugehen.


    Da hier schön das Bildungssystem kritisiert wird: Bei uns sind Gesamt- und mittlerweile auch Realschulen sehr tief gesunken. Das sind praktisch Hauptschulen mit einer nicht zu unterschätzenden Anzahl an potentiellen Förderschülern. Deutschkenntnisse sind teilweise grottig, auch bei längeren Deutschlandaufenthalt. Früher konnte man relativ leicht erkennen, wer aus welcher Schulform kommt. Das geht jetzt nicht mehr so leicht. Das ist alles Folge des Inklusionwahnsinns, wenn mich mein Gefühl nicht täuscht. Wenn, dann sollte man zunächst daran arbeiten. Die Schulformen und Leistungsniveau zu verwässern, kann nicht die Lösung sein.


    Die Bildungsferne der Eltern sollte man nicht überschätzen. Ich kenn viele Migrantenkinder, die Akademikereltern haben. Gesprochen wird zu Hause meistens in der Muttersprache. Deshalb ist das soziale Umfeld außerhalb der Familie besonders wichtig. Das sieht man doch bei den ganzen Flüchtlingen. Die bleiben meist nur unter sich oder suchen sich andere Ausländer. Richtiges Deutsch zu sprechen ist ja nicht "cool" und wird so weit es geht vermieden. Wenn man etwas machen kann, dann ist es ein deutschsprachiges Umfeld für diese zu fördern, wo anständiges Deutsch gesprochen wird. Anders geht es nicht, da keiner von denen freiwillig Deutsch lernen wird.


    Aber das ist nur meine Meinung dazu auf Basis meiner Erfahrung und Beobachtungen.

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