Interaktives Lernen und interaktive Schulbücher

  • Alles das, was hier versprochen bzw. gewünscht wird kann ich mit einem Moodle-Kurs auch machen.
    Ich verstehe nicht, warum da jedesmal ein eigenes Format und eine eigene Software entwickelt werden muss (außer es geht um ein geschlossenes System, damit sich leichter Gewinne abschöpfen lassen).


    Lieber Macrologe und Team,
    entwickelt eine anständige Moodle-Kursreihe, ich schlage die Lernfelder 1 - 4 der Elektroberufe vor, und bietet sie zum Download an unter Angabe der Kosten für eine Einzellizens, eine Klassenraumlizens und eine Schullizens.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_)Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:


  • Wie wärs mit: „wie sollte eine ... für Sie sein?“ dann würde ich sagen: benutzerfreundlich (=leicht anwendbar, übersichtlich), mit Aufforderungscharakter (für Kinder ansprechend, Grafik nett aber nicht überfrachtet, Punkte sammeln möglich etc.) und vor allem didaktisch sinnvoll aufbereitet (All das, was ein Grundschullehrer lernt und die Schulbuchverlage leider selten umsetzen).

    JETZT muss ich mir die digitale interaktive Schulbuchreihe wirklich als Person vorstellen. "Guten Morgen, liebe Kolleginnen. Ich habe schlecht geschlafen und bin heute nicht benuzterfreundlich."

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Alles das, was hier versprochen bzw. gewünscht wird kann ich mit einem Moodle-Kurs auch machen.
    Ich verstehe nicht, warum da jedesmal ein eigenes Format und eine eigene Software entwickelt werden muss (außer es geht um ein geschlossenes System, damit sich leichter Gewinne abschöpfen lassen).

    Das ist richtig - ein digitales Schulbuch, das wie normale Schulbücher auch natürlich ein kommerzielles Produkt ist, wogegen ja auch gar nichts spricht, hat aber drei Vorteile. Beide sind relevant für die alltägliche Lehrerarbeit.


    1. Eine Moodle-Umgebung braucht immer einen Server auf dem die Moodle-Plattform installiert ist. Ich muss dir nicht erzählen, dass die Wartung so eines Systems und der Lernplattform nichts ist, "was der Physiklehrer eben so nebenbei macht." Zumindest kann ich das gut einschätzen, weil Moodle-Admin in einer großen Schule bin.


    2. Schulbücher sind dazu da, dem Lehrer die Arbeit abzunehmen, Materialien zu suchen, didaktisch aufzubereiten und Rechtskonformität mit dem Copyright und den Lehrplananforderungen herzustellen. Wir sagen ja auch nicht "kaufen wir doch keine Schulbücher, das kann doch jeder selbst am Computer leisten". Klar sind wir dazu ausgebildet, aber wir haben de facto nicht die Zeit dazu, also wird diese Arbeit über die Investition in die Lehrmittel ausgelagert.


    3. Vernünftige Moodle-Kurse zu machen, ist technisch nicht ganz unkomplex und überfordert de facto die technische Kompetenz und auch das technische Interesse der Mehrzahl der Kolleginnen und Kollegen. Bei digitalen Schulbüchern ist diese Arbeit ausgelagert und Mediendidaktik kann auch über wenig technikaffine Lehrer geleistet werden.

  • JETZT muss ich mir die digitale interaktive Schulbuchreihe wirklich als Person vorstellen. "Guten Morgen, liebe Kolleginnen. Ich habe schlecht geschlafen und bin heute nicht benuzterfreundlich."


    "Nein, mit Kollegin XY mag ich nicht zusammenarbeiten, mit der rede ich nicht." Und dann fängt das Programm an zu weinen.

    Ne *ganzschnellweglauf* le

  • @Meerschwein Nele
    Deshalb schrieb ich ja, dass ich Moodle-Kurse auch kaufen würde.
    Für digitale Schulbücher brauche ich auch eine entsprechende IT-Umgebung (sicher eine anderer als für Moodle), die zuverässig funktionieren muss. Und wenn das eben nicht nur pdf-Dateien sind, gehts grad weiter mit entsprechenden Mediaplayern, Updates usw.. Da sehe ich nicht wirklich viel Unterschied im Admin-Aufwand.


    Und ja, ich administriere die Moodle-Plattform an unserer Schule (Berufsschule). Der Aufwand ist da, aber beherrschbar, wenn man ein paar Regelen und Strukturen einhält.

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    8_o_)Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Einmal editiert, zuletzt von SteffdA ()

  • @Meerschwein NeleFür digitale Schulbücher brauche ich auch eine entsprechende IT-Umgebung (sicher eine anderer als für Moodle), die zuverässig funktionieren muss.

    Für gut gemachte digitale Schulbücher brauchst du einen Browser und die Zugangsdaten.


    Zitat

    Und wenn das eben nicht nur pdf-Dateien sind, gehts grad weiter mit entsprechenden Mediaplayern, Updates usw..
    Da sehe ich nicht wirklich viel Unterschied im Admin-Aufwand.


    Ich glaube, wir reden über unterschiedliche Konzepte. Das bislang unter dem Begriff "digitiales Schulbuch" verbreitete Konzept, z.B. die Lizenz, die an das "Kursbuch Geschichte" für die E-Phase von Cornelsen angeknüpgt ist, ist nichts weiter als ein PDF der Printversion. Das ist für mich kein digitales Schulbuch sondern nur alter Wein in neuen Schläuchen.


    Im Rahmen der Mediendidaktik soll bei digitalen Schulbüchern mehr in Richtung tatsächlicher interaktiver und didaktisch geführter Plattformen mit multimedialen Inhalten. So wie in diesem Beispiel von mBook.


    Da muss man auf Schulseite nichts administrieren, das läuft auf jedem heutigen internetfähigen System. Bei Schulcomputern geht über den normalen Aufwand nichts hinaus (wobei ein digitales Schulbuch didaktisch natürlich nicht "wir gehen in den Computerraum und arbeiten am Buch" bedeutet) und zu Hause sind die Zugangshürden trivial, wenn auf dem Computer auch Facebook und Youtube verwendet werden können. Was immer der Fall sein dürfte.



    Zitat

    Und ja, ich administriere die Moodle-Plattform an unserer Schule (Berufsschule). Der Aufwand ist da, aber beherrschbar, wenn man ein paar Regelen und Strukturen einhält.


    Das ist richtig. Meine Plattform mit 1000 Studierenden und 115 Lehrern und deren Bedürfnissen ist machbar. Aber ich kaufe bei einem Schulbuchverlag mit digitalen Angeboten ja auch keine Administration ein sondern Lehrmaterial.


    Und das ist eine andere Kiste. Es ist unbestritten, dass alles, was ein digitales Schulbuch leistet, genau so mit Moodle oder anderen interaktiven Lernplattformen geleistet werden kann. Aber in nunmehr 14 Jahren Arbeit in abitur-online, einem System, bei dem ich als Lehrer selber das Unterrichtsmaterial zusammen- und bereitstellen muss, habe ich gelernt, dass das wirklich ein Arsch voll Arbeit ist. Es ist komplizierter und dauert länger als eben mal ein Arbeitsblatt zu machen. Adndererseits ist der didaktische Ertrag meines Erachtens größer, wenn man die Sache vernünftig, kreativ und vor allem didaktisch fundiert angeht. Das braucht aber Know-How auf mehr Ebenen als im traditionellen Unterricht mit Papier, Stift und Tafel.


    Bislang wird dieser Ansatz systematisch in NRW (und wenigen anderen Bundesländern) nur durch den abitur-online Lehrgang verfolgt. Die Arbeitsmaterialen dafür werden durch den Dienstherren von mit (zu geringer) Stundenentlastung entschädigten Arbeitsgruppen erstellt, die sich aus der normalen Lehrerschaft rekrutieren und deren mit dem Lectora-Entwicklungssystem erstellte Lehrgänge auf den Servern des Landes verfügbar gemacht werden. Das System krankt aber daran, dass diese Kolleginnen und Kollegen ja auch ganz normale Lehrer sind und nur die vier Schulstunden Entlastung für Ihre Entwicklungsarbeit haben. Dass man in dieser Zeit kaum hochwertige Entwicklungsrbeit inhaltlich und technisch leisten kann, weiß jeder, der schon mal in der IT-Entwicklung gearbeitet hat. Andererseits ist das auch nicht anders, als wenn man als traditioneller Lehrer neben den normalen Diensttätigkeiten sein Schulbuch selber schreiben müsste.


    Digitiale Schulbücher heißen nichts anderes, dass diese Arbeitsleistung durch Steuergelder von privaten Anbietern eingekauft wird. Wie ganz normale Schulbücher eben. Und das empfinde ich bei der Entwicklung hin zu einer modernen Mediendidaktik eigentlich als völlig undramatisch und sinnvoll.


    Vorausgesetzt natürlich, dass da mehr geliefert wird, als PDFs. Und dabei schwächeln die traditionellen Schulbuchverlage ganz gewaltig. Von dem damaligen, mittlerweile zum Glück toten Versuch mit Selgo will ich gar nicht erst anfangen.

  • Ich finde es übrigens ganz interessant, dass der Ausgangsposter sich so überhaupt nicht meldet und beteiligt.


    Also, angenommen, ich wäre ein BA-Student und hätte die Gelegenheit die Fragestellung meiner Abschlussarbeit mit Fachleuten zu diskutieren, die seit Jahren in diesem Gebiet arbeiten, würde ich ja die Gelegenheit nutzen.


    Naja, honi soit qui mal y pense...

  • @Meerschwein Nele : Wenn es ja wenigstens PDFs wären. Bei BiBox und Bildungslogin jedenfalls bekommst Du kein pdf. Wenn ich ein pdf hätte, könnte ich wenigstens auf fortlaufende Ansicht umschalten. So habe ich immer Doppelseiten, zum Lesen an den meisten digitalen Endgeräten (wenn´s jetzt nicht gerade der FULL HD 24 Zoll Bildschirm ist, den man in der Klasse ja normalerweise nicht an jedem Platz hat) völlig ungeeignet.

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