Freiheit bei der Medienauswahl im Ref?

  • Listen führe ich momentan wie meine Kollegen -> Offline oder per VeraCrypt verschlüsselte Ordner.
    In Onenote sind nur der Stoff und die Tafelaufschriebe hinterlegt.



    In BW soll demnächst das ASV-System (Amtliche Schulverwaltung) eingeführt werden. Die Notenerfassung soll darüber auch möglich sein.


    "Die Notenerfassung Online (NEO) bietet die Möglichkeit, Noten und verbale Beurteilungen online, z. B. von zu Hause aus, datenschutzrechtlich abgesichert einzugeben."

  • In BW soll demnächst das ASV-System (Amtliche Schulverwaltung) eingeführt werden. Die Notenerfassung soll darüber auch möglich sein.
    "Die Notenerfassung Online (NEO) bietet die Möglichkeit, Noten und verbale Beurteilungen online, z. B. von zu Hause aus, datenschutzrechtlich abgesichert einzugeben."

    Ich bin jetzt schon gespannt auf die ersten Hacks. Man denke nur an PC-Wahl oder das beA...


    Richtig lustig wird's aber erst, wenn potentielle Arbeitgeber alle schulischen Daten eines Bewerbers inkl. Grundschule zentral abrufen können etc. ("Gläserner Schüler")
    Wir Lehrer werden womöglich auch genau erfasst werden, jede Fehlzeit, wer "zu gute" oder "zu schlechte" Noten gibt - alles zentralisiert und automatisiert.


    Wäre sicher witzig, wenn mal jemand nachfragt was genau hinter dem erteilten Siegel "datenschutzrechtlich abgesichert" steckt.

  • Wahrscheinlich zur freien Verfügung für APT28 :P

    Da musste ich auch gleich dran denken! :)


    Für mich sind die Vorschriften zum Datenschutz eine richtiges Paralleluniversum. Es gibt ein Formular für den Antrag zur dienstlichen Nutzung privater Geräte, bei denen u.a. die Programme angegeben werden müssen, die dienstlich genutzt werden sollen. Schon lustig, wenn man bedenkt, dass überall und ganz offiziell Microsoft-Produkte dienstlich genutzt werden.
    Das läuft eben wie bei Safe-Harbour oder dem Privacy-Shield: die Regierung erklärt es als sicher und damit ist es dann "sicher".

  • Die Datenschutzrechtlichen Bedenken sind durchaus vorhanden, nur werden m.E. seltsame Konsequenzen daraus gezogen:


    https://www.heise.de/ix/meldun…tzen-koennen-3907088.html


    Statt von Microsoft zu verlangen, Win 10 so anzupassen, dass es geltendem Recht entspricht, schmeißt der Staat also noch eine Menge Geld hinterher, um das selbst zu erledigen. Absurder geht es nicht.


    Auch sehenswert (wenn auch etwas reißerisch) :
    http://www.ardmediathek.de/tv/…99280&documentId=50159194



    Entscheidend hier die Ausschreibungspraxis: Der Staat müsste ausschreiben "wer verkauft uns eine rechtssichere Arbeitsumgebung", stattdessen schreibt er aus "wer verkauft uns einen Microsoft-Arbeitsplatz". Damit wird formal der Ausschreibungspflicht Genüge getan, aber wirklich offen ist die Ausschreibung nicht.

  • Bei propriäterer Software (z.B. Microsoft) weiß nur der Hersteller, ob der Datenschutz eingehalten wird oder nicht.
    Der Kunde (z.B. die BRD) kann nur vertrauen.


    Angesichts der teilweise gravierenden Fehlentscheidungen die von Bund und Ländern in Sachen IT-Security in der Vergangenheit getroffen wurden, stellt sich die Frage wie das überhaupt alles so kommen konnte.
    Ob die Inkompetenz wirklich so massiv ist an vielen Stellen? Ich vermute, aber das ist nur meine persönliche Meinung, dass Korruption der Grund für solche Aufträge sind.


    Nehmen wir mal das "besondere elektronische Anwaltspostfach":
    Für 38 Millionen Euro entwickelt. 2 Typen aus Darmstadt schauen sich da mal nur die öffentlich zugänglichen Infos dazu an und stellen da schon fest, dass das Ding vollschrott ist. 38 Millionen. Tja!

  • Personenbezogene (Schüler)Daten müssen auf sicheren Systemen gespeichert sein. Das schließt die Cloud-Dienste amerikanischer Firmen faktisch aus.

    Deswegen schreiben wir die Zeugnisse auch mit Hilfe von klassischen USB-Sticks :)

    • Offizieller Beitrag

    Wobei ich mich immer frage, was daran (usb-Sticks) sicher ist. Es sei denn, sie sind verschlüsselt.
    Aber ich denke mit Schrecken daran zurück, wie meine Kolleginnen mal Stick mit Verschlüsselung bekamen - auf jedem Stick lagen die Daten nachher ohne Verschlüsselung.



    Kl.gr.Frosch

  • Wobei ich mich immer frage, was daran (usb-Sticks) sicher ist. Es sei denn, sie sind verschlüsselt.
    Aber ich denke mit Schrecken daran zurück, wie meine Kolleginnen mal Stick mit Verschlüsselung bekamen - auf jedem Stick lagen die Daten nachher ohne Verschlüsselung.

    Schenk ihnen doch solche:
    [Blockierte Grafik: https://www.cec-promotions.de/_images/produkte/xlcopy/USB-Key.02_03.jpg]
    die sind immer verschlüsselt! ;)

  • aber ich denke Beamer sollten heute Standard sein

    Ja klar haben wir Beamer in jedem Klassenraum, zumindest hängen die unter der Decke, damit sie keiner klaut. Benutzen kann man sie nur, wenn man zu Stundenbeginn an den Beamer klettert, was man natürlich nicht darf (von wegen Unfallschutz und so), um Strom- und Datenkabel (vga/hdmi) anzuschließen. Auf den Handwerker, der uns das fest verlegt, warten wir jetzt seit 2 Jahren.


    Die Computer, die wir haben, haben wir von einer Hauptschule und aus der Justizverwaltung zur Weiternutzung geschenkt bekommen.


    Noch Fragen?

  • Aus diesem Artikel müsste man zu viele Stellen zititeren, die für diesen Thread relevant sind. Wer mag, liest selbst:


    "Digitalisierung von Schulen
    Zweifel am Prestigeobjekt Bildungsplattform
    Die Einführung der digitalen Bildungsplattform Ella verzögert sich. Manche Lehrer fragen sich, ob das 24 Millionen Euro teure Leuchtturmvorhaben überhaupt notwendig ist. "


    https://www.stuttgarter-zeitun…dc-ae2e-1a957111a550.html

    Ein guter Artikel. Klar ist: Wenn Du eine Wasserleitung für alle baust, können auch die, die schon eine gute Wasserversorgung haben, sagen "das brauchen wir nicht".


    Wir haben auch all die Sachen, die Ella bietet, schon für unsere Schule und hosten alles selbst. Das geht aber nur, weil wir eine direkte Glasfaseranbindung ans Uninetz unserer Stadt haben, sonst könnten wir natürlich keine eigenen Dienste anbieten. Wenn Du eine Leitung dieser Qualität bei einem kommerziellen Dienstleister einkaufen musst, zahlst Du richtig Geld.


    Und: Die Ausfallsicherheit eines professionellen Rechenzentrums könenn wir natürlich nicht bieten.


    Jendenfalls, egal wie man es macht, müsste man mal richtig Geld in die Hand nehmen. Zum Beispiel: Jede Schule bekommt pro 500 Schüler einen festangestellten Vollzeit-Fachinformatiker. Damit ließen sich schon eine ganze Menge lösen. Mal ein paar Prestigeprojekte angehen, für deren Fortführung dann aber keine regelmäßigen Gelder vorhanden sind, ist Unsinn, das klassische "Strohfeuer".

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