Freiheit bei der Medienauswahl im Ref?

  • Hallo zusammen,


    zum Verwalten von Unterrichtsmaterialien und zur Visualisierung im Unterricht würde ich gerne mein Surface Pro Tablet in Verbindung mit OneNote nutzen, da ich die Möglichkeiten damit super finde.
    Ebenso lässt sich damit einfach eine saubere Struktur erstellen und man kann schnell und flexibel auf Materialien zugreifen. Getätigte Aufschriebe sind jederzeit abrufbar und werden in der Cloud gesichert.


    Wird der Einsatz so eines Geräts im Ref gern gesehen oder macht man sich unbeliebt wenn man die Tafel die meiste Zeit links liegen lässt?


    Wie seht ihr das?



    Grüße und danke fürs Lesen

  • Glaub nicht, dass man das so allgemein sagen kann. Kommt sicher darauf an, was du konkret damit machst und ob das für deinen Unterricht zielführend ist. Und wahrscheinlich spielen Fachleitereinstellungen und -vorlieben auch eine Rolle.

  • Meinem Mentor wurde wörtlich während einer meiner Lehrproben mitgeteilt:
    "Wenn Sie Herrn DpB nicht beibringen, ohne Tafel zu unterrichten, wird er nie ein guter Lehrer".


    Mein Mentor ist daraufhin vor Lachen fast zusammengebrochen und wusste, was er von denen zu halten hat.


    Heißt: Zumindest nach meiner Erfahrung LIEBEN es die Seminarheinis und -tanten, wenn Du mit modernen Medien um Dich schmeißt. Ob das didaktisch sinnvoll ist und der Inhalt stimmt ist denen völlig egal.


    Gruß,
    DpB


    Disclaimer: Wie immer bei solchen Themen: Ausgenommen meine beiden Fachleiter. Ich beziehe mich nur auf die Allgemeinseminarheinis.

  • Du solltest den Fachleitern wie bei jedem Medium und bei jeder Methode begründen gründen, warum du es in dieser Situation benutzt (hast).
    Warum Gruppenarbeit und nicht Partnerarbeit?
    Wieso ein Lückentext und keine offenen Fragen?
    Wieso ein Tablet und keine Tafel?

  • Dann lasse ich es mal einfach auf mich zukommen. Ist ja auch abhängig von der örtlichen Infrastruktur aber ich denke Beamer sollten heute Standard sein.
    Kenne die Schule bisher nur von außen aber sie macht mal keinen so antiquierten Eindruck :D

  • Achso, Du meinst allgemein? Ich dachte, es ginge speziell um Lehrproben. (Sehe auch jetzt erst in Deinen anderen Beiträgen, dass du erst im Januar loslegst)


    In Deinem normalen Unterricht gilt auch im Ref schon: Verwende, was Du für sinnvoll hältst, solange - wie Du schon richtig schreibst - die Infrastruktur da ist. Da redet Dir wohl niemand rein.


    Gruß,
    DpB

  • Meine Fachleiter sehen das durchaus eher gerne (einer davon macht selber alles mit dem Tablet), meine Kernseminarleiterin hat mich bereits dazu verwendet, Plakate abzufotografieren. Ich verwende ein Tablet mit OneNote und notiere und schreibe grundsätzlich nur damit mit. Bisher gab es keinen negativen Kommentar.


    Einer meiner Ausbildungslehrer benutzt ebenfalls Tablet und GeoGebra, die Anderen arbeiten mit Arbeitsblättern aus Papier. Niemand hat etwas dazu gesagt, die meisten finden das ganz schlau, dass ich keine Papiersammlungen starte.


    Die Infrastruktur muss natürlich passen. Adapter für Beamer, natürlich Beamer und WLAN wären wichtige Aspekte.

  • 1. Finde ich, man sollte das Medium Tafel beherrschen. Wäre ich Fachleiter, so würde ich auch mal Tafelunterricht sehen wollen, und ich würde auch grundlegende Strategien für gute Tafelbilder vermitteln.
    2. Ich mache das überwiegend selbst so ähnlich wie von Dir beschrieben.
    3. Mit der Cloud sehe ich kritisch. Welche Cloud ist, das wo stehen dazu die Server? Ziemlich sicher verstößt Du durch Verwenden der Microsoft Cloud gegen geltendes Recht - es sei denn, Du achtest peinlich genau darauf, dass alle Dokumente, die in der Cloud landen, keine personenbezogenen Daten (ein Schülername reicht) enthalten. Ich habe es jetzt nicht extra nachrecherchiert, vermutlich wären reine Tafelbilder und Arbeitsblätter in der Cloud ok.

  • @DePaelzerBu: Richtig ich fange im Januar im Rahmen des Seiteneinstiegs an :)


    3. Mit der Cloud sehe ich kritisch. Welche Cloud ist, das wo stehen dazu die Server? Ziemlich sicher verstößt Du durch Verwenden der Microsoft Cloud gegen geltendes Recht - es sei denn, Du achtest peinlich genau darauf, dass alle Dokumente, die in der Cloud landen, keine personenbezogenen Daten (ein Schülername reicht) enthalten. Ich habe es jetzt nicht extra nachrecherchiert, vermutlich wären reine Tafelbilder und Arbeitsblätter in der Cloud ok.

    Interessanter Aspekt daran hab ich noch gar nicht gedacht.
    Schätzungsweise stehen die Server von Microsoft in den USA. Laut Recherche gibt es ein EU-US Privacy-Shield Abkommen zu dem sich auch Microsoft bekennt.


    https://privacy.microsoft.com/…soft-eu-us-privacy-shield


    Der BMI schreibt dazu Folgendes:
    https://www.bmi.bund.de/Shared…inbarung-mit-den-usa.html


    Dort heißt es:
    "Ich begrüße den formellen Abschluss der Verhandlungen zum Privacy Shield. Die Verabschiedung des neuen Rahmens für die Übermittlung personenbezogener Daten in die USA, dem wichtigsten EU-Handelspartner, ist essentiell für Investitions- und Standortentscheidungen, hat erhebliche wirtschaftliche und politische Bedeutung und schafft mehr Rechtssicherheit. Gleichzeitig ist die Rahmenregelung bedeutsam für einen wirksamen, ununterbrochenen Schutz der in die USA transferierten personenbezogenen Daten."


    Ob sich das auch mit dem Schulrecht deckt weiß ich nicht. Das pack ich auf die Fragenliste.

  • Ich hab das Ref gemacht, ohne ein einziges Tafelbild zu erstellen.


    Ich hab vielleicht mal Metaplankarten dran gehängt oder kurz was anhand eines Dreisatz erklärt, aber ich bin noch nie in den Unterricht und hatte ein genaues Tafelbild vorbereitet, das ich verwenden möchte.


    Wir sind im Jahr 2017. Wenn ich PowerPoint, Word und eine Dokumentenkamera habe, dann nutz ich diese Medien auch entsprechend :)


    Zumal die SuS darauf komplett abfahren. Hab mich in bwl vor kurzem vor die Klasse gestellt, als es um verschieden Fertigungstechniken ging. Also komplette Theorie.


    Hab dann gesagt, dass wenn ich es ihnen erkläre, sie mir ja doch nicht länger als 10 Minuten zuhören können, was heutzutage tatsächlich so ist. Mega kurze Konzentrationsspanne durch die sozialen Medien.


    Ergo hab ich ihnen einen 20 minütigen Youtube Film gezeigt. Der Typ erklärte mit einem Blatt Papier genau das Gleiche, was ich erklären wollte, nur mit dem Unterschied, dass alle Schüler es aufgenommen haben, weil es eben ein Film war.


    Also unterm Strich: Nutz die Technik, die dir zur Verfügung steht!

  • Das hat mit Schulrecht wenig zu tun. Die Datenschutzrichtlinien gelten für Schule ebenso wie für andere Institutionen, es gibt lediglich ein paar Ausnahmeregelungen dafür, dass Lehrer personenbezogene Daten auf ihren privaten Rechnern verarbeiten dürfen.


    Soviel kann ich Dir jetzt schon sagen: Wenn Du auf der sicheren Seite sein willst, sollten die Daten auf Deiner Festplatte sein, auf einem Backupmedium und sonst nirgendwo.
    Cloud ist problematisch, und je weiter weg die Server stehen, desto problematischer. Amerika ist, nicht zuletzt seit der Ära Trump, kritisch zu sehen.


    Man kann davon ausgehen, dass alle Lehrer, die ohne sorgfältiges Anpassen der Standardeinstellungen ihrer Geräte diese für schulische Angelegenheiten verwenden, gegen Datenschutzrichtlinien verstoßen:


    - alle Android Geräte
    - alle IOS Geräte (bei Mac OSX bin ich mir nicht sicher)
    - alle Windows 10 Geräte


    Naja, den meisten ist es ja egal. Moderne Technik verwenden und trotzdem keine Datenschleuder zu sein ist nicht so einfach, weil die großen Firmen ja genau das wollen: Deine Daten.

  • Naja, im Prinzip ist es deine Entscheidung, aber es kommt ja auch darauf an, wie eine Schule ausgestattet ist ( digitale Medien). Wichtig ist, dass man den EInsatz von Medien gut begründen kann und sie auch funktionieren. Ich bin damit sehr sparsam :-). Das wurde noch nie kritisiert, aber umgekehrt wird ein sinnvoller EInsatz auch okay sein, denke ich.

  • Beim Datenschutz selbst geht es ja lediglich um vertrauliche Daten. Ich hab meine auch auf One Drive abgespeichert, damit ich bei Vertretungen usw darauf zugreifen kann.


    Solange du die Noten und andere vertrauliche Informationen separat angespeichert hast, sodass niemand darauf zugreifen kann, sollte das keinerlei Problem sein, da Arbeitsblätter nicht sonderlich geheim sind :)


    Dass die Technik streiken kann ist übrigens das andere. In drei Lehrproben kam das bei mir zwei mal vor. Einmal fiel der Beamer aus und das andere mal war Stromausfall in der kompletten Schule. Da stehst dann halt da...

  • Sorry, aber das stimmt nicht. Es geht um personenbezogene Daten. Darunter fällt schon der Name eines Schülers.


    Richtig ist aber, dass z.B. ein Arbeitsblatt nicht darunter fällt. Wenn man das sauber trennt, dann spricht für Arbeitsblätter nichts gegen die Cloud.

  • Wird der Einsatz so eines Geräts im Ref gern gesehen oder macht man sich unbeliebt wenn man die Tafel die meiste Zeit links liegen lässt?

    Das kommt ganz auf Deine Mentoren, Fachleiter, Schulleiter und vor allem natürlich Prüfer an, denen Du ausgeliefert bist. Alles ist möglich.

  • Wir sind im Jahr 2017. Wenn ich PowerPoint, Word und eine Dokumentenkamera habe, dann nutz ich diese Medien auch entsprechend


    Zumal die SuS darauf komplett abfahren.

    vll auf alles, was sich in Filmform bewegt.
    bei uns fährt schon lang kein Schüler mehr auf Power Point oder Dokumentenkamera ab, dazu sind die mittlerweile viel zu sehr Alltagsgeschäft ;)

  • Sorry, aber das stimmt nicht. Es geht um personenbezogene Daten. Darunter fällt schon der Name eines Schülers.


    Richtig ist aber, dass z.B. ein Arbeitsblatt nicht darunter fällt. Wenn man das sauber trennt, dann spricht für Arbeitsblätter nichts gegen die Cloud.

    Ja, so hatte ich das gemeint, war aber eventuell umständlich ausgedrückt :)


    Ansonsten muss ich Friesin zustimmen, dass an den Schulen, die bereits schon länger auf dem neuesten Stand sind, technische Hilfsmittel zur Normalität gehören.


    Unterm Strich ist das Ref so oder so eine Farce. Man richtet sich nach allem außer den Schülern.


    Man macht, was dem Mentor gefällt, man wird benotet nach den Richtlinien des Didaktikleiters und man richtet den Unterricht nach den Lehrproben aus.


    Bei all diesen Vorgaben im Ref ist Schülerbezogener Unterricht eigentlich gar nicht vollständig möglich, weil man den Fokus auf sich selbst hat.


    Erst seit ich aus dem Ref draußen bin, kann ich Unterricht tatsächlich nicht auf die Meinung Außenstehender, sondern wirklich zum Wohle der Schüler vorbereiten.


    Denen ist es egal ob da am Anfang ein Bild eingeblendet wird oder man etwas an die Tafel schreibt anstelle eine Metaplankarte anzukleben. Wichtig ist dann einfach nur, dass sie möglichst viel aufnehmen für die Prüfung. Aber das ist ein anderes Thema :)

  • Bin mittlerweile an meiner Schule angekommen und kenne nun die Ausstattung. In jeder Klasse sind Dockingstations installiert in denen man sein bereitgestelltes Thinkpad andocken kann.
    Bringt aber nichts wenn man mit seinem Tablet arbeiten möchte :p Zum Glück befindet sich im Tisch auch ein ausklappbarer HDMI-Port und man kann so über ein Interface bequem zwischen Tablet und Dokumentenkamera umschalten.
    Die Austattung ist auch überall gleich das macht es angenehm und spart einen Adapterkrieg.


    Meine Mentoren sind super und haben bisher meine Nichtbeachtung der Tafel noch nicht moniert.
    Von meinen Seminarleitern hingegen habe ich schon erfahren dass sie noch Fans der klassischen Tafel sind.
    Allerdings wurde hier die Tafel schon vor längerer Zeit vom Whiteboard abgelöst.

  • Dann lasse ich es mal einfach auf mich zukommen. Ist ja auch abhängig von der örtlichen Infrastruktur aber ich denke Beamer sollten heute Standard sein.

    Schön wärs... An unserer Schule (mitten im Ruhrgebiet) gibt es einen Beamer. Das Laptop dazu musst du aber privat mitbringen. Whiteboard haben wir keines. Auch kein WLAN. Aber immerhin seit diesem Schuljahr einen Computerraum (mit alten Computern ausgestattet, die wir von einer Realschule geerbt haben). Und einen Computer für die Lehrer, mit dem man seit diesem Schuljahr sogar per Kabel ins Internet kommt.


    NRW ist auch das Bundesland, das pro Schüler/in am wenigsten ausgibt.

    Einmal editiert, zuletzt von Cat1970 () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • Zum Datenschutz:


    Personenbezogene (Schüler)Daten müssen auf sicheren Systemen gespeichert sein. Das schließt die Cloud-Dienste amerikanischer Firmen faktisch aus. Für jedes Bundesland gibt es konkrete Datenschutzrichtlinien, die sich auf die Arbeit mit personenbezogenen Daten auf Schulrechnern sowie auf privaten Geräten der LehrerInnen beziehen.


    Es sei jeder Kollegin und jedem Kollegen dringend empfohlen, sich die aktuellen Datenschutzrichtlinien des jeweiligen Bundeslandes durchzulesen und entsprechend zu handeln. Das ist nebenbei unsere Dienstpflicht!

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

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