300,- Gewinnzulage für Brennpunktlehrer

  • Ich halte die Politik nicht für "realitätsfremd"!
    Es ist schlicht nicht das Ziel eines Staats Armut abzuschaffen, sondern lediglich diese Armut bestimmten Regeln zu unterwerfen, zu verwalten.
    Auch sog. "geringfügig Beschäftigte" brauchen eine Fallhöhe bzw. Motivation, ihre Arbeitskraft für so wenig Geld zu verkaufen. Es könnte für sie ja noch schlimmer kommen!
    Das belebt die Konkurrenz und schafft Wachstum. Davon profitieren nicht alle, aber zumindest die Reichsten, die unserem Staat seine Ziele setzen.


    Die Brennpunkt-Lehrer-Zulage erinnert mich an unsere Diskussion über "leistungsgerechte" Bezahlung für Lehrer. Dort hatte ich mal wiedergegeben welche Vorstellungen eine leitende Person des RPs von einer Leistungsmessung für Lehrer hatte, mittels eines Sozialfaktors, ähnlich wie bei der Brennpunkt-Zulage.

  • ...
    Und dementsprechend... dieser "Bonus" für solche, die "freiwillig an Brennpunktschulen" gehen, ist vielleicht ein Hilfeschrei, denn diese Schulen haben immer mehr Lehrerausfälle, und natürlich will da niemand hin, wo tagtäglich mehrmals Polizei und RTW aufschlagen... vielleicht sollte man mal was an den Schulen ändern... oder eher am Publikum... aber dazu gabs ja schon andere Threads.
    "Brennpunkt" hat nicht zwingend etwas mit geringem Einkommen und/oder Migrationshintergrund zu tun, aber oftmals trifft es sich eben da und potenziert sich noch. Mehr Personal für weniger SuS wäre schon mal ein möglicher Ansatz...


    Das meine ich eben auch. Die brauchen nicht in erster Linie 300,- Euro Schmerzens- oder Schweigegeld, die brauchen echte Hilfe.


    Echte Hilfe wären eine deutliche Reduzierung des Stundensolls, eine deutliche Senkung der Klassengrößen, ein massiver Abbau der ausufernden Bürokratie, ja und auch mehr Sozialarbeiter, Lernhelfer, Schulpsychologen usw. - nur für die ist dann ja wahrscheinlich kein Geld mehr da. :-(

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Meine Einsicht zu dem Thema mag kontrovers sein, aber ich persönlich denke, dass eine Kürzung des Hartz-IV-Satzes sinnvoller als eine Erhöhung wäre. Hintergrund: Auch wenn es sicher nicht alle Erwerbslosen betrifft, so führt bei manchen die Höhe des Hartz-IV-Satzes doch zu einem verhängnisvollen Sicherheitsgefühl, weil man eben doch nicht direkt auf Null fällt, wodurch manche Menschen, vlt. auch mit einem allgemein eher niedrigen Lebensstandard, es doch nicht mehr so eilig haben, so schnell wie möglich in Arbeit zu kommen. Wenn man jedoch so nah wie möglich an Vollbeschäftigung herankommen möchte, muss das Hartz-IV so niedrig ausfallen, dass man davon überleben und nicht (längere Zeit) davon leben kann. Es darf höchstens Überbrückungscharakter zwischen zwei Lebensphasen besitzen und muss den Betroffenen als Warnzeichen dienen, so schnell wie möglich wieder in Arbeit zu kommen - nicht erst in ein paar Wochen oder Monaten. Manche Leute kommen leider erst kurz vor knapp in die Puschen und da sendet Hartz-IV oftmals lieb gemeinte, aber falsch gedeutete Signale. Die Bequemlichkeit von Hartz-IV führt dazu, dass man sich irgendwann an den Lebensstandard gewöhnt und anfällig für Langzeitarbeitslosigkeit wird...

  • Leb mal in der Realität, ehe du solchen konzentrierten Blödsinn verzapfst.
    Und dann lies mal das Grundgesetz.
    Vor allem §§ 1 und 20.
    Ungenügend, setzen. Bei solchem Gelaber frage ich mich echt, wie du überhaupt das Abitur schaffen konntest.
    Das führt jetzt zwar vom Thema weg, aber was mit ALG II Empfängern teilweise gemacht wird, was gegen das Grundgesetz verstößt, und sie sich nur aus Unkenntnis darüber nicht massiv dagegen wehren, ist eine bodenlose Frechheit.
    Zu deiner Information: Der ALG II Satz ist auf dem Niveau der sogenannten Grundsicherung. Diese soll zum Leben ausreichen (tut sie dank der steigenden Preise oft nicht). Diese auch noch zu kürzen verstößt gegen das Grundgesetz (da gibt es sogar mehrere Urteile des Bundesverfassungsgerichts zu, das letzte vom Sommer 2014). Insofern sind diverse Paragraphen der Sozialgesetzbücher schlicht unwirksam, aber die Regierung bekommt es schon seit Jahren nicht auf die Reihe, die mal umzuformulieren, und leider sind viele Leute sehr dumm und leichtgläubig...
    Die wenigsten, die ALG II beziehen haben sich das "ausgesucht". Es gibt zig Gründe, arbeitslos zu werden - das fängt beim Arbeitsunfall an und endet bei der Betriebspleite. Und der Arbeitsmarkt ist alles andere als "toll" - es ist vielen Leuten wohl nicht klar, wieviele Jobs es zB gar nicht mehr gibt aufgrund von Automatisierung, technischer Weiterentwicklung, was auch immer. Im Umkehrschluss wäre die Konjunktur nur so positiv zu beeinflussen, wenn für "weniger" Arbeit mehr gezahlt wird. Es ist ein Unding, Familien zu sehen, in denen beide arbeiten, und die trotzdem kaum über die Runden kommen. "Arbeit" definiere ich als "eine Beschäftigung, durch die man genug Lohn/Gehalt erhält, um davon ordentlich leben zu können, keine Schulden machen zu müssen, eine Familie durchbringen zu können, regelmäßig Urlaub machen zu können, ohne auf äußere/staatliche Hilfe angewiesen zu sein". Ist das nicht der Fall, handelt es sich nicht um "Arbeit", sondern... naja, nenne es meinetwegen "Abzocke", was auch immer.
    Der Arbeitsmarkt gibt derzeit keine ausreichende Menge an echter Arbeit her, um die ALG II Phase nur als "Überbrückung" zu verstehen. Es wäre schön, wenn dem so wäre. Es entspricht aber nicht der Realität.
    Und jetzt kommt so ein bornierter, realitätsfremder, offenbar nicht mal allein lebensfähiger Schlaubyschlumpf wie du daher und meint, ein ohnehin zu geringer Betrag, der durch das Grundgesetz gesichert ist, solle auch noch gekürzt werden... sorry, du hast echt nicht nur einen Knall nicht gehört.
    Wander besser aus. In die USA zu Donald Duck. Der hat es ja mit "alternativen Fakten".

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Ich meine nur, mit mehr Geld wird ihnen der Arbeitsalltag kein bisschen leichter gemacht und das ist doch das, was gerade diese Kollegen brauchen, um den Schulalltag zu meistern (weniger Stundensoll, kleinere Klassen usw.-usf.

    Das sehe ich in der Tat genauso! (Ich habe auch schon im Brennpunkt gearbeitet und bin letztlich "geflohen"... und ganz ehrlich: ich würde für kein Geld der Welt freiwillig zurückgehen!)
    Daher hier auch der Hinweis auf folgende Online-Petition:


    Gute Schule braucht Zeit! - Online-Petition


    Und die passende Demo dazu gibt es auch (6.12.,16:00 vor der Senatsbildungsverwaltung).

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Alle Demos helfen nix, wenn die Demonstranten danach wieder falsch wählen.
    Abgestimmt sollte per "Kreuzchen" werden...
    ...aber sowas lernt man ja nicht (mehr) in der Schule, oder?

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  • Abgestimmt sollte per "Kreuzchen" werden...


    Oh super! Endlich jemand der mir sagen kann, wen ich wählen muss, damit alles besser wird!
    Und noch dazu ganz ohne, dass ich auf die Straße muss (iss' ja auch kalt jetze...)!
    Sag doch mal: wer ist's, der mir die Wünsche von den Augen abliest?



    (und am meisten fasziniert mich ja, dass du das noch in der Schule gelernt hast, wen du wählen musst...)

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

    2 Mal editiert, zuletzt von icke ()

  • 1) Tja, es wird Zeit, über diesen Grundsatz nachzudenken, er ist nämlich Schwachsinn - Wir leisten nicht alle das Gleiche.
    2) Auch das muss sich ändern.
    3) Gar nicht, es macht sie eventuell erträglicher.
    4) Vermutlich.


    Ich fände es gut, wenn die freie Marktwirtschaft wenigstens etwas Einzug in den Lehrerarbeitsmarkt halten würde.

  • Der Arbeitsmarkt gibt derzeit keine ausreichende Menge an echter Arbeit her, ...

    Der Arbeitsmarkt gibt keine ausreichende Menge UNQUALIFIZIERTER oder NIEDRIG QUALIFIZIERTER Arbeit her. Und das wird dank der Automatiserung auch in Zukunft immer stärker der Fall sein. Alle anderen sollten etwas finden, wenn man räumliche und fachliche Flexibilität voraussetzt.


    Man sollte das Hartz IV System aber trotzdem reformieren: Personen, die aus objektiven Gründen nicht arbeiten können (z.B. wegen einer Krankheit) oder die Jahrzehnte in die Sozialkassen / Steuerkassen eingezahlt haben, müssen besser gestellt werden als Personen, die z.B. noch niemals in die Sozialkassen / Steuerkassen eingezahlt haben oder die keine Lust haben, sich zu qualifizieren oder umzuziehen, um woanders eine Arbeit zu finden.


    Gruß !

  • Da muss ich dir zumindest teilweise widersprechen, Mikael...
    es gibt eine ganze Reihe durchaus qualifizierter Arbeitssuchender, die eben keinen Job finden - weil "die Arbeitgeber" eben nicht ordentlich bezahlen wollen. Es gibt leider Branchen, wo lieber mehrere "Hilfskräfte" eingestellt werden (die am besten auch nie Kritik üben oder auch nur Widerworte geben) als ein qualifizierter Mitarbeiter. Die Zeiten, wo auf dem "Amt" lauter ungelernte, un- oder wenig qualifizierte Leute auflaufen, sind Vergangenheit, da gibt es genug "Überqualifizierte", und wenn die keine Stelle als Vizearschnachträger vom Hilfsassistenten suchen, ist das nur logisch, die wollen ja von was leben.
    Und - "umziehen um woanders eine Arbeit zu finden" - sorry, dafür sind soziale Kontakte viel zu wichtig in der heutigen Zeit, zumal dank Internet auch je nach Branche Arbeit unabhängig vom Ort geleistet werden kann.
    "Angebote" an Arbeit, die bestenfalls schlechte Scherze sind, gibt es massig. MMn ist alles, wo derjenige, der "arbeitet" dann trotzdem staatliche Unterstützung braucht, um gerade einmal grundversorgt zu sein, keine Arbeit, gehört verboten, und derjenige, der sich erdreistet, so etwas "anzubieten" bräuchte mal einen ausgedehnten "Schwedenurlaub".

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Mikael:


    Zum ersten Teil: Eigentlich ist es eher so, dass gerade in den Bereichen, in denen geringe Qualifikationen genügen, hoher Bedarf an Arbeitskräften besteht, wobei dieser Bedarf aufgrund fehlender Fachrkräfte nicht gestillt werden kann. Hintergrund hierfür liegt zum einen in den arbeitsmarktbedingten hohen Ansprüchen der potentiellen Fachkräfte (nach dem Motto "Ich kann zwar nichts, aber unter 20€/Stunde stehe ich nicht auf"), die oftmals an der Realität vorbeigehen, zum anderen an den fehlenden Soft Skills (z.B. Pünktlichkeit, Deutschkenntnisse, Umgangsfähigkeit mit anderen Menschen), die eine Stellenausübung trotz vorhandender Qualifikationen nicht möglich machen.


    Zum anderen Teil: Sehe ich weitestgehend auch so. Wobei ich ja diejenigen, die wirklich nicht arbeiten können, stärker von denen, die nicht arbeiten wollen, stärker separieren würde. Erstere sollten eine Art Krankengeld, die Anderen sollten eine gekürzte Version vom Hartz-IV nur in Verbindung mit verpflichtenden sozialen Tätigkeiten (z.B. im Altenheim Senioren betreuen oder Straßenfegen etc.) erhalten. Von Geldzahlungen ohne Gegenleistung halte ich sehr wenig, da ich gerade diesen Umstand für einen der Hauptgründe für das Scheitern der Rückführung vieler Hartz-IV-Empfänger in den Arbeitsmarkt halte.

  • es gibt eine ganze Reihe durchaus qualifizierter Arbeitssuchender, die eben keinen Job finden - weil "die Arbeitgeber" eben nicht ordentlich bezahlen wollen. Es gibt leider Branchen, wo lieber mehrere "Hilfskräfte" eingestellt werden (die am besten auch nie Kritik üben oder auch nur Widerworte geben) als ein qualifizierter Mitarbeiter.

    Wer sich nicht marktgerecht qualifziert (Irgendwas mit "Medien" oder sich über Jahre von Zeitvertrag zu Zeitvertrag an der Uni hangelt, bis er zu alt für den echten Arbeitsmarkt ist), der sollte die Schuld nicht zuerst bei der "bösen" Gesellschaft suchen und nach dem Grundeinkommen schreien...


    Es gibt auch Bereiche, wo die Arbeitnehmer tatsächlich ausgenutzt werden, z.b. im Pflegebereich. Dann müssen sich die Personen dort organisieren und streiken, bis die Arbeitsbedingungen besser sind. Und ja, notfalls auch auf Kosten der Patienten. Wer sich aus idealistischen Gründen ausnutzen lässt, hat in unserem Wirtschaftssystem verloren, das ist Fakt. Und wer auf politische Veränderungen hofft, indem er immer wieder denselben leeren Politikerversprechen glaubt (Pflege war ja wieder ein Topthema vor der Wahl, jetzt hört man nichts mehr davon... genauso wie bei der Bildung...), dem ist auch nicht mehr zu helfen. Wunschvorstellungen sind schon immer an der Realität gescheitert...


    Zitat

    Und - "umziehen um woanders eine Arbeit zu finden" - sorry, dafür sind soziale Kontakte viel zu wichtig in der heutigen Zeit, zumal dank Internet auch je nach Branche Arbeit unabhängig vom Ort geleistet werden kann.

    Wenn jemand die Priorität auf seine "sozialen Kontakte" setzt anstatt auf eine auskömmliche Arbeitsstelle, soll er das machen. Aber warum muss die Gesellschaft diese persönliche Präferenzentscheidung vollumfänglich mitfinanzieren? Diese Vollkaskomentalität ist es, die diesen Staat langfristig ruinieren wird.


    Gruß !

  • Zum ersten Teil: Eigentlich ist es eher so, dass gerade in den Bereichen, in denen geringe Qualifikationen genügen, hoher Bedarf an Arbeitskräften besteht, wobei dieser Bedarf aufgrund fehlender Fachrkräfte nicht gestillt werden kann. Hintergrund hierfür liegt zum einen in den arbeitsmarktbedingten hohen Ansprüchen der potentiellen Fachkräfte (nach dem Motto "Ich kann zwar nichts, aber unter 20€/Stunde stehe ich nicht auf"), die oftmals an der Realität vorbeigehen,

    Dieser Bereich wird in wenigen Jahren gnadenlos wegrationalisiert werden. Kein Arbeitgeber wird 20€ für eine niedrig qualifizierte Tätigkeit zahlen, wenn es anders geht. McDonalds z.B. testet in den USA vollautomatiserte Restaurants. China kauft momentan weltweit die meisten Fertigungsroboter und automatisiert seine Fabriken. Selbst dort wird man mit dem Zusammenkleben von iPhones bald kein Geld mehr verdienen können...


    Nur weil in Deutschland aufgrund der Entwicklungen der letzten Jahre ein großer Niedriglohnsektor entstehen soll, sollte man den globalen Trend nicht aus den Augen verlieren...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Weil wir eben ein Sozialstaat sind, Mikael.
    Steht so im GG.
    Gefällt dir nicht? Wander aus.


    Beim Pflegebereich hast du btw Recht - ich gehe so weit zu sagen, wer in Deutschland freiwillig einen Job im Pflegesektor macht, ist geisteskrank - denn das Helfersyndrom ist eine anerkannte Geisteskrankheit. Wer dort arbeitet, ist spätestens in den 40ern psychisch wie physisch kaputt, und konnte nicht genug auf die Seite legen...
    So ein Streik wäre wunderbar. A la "doppelter Lohn ab morgen, oder wir lassen euch verrecken". Das hätte der Pflegebereich mal nötig.
    Aber dazu haben die meisten in dem Sektor zu wenig Arsch in der Hose und solange nur ein Streikbrecher da ist... wird das nix.


    Mal eine ganz wichtige Denke, die einige immer noch nicht geschnallt haben:
    Man lebt nicht, um zu arbeiten.
    Andersherum kann das funktionieren, aber nicht so, wie es derzeit schiefläuft.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Weil wir eben ein Sozialstaat sind, Mikael.
    Steht so im GG.

    Richtig. Und es lohnt sich den Artikel 20 GG einmal vollständig zu zitieren, bevor er vergessen wird:


    Zitat

    (1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.
    (2) 1Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. 2Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.
    (3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.
    (4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Sehr richtig.
    Also muss man sich gegen einige wenige, die den Hals nicht voll bekommen, auf ihrem (geerbten/ergaunerten/steuerhinterzogenen/fillintheblank) Kapital sitzen und meinen, sie dürfen den Rest ausbeuten, eben wehren. Vorzugsweise durch entsprechende Gesetze.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Sehr richtig.
    Also muss man sich gegen einige wenige, die den Hals nicht voll bekommen, auf ihrem (geerbten/ergaunerten/steuerhinterzogenen/fillintheblank) Kapital sitzen und meinen, sie dürfen den Rest ausbeuten, eben wehren. Vorzugsweise durch entsprechende Gesetze.

    Es verhält sich meiner Meinung nach genau umgekehrt!
    Die "entsprechenden Gesetze" ermöglichen doch erst dieses Kapital und schützen es.
    (Oder wie Heinrich Heine bzgl. der "Wanderratten" spöttelnd sagt: "Die Bürgerschaft greift zu den Waffen / Die Glocken läuten die Pfaffen / Gefährdet ist das Palladium / Des sittlichen Staats, das Eigentum)


    Die Entwicklung der Vermögensverteilung ist kein Zufall oder eine Art "Betriebsunfall" des Kapitalismus, sondern dieser Produktionsweise immanent.
    Dass diese Ausbeutung ausgerechnet derjenige Abschaffen soll, der sie bisher durchgesetzt hat - das halte ich schon für einen Denkfehler.


    Nehmt doch mal den Staat wie er tatsächlich ist, wie ihr ihn kennt, was man täglich in der Zeitung liest oder selbst erlebt - anstatt immer von einem Ideal auszugehen und die realen Abweichungen davon für einen Unfall zu halten.

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