Berufsschullehrer Metallbautechnik Weiterbildungen: wo macht Ihr das? Ich möchte Seiteneinsteiger werden, und zwar wohl in Süddeutschland (BaWü, BY, Hessen, RLP-auch: NRW)

  • Liebe Foristen,


    ich (Ingenieur Maschinenbau Uni) habe jetzt teils positives Feedback bei meinen Bewerbergesprächen gehabt und möchte mich frisch halten beziehungsweise erst Mal rein kommen, damit ich bei den nächsten Bewerbungsrunden zumindest keine schlechteren Chancen habe.


    Beispiel Fach Fertigungstechnik (das wird oft gesucht):


    ich würde die Weiterbildungen noch selbst zahlen (hoffe das ändert sich nach Einstellung).


    CNC4You von Siemens ist eine ganz gute Plattform, und da kann man sich in Weiterbildungen einklinken (theoretisch).
    Empfehlt Ihr mir, so etwas zu absolvieren? Da tut sich derzeit einiges in Sachen Indutrie 4.0 und ich habe das Wissen noch nicht. Außerdem finde ich es interessant. Nur zu teuer darf es nicht sein.


    Bitte postet einen Link zu Weiterbildungen, die Euch so einfallen (müsst Ihr nicht empfehlen, aber das könnt Ihr gerne ;) ). Auch zu anderen Fachrichtungen; ich hörte, meine Einsatzmöglichkeiten seien auch Konstruieren und KFZ- Technik (grundsätzlich!), und es gibt sicher noch andere (Lehrer oder Seiteneinsteiger), die hier ihren Wissensdurst stillen.
    ...
    Etwas Anderes: ich habe mir die Kopiervorlagen "Höflich währt am Längsten" beim Verlag sehr günstig gekauft (Resteexemplar). Macht man so etwas- oder gibt es das bei Euch im Lehrerzimmer "gratis" (nötig ist es m.E. in Einzelfällen- meine Expertenmeinung :zahnluecke: ). Danke fürs Lesen!
    Freundlich grüßt
    Willinit.

  • Hallo!
    Ich kann Dir nur zu den Materialien etwas schreiben. Ich denke, dass es von der Schule abhängt, jedes Fach hat je nach Schule Geld zur Verfügung. Es gibt Schulen an denen es für ein Fach einen gut ausgestatteten Materialienschrank gibt und bei anderen sieht es anders aus. Es hängt meiner Meinung nach auch von der Zusammenarbeit und Organisation der Fachkollegen ab.
    Du kannst Dich aber sicher mit Ihnen austauschen. Und klar gibt man selbst Geld für Arbeitshefte etc.aus.
    Wenn Du die OBAS absolvierst, dann kannst du vom Seminar oder Schule eine Bescheinigung bekommen, dass Du in der Ausbildung bist und Du bekommst 50% Ermäßigung bei den Verlagen.

  • Hallo Willinit,


    ich habe hier schon ein wenig gelesen und mich jetzt auch dazu entschieden, mich hier anzumelden.
    Da ich im Moment noch in der Findungsphase bzgl. eines Seiten-/Quereinstiegs in den Lehrerberuf befinde, würde ich gern von Dir wissen, wie es bei Dir zu den Bewerbungsgesprächen kam und was unter "teils positives Feedback" kam. Hast Du Dir im Vorfeld irgendwo Deine "Fächerkombination" bewerten lassen?


    Ich bin Dipl.-Ingenieur (Uni, Mechatronik) und habe jetzt mehr als 10 Jahre Berufserfahrung. Welche Möglichkeiten der Fächerkombination sind denn damit möglich.
    Wenn man z.B. den Seiteneinstieg in einer Berufsschule in Erwägung zieht, sollte man sich bzgl. seines Hochschulabschlusses als erstes ans Landesschulamt, Kultusministerium oder andere Stellen wenden, um zu klären, welche Fächerkombinationen möglich wären. Oder erfolgt diese Prüfung immer erst nach einer eingereichten Bewerbung auf eine Stelle.


    Entschuldigt, wenn diese Themen schon mehrfach behandelt wurden. Für weitergehende Informationen wäre ich sehr dankbar.


    QuersteigerSH

  • Hallo, QuersteigerSH,
    willkommen im Forum, Herr/ Frau Kollege/in (ich hatte Mikrosystemtechnik als Hauptfach/ Studienarbeit und ließ ein Patent registrieren). Bin auch recht neu hier.


    Zunächstmal Glückwunsch zu Deinem Plan auch insofern, dass man den Lehrerberuf nicht so einfach ins Ausland verlagern kann; mit ein Grund für meinen Plan.
    Dich vollumfänglich zu informieren sprengt leider mein Zeitbudget, zumal vor Weihnachten. Aber stell einfach Fragen und ich versuche sie zu beantworten; bitte aber möglichst in einem neuen Thread. Danke)


    Meine Erfahrungen aus Bewerbergesprächen schreibe ich Dir gerne per PN und auf PN- Anfrage; schon weil ich mich nicht zu erkennen geben möchte- zumindest, bis ich irgendwie finanziell un- oder auch abhängig (als Lehrer) beschäftigt bin. Auch dies ist allerdings rein durch mein Zeitbudget limitiert und kann etwas dauern.


    EIn Anfängerfehler wäre, zu glauben, dass Du die Reisen zu Vorstllungsgesprächen bezahlt bekommst- es steht nirgends, dass nicht, außer in der LOIS Information für OBAS (Seiteneinstieger-Ausbildung) in NRW. (Vielleicht liest das mal einer von den Ministerien und Schulen...)


    Ansonsten müsstest Du erst Mal entscheiden (sic! ein iterativer Prozess, Herr Kollege), in welchem Bundesland Du tätig werden möchtest (wenn man Dich denn ließe, was ich Dir wünsche!).


    Die föderative Struktur der Bundesrepublik (nicht: BRD- das war ein Ausdruck, den wir im Westen damals nicht verwenden durften, weil die DDR-Führug ihn nutzte) bedingt hier sehr unterschiedliche Wege zur Stelle und nicht zuletzt auch Begrifflichkeiten,also beispielsweise: wie heißt der (Direkt-,...) Einstieg genau?


    Zu Deiner Frage, wie es zu meinen Bewerbungsgesprächen kam: die meisten waren in Baden-Württemberg, wozu man sich zunächst auf der lehrer-online-bw.de registrieren muss.


    Nur zur allgemeinen Information: Es gibt, je nach Weg Deiner Finanzierung der Reisen, Limitierungen amtlicherseits, das heißt, über 130,-- € dürfen sie bei ALG-2 Beziehern nicht kosten, beziehungsweise werden nicht erstattet. Und nachher darf man einen Brief von der Schule erbitten, in dem steht, dasss die die Reise nicht bezahlen- dazu gibt es eine optimierte Vorgehensweise, damit das nicht das "Aus" für Deine Chancen dort bedeutet.


    Weiteres lieber in einem eigenen Thread, wie Du Dir sicher denken kannst, ätschbätsch, äh, ich meine: ich war zuerst in diesem Thread :-), oder per PN. Dann bitte ich um Geduld, denn ich habe auch noch mehr Fragen als Erfahrungen.


    Hau rein, äh, ich helfe gerne!/ freundlich grüßt
    Dipl.-Ing. (Uni) Willinit
    -Muss aber-


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    Die Frage ans Forum bleibt in diesem Thread (wegen der Ordnung, die wir Ingenieure lieben und schaffen- wer es nicht wusste!):


    Bitte gebt mir Tipps, wo man sich als Berufsschullehrer (Metallbautechnik) fortbildet.


    Ich bin auch an Weiterbildungen für Mathe, Physik, Chemie, Englisch interessiert.


    Es muss aber ein Stempel dabei rauskommen, denn damit bewerbe ich mich dann auch (wenn es nicht anders geht, dann empfehlt mir halt Bücher, mit denen Ihr Euch weiterbildet). Ich muss, wie Jeder, damit rechnen, selbstständig Nachhilfe zu geben, für, falls ich wider Erwarten (lange) keine Anstellung als Lehrer finden sollte (Ingenieure werden grundsätzlich nicht so gesucht, wie "man" so meint, das ist aber eine Jahrzehnte alte Geschichte, wie meine Recherchen ergaben...)

  • Bitte gebt mir Tipps, wo man sich als Berufsschullehrer (Metallbautechnik) fortbildet.


    Ich bin auch an Weiterbildungen für Mathe, Physik, Chemie, Englisch interessiert.


    Es muss aber ein Stempel dabei rauskommen, denn damit bewerbe ich mich dann auch (wenn es nicht anders geht, dann empfehlt mir halt Bücher, mit denen Ihr Euch weiterbildet). Ich muss, wie Jeder, damit rechnen, selbstständig Nachhilfe zu geben, für, falls ich wider Erwarten (lange) keine Anstellung als Lehrer finden sollte (Ingenieure werden grundsätzlich nicht so gesucht, wie "man" so meint, das ist aber eine Jahrzehnte alte Geschichte, wie meine Recherchen ergaben...)

    Da hätt ich schon den ein oder anderen Tipp, mit Elektrotechnik haben wir ja einige Übeschneidungen.



    Kurz zum Hintergrund: Wir haben als ETechniker bei uns das massive Problem, dass die offiziellen Lehrerfortbildungen in unserem Bereich fachlich fast alle... naja... "wenig gewinnbringend" sind und sich auf dem Niveau "weiß man sowieso schon" bewegen. Deshalb suchen wir auch ganz gerne mal kostenlose Fortbildungen von Industrie und/oder Handwerk, grad wenn's um neue Normen geht, auf die wir auch keinen Zugriff haben.
    Kostenlos deswegen, weil man sowas nicht bezahlt bekommt, solange sich der Dienstherr nicht mit "das ist eine supertolle offizielle Lehrerfortbildung" schmücken kann (das ist in anderen BL deutlich anders!) und eine gute Fortbildung auf Industrieniveau durchaus mal vierstellig werden kann.
    Einzig die Reisekosten können wir zumindest anteilig geltend machen, wenn im winzigen schulinternen Fortbildungs-Pott grad noch was übrig ist...


    Aber nun zur Sache:
    - Die Firma Pilz (das sind die, die u.A. die Notaus-Schalter herstellen) bietet deutschlandweit kostenfreie Seminare zur Gefährdungsbeurteilung. Ein riesen Thema, das man bspw. bei der Bewertung von Techniker-Abschlussarbeiten deutlich einfließen lassen muss, über das es ansonsten aber kaum belastbare Informationen gibt. Die Seminare sind offen für alle, die beruflich auch nur entfernt mit dem Thema zu tun haben, da saßen Metallergesellen, Elektrolehrer, Meister aus allen Bereichen usw. Und ein Buffet gab's noch obendrauf :-)


    - Dehn ebenso, aber ich nehme an, Blitzschutz ist dann doch etwas zu spezifisch Elektrotechnik.


    - Für einige Lehrmittelhersteller gilt ähnliches.
    Ich war mal bei "Lucas Nülle" in Kerpen, da ging's um Gefährdungsbeurteilung in Labor- und Werkstatträumen. Die bieten aber Seminare zu allen möglichen technischen Themen an. Elabo auch, da war ich aber noch nicht.


    - Schau Dich ansonsten bei Stiftungen um.
    Ganz konkret bei uns: Die Stiftung Pfalzmetall bietet beispielsweise eine hervorragende Reihe zur Steuerungstechnik in Schule und Ausbildung an. Fachlich höher als alles, was Du in einer Lehrerfortbildung je erleben wirst und meiner Meinung nach auch höher als die Siemens-Fortbildungen. Ebenfalls offen für alle, die beruflich "irgendwie" mit der Ausbildung zu tun haben. Es gab auch schon stiftungsfinanzierte CNC- und Robotikkurse bei uns in der Gegend.


    Ich hoffe, das hilft ein bisschen.


    Ach ja, eins noch: Bei allen FoBi in der Richtung, bei denen ich bisher war, war trotz der nicht vorhandenen Kosten der Anteil an "Kaffeefahrt-Werbeveranstaltung" übrigens ÄUßERST gering. Es lagen ein paar Anschauungsstücke rum, wurden kurz die Neuigkeiten vorgestellt und das war's. Die versuchen da tatsächlich eher mit Kompetenz zu punkten als mit "seht, was wir tolles haben".
    Stempel gibt's übrigens auch immer.


    Gruß,
    DpB



    EDIT: Äh, so nebenbei. Wir suchen seit JAHREN jemanden, der in der Fachschule Elektro und Metall die Fertigungstechnik-Lernfelder unterrichten kann. Das ist so speziell, dass wir uns da alle nicht richtig rantrauen.
    Da RLP ja in Deinem Raster zu liegen scheint: Ich weiß zwar nicht 100 pro, wie das Quer- und Seiteneinsteiger-System bei uns gerade organisiert ist, aber wenn Du magst, schreib mich mal per Nachricht an, vielleicht kann ich Kontakt zu Cheffe herstellen.


    NOCH EIN EDIT: Industrie 4.0 ist tatsächlich ein großes Thema. Ich versteh aber ehrlich gesagt nicht warum. Selbsteinstellende und -wartende Messumformer gab's schon in meine Ausbildung vor 15 Jahren, und viel mehr scheint das nu auch nicht zu sein. Das wird aber nach der nächsten Lehrplanreform ziemlich sicher auftauchen, ich habe allerdings dummerweise gerade eine FoBi zum Thema wegen Krankheit verpasst.

    2 Mal editiert, zuletzt von DePaelzerBu ()

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