Seiteneinstieg oder auf Ref.-Platz warten (in Niedersachsen)?

  • Hallo ihr Lieben,


    ich habe meinen Masterabschluss (Lehramt für Gymnasien) und somit das 1. Staatsexamen. Auch habe ich bereits 8,9 Monate Referendariat hinter mir, musste dann aber das Referendariat verlassen, da meine getrennt lebenden Eltern beide im kurzem Abstand schwer erkrankt sind und meine Kraft nicht für alle drei gereicht hat. Ich bin damit rechtzeitig ausgestiegen und könnte das Referendariat fortsetzen... wenn ich doch nur einen Platz hätte.
    Dieses mal scheint es wieder nicht geklappt zu haben, bis zum 29.01. könnte zwar noch eine Einladung kommen, aber der Zulassungszeitraum läuft seit 2 Monaten, meine Hoffnung ist gering.


    Nun bin ich am überlegen einen Seiteneinstieg zu machen. Die Möglichkeit wurde mir auch von einer Seminarleiterin vorgeschlagen. Aber ich bin mir unsicher, was genau mich dann erwartet. Ich habe mich schon viel belesen und habe das Gefühl, je mehr ich lese, desto weniger weiß ich.
    Mich interessiert:
    - Wie läuft die Ausbildung? Seminare besuchen ist klar. Aber was ist mit Prüfungen und Hausarbeiten? Immerhin ist die Stundenzahl um einiges höher als im Referendariat.
    - Wie läuft die Bezahlung? Ich habe gelesen, dass ich mit dem Gehalt eines angestellten Lehrers rechnen kann (Wegen Studium und Berufserfahrung). Stimmt das so?
    - Ich bin der Meinung, dass in unserem Seminar ein Seiteneinsteiger war, laut Freunden wurde er jetzt verbeamtet. Welche Voraussetzungen gibt es dafür? Ich habe gelesen, dass man 4 Jahre Berufserfahrung braucht. Noch etwas? Oder war er vielleicht Quereinsteiger?


    UND GANZ WICHTIG:
    Würdet ihr das machen?


    Ich bin jetzt 1 Jahr raus, halte mich mit Aushilfsjobs über Wasser, wenn ich im Januar nicht ins Ref komme muss ich ein weiteres Halbjahr warten und auch dann habe ich keine Garantie einen Platz zu bekommen...


    Ich bin für eure Hilfe sehr dankbar

  • Ich kenne mich bei Seiteneinstieg nicht aus aber gäbe es für dich die Möglichkeit das Bundesland zu wechseln?
    Vielleicht sind die Chancen in anderen Bundesländern größer, da ist das Ref teilweise nicht beschränkt. Die Frage ist nur wie sie es werten, da du schon einmal begonnen hast.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Hast du schon mal in deinem bevorzugten Seminar nachgefragt, wie voll das ist? Ich habe gerade erst von einem gehört, bei dem rund ein halbes Dutzend Plätze nicht besetzt werden konnten... Vielleicht ließe sich auf dem Weg noch ein Plätzchen finden?


    Ansonsten einige vage Antwrten

    [1] Wie läuft die Ausbildung? Seminare besuchen ist klar. Aber was ist mit Prüfungen und Hausarbeiten? Immerhin ist die Stundenzahl um einiges höher als im Referendariat.
    [2] Wie läuft die Bezahlung? Ich habe gelesen, dass ich mit dem Gehalt eines angestellten Lehrers rechnen kann (Wegen Studium und Berufserfahrung). Stimmt das so?
    [3]Ich bin der Meinung, dass in unserem Seminar ein Seiteneinsteiger war, laut Freunden wurde er jetzt verbeamtet. Welche Voraussetzungen gibt es dafür? Ich habe gelesen, dass man 4 Jahre Berufserfahrung braucht. Noch etwas? Oder war er vielleicht Quereinsteiger?

    zu 1: Stundenzahl entspricht ungefähr der Hälfte einer vollen Stelle. Für die Seminare wird man also ein wenig freigestellt.
    Einige Termine sind im Vergleich zu "normalen Refs" vorgezogen (z.B. die ersten Besuche & Beurteilungen durch die Schulleitung - hat einfach was mit Arbeitsrecht zu tun: in den ersten sechs Monaten ist Probezeit, in dem Zeitraum kann man sich noch recht unkompliziert von absolut ungeeigneten Mitarbeitern trennen). Da du bereits einige Monate Ref hinter dir hast, wäre das für dich ja weniger stressig als für andere Seiteneinsteiger/Quereinsteiger.
    zu 2: Könnte so stimmen. Hängt auch mit dem Studium, den Fächern zusammen (wer nur ein Fach hat, wer nur in der Sek I eingesetzt werden kann, erhält weniger).
    zu 3: Verbeamtung ist möglich mit mind. 2 anerkannten Fächern. Die Altersgrenze darf nicht überschritten sein, der Amtsarzt muss zustimmen. Wenn dieser Einstieg ins Schulwesen mit einem "normalen" 2. Staatsexamen abschließt, dann wäre man danach gleichgestellt, könnte sich auf alle passenden Stellen bewerben. In Niedersachsen sind alle Stellen ausgeschrieben zur Verbeamtung - zunächst auf Probe, nach der Probezeit (3 Jahre, das Referendariat zählt nicht dazu) ist eine Verbeamtung möglich. Falls das nicht funktioniert (Alter, Amtsarzt), wird man entsprechend angestellt.

  • Hast du denn (also auf einer höheren Ebene als von einer Seminarleiterin) abklären lassen, ob du den Seiteneinstieg machen darfst?
    in NRW durfte ich keinen Seiteneinstieg / OBAS machen, da ich ein Staatsexamen habe. Die Tatsache, dass ich auch einen anderen Abschluss habe, war irrelevant.
    Da du in deinem Lebenslauf den ersten Ref-Versuch nicht verschweigen wirst, ist der Behörde klar, dass du ein erstes Staatsexamen hast...

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