Klassenarbeiten fallen sehr schlecht aus

  • @plattyplus
    du möchtest allen ernstes diesen Personen auch noch Waffen zugänglich machen?
    Dann hast du ja gleich amerikanische Verhältnisse.
    Aber ein soziales Pflichtjahr, mit extra Klos schrubben für die besonders merkbefreiten, das vielleicht... mit Wohnen im Wohnheim, Wecken um 5 und danach Hochklappen der Betten, und 22 Uhr Licht aus, hm?
    :teufel:

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Das ist keine "Nachfrage" sondern eine weitere Unterstellung. *Du* hast mit dem Thema Bezahlung angefangen. Ich verstehe beim besten Willen nicht, wie Du aus der blossen Feststellung, dass es halt auch Lastwagenfahrer geben muss, damit halt einer Lastwagen fährt, ableiten willst, dass Firelilly, Lehramtsstudent oder ich denken, man könnte diesen Leuten ruhig einen Hungerlohn zahlen. Das hat absolut genau gar niemand geschrieben.

    Ja. Wenn ein Lastwagen fahren soll, braucht man auch einen Lastwagenfahrer. (Von der Logik her - von autonomen Fahren etc. mal abgesehen.)
    Dass manchen ein Hungerlohn gezahlt wird braucht man gar nicht unterstellen, das ist ja de facto so.
    Es ging um die Formulierung "Solche Menschen braucht es eben auch."


    Lehramtsstudent:
    "Nicht jeder Schüler entspricht dem Bilderbuch, indem er immer alle Hausaufgaben ordentlich im Heft stehend pünktlich vorzeigen kann. Ich weigere mich jedoch, hinzunehmen, dass einen Schüler eine 6 in einer Arbeit völlig kalt lässt und es keine Möglichkeit gibt, ihn zu mehr Ehrgeiz zu motivieren. Bei manchen Schülern funktioniert tatsächlich das Argument "Materialismus"."


    Firelilly:
    "Andererseits muss es auch Menschen geben, die eben diese Entscheidung so für sich treffen, dass sie später meine Straße sauber machen, mir beimBäcker ein Brötchen verkaufen oder meine Hecke schneiden. Solche Menschen braucht es eben auch. [...]"


    Was bedeutet diese Aussage? Es geht um Menschen die Berufe ausüben, die miserabel bezahlt werden. Manche sagen, "solche Menschen braucht es eben auch". Wie ist das gemeint? Warum braucht es das?
    Wenn eine Hecke geschnitten sein soll, braucht's jemand, der die Hecke schneidet. Wenn das Brötchen verkauft werden soll, braucht's jemand, der es verkauft. Klar.
    Aber warum kann eine Hecke nicht geschnitten und ein Brötchen nicht verkauft sein ohne, dass jemand dafür miserabel bezahlt wird? Das ist für mich der interessante Punkt und Zusammenhang hier zum Thema bzw. Lehramtsstudents Vorschlag Schüler "materiell" zu motivieren).


    Mir scheint die Formulierung, dass es solche Menschen eben auch braucht, als implizite Affirmation dieser Verhältnisse.


    Ob z.B. Du und Firelilly der Meinung seid, dass es schon gerecht sei, dass so jemand so viel oder wenig verdient, wie er es tut, weiß ich nicht. Ich würde gerne wissen wie das gemeint ist mit dem "brauchen". Da steckt doch schon eine Haltung dahinter und nicht nur der Schluß "Ohne Bäcker kein Brötchen" - glaube ich jedenfalls. (Auch wenn das womöglich gar nicht in dieser Absicht geschrieben worden war.)


    Den Spruch "Solche Menschen braucht es eben auch" hört man ja nie in Bezug auf gut verdienende, sondern stets wenn's um arme Schlucker geht. Mir erscheint das geradezu als Rechtfertigung - will das aber wie gesagt niemand unterstellen, wenn das gar nicht so gemeint war. Wenn das so rüberkam, tut es mir leid.

  • Den Spruch "Solche Menschen braucht es eben auch" hört man ja nie in Bezug auf gut verdienende, sondern stets wenn's um arme Schlucker geht. Mir erscheint das geradezu als Rechtfertigung - will das aber wie gesagt niemand unterstellen, wenn das gar nicht so gemeint war. Wenn das so rüberkam, tut es mir leid.

    Es liegt wohl daran, dass es (zumindest aktuell in unserer Gesellschaft) in allen hochdotierten Berufen und Tätigkeitsbereichen keinen Mangel gibt: Wenn ein Manager, ein Raketenforscher oder ein Professor gesucht werden, findet man in Windeseile jemanden, der auch die nötige Qualifikation und Leistungsbereitschaft mitbringt, weswegen innerlich jeder weiß, dass es diese Menschen brauche, auch wenn es nie zu einem Anlass kommt, diesen Satz aussagen zu müssen.
    Bei dem Nageldesigner, dem Zeitungsverteiler, der Putzfrau oder dem Brötchenverkäufer sieht es hingegen anders aus, weil es schwerer ist, diese Jobs zu besetzen. Das sind eben Jobs, die vlt. nicht so ein hohes gesellschaftliches Prestige wie andere Jobs versprechen, weswegen man sich anderer Reize bedienen muss. Das könnte über Gehalt oder die Voraussetzungen zur Qualifizierung der Ausübung des Jobs laufen. Und wie wir alle wissen, kann eine Putzfrau ihren Job gut machen, auch wenn sie jetzt keine binomischen Formeln berechnen kann. Natürlich soll jeder Arbeitnehmer von seiner Arbeit leben können, keine Frage, und genauso sollte jeder Arbeitnehmer seine Tätigkeit so gut wie möglich, engagiert und freudig ausüben (statt sich mit 40 bereits innerlich in Richtung Rente zu verabschieden). Ich weiß nur nicht, ob von der Gesellschaft ein ernsthaftes Interesse besteht, dass diese Berufe höher bezahlt werden, weil im Gegenzug die Vertreter von Berufen mit kognitiv höherem Anspruch und vlt. mehr Verantwortung gegenüber Dritten ebenfalls höhere Löhne fordern. Wenn dann die Preise von Dienstleistungen, Waren und Steuern im gleichen Maße steigen, um die höheren Personalausgaben wieder hereinzuholen, hätte man dann wirklich so viel mehr Geld am Ende übrig?
    Keiner möchte Putzfrau werden, weswegen man den Schülern sagt: "Strengt euch in der Schule an, dann müsst ihr später nicht als Putzfrau arbeiten!". Die 6er-Kandidaten von Plattyplus müssen es aber aufgrund natürlicher Selektion machen und selbst im Beruf gibt es genug Möglichkeiten, die Spreu vom Weizen zu trennen: Wer seine Arbeit in besonderem Maße gut absolviert, hat stärkere Aufstiegschancen, kann mit Gehaltserhöhung rechnen und baut sich langfristig ein vielversprechendes berufliches Profil auf (u.U. bishin zur Selbstständigkeit oder Lehrtätigkeit im entsprechenden Bereich). Wer seine Arbeit mehr schlecht als recht macht, kann froh sein, wenn er jahrelang auf der selben Stelle verharrt; im schlechtesten Fall wird er der Erste sein, der gehen muss, wenn jemand mit besserer Eignung sich für die Stelle bewirbt (denn man kann sich nicht ewig auf dem Fachkräftemangel als Grund für vermeintliche Konkurrenzlosigkeit auf dem Arbeitsmarkt ausruhen).

  • Wann schaust du endlich mal aus dem Fenster, @Lehramtsstudent ?


    Nehmen wir doch mal ein unterbezahltes Beispiel, in dem schlecht oder zumindest unterqualifizierte Leute derzeit stellenweise so viel Mist bauen können wie sie wollen, weil einfach kein Ersatz da ist, um die feuern zu können - den Pflegesektor. Da werden die letzten Pfeifen weiterbeschäftigt, solange sie sich nicht "strafbar" machen, weil für den "Lohn", der für die geforderte Arbeit ein schlechter Witz ist, eben keine qualifizierten Kräfte arbeiten...


    Und - die Gesellschaft sollte mal kapieren, ein entsprechendes Interesse an ordentlichem Verdienst in jedem Beruf zu haben, denn wenn dies nnicht der Fall ist, kommt irgendwann der Punkt wo die Leute sich einfach nehmen was sie brauchen. Und davon sind wir nicht mehr wirklich weit weg... wir sind doch schon an dem Punkt, wo sich die "kriminelle Karriere" eher "lohnt" als ein - unzureichend bezahlter - Ausbildungsberuf.
    Du warst offenbar noch nie in einer Großstadt im Ballungsraum... und nein, es muss nicht mal der extreme Brennpunkt sein...

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  • Natürlich möchte ich, dass Pflegekräfte ordentlich bezahlt werden - davon haben ja alle letztendlich was: Meine Oma jetzt, in 30 Jahren meine Eltern, in 60-70 Jahren vlt. ich. Was wäre für dich jedoch ein "ordentliches Gehalt"? Es dürfte außerdem dann ein Problem entstehen, wenn die Pflegekraft 200€ mehr Gehalt erhält und im Umkehrschluss die Lebensunterhaltskosten und Steuern um 195€ steigen. Die Pflegekosten sind für die Angehörigen jetzt schon sehr hoch - sollen sie noch weiter steigen? Wie kann außerdem die Arbeitsmotivation der Angestellten gesteigert werden? Wäre es wirklich realistisch, allen mehr zu bezahlen und davon auszugehen, dass dadurch automatisch die Arbeitsmotivation steigt, oder ist es nicht sinnvoller, eine Gehaltserhöhung nur in Fällen von Angestellten, die ihre Arbeit konstant in überdurschnittlich gutem Maße ausüben, in Aussichten zu stellen? Das wäre wiederum eine Verbindung zum Thema "Leistungsgesellschaft".


    Versuche bitte mal, meine Person außen vorzulassen und dich einfach nur auf meine Aussagen zu konzentrieren! Ich war schon einmal in einer Großstadt im Ballungsraum - spielt aber hierfür keine Rolle.

  • Deine Aussagen klingen aber so als hättest du so etwas noch nie mitbekommen.
    Wer heutzutage einen Pflegejob macht, also bspw. Altenpflege, ist mit spätestens Anfang bis Mitte 40 arbeitsunfähig, weil körperlich und/oder psychisch schlicht kaputt. Und dann? Von dem, was diese Leute derzeit erhalten, kann nichts "zur Seite gelegt" werden. Im Gegenteil - dank der Unsitte, hier auch noch viele Stellen per Zeitarbeit zu besetzen, reicht das hinten und vorne nicht zum Leben, von geregelten Arbeitszeiten ganz zu schweigen. Die Branche baut perverserweise auf das Helfersyndrom der Beschäftigten... wir sprechen hier nicht von 200 €, sondern eher von einer Verdopplung, damit die Relation mal halbwegs stimmt.
    Und - das Geld ist ja da... da sitzen nur einige wenige drauf... und meinen sie müssen es nicht hergeben.
    Gilt nicht nur für diese Branche, aber bei dieser ist es recht deutlich. Wieso du das immer noch nicht begreifst, ist mir wirklich ein Rätsel.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
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  • Es liegt wohl daran, dass es (zumindest aktuell in unserer Gesellschaft) in allen hochdotierten Berufen und Tätigkeitsbereichen keinen Mangel gibt: Wenn ein Manager, ein Raketenforscher oder ein Professor gesucht werden, findet man in Windeseile jemanden, der auch die nötige Qualifikation und Leistungsbereitschaft mitbringt, weswegen innerlich jeder weiß, dass es diese Menschen brauche, auch wenn es nie zu einem Anlass kommt, diesen Satz aussagen zu müssen.Bei dem Nageldesigner, dem Zeitungsverteiler, der Putzfrau oder dem Brötchenverkäufer sieht es hingegen anders aus, weil es schwerer ist, diese Jobs zu besetzen.


    Das ist ja eine ganz schön moderne Gesellschaft in der wir da leben, in der sich schneller ein Raketenforscher finden lässt als eine Putzfrau.

  • Weil wieder einmal über eine vermeintliche "Lohngerechtigkeit" diskutiert wird:


    In einer Marktwirtschaft wie der unseren sind Arbeiter gezwungen ihre Arbeitskraft zu verkaufen. Die Arbeiter wollen möglichst viel Lohn, die Kapitalisten möglichst geringe Lohnkosten. Es gibt eine Konkurrenz unter den Arbeitern um Arbeitsplätze und Lohn, sowie eine Konkurrenz unter den Kapitalisten um Arbeiter und Lohnkosten.


    Daraus ergibt sich die Höhe bestimmter Löhne.


    "ob von der Gesellschaft ein ernsthaftes Interesse besteht, dass diese Berufe höher bezahlt werden" spielt hier schlicht keine Rolle - das sind planwirtschaftliche Vorstellungen.

  • Falsch.
    Das spielt insofern eine Rolle, wenn diese nicht erfüllt werden, eskaliert das Ganze irgendwann in Gewalt.
    Das war so bspw. in Frankreich - brauchen wir erst wieder Guillotinen, damit diese kapitalistischen Scheuklappen verschwinden?
    Bspw. das Pflegesystem lebt doch quasi nur noch vom Helfersyndrom der Beschäftigten.
    Stellt euch doch mal vor, die stellen sich morgen vor die Heime und streiken, nach dem Motto "Doppelte Kohle, oder wir lassen euch einfach verrecken"...
    Ich denke, das Geld wäre ganz schnell da. Denn es ist ja vorhanden, nur wollen es die "oben" nicht freiwillig rausrücken.
    Da die aber keine Mehrheit sind... wie war das noch mit der Demokratie?

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
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    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
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  • Keiner möchte Putzfrau werden, weswegen man den Schülern sagt: "Strengt euch in der Schule an, dann müsst ihr später nicht als Putzfrau arbeiten!". Die 6er-Kandidaten von Plattyplus müssen es aber aufgrund natürlicher Selektion machen und selbst im Beruf gibt es genug Möglichkeiten, die Spreu vom Weizen zu trennen:

    Interessiert's Dich wie es dazu kam, dass meine Mama 30 Jahre lang geputzt hat? Ich geb Dir nen heissen Tipp - sie war eine sehr fleissige Schülerin, daran lag es nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Miss Jones, ich glaube, mit der Aussage "Das Geld ist da, nur wollen 'die da oben es nicht rausrücken' machst du es dir etwas zu einfach."


    Kl.gr.Frosch

  • Dass das Geld da ist und "die da oben" es nicht "rausrücken" wollen, scheint mir ein Fakt zu sein. (Ob man das nun gut findet oder schlecht.)

    Nur mal so als "Anregung":


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    Das Lied ist schon "uralt". Und gilt noch immer. Schade, der Sänger ist nicht mehr unter uns... der hat viele Texte mit Inhalt, im Gegensatz zu vielem akustischen Müll, der heute rauf und runter läuft...

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

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