Anerkennung der Fernuniversität Hagen im Bachelor Lehramt an Gymnasien (Mathematik/Informatik für Sek II)

  • Hallo ihr Lieben,


    ich habe den Bachelor im Lehramt für Sonderpädagogik an der Uni Oldenburg nicht zu Ende studiert, da mich diese Studienwahl sowohl thematisch als auch im Rahmen der Praktika sehr unglücklich gemacht hat und ich daher einen Schlussstrich ziehen musste, um im Interesse aller unmittelbar Beteiligten nicht in diesem Berufsfeld zu landen. Nun habe ich logischerweise keinen Anspruch mehr auf's BAföG (bis auf diesen Studienkredit, welchen ich nicht in Anspruch nehmen möchte) und ich muss logischerweise mit 30 wieder in meinem alten Job arbeiten (aus dem ich eigentlich heraus wollte), um die Wohnung, Versicherungen, meine BAföG-Schulden etc. zu bezahlen. Ein neues Vollzeit-Präsenzstudium wäre daher unter unter den aktuellen Gegebenheiten mittlerweile unmöglich ohne es Ewigkeiten in die Länge ziehen zu müssen, weil ich nur an 2 bis 2,5 Tagen in der Uni anwesend sein könnte (Pendelei zur Arbeitsstelle, Partner 300km von meinem Wohnort entfernt, Familienplanung usw.).



    Mir kam nun die folgende Idee:
    Könnte ich im Rahmen des staatlich, anerkannten Mathematikstudiums an der Fernuni Hagen die Fachwissenschaften in Mathematik (Analysis, Lineare Algebra, Stochastik etc.) mit dem Nebenfach Informatik (Betriebssystem und Rechnernetze, Datenstrukturen, Einführung in die Programmierung etc.) studieren und sobald ich die Fachwissenschaften erfolgreich abgeschlossen hätte dann noch vor der Bachelorarbeit wieder an eine Uni wechseln, die das Lehramtsstudium anbietet und es dann dort zu Ende bringen? Die FernU Hagen ist ja eine staatlich, anerkannte Uni und das würde dann ja alles vor der Anfertigung einer Bachelorarbeit im Rahmen eines Erststudiums mit einer Bewerbung durch mein Abiturzeugnis laufen, daher durch keine Zweitstudienquote. Ich würde mich daher später nochmal als Ersti bewerben und nach der Einschreibung meine Scheine in Mathe und Info hochstufen lassen.


    Nach meiner Idee müsste ich mir dann die Fachwissenschaften der FernU durch die Fakultäten für Mathematik und Informatik der Lehramtsuniversitäten anerkennen lassen (in Frage kommen die Uni Oldenburg und Uni Bremen) und die restlichen Scheine in Mathedidaktik, Infodidaktik und in allgemeiner Pädagogik dann noch zu Ende studieren, damit ich meine Bachelorarbeit als Lehramtsstudentin anfertigen könnte.


    Haltet ihr dieses Vorhaben für realistisch? Ist hier jemand schon einmal einen ähnlichen Weg gegangen? Ich bedanke mich für jegliche Erfahrungen, Meinungen und Tipps.


    Beste Grüße
    Kim

  • Bezüglich der Anerkennung würde ich an den Universitäten direkt nachfragen, da macht jeder seine eigenen Regeln. Es kann also durchaus sein, dass du dann auch noch eine Scheine in den Fachwissenschaften nachholen musst.


    Zum rechtlichen Verfahren bzgl. Erst- und Zweitstudium kann ich nichts sagen. Da kenne ich mich nicht aus.


    Was du dich aber dringend fragen solltest, woran lag es, dass du das Studium Lehramt für Sonderpädagogik abgebrochen hast? Du schreibst ja gerade, dass es an den Praktika lag. Bist du dir sicher, dass es in einer anderen Schulart anders wäre?


    Allgemein zum Thema Fernstudium. Ich kenne einige Freunde, die ein Fernstudium neben dem Beruf machen. Dazu gehört sehr viel Disziplin, die Prüfungen sind dann häufig alle an einem Tag (4 Stück in 6 Stunden) und ob man das mal so nebenbei schafft ist fraglich.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Hallo, danke für deine Rückmeldung Milk&Sugar.


    Das habe ich mir schon fast gedacht, dass wohl kein Weg daran vorbeiführen wird die zuständigen Professoren direkt kontaktieren zu müssen.


    Mit dem Verfahren kenne ich mich aus - solange man keinen Bachelorstudiengang mittels Bachelorarbeit abgeschlossen hat, zählt man als Erststudentin.


    Ich habe eine Erstausbildung zur Erzieherin gemacht und nebenbei immer Nachhilfe in Mathematik gegeben. Von daher weiß ich genau woran es liegt, nämlich dass ich erstens zu theoretisch für den Kindergarten/Primarbereich/Förderschulbereich veranlagt bin, absolut keinen Spaß daran habe und mich in der Sek II viel wohler fühlen würde (sei das am Gym oder an einer BBS). Zweitens möchte ich keine Spezialistin für ESE- und L-Kinder und Sozialpädagogin mit Sternchen sein und drittens hatte ich schon grundsätzlich überlegt aus dem Lehramt auszusteigen, aber dann doch wieder Freude an der Wissensvermittlung von Programmiertechniken und der Mathematik gefunden. Die Zielgruppe muss halt eine ganz andere sein, von daher weiß ich schon genau, was ich mit 30 tue.

  • Karl-Dieter hat nicht unrecht. Wenn Du mit den "kleinen" gar nicht kannst (kann ich nachvollziehen, geht mir ähnlich), käme m.E. als einziges die berufsbildende Richtung in Frage. Da hast du mitunter auch Gymnasium dabei, aber nur die Oberstufe.


    Natürlich hat's da mit BVJ, diversen Förderklassen und ähnlichem auch sehr anspruchsvolle Klientel, aber die ganz jungen haste da nicht.


    Gruß,
    DpB

  • Karl-Dieter: Nicht an berufsbildenden Schulen. Soweit ich informiert bin, muss man bei zwei allgemeinbildenden Fächern das Lehramt an Gymnasien in Niedersachsen studieren, um anschließend das Ref an der BBS durchlaufen zu dürfen. Ansonsten würde ich von Vornherein einfach direkt das Lehramt für berufsbildende Schulen studieren.

  • Oder mal an den in Frage kommenden Schulformen hospitieren.

    Hallo Lisam, danke für deine Rückmeldung. Ich habe bereits 4 Wochen in einer BBS hospitiert (hauptsächlich im Unterricht der verschiedenen Abteilungen, aber ich wurde auch mal in eine Konferenz mitgenommen) und kenne das Klientel dort, da ich selbst Auszubildende an einer BBS war. Das scheint hier aber leicht off-topic zu werden, da etwas zu sehr über meine Eignung für den Beruf herumdiskutiert wird. Es ist doch klar, dass zwischen dem LA Sonderpädagogik und dem LA Berufsschule ein himmelweiter Unterschied liegt wie zwischen einem Pflegestudium und dem Medizinstudium. Vielleicht habe ich mich etwas zu ungenau ausgedrückt und manche haben hier den Eindruck erhalten ich würde die Stufen 5-10 unterrichten wollen. Das ist nicht der Fall. Aber ich möchte zwei allgemeinbildende Fächer studieren, was in Niedersachsen nur per LA für Gymnasien geht. Mein Ref würde ich aber anschließend für BBSen machen. Also: Meine Frage bezog sich auf die Anerkennung von Studienleistungen der FernU Hagen an anderen Universitäten mit Lehramtsausbildung und es scheint wohl einfach so zu sein, als würde ich nicht daran vorbeikomme die Professoren persönlich via E-Mail zu kontaktieren.

  • Die FernU Hagen ist ja eine staatlich, anerkannte Uni

    Nein. Die Fernuni Hagen ist eine staatliche Uni. Das ist ein gewaltiger Unterschied zu einer "staatlich anerkannten".

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Ich kann hier auch nur raten konkret mit den Modulinhalten der Fernuni bei der anderen Uni vorbei zu schauen und um Prüfung zu bitten was davon anerkannt wird und was nicht.


    Schließlich sind durch die EInführung des Bachelors ja alle Abschlüsse gleich, auch vom Inhalt. So viel zur Theorie. Praktisch gesehen war es so, dass eine Bekannte die Unit gewechselt hat, exakt das gleiche Lehramt mit identischen Fächern weiterstudieren wollte, ihr aber die Hälfte aller Scheine aberkannt wurden, da die Inhalte ja so "gar nicht zum eigenen Konzept der Uni" passen würden.

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