Numerus Clausus ist verfassungswidrig

  • https://www.mz-web.de/politik/…erfassungswidrig-29318444


    Nun ja......irgendwann brauchen wir gar keine Noten mehr. Oder was meint ihr?

    Diese Interpretation ist doch ein wenig eigenartig.


    Auf zeit.de wird erklärt, was das Problem ist und dass man es bis Ende 2019 zu lösen hat.
    Dass Schulnoten alleine nichts über die Fähigkeit oder Eignung als späterer Mediziner aussagen, sollte einleuchten. Zu meiner Studienzeit gab es noch einheitlich den Medizinertest, den ich vom Prinzip her für eine sinnvolle Ergänzung zum Auswahlverfahren neben der Abiturdurchschnittsnote halte.
    Das Prinzip eines Auswahlverfahrens (siehe auch SpoHo, MuHo, KuHo und die NC-Studiengänge) ist ja nicht per se infrage gestellt worden. Problem scheint hier eher der Wildwuchs zu sein, also die fehlende Einheitlichkeit.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • https://www.mz-web.de/politik/…erfassungswidrig-29318444


    Nun ja......irgendwann brauchen wir gar keine Noten mehr. Oder was meint ihr?

    Es ist ein gängiges Missverständnis, dass mit dem NC sichergestellt werden soll, dass nur besonders leistungsfähige Studierende in anspruchsvolle Studiengänge aufgenommen werden sollen. Der NC ist ein Mittel, um einen Verteilerschlüssel zu finden, nach dem Studierende in überlaufene Studiengänge aufgenommen werden können. Das ganze richtet sich strikt ökonomisch nach Angebot und Nachfrage - je höher die Nachfrage bei unzureichenden Studienplätzen, desto schärfer wird der NC.

  • Etwas ausführlicher ist da wohl der Artikel der Zeit. Es geht ja letztlich v.a. um die Vergleichbarkeit der Auswahlkriterien einzelner Unis.


    Was ich in dem Zusammenhang gerne wüsste: wenn rund 35000 Leute keinen Studienplatz bekommen, wie viele davon fangen eine Ausbildung im Krankenhaus an und gehen dann, wenn sie etwas können, an die Uni?


    ...obwohl, vielleicht wäre ja das die Lösung. Die Ausbildung und 3-jährige Tätigkeit als Krankenpfleger/ Rettungsassisten sind Pflicht, wer das durchhält, darf an die Uni.

    Einmal editiert, zuletzt von Krabappel ()

  • Ich habe in meinem "ersten Leben" 4 Semester Medizin studiert. Erstaunlich viele hatten Ausbildungen zur Pflegefachkraft oder im Rettungsdienst gemacht.
    Darum wurden in den Pflegeausbildungen (vor dem Mangel) auch ungern Abiturienten genommen. Die verschwanden nämlich irgendwann mit genug Wartesemestern ins Studium.


    Das Problem der Vergleichbarkeit ist erst gegeben, seit die Unis 20% nach Note, 20% nach Wartezeit und 60% nach Auswahlgespräch vergeben. Diese Auswahlgespräche sollen wohl standardisiert werden.


    Interessant fand ich 2 Aussagen: Grundsätzlich ist die Vergabe nach Note und Wartezeit verfassungskonform.
    Und die Abiturnoten müssten länderübergreifend vergleichbar sein.
    Bitte jetzt und hier keine Diskussion um den 2. Punkt. Wir alle hier wissen ja, dass man mit so einer Aussage die Büchse der Pandora öffnet.

  • Tja, es braucht halt keinen NC wenn die Abschlussquoten nur gering genug sind. Bei uns kann jeder mit jedem Maturzeugnis alles studieren. Einzig für Human-, Zahn- und Veterinärmedizin ist das Bestehen des Medizinertests erforderlich. Aber auch zu dem kann sich anmelden, wer will und ein Maturzeugnis vorweisen kann. Einige Unis fordern mittlerweile ein vorgängiges Pflegepraktikum für die medizinischen Studiengänge, das finde ich sehr gut. Wehr das Lehrdiplom machen will, muss auch ein Berufseignungspraktikum bestehen, bevor er die Ausbildung machen kann. Noten spielen bei uns aber eben überhaupt keine Rolle.

  • ...obwohl, vielleicht wäre ja das die Lösung. Die Ausbildung und 3-jährige Tätigkeit als Krankenpfleger/ Rettungsassisten sind Pflicht, wer das durchhält, darf an die Uni.

    Das Blöde beim NC ist doch, daß man sofort die volle Wartezeit hat, wenn man auch nur einen Punkt unterm NC liegt.


    Also bei den Medizinern ist der NC derweil bei 1,0. Insg. dürfen glaube ich nur 3 Punkte zur maximalen Punktzahl fehlen, um studieren zu dürfen. Fehlen mir 4 Punkte, habe ich eine Wartezeit (von derzeit 16 Semestern?). Die gleiche Wartezeit habe ich aber auch, wenn ich das Abitur mit der Note 4,0 so gerade eben bestehe. Außerdem zählen weitere Fähigkeiten wie eine krankenpflegerische Ausbildung etc. überhaupt nichts.


    Also ich sehe mich nicht in der Lage jede Klausur und jede sonstige Leistung wirklich so trennscharf zu stellen, daß ich ruhigen Gewissens bei 49,9% auf die Note 5 und bei 50,1% auf die Note 4 entscheiden könnte. Gleiches gilt für alle anderen Noten auch. Nur an der Stelle bereitet es mir die größeren Bauchschmerzen als bei Note 1,0.


    An der Uni, an der ich damals studiert habe, haben sie inzw. auch erkannt, daß die Zeugnisnoten diverser Schulen überhaupt nicht vergleichbar sind und lassen entsprechend sehr viele Studenten im 1. Semester zu, um danach dann selber zu selektieren. Da darf man auch mit der Fachhochschulreife an der Universität anfangen, alles kein Problem. Schafft man die ersten Semester zu überleben, gehört man dazu, fertig. Das System finde ich wesentlich fairer, zumal es aufs Ziel ausgerichtet ist. die Abbrecherquoten in den ersten Semestern waren natürlich entsprechend wirklich extrem.


    Ich muß aber auch zugeben, daß ich damals den NC nur deswegen geschafft habe (es ging um 3 Punkte, also weniger als 0,1 Notenstufen), weil ich im Abitur Deutsch und Englisch bis zum Ende weitergemacht hatte, damit dann zu viele Grundkurse zusammen hatte und der schlechteste Grundkurs (eine 5 in Sport) damit nicht in die Wertung für den Abitur-Durchschnitt gekommen ist. Hätte ich die 5 in Sport stehen lassen, anstatt der 2 in Deutsch, wäre ich als Pauker untauglich gewesen. :autsch:

  • Natürlich muss der Abischnitt weiter eine große Rolle spielen. Was sich aber ändern muss: Jemand, der sich mit Religion, Geschichte, Sport etc. durchs Abi gemogelt hat und es somit einfacher hatte, ein sehr gutes Abi zu erreichen, und das noch in Fächern, die für das Medizinstudium nichts bringen, sollte nicht die gleichen Chancen haben, wie jemand, der beispielsweise in Physik, Mathe und Chemie sehr gute Leistungen erbracht hat. Da muss man ganz klar die NaWis (deutlich) höher gewichten, wie es zB in den Niederlanden der Fall ist.


    P-S. Dass der NC bei 1,0 liegt, ist ein Mythos und Unsinn.

  • Eh.. Lesekompetenz? Vielleicht schaust du dir die Seite mal länger als fünf Sekunden an und befasst dich mit dem Zulassungsverfahren, bevor hier Unsinn verbreitet wird. Stichwort AdH. Und red sowas bloß nicht deinen Schülern ein. Schlimm..

    Tja, Lesekompetenz. Vielleicht solltest du dir erstmal an die eigene Nase fassen ;-) Es ging nämlich um den NC, nicht um das AdH.....
    PS. Und um meine Schüler brauchst du dir keine Sorgen machen, das sind entweder Förderschüler oder Grundschüler. Die haben andere Probleme.

  • Kind, Kind, Kind...
    Du weißt, was Numerus Clausus heißt? Das ist die Note, die man mindestens haben musste, um im jeweiligen Jahr zugelassen zu werden. Das heißt rein logisch kann der Nc gar nicht im Voraus bei 1,0 liegen.
    Zweitens verwechselst du die Abiturbestenquote mit dem Nc. Man kann den NC eben nicht ohne das AdH festlegen. Also, wie gesagt, befass dich mal mit dem Verfahren, ohne das zu glauben, was einem irgend ein Geisteswissenschaftler bei Zeit Online verklickern möchte nach dem Motto „Ohne 1,0 geht nüscht, deswegen hab ich halt vergleichende Kulturwissenschaft studiert weil 1,0 schaffen ja nur sozial inkompetente Nerds.“

  • Hängt Euch doch nicht an der 1,0 auf. Dann sind es mit AdH halt 1,2. Das schafft normalerweise auch praktisch niemand, zumindest nicht mit Mathe und Physik LK.


    Was mich an dem NC-Verfahren viel mehr stört: Wenn man auch nur einen Punkt (also weniger als 0,1 Notenstufen) über dem NC liegt, hat man gleich die volle Wartezeit von derzeit 7 Jahren! Liegt man einen Punkt darunter, kommt man sofort rein. Da gibt es keinen gleitenden Übergang.


    Davon, ob eine Note 1,2 von einer Schule ggf. viel mehr wert ist als eine 1,0 von einer anderen Schule, weil es dort besonders viele Kollegen gibt, die den Schülern die Noten hinterherwerfen, rede ich mal gar nicht. Da sehe ich bei diesen knappen Entscheidugen nämlich die Haupt-Ungerechtigkeit.

  • Hängt Euch doch nicht an der 1,0 auf. Dann sind es mit AdH halt 1,2. Das schafft normalerweise auch praktisch niemand, zumindest nicht mit Mathe und Physik LK.


    Was mich an dem NC-Verfahren viel mehr stört: Wenn man auch nur einen Punkt (also weniger als 0,1 Notenstufen) über dem NC liegt, hat man gleich die volle Wartezeit von derzeit 7 Jahren! Liegt man einen Punkt darunter, kommt man sofort rein. Da gibt es keinen gleitenden Übergang.


    Davon, ob eine Note 1,2 von einer Schule ggf. viel mehr wert ist als eine 1,0 von einer anderen Schule, weil es dort besonders viele Kollegen gibt, die den Schülern die Noten hinterherwerfen, rede ich mal gar nicht. Da sehe ich bei diesen knappen Entscheidugen nämlich die Haupt-Ungerechtigkeit.

    Auch das ist nicht richtig. Mit 1,4 und Dienst konnte man dieses Jahr im Saarland zugelassen werden. Dazu wurde man zB in Essen zum Auswahlgespräch eingeladen. Viele Unis bonieren ferner den Tms und medizinische Ausbildungen.
    Und heutzutage ist so ein Abi auch nicht mehr eine übermäßige Leistung.


    Außerdem wird man in KEINEM Land der Welt fürs Nichtstun mit einem Studienplatz belohnt. Die ganzen Schneeflocken, die ja eigentlich total fleißig und intelligent sind und schon sooo lange Medizin studieren wollten, dann aber nur ein 2,6er-Abi gemacht haben weil der Lehrer war halt doof - Die werden es durch die neuen Regelungen zukünftig noch schwerer haben.

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