Urlaub ... zu faul, oder doch eine Berufskrankheit?

  • Moin,
    kennt Ihr das auch, daß Kollegen Eure Einstellung zum Leben nicht verstehen?


    Ich hatte es gerade vor den Weihnachtsferien, als unsere Sekretärin fragte, ob ich in den Ferien in Urlaub fahre. Ok, wird diesmal nichts, aber einige Kollegen haben es mitbekommen. Habe halt in einer Springstunde im Handy den Flugplan des nächsten größeren Flughafens durchgescrollt. Fernweh halt.


    Ich: "14 Stunden bis Tokyo, 26 Stunden bis Auckland. Wahnsinn! :) " *Der Gesichtsausdruck gehört dazu.*
    Kollege: "Ja, ist auch ein Wahnsinn. Das hört sich schon nach Quälerei an."
    Ich: "Vor 100 Jahren brauchte man nach Auckland noch 2 Monate mit dem Schnelldampfer, vor 200 Jahren mit dem Clipper (schnelles Segelschiff) 6 Monate und vor 400 Jahren ein Jahr. Heute geht sowas an einem Tag und sogar ich als Normalsterblicher kann mir sowas leisten. Ist zwar teuer, aber nicht unbezahlbar teuer. Wahnsinn! :) "

    Kollege: ... *versteht die Welt nicht mehr*


    Sagt mal, sind die alle nur zu faul, daß ich bei "26 Stunden Flugzeit" immer nur höre, daß das allen zu anstrengend ist, oder woran liegt sowas?


    Und ja, mir donnern täglich die ganz großen Vögel im Endanflug übern Kopf, trotzdem sehe ich das positiv, ganz im Gegensatz zum Chef.

  • Kommt vielleicht auch auf die Körpergröße an. :)
    24 Stunden haben mir schon Schmerzen bereitet. Muss ich leider zugeben.
    Ich bin leider keiner, der im Flugzeug schlafen kann. Egal was ich versuche. Es klappt nicht. 1–2 Stunden, ja. Mehr geht nicht.
    Und dann sind 22 Stunden schon laaange. Eingepfercht in den Sitz, Nachtflug, der Nachbar schläft, da kann man dann auch nicht alle Stunde mal aufstehen und durch den Gang laufen.
    Ständig irgendwie durstig, Essen... Halt Economy Style. Somit irgendwann auch hungrig.
    Blick auf die Uhr... Immer noch 16 Stunden. Mediathek gibt irgendwann auch nix mehr her.


    Um es kurz zu machen. Ich kann deinen Chef verstehen.

  • Ich bin da voll bei dir, plattyplus.
    Das ist wirklich unglaublich und toll, wenn man darüber nachdenkt, ....sowohl hinsichtlich der technischen als auch der ökonomischen Möglichkeit, die wir heute haben.

  • Ich verreise selbst sehr gerne und war im Sommer in Australien. 12h bis Singapur, dann 9h Aufenthalt und schließlich nochmal 8h bis Sydney. Das ist schon sehr anstrengend und ich war froh, extra Geld ausgegeben zu haben für einen Sitz am Notausgang. Obwohl ich relativ klein bin, ist diese konstante Enge sehr nervig und das Schlafen fällt mir auch schwer.
    Dein Fernweh kann ich absolut verstehen und ich würde für solch atemberaubende Naturlandschaften den langen Flug definitiv wieder auf mich nehmen.
    Aber wenn sich manche Menschen das absolut nicht vorstellen können, finde ich nicht, dass das irgendwas mit Faulheit zu tun hat. Einigen ist sowas (entfernte Kulturen, fremde Flora&Fauna) eben nicht wichtig, die haben andere Prioritäten. Das ist auch okay. Rede lieber über was anderes mit solchen Kollegen und freue dich, wenn du woanders auf Gleichgesinnte triffst ;)

  • Übersee fliegt man einfach nicht Economy, sondern zumindest Business. Das Stückchen mehr Platz macht echt viel aus.
    btw - westwärts am besten wach bleiben, ostwärts schlafen. Ist am ehesten hilfreich gegen Jetlag.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Sagt mal, sind die alle nur zu faul, daß ich bei "26 Stunden Flugzeit" immer nur höre, daß das allen zu anstrengend ist, oder woran liegt sowas?


    Und ja, mir donnern täglich die ganz großen Vögel im Endanflug übern Kopf, trotzdem sehe ich das positiv, ganz im Gegensatz zum Chef.

    Nicht jeder kann solch lange Reisen ab.
    Nicht jeder traut sich solch lange Reisen zu.
    Nicht wenige haben nicht die Lust dazu, sich 26h in ein Flugzeug zu zwängen.
    Und nicht jeder findet es so toll, den ökologischen Fußabdruck mächtig schwarz zu färben ;)


    Ich selbst (auch wenn ich das mit dem ökologischen Fußabdruck kritisch sehe, würde gerne anders reisen) liebe das aber auch. Dieses Jahr war ich beim Hinflug 25h unterwegs und beim Rückflug 32 (Economy mit bis zu 8x umsteigen, dafür aber einer Menge netter Leute!). Nächstes Jahr werdens vermutlich nur ca. 17h. Dafür dann aber Auto fahren für mehrere Tage am Stück (Schlafpausen mal ausgerechnet).

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Faul?


    Faul finde ich, wenn sich Lehrer gleich mit Pausengong in den Flieger setzen und das Klima aktiv schädigen, während ich zu Hause mit dem Fahrrad herumfahre und Unterricht vorbereite.


    Ich höre da schon gar nicht mehr hin, wenn die Leute sich darüber unterhalten, dass sie am Wochenende mal eben auf Malle waren. Mich ärgert das maßlos. Klimawandel ist auch Fluchtursache. Faul finde ich, darüber überhaupt nicht nachzudenken, sondern weiter lustig SUV zu fahren und Fleisch in Unmengen zu vertilgen. Und eben diese ewige Fliegerei. Fürchterlich. Und den Schülern sagen wir, sie sollen Wasser sparen und eine Brotdose mitbringen.

  • @Miss Jones:
    Also ich bin bisher immer Economy geflogen, auch auf der Langstrecke. Bei meinen 1,77m reicht mir der Platz. Allerdings buche ich vorher immer Fensterplatz, um mich dort zumindest an die Bordwand anzulehnen.


    Als ich in Neuseeland war, habe ich mir dann auch den Spaß gegönnt: Hinflug über Asien, Rückflug über Amerika, also immer ostwärts. Ich habe nämlich festgestellt, daß ich mit den kurzen Tagen beim Flug in Ostrichtung besser klar komme, als mit den langen Nächten bei Flügen in Westrichtung. Und ja, von Auckland kommend sind das dann nur noch 15 Minuten mehr, wenn man über Amerika heimfliegt. Dafür geht es dann auch einmal über die Datumsgrenze im Pazifik. ;)


    Das ist schon sehr anstrengend und ich war froh, extra Geld ausgegeben zu haben für einen Sitz am Notausgang.

    Also mein favorisierter Sitzplatz ist immer noch links vorne, aber da lassen sie mich in so einem Bus, der durch die Lüfte gondelt, ja nicht hin. Aber ok, die kleinen Vögel, die ich hobbymäßig höchstpersönlich bewege, wiegen auch nur 1/1000 von so einem Airbus a380, haben auch nur zwei Sitzplätze und reagieren aufgrund der geringen Masse natürlich sehr viel nervöser auf Turbulenzen.

    Ich hätte 26 Stunden lang Angstzustände - dann lieber Fahrrad fahren.

    Angst? Wovor? Aber ok, wenn man manchmal auch selber am Steuerknüppel sitzt, ist das wohl eine ganz andere Perspektive. Quasi so, wie wenn man als Autofahrer bei einem Kollegen ins Auto / in den ÖPNV-Bus zusteigt.


    Wenn ich immer sowas höre, wie: "Ich fahre in den Herbstferien (Anfang November!) an die holländische Nordseeküste", bekomme ich die Krise. Was will man dann da?
    Dann doch lieber über die Weihnachtsferien nach Neuseeland oder Tasmanien, auf in den dortigen Sommer, wenn das Wetter hier total usselig ist. Ja klar ist das verrückt für 2 Wochen vor Ort (17 Tage insg.) sich 3 Tage ins Flugzeug zu setzen und auf irgendwelchen Flughäfen rumzutreiben, aber andererseits ist das die einzige Möglichkeit. Wenn wir in D Sommerferien haben, haben die Winter und der ist auf Tassie oder im Süden Neuseelands genauso usselig wie bei uns. Da ich zudem nicht noch 35 Jahre warten will bis zur Pensionierung, um in der passenden Jahreszeit mal mehr Zeit zu haben, geht es halt nur so.


    James Cook hat für seine erste Reise 3 Jahre gebraucht, um einmal die Welt zu umrunden. Inkl. Wartezeiten fürs Betanken etc. ging das heute bei mir innerhalb von 3 Tagen. :staun:

  • Neuseeland, Australien... immer wieder. Auch wenn ich mehr als 24h unterwegs bin. Einzige Bedingung: mehr als 4 Wochen Aufenthalt. Ja, auch wegen des Fußabdrucks. Das muss sich dann halt auch lohnen.
    Aber ich kann genau so gut Urlaub in Deutachland, Holland oder sonst wo in Europa machen. Je nachdem was halt gerade so passt.
    Und ja, so ein langer Flug mit Kind ist verflucht anstrengend, das würde ich daher nicht gerade aus Faulheit nicht machen. Wir werden es trotzdem nächstes Jahr wieder wagen. Es lohnt sich halt auch.
    Aber ich glaube das verstehen Leute ohne Fernweh auch einfach nicht. Einmal itch feet immer itchy feet :) aber die Elternzeit naht ja.
    (Hoffe jetzt haut mir nicht jemand ein „wie kann man seinen Kindern das antun“ um die Ohren.)

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Faul?


    Faul finde ich, wenn sich Lehrer gleich mit Pausengong in den Flieger setzen und das Klima aktiv schädigen, während ich zu Hause mit dem Fahrrad herumfahre und Unterricht vorbereite.


    Ich höre da schon gar nicht mehr hin, wenn die Leute sich darüber unterhalten, dass sie am Wochenende mal eben auf Malle waren. Mich ärgert das maßlos. Klimawandel ist auch Fluchtursache. Faul finde ich, darüber überhaupt nicht nachzudenken, sondern weiter lustig SUV zu fahren und Fleisch in Unmengen zu vertilgen. Und eben diese ewige Fliegerei. Fürchterlich. Und den Schülern sagen wir, sie sollen Wasser sparen und eine Brotdose mitbringen.

    Kurzum ist jeder der viel verreist der Typ, der den dicken SUV fährst und eine Menge Fleisch ist?
    Finde ich recht überheblich, jeder setzt seine Priorität anders und ja, es ist durchaus fraglich wenn man insgesamt nen Pups auf die Umwelt gibt und den Schülern gleichzeitig sagt "aber immer schön an die Umwelt denken!".


    Was das viele Fliegen angeht, fühle ich mich von dir jetzt angesprochen und ich bleibe doch einfach mal bei dem von dir angesprochenen faul:
    Ich finde es faul, wenn Kollegen in einem Raum, in dem genug Taglicht scheint das Licht anmachen bzw. über Stunden anlassen (das betrifft auch das Lehrerzimmer und Fachräume bzw. die Toilette mit Fenster).
    --> Da werd ich immer doof von den Kollegen angeschaut, wenn ich das Licht ausmache und drum bitte, darauf zu achten.
    Ich finde es faul, wenn Kollegen statt Fahrgemeinschaften zu bilden oder mit den Öffentlichen zu fahren lieber alle mit dem eigenen Wagen zur Schule kommen.
    --> Ich bilde eine Fahrgemeinschaft mit Leuten, die zwar nicht im gleichen Job, aber in der gleichen Stadt wie ich arbeiten. Ich könnte auch die Öffentlichen nutzen, die fallen hier auf der Strecke aber häufig aus und benötigen 2h länger. Dafür wird halt mit Hybrid bzw 2x die Woche mit einem reinen Elektroauto gefahren.
    Ich finde es faul, wenn Menschen insgesamt eine Menge Plastik verbrauchen und auch beim Einkaufen die Paprika etc. unbedingt in Tüten packen müssen.
    --> Auch da werd ich immer doof an der Kasse angeschaut, wenn ich dann doch jedes Stück einzeln aufm Band habe.
    Ich finde es faul, wenn man nicht über seine Ernährung nachdenkt und stattdessen das volglepumpte Fleisch/Gemüse in den großen Märkten kauft, statt auf regionale Produkte einzugehen.
    --> Deswegen kauf ich auch nur saisonelles Gemüse und mein Fleisch (was ich selten esse) beim regionalen Fleischer meines Vertrauens.
    Ich finde es faul, wenn man jede Strecke mit dem Auto fahren muss.
    --> Deswegen fahre ich zum Beispiel nur Mittel- bzw. Langstrecken, die nicht ohne Weiteres anders lösbar sind. Ich laufe zum Beispiel richtig gerne zum Einkaufen auch wenn das nen 4km Fußweg betrifft.
    Ich finde es faul, wenn man Wasser unbedingt ständig kaufen muss, statt auf die uns vorhandene Quelle zurück zu greifen.
    --> Deswegen habe ich einen Wasserfilter und eine Nalgeneflasche mit 1,5l Volumen. Reicht vollkommen aus für den Arbeitstag udn ist auffüllbar.
    Ich finde es faul, alle möglichen Fertigprodukte mit massig Zucker zu kaufen, gerade was Nahrung angeht.
    --> Deswegen krieg ich auch immer die Krise, wenn ich außnahmsweise doch mal ungezuckerte Ananas suche. Und deswegen koch ich meine Tomatensoße etc. auch alleine.
    Ich finde es faul, in entfernte Reiseregionen mit dem dicken Flieger zu fliegen.
    --> Deswegen nehm ich den auch nur für entfernte Ziele, die nicht anders zu erreichen sind bzw. alternativ mehrere Tagesreisen weg liegen. Deswegen hab ich auch schon einige 1000km zu Fuß als Hiking-/Wandertourist drauf (inklusive Trampen etc.). Weiteste Tramping-/Wanderreise bisher: 6000km.


    Ich finde es aber auch faul, anderen Faulheit vorzuwerfen und denen zu unterstellen, dass sie darüber nicht nachdenken wie sie leben.
    Was mich betrifft: Ich bin faul bzw. bequem geworden was Fernreisen angeht und greife deswegen auch auf den Flieger zurück. Warum? Nach insgesamt über 42000km zu Fuß/als Tramper/mit "öffentlichen" Verkehrsmitteln habe ich genug erlebt was mir gezeigt hat, dass sichere Reisen doch recht angenehm sein können. Auf dem Weg in die Mongolei wurde ich z. B. 5x ausgeraubt und duzende Male fast über den Haufen gefahren. Bei Glinovka (Kasachisch-chinesisches Grenzgebiet) wurde ich von einem Wilderer fast über den Haufen geballert. In Mexiko wurde der Bus, mit dem ich fuhr, 2x von Gangs angehalten und wir durften zur "Personenkontrolle" und "Steuerabgabe" aussteigen. In der Türkei haben mich mehrere Male streunende Hunde angegriffen.
    Ich habe dafür aber auch Energiesparlampen, achte immer auf meinen Wasserverbrauch, versuche meinen Müllkonsum so gut es geht zu reduzieren und unterstütze verschiedene Umweltprojekte weltweit bzw auch Projekte, die für ein wirtschaftliches Wachstum auf ökologisch verträglichere Art in Entwicklungs- und Schwellenländern eintreten. Nur weil wir faulen Westler das nicht geschissen bekommen haben in der Vergangenheit und uns jetzt meinen als Umweltbullen darzustellen, heißt das ja nicht, dass wir (auch eben hinsichtlich des Klimawandels und des Themas Flucht) denjenigen, die wir in der Vergangenheit ausgebeutet haben jetzt die wirtschaftliche Minderwertigkeit aufdrücken müssen.
    Ich gehör übrigens trotzdem zur Sorte, und das obwohl ich gerne und viel Reise und das auch gerne weit und somit mit dem Flieger, Lehrer, der seinen Schülern versucht näher zu bringen, warum Umweltschutz so wichtig ist. Leider bin ich aber nun auch der Typ Mensch, der so viel wie möglich von der Welt sehen will und so einige Sachen vor Ort verstehen lernen möchte, die eben nicht vom heimischen PC aus gehen.


    @yestoerty Find ich gut, das du das deinen Kiddies antust! Bin auch als Reisebalg aufgewachsen und meine Kinder werdens da nicht anders haben. Geht alles wenn man da früh genug mit anfängt!

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Ich empfehle da, sich mal bei Atmosfair.de ausrechnen zu lassen, wie hoch die Emissionen beim Fliegen sind. Einmal nach Neuseeland und zurück erzeugt pro Kopf soviel klimaschädliche Emissionen wie 4 JAHRE lang mit allem drum und dran zu leben (incl Auto fahren, heizen, Fleisch essen etc). 4 JAHRE! Das macht man auch mit einem "dafür bleibe ich dann auch 4 Wochen" leider nicht wieder wett...
    Wem es irgendwie am Herzen liegt, auch unseren Kindern noch eine lebenswerte Erde zu überlassen, sollte auch mal über einen Urlaub in Europa statt Übersee nachdenken oder zumindest die Flüge zB über Atmosfair kompensieren. Dort werden mit dem Geld super sinnvolle Klimaschutzprojekte durchgeführt.

  • Solange es solche merkbefreite Realitätsverweigerer wie Donald Duck in entsprechenden "Entscheidungspositionen" gibt, macht so ein Flug den Braten auch nicht mehr fett.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Ich finde, man sollte selber leben und die anderen leben lassen.


    Ich finde es faul, mit erhobenem Zeigefinger immer und überall die jeweils anderen zu belehren.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Klar, aber dieselben Kolleginnen und Kollegen, die dank ihrer hedonistischen Fernflüge die Umweltbilanz jedes Europäers versauen, sind dann dieselben, die einem etwas von Ökostrom, Solarenergie, fair gehandeltem Kaffee usw. die Ohren volljammern und ganz stolz auf ihre Hybrid-Kiste sind. Vorzugsweise haben die auch oft immer das neueste iPhone dabei (von wegen Ökobilanz und so...).


    Gruß !

  • Ich empfehle da, sich mal bei Atmosfair.de ausrechnen zu lassen, wie hoch die Emissionen beim Fliegen sind. Einmal nach Neuseeland und zurück erzeugt pro Kopf soviel klimaschädliche Emissionen wie 4 JAHRE lang mit allem drum und dran zu leben (incl Auto fahren, heizen, Fleisch essen etc). 4 JAHRE! Das macht man auch mit einem "dafür bleibe ich dann auch 4 Wochen" leider nicht wieder wett...
    Wem es irgendwie am Herzen liegt, auch unseren Kindern noch eine lebenswerte Erde zu überlassen, sollte auch mal über einen Urlaub in Europa statt Übersee nachdenken oder zumindest die Flüge zB über Atmosfair kompensieren. Dort werden mit dem Geld super sinnvolle Klimaschutzprojekte durchgeführt.

    Schöne Seite, kann ich auch empfehlen.
    Nun, wenn wir unseren Kindern eine lebenswerte Erde überlassen wollen, sollten wir:
    - Weltraumflüge weglassen
    - weg von der Wegwerfgesellschaft kommen
    - unsere Wirtschaft nicht auf Konsum und "höher, weiter, mehr" ausrichten
    - mehr Geld für einheimische Produkte ausgeben und gloabalisierte Produkte (also fast alles an Kleidung und Technik) ignorieren
    - gänzlich auf Ökostrom umstellen und zwar mit nem heftigen Sprung nach Vorne
    - kostenlosen Technologietransfer von ökologisch verträglichen Technologien in Länder mit Entwicklungspotenzial und massivem Industriewachstum realisieren/einfordern
    - uns für die Wiederaufforstung engagieren
    - keine Musikinstrumente aus Edelholz mehr kaufen, dessen Herkunft wir nicht kennen (Deutschland ist weltweit einer der Hauptumschlagsplätze für illegal geschlagenes Holz aus den Tropen)
    - mehr Steuern zahlen um staatlich geförderte Forschung hinsichtlich höherer Energieeffizienz + ökologischer Technologie zu unterstützen


    Nur mit Geld allein kommst du da nicht weit. Die paar Piepen bringen nämlich nicht allzu viel solange insgesamt da nicht der Wille hinter steckt. Das ist nur was für die eigene Moralvorstellung mit dem Spenden.
    Bei der Auswahl meiner Reiseziele achte ich seit drei Jahren vermehrt darauf, dass ich das mit Konferenzen takten kann (neben dem Lehrerdasein forsch ich auch an verschiedenen Sachverhalten auf wiss. Basis) oder aber eben zum Teil auf Flugabschnitte verzichten kann.


    Mikael:
    Ich hab nen Fairphone, auf unsrer Bude befindet sich ne Solaranlage, im Garten die Erdwärmeheizung und das Haus ist Energieeffizent ausgebaut :) Kaffee trink ich nicht. Tee nur den, den ich selbst anbaue oder den, den mir Freunde aus dem Ausland mitbringen/schicken. Ebenso mit Obst und Gemüse geh ich so vor. Ich mag unser einheimisches Obst und ich gärtner gern, bzw. räubere den Garten meiner Eltern aus.
    Die Elektrokarre, mit der wir regelmäßig (Wie gesagt: Fahrgemeinschaft) zur Arbeit gurken wird durch eigenen Solarstrom (der Bekannte hat da die Anlage für) geladen. Steht bei mir auch noch auf dem Plan.
    Ich verpack sogar meine Weihnachtsgeschenke nicht in Papier sondern überreich sie einfach so (insofern ich denn überhaupt was schenke). Meine Arbeitsmaterialien in der Schule versuche ich immer Digital bereit zu haben, ist teils sehr schwer, wenns aber geht, setz ich das auch um. Ich bin auch einer der Typen, die so gut wie keine Technik nutzen, die viel Strom verbraucht (ständiges Radio- oder Fernsehgedudel stört mich auch einfach).


    Fliegen als "hedonistisch" zu betrachten ist interessant. Wie schauts mit den Personen aus, die durch die Gegend fliegen um an Umweltgipfeln, Konferenzen, Forschungsflügen teilnehmen? Da fällt mir direkt auch ein Beispiel ein: Konferenz zum Thema Nachhaltigkeit im Umgang mit Ressourcen. 900 Teilnehmer, der Konferenzplan (mit Abstracts, Ablaufplan, Sessionvlerauf etc.) wurde im Vorfeld via PDF zur Verfügung gestellt. Man kommt dann am ersten Tag an und bekommt was? Richtig! Nen kleinen Rucksack mit ausgedrucktem Material (beinhaltete: Namensschilder, Brochüre über den Ablaufplan, Brochüre mit Lageplan, Teilnahmebestätigung und den bereits erwähnten, 300 Seiten starken, Konferenzplan) und den bekam jeder. Da fasste ich mir das erstemal an den Kopp. Das Zweite dann: Galadinner mit ca 1/5 Beteiligung der Konferenteilnehmer. Das Essen war reichlich und die Reste wurden am Ende teilweise einfach weggeworfen. Das gibt es leider öfter als man meinen mag. Schon allein da muss ein Umdenken erfolgen. Im Vorfeld erkundigte ich mich, ob eine Teilahme (aus eben ökologischen Gründen!) via Videokonferenz möglich sei. Die Antwort: Nein, das ginge nicht! Dabei ist das gar nicht so schwer. Die letzte von mir organisierte Konferenz mit 400 Teilnehmern hat das auch hinbekommen. Was aber bei solchen Gipfeln und Konferenzen immer mit entscheidend ist: Das "Networkbuilding". Ist immer ganz wichtig und auch durchaus schön, Leute persönlich kennen zu lernen. Hat aber den Nachteil, dass das durchaus nicht energieeffizient ist.
    Schauen wir jetzt mal auf den UN-Klimagipfel den wir dieses Jahr bei uns hatten: Über 20000 Teilnehmer aus aller Welt!



    Die große Problematik ist doch aber an sich:
    Wir "Kleinen" fetzen uns hier während große Firmen und Menschen wie Mr. Trumpiedu nen Sche** auf die Natur und Umwelt geben.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Genau das meine ich doch... man hat halt immer eine Ausrede, um die eigene Umweltbelastung schönzureden. Bei dem einen ist es das "energieeffiziente Haus" oder das "Fairphone", quasi als "Ausgleich" für die Fernreisen, bei dem anderen der Verweis auf "die da oben", egal ob sie Trump, Obama oder sonstwie heißen.


    Und übrigens: Um die Welt auf irgendwelche Konferenzen zu düsen, um zu "forschen", ist auch sehr oft hedonistisch, inbesondere wenn das "Forschen" nur ein persönliches Hobby darstellt..


    Der eine "erforscht" vielleicht das Leben vergangener Kulturen, der andere die Getränke an der Strandbar.. Der Umwelteffekt ist bei einer Fernreise derselbe.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    Einmal editiert, zuletzt von Mikael ()

  • Moin,


    also wenn wir schon beim ökologischen Fußabdruck sind, könnte ich gleich mal bei unserem Brötchengeber anfangen:

    • Jahresfahrleistung mit dem PKW 65.000km, davon 50.000km allein Fahrt zur Arbeit. Könnte auch wesentlich weniger werden, wenn Bildung nicht Landesrecht wäre und es meine Fakulten auch im Nachbar-Bundesland so geben würde. Mein Mittelklassewagen verbraucht 6L/100km. Ich kaufe PKWs neu und fahre sie, bis sie mechanisch wirklich platt sind. Bei knapp 10 Jahren und weit über 500.000km auf der Uhr ist da aber Ende. ÖPNV geht nicht, so früh morgens fahren noch keine Züge, um pünktlich anzukommen. Da wir bei uns Landesfachklassen haben, müssen die Azubis auch soweit anreisen und bekommen dafür überwiegend einen Firmenwagen gestellt. Auf den 3km bis zur Autobahnauffahrt würde ich meinen PKW locker für eine Fahrgemeinschaft voll bekommen mit denen, einer wohnt 15 Häuser weiter in meiner Straße, aber ist ja verboten.
    • So eine Fernreise nach Neuseeland sind ca. 40.000km, ist wirklich ziemlich genau am anderen Ende der Erde. Der Flieger verbraucht pro Sitzplatz 3kg/100km (=3,5L/100km). So gesehen verfeuert mein PKW jährlich grob doppelt soviel Energie wie die Fernreise. So eine Fernreise findet aber nicht einmal im Jahr statt sondern seltener.

    Ansonsten freue ich mich einfach, daß so ein Leben technisch überhaupt möglich ist. Fahrt mal (mit dem Fahrrad ;) ) zum Schloß Neuschwanstein und guckt Euch an, was in der Bude die "aktuellste Technik" ist, die damals beim Bau so teuer war, daß der bayrische König abdanken mußte, weil er sich total überschuldet hatte. Da findet ihr so teure Dinge wie Elektrizität, Zentralheizung, Telefonzimmer, Stahl-Skelettbauweise, um wenige Pfeiler in den Räumen zu haben. All die Dinge habe ich in meiner Bude heute auch, also Strom, Zentralheizung, Telefon und die Südwand wurde in Stahl-Skelettbauweise errichtet, um die großen Fensterelemente einbauen zu können.
    Strom, die Zentralheizung und das Telefon haben es innerhalb von 150 Jahren vom königlichen Luxus bis in jede Sozialwohnung geschafft. Das ist doch echt mal Fortschritt. :)

  • Macht man eine Fernreise -> Umweltsünder
    Isst man gerne Fleisch -> Tierquäler und Umweltsünder
    Isst man gerne Fisch -> Schuld an der Überfischung
    Fährt man gerne > 200 PS-> Verkehrsrowdi und Umweltsünder
    Hat man mehrere Kinder -> Schuld am Klimawandel, Überbevölkerung und was weiss ich noch


    Ich kann Leute die täglich ihr Moralin saufen und mit erhobenem Zeigefinger durch die Welt laufen einfach nicht ausstehen. Einfach mal die Fresse halten und mit dem selbst gestrickten Pulli, den Öko-Sandalen und den Globulis seine Zeit verbringen


    Frohe Weihnachten von Yummi, der kiloweise Fleisch und Fisch die nächsten Tage für die Familie eingekauft hat :top:

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