Unterrichtsfach zugunsten von Sonderpädagogik wechseln bzw. Sonderpädagogik als Erweiterungsfach hinzunehmen

  • Huch? seit wann? :ohh:

    + Brandenburg.


    Ich hatte da letztens einen Fall, der nun am Ende der Grundschulzeit e.n.d.l.i.c.h. in die Diagnostik gekommen ist. Der "Überprüfer" sah das Problem, konnte mir aber im Prinzip gleich sagen: Das Kind wird weder Status noch Hilfe bekommen, da die Anforderungen nochmal geändert wurden. Den Papierkram für den Förderauschuss sollte ich trotzdem machen. Fühlte mich dezent verarscht.


    Ich kann im Prinzip alles von Conni beschriebene auch so für Brandenburg unterschreiben. Allerdings setze ich noch einen drauf und berichte: Bei uns hat auch der SoPäd gerne mal eine Klassenleitung, wird ohnehin dauerhaft zur Vertretung gebeten und selbst hardcore Sprachefälle kommen zu uns an die Regelschule.

    • Offizieller Beitrag

    Huch? seit wann? :ohh:

    Ich habe nochmal präzisiert, ich hatte mich unklar ausgedrückt:
    Schulen mit dem Förderschwerpunkt em-soz sind abgeschafft.
    Den Förderschwerpunkt gibt es ab Kl. 3 (Erst- und Zweitklässler sind nienicht verhaltensauffällig) und wir haben die Kinder an den Regelschulen.


    Gleichzeitig ist das Verfahren für alle Schwerpunkte seit diesem Schuljahr aber noch wesentlich bearbeitungsintensiver.

  • Ich müsste jetzt nochmal recherchieren, aber ich bin der Meinung, dass man den ganzen FÖSP bei uns abschafft, da ja ohnehin inkludiert wird. Das heißt auch, es gibt keine gesonderten Stunden für die Schüler, sondern das müsste dann "mal so" betreut werden, wenn Stunden "übrig" sind.

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann im Prinzip alles von Conni beschriebene auch so für Brandenburg unterschreiben. Allerdings setze ich noch einen drauf und berichte: Bei uns hat auch der SoPäd gerne mal eine Klassenleitung, wird ohnehin dauerhaft zur Vertretung gebeten und selbst hardcore Sprachefälle kommen zu uns an die Regelschule.

    In vielen Schulen Berlins ist das auch so. Wenn da 10 Förderkinder an der ganzen Schule sind, haben die eine Klassenleitung, klar.
    Wir haben den Sonderstatus, dass wir so viele Kinder mit Förderbedarf haben, dass wir eigentlich 3 Sonderpädagogik-Stellen benötigen würden, um alle zu fördern. Da bereits eine Sonderpädagogin unter Klassenleitung + Sonderpäd. verheizt wurde und Umsetzungsanträge stellte, wurde die Klassenleitung für Sonderpädagogen bei uns abgeschafft und das Vertretungskonzept sieht sie nur im äußersten Notfall vor.

  • Deswegen, liebe Threaderstellerin, entscheide dich lieber für ein Bundesland, das nicht von rot/grün regiert wird, auch wenn es dann etwas konservativer zugeht. Dann musst du nicht unter irgendwelchen obskuren Bildungsideologien "von oben" leiden, indem du deren Folgen für dich und deine Schüler in der Unterrichtspraxis ausbaden darfst.


    Was Conni mir aber noch nicht beantwortete, ist was es mit den zitierten Schulen auf sich hat, die es laut eigener Aussage nicht mehr gäbe.

    Einmal editiert, zuletzt von Lindbergh ()

  • Ich habe nochmal präzisiert, ich hatte mich unklar ausgedrückt:Schulen mit dem Förderschwerpunkt em-soz sind abgeschafft.
    Den Förderschwerpunkt gibt es ab Kl. 3 (Erst- und Zweitklässler sind nienicht verhaltensauffällig) und wir haben die Kinder an den Regelschulen.


    Gleichzeitig ist das Verfahren für alle Schwerpunkte seit diesem Schuljahr aber noch wesentlich bearbeitungsintensiver.

    Das ist echt krass. Weil sowieso nur die extremsten Fälle in die EH kommen. Wenn einer in Klasse 1 dort sitzt ist er wirklich nicht beschulbar. Mein Mitgefühl nach Berlin :daumenrunter:

  • Etwas OT, aber: Naja, warum fühlen sich abgehende Lehramtsstudenten zu „einer bestimmten Schulform“, wie „Lehramtsstudent“ sagt, hingezogen? Weil sie eventuell nur diese kennengelernt haben bzw. weil sie die anderen nicht kennen.
    Warum fühlen sich angehende Lehramtsstudenten zum Lehramt hingezogen? Möglicherweise weil sie nichts Anderes als das kennengelernt haben und sich alles anders vorstellen.
    Das ‚Gefühl‘ ist für mich kein so guter Ratgeber. Meine Vorstellungen vom Lehrerdasein waren ziemlich anders die Realität.

    Das stimmt schon in gewisser Hinsicht, wobei ich sagen muss, dass wir auch ein verpflichtendes "Orientierungspraktikum" vor dem Studium absolvieren mussten und man da schon einiges gesehen hat (ich wollte zwar an ein Förderzentrum, aber mich wollte damals keiner für eine Woche haben). Hier im Forum rumzustöbern hat mir persönlich auch geholfen manchen Schock schon früher zu erleben ;) Vom Gefühl her, konnte ich mir besser vorstellen, 40 Jahre lang kleinere Kinder zu unterrichten, v.a. weil ich eigentlich schon immer fasziniert war, wie Kinder lernen, wie sie sich entwickeln etc. Eine Entscheidung nur auf Gefühlen zu basieren, ist aber weder sinnvoll noch vernünftig - deshalb frage ich auch in meinem liebsten "Beraterforum" :verliebt:

  • Deswegen, liebe Threaderstellerin, entscheide dich lieber ein Bundesland, das nicht von rot/grün regiert wird, auch wenn es dann etwas konservativer zugeht. Dann musst du nicht unter irgendwelchen obskuren Bildungsideologien "von oben" leiden, indem du deren Folgen für dich und deine Schüler in der Unterrichtspraxis ausbaden darfst.

    Entfallen da nicht relativ viele Bundesländer (zuimndest alle Stadtstaaten)? ;) Obwohl ich glaube, dass Baden-Württemberg ebenfalls rot-grün regiert wird und da scheint alles gut zu laufen, falls ich mich nicht irre?
    Aber die Bildungspolitik einzelner Bundesländer anzusehen, ist defintiv ratsam :top:

  • Hier findest du die aktuellen Bildungsgewinner und -verlierer in einer visuell ansprechenden Darstellung. Ein Schelm, der dabei ein politisches Muster erkennt :rotwerd: . Baden-Württemberg profitiert noch viel von der ehemaligen CDU-Regierung, aber das Bildungsmonitoring zeigt auch auf, dass sich die Bildungssituation dort in den letzten paar Jahren verschlechterte und auch die Gemeinschaftsschule wird gesellschaftlich nicht gerade rund um die Uhr gelobt.
    Aber das führt wohl etwas zu sehr ins OT, wie ich befürchte... Es hilft aber, noch einmal zu verdeutlichen, dass Bildung Ländersache ist und diese gerne ihr eigenes Süppchen kochen, was mal besser, mal schlechter schmeckt ;) .

  • Ja, ein gewisses politisches Muster lässt sich dabei erkennen, wobei das anscheinend nicht immer zutreffen muss.
    Der Bildungsmonitor war mir schon bekannt, wobei uns an der Uni gesagt wurde, dass er nicht ganz zuverlässig ist - wahrscheinlich, da Bayern nicht den ersten Platz für sich beanspruchen kann und konnte ;)

  • naja, Lehramtsstudent ist da eher der Theoretiker. Lebens- und Berufserfahrung hat er nicht, wie man an seinen Posts merkt, dafür aber eine rosa Brille.


    "schwarz" regierte Bundesländer wollen Geld nie sinnvoll ausgeben, schon gar nicht für die Bildung, und stellen auch nicht sinnvoll ein. Zudem sind deren Wähler eben "konservativ", also "ewigvorgestrig" und dementsprechend oft Denkverweigerer. Zu was das führt, siehe 12+ Jahre Rautentrödelei ohne irgendwelche sinnvollen Veränderungen.


    Von daher - such dir eine sympathische, intelligente Klientel, wenn du schon "raus aus Bayern" willst (was ich sehr gut verstehen kann), halte dich von den sonstigen Ewigvorgestrigen besser auch fern.


    Welche Schulform allerdings "deine" ist, kannst du, denke ich, am besten durch persönliches Ausprobieren herausfinden. Wenn du guten Unterricht machen willst, sollte er dir auch Spaß machen. Ich arbeite gerne mit Teenagern, und ich mag eine bunte Multikultitruppe. Darum unterrichte ich an einem Gymnasium in einer Großstadt in NRW und dort hauptsächlich Sek II. Passt also. Was wilst du? Kleine Kinder, größere Kinder oder Teenager? Förderschüler, kleine brave Dorfkinder, "freche" Stadtkinder (da sind Welte dazwischen, wie man hier immer wieder merkt)? Diese Fragen sind die, die du dir stellen solltest.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Über Kompetenzen einzelner Personen kann ich nicht (und will ich auch nicht) urteilen, da ich meine eigenen Kompetenzen dafür viel zu gering schätze ;) Ich habe ausdrücklich nach Meinungen gefragt und die habe ich auch bekommen, worüber ich sehr froh und dankbar bin.

    Welche Schulform allerdings "deine" ist, kannst du, denke ich, am besten durch persönliches Ausprobieren herausfinden. Wenn du guten Unterricht machen willst, sollte er dir auch Spaß machen. Ich arbeite gerne mit Teenagern, und ich mag eine bunte Multikultitruppe. Darum unterrichte ich an einem Gymnasium in einer Großstadt in NRW und dort hauptsächlich Sek II. Passt also. Was wilst du? Kleine Kinder, größere Kinder oder Teenager? Förderschüler, kleine brave Dorfkinder, "freche" Stadtkinder (da sind Welte dazwischen, wie man hier immer wieder merkt)? Diese Fragen sind die, die du dir stellen solltest.

    Multikulti ist für mich kein Problem (sollte es mit DaZ auch nicht sein) und da ich selber ein Kind von Einwanderern bin erst recht nicht.
    Freche und süße Stadtkinder werden es wohl werden müssen, da ich nicht gerne auf dem Land leben möchte (und Frechheit kann man auch umerziehen, wobei Dorfkinder zumindest von Erzählungen von Studienkollegen mindestens genauso frech sein können).
    Politisch bin ich eher neutral und mag eher einzelne Politiker, als dass ich mich mit einer Partei identifizieren könnte.
    Bildungspolitik ist da natürlich wieder eine ganz andere Sachen...
    NRW ist an sich auch ein sehr interessantes Bundesland und wie ich finde gar nicht so unschön wie alle sagen, bedenkt man, dass man nirgendwo in Deutschland (und Europa?) eine solche Anhäufung an Großstädten finden kann...

  • Hihi, klar können Dorfkinder auch "frech" sein, aber das sind ganz andere Frechheiten...


    Und - NRW hat auch beides, auch hier gibt es ländliche Gebiete, nur eben nicht so viele... im Sauerland, Münsterland oder auch in großen Bereichen von OWL gibt es genügend dünner besiedelte Bereiche.
    insgesamt wohnt in NRW aber etwa ein Viertel der Republik - und dementsprechend voll sind Rheinland und Ruhrgebiet. Du kannst problemlos eine Tour von Krefeld nach Dortmund machen, ohne jemals Stadtgebiet zu verlassen.
    Ich mag es hier - es ist immer was los, und trotzdem gibts auch Natur, sogar recht nahe, du musst nur wissen wo.


    Und - die CDU bekommen wir schon wieder weg. Die haben ja jetzt schon genug Mist gebaut...

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Also ich finde ja manche CDU-Politiker sehr interessant. Vertreiben dürft ihr die nicht (man muss schließlich auch was zum Lachen haben), obwohl euch in NRW leider ein paar strahlende Lichter der CSU fehlen ;)
    Das gefällt mir auch sehr an NRW (ich bin ein Stadtmensch und komm mit dörflichen Mentalitäten nicht so zurecht - bin allergisch dagegen).
    Der Aspekt, der bei vielen gegen NRW spricht (und zu Entsetzen bei meinen Kommilitonen führt, wenn ich das Wort NRW bloß erwähne) ist die nicht ganz klassische Schönheit der Städte und die Vielfalt der Kulturen. Sind halt auch welche, die nie woanders gewesen sind, noch woanders hin wollen (Auslandsschulen! Da bist du ja total unterbezahlt!!! Und als Ortslehrkraft... Also wirklich unmöglich) Man muss sie trotzdem gern haben :)
    Ich persönlich habe nichts gegen ein bisschen Industriedenkmäler und wenn man mit anderen Augen schaut findet man viel schönes.
    Multikulti ist in der größten Stadt Bayerns sowieso (und mit DaZ erst recht) gegeben, nur sind die Immobilienpreise in NRW, die Kultur und die Mentalität nicht vergleichbar.

    • Offizieller Beitrag

    Conni arbeitet in Berlin, wo in Sachen Bildung derzeit so ziemlich alles schief geht, was nur schief gehen kann. Das muss nicht repräsentativ für andere Bundesländer sein ;) .


    EDIT:
    Was ist mit diesen Schulen?

    2 davon sind Krankenhausschulen (Am Westend für's Klinikum am Westend und Am Grünen Grund für's Königin-Elisabeth-Hospital Lichtenberg). Für Kinder, die stationär in der Kinder- und Jugend-Psychiatrie sind. Dort sind sie 4 Wochen, dann werden sie zurückgeschickt oder ihnen wird im schlimmsten Fall Unbeschulbarkeit attestiert, und dann kommen sie ebenfalls zurück in die Grundschule, weil es die Kleingruppen, in die sie gehen müssten, nicht gibt.


    Eine ist eine Privatschule (70 Schulplätze in Kl. 1 bis 6) für Berlin und Brandenburg). Mal abgesehen von der ideologischen Ausrichtung (Steiner), kann sich die in meinem Einzugsgebiet keiner leisten, zumal eine Anfahrtzeit von ca.1,75 Stunden pro Strecke bestünde.


    Die vierte scheint tatsächlich ein staatliches sonderpäd. Zentrum zu sein. Wusste ich gar nicht, dass es das gibt. Anfahrtzeit von uns aus ca 1,25 Stunden pro Strecke. 59 Plätze in Klasse 3 bis 10.
    Wir sprechen also von 59 Schulplätzen für ca. 350.000 Berliner und 70 zu bezahlenden Schulplätzen für 350.000 Berliner + ca. 238.000 Brandenburger Schüler. Ändert die Situation nicht wirklich.
    (Quelle: https://www.statistik-berlin-b…b=21001&creg=BBB&anzwer=2)

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