Verpflichtende Teamsitzungen bei euch?

  • Hallo an alle ForumsteilnehmerInnen!


    Eine Frage brennt mir auf den Nägeln: wie sind Teamsitzungen an anderen Schule organisiert?
    MÜSST ihr im Stufenteam arbeiten oder ist das eure freie Entscheidung?
    Werden die Termine hierfür VORGESCHRIEBEN oder legt ihr sie selbstständig fest?


    Unter dem "Deckmantel" der Professionalisierung wird unserem Kollegium diesbezüglich immer mehr vorgeschrieben.
    Ich halte das aus verschiedenen Gründen für falsch.


    Ich möchte hier aber auf KEINEN Fall eine Debatte über die Vor- und Nachteile von Teamsitzungen lostreten. Die sind mir alle bewusst.
    Mich interessiert, ob es überall so zugeht bzw. sich verstärkt oder nur an unserer Schule.


    Vielen lieben Dank für ein kurzes Feedback! :rose:


    Pausenbrot

  • Bei uns gibt es das: Je nach Einsatz ist man im Jahrgangsteam. Teamsitzungen sind verpflichtend und werden festgelegt, so zweimal pro Halbjahr Minimum. Im Moment bleiben nur die Jahrgänge 12 und 13 verschont. Und je nach Stufenleitung ist es mehr oder weniger deutlich, was erreicht werden soll.

  • Wir haben jede Woche 45 Minuten Team, zu einem festgelegten Zeitpunkt. Die Teamsitzungen sind bei uns verpflichtend und daran teilnehmen müssen alle KL der Stufe sowie dem Team zugeordnete Lehrkräfte, die keine Klassenleitung haben.

  • Ich bin einem LWS-Team und hatten gerade erst gestern Sitzung und das Thema brennt auch allen auf den Nägeln. Dazu hatten wir bereits im Herbst 2 Sitzungen, gestern von 16-18 und nächste Woche noch mal von 12-16 (Schülerpräsentationen) und jetzt muss es noch eine Feedback-Sitzungen geben. Gestern (Montag) fehlten mindestens 3 Kollegen, wegen Facharztterminen und Physiotherapie. Obwohl Montag unser offizieller Konferenztag ist.
    Jetzt wird dieser Feedbacktermin auf einen Dienstag verlegt- Ich arbeite nur 16 von 25 Stunden und habe Dienstags immer unterrichtsfrei.
    Und ich bin auch stinksauer, dass ich an meinem arbeitsfreien Tag extra nachmittag wieder in die Schule kommen muss. Antwort der Schulleitung: "Teilnahme ist verpflichtend."


    Anscheinend wird mit zweierlei Maß gemessen. Vollzeit-Kollegen dürfen sich zu offiziellen Konferenznachmittagen Facharzttermine legen, aber Teilzeit-Kräfte müssen auch außerhalb der Tage, an dem sie Unterrichtsverpflichtungen haben, zu weiteren Konferenzen/ Sitzungen erscheinen.

  • Wow, das waren ja schon einige Rückmeldungen. Vielen Dank!


    Wäre schön, wenn sich auch noch ein paar GrundschulkollegInnen melden würden.
    Bei uns gibt es die Treffen alle zwei Wochen an einem vorgeschriebenen Tag.


    @ Marie: Bei uns würde es keiner "wagen", einen Facharzttermin geschweige denn Physiotherapietermin auf die vereinbarten Zeiten zu legen. Da gäbe es direkt eins auf den Deckel. Wir Primarstufenleute sind da aber auch sehr brav und - für meinen Geschmack - zu überangepasst.
    Nicht dass du mich nun falsch verstehst: dass du nun dienstags antanzen musst, finde ich gar nicht okay.
    Wenn der Montag vereinbart war, dann sollte man auch dabei bleiben.

  • Gestern (Montag) fehlten mindestens 3 Kollegen, wegen Facharztterminen und Physiotherapie. Obwohl Montag unser offizieller Konferenztag ist.


    Bei uns würde es keiner "wagen", einen Facharzttermin geschweige denn Physiotherapietermin auf die vereinbarten Zeiten zu legen. Da gäbe es direkt eins auf den Deckel.

    Deartige Termine nimmt man, wenn der Faharzt oder der Physiotherapeut einen Termin frei hat und nicht, wenn irgendjemand in der Schule eine Meinung hat.
    Als Beamter bin ich übrigens verpflichtet meine Gesundheit zu erhalten. Insofern geht die Güterabwägung Gesundheit <-> Dienst immer zu Gunsten der Gesundheit aus.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_)Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Vielleicht mal das "gibt's nicht" von oben etwas ausführlicher, als Anregung, dass das wirklich auch lockerer gehen kann als offenbar bei den meisten. Mag aber auch ein bisschen in der Schulform begründet sein:


    - "Teams" gibt es bei uns nicht. Alles, was bestimmte Klassen bzw. Berufe betrifft, besprechen wir einfach, wenn wir eh da sind mit denen, die's betrifft. Durch den Abendunterricht und die grob nach Berufen eingeteilten Vorbereitungszimmer gibt es da genügend Möglichkeiten. Ich behaupte sogar, dass wir uns mehr austauschen, als wir es mit erzwungenen Teamsitzungen tun würden.


    - Dafür gibt es "Fachkonferenzen", die ebenfalls wieder nach Beruf bzw. Berufsfeldern (Handwerk, Automatisierung, Mechatronik usw.) eingeteilt sind. Die FK tagt maximal zwei, eher einmal pro Halbjahr. Der FK-Leiter setzt den Termin fest mt einer Vorlaufzeit von mindestens einer Woche, meistens aber deutlich mehr. Da er "einer von uns" ist, bemüht er sich immer, ihn so zu legen, dass niemand extra kommen muss und fragt auch so ziemlich alle, die ihm über den Weg laufen, ob der Termin passt.
    Wenn's doch mal für jemanden völlig besch... liegt, und wenn nichts allzu wichtiges auf dem Plan steht, kann man da durchaus mal nach Absprache entschuldigt fehlen.
    - Die Allgemeinbildner, die Abteilungsübergreifend unterrichten und deshalb wohl ungefähr die vier-bis fünffache Konferenzbelastung wie wir hätten, müssen zu diesen Sitzungen nur kommen, wenn sie etwas explizit betrifft. Der ganze Betriebs-Kram, Normendiskussionen und unsere fachdidaktischen... äh... "Höhenflüge" tangiert die eh nicht.
    Sie dürfen aber natürlich teilnehmen.


    - Den Kram, der offiziell sein muss (GK, Abt.K) gibt es bei uns natürlich auch. "Vorwarnzeit" für GK tatsächlich inzwischen ein halbes Jahr, Abteilungskonferenzen meistens mindestens 6 Wochen. Die liegen praktischerweise meist vor Abteilungsfeiern, zu denen eh so ziemlich jeder kommt. Nach dem Motto "erst raufen, dann s.... äh... gemütliches Beisammensein" :-)


    Gruß,
    DpB (der durch diesen Thread gerade mal wieder daran erinnert wird, WARUM er lieber zwei Stunden täglich Auto fährt, als das Bundesland zu wechseln und dort vielleicht zu Tode konferenziert und ge-arbeitskreist zu werden)

  • Ja, bei uns gibt es verpflichtende Teamsitzungen. Zum ein wöchentliches Jahrgangs-Team im Anschluss an die Orga Konferenzen und zum anderen ein wöchentliches Teamtreffen mit dem anderen Teamlehrer und den Erziehern der OGS, das allerdings zumindest vom Termin her nicht fest vorgegeben ist (und wo es natürlich trotzdem nicht für alle günstig liegen kann ).

  • Teamsitzungen gibt es bei uns auch. Zum Team gehören die Tutoren (Klassenleitungen) + Sonderpädagogen. Die Teamsitzungen sind 4 mal im Schuljahr und werden von der Schulleitung terminlich festgelegt.

  • MÜSST ihr im Stufenteam arbeiten oder ist das eure freie Entscheidung?
    Werden die Termine hierfür VORGESCHRIEBEN oder legt ihr sie selbstständig fest?


    Unter dem "Deckmantel" der Professionalisierung wird unserem Kollegium diesbezüglich immer mehr vorgeschrieben.
    Ich halte das aus verschiedenen Gründen für falsch.

    Bei uns gibt es die Treffen alle zwei Wochen an einem vorgeschriebenen Tag.


    @ Marie: Bei uns würde es keiner "wagen", einen Facharzttermin geschweige denn Physiotherapietermin auf die vereinbarten Zeiten zu legen. Da gäbe es direkt eins auf den Deckel.

    Bei uns wurden im Zuge der Professionalisierung die Termine in den letzten Jahren erhöht auf:
    - einmal monatlich Dienstberatung oder GK am offiziellen Konferenztag,
    - einmal monatlich Arbeitsgruppentermin am offiziellen Konferenztag,
    - einmal monatlich am Konferenztag einen weiteren Termin,
    - Teamsitzungen jahrgangsübergreifend einmal monatlich am Teamsitzungsnachmittag,
    - Teamsitzungen Jahrgangsteam 2mal monatlich am Teamsitzungsnachmittag,
    - Pflichtfortbildungen ca. einmal im Quartal am Klassenkonferenz/Fortbildungs- oder DahatjanochjemandeinenNachmittagfrei-Nachmittag (in den letzten Monaten sogar etwas weniger geworden),
    - Klassenkonferenzen etc. am Klassenkonferenz/Fortbildungsnachmittag bei Bedarf,
    - am einzigen freien Nachmittag der Woche (Freitag) im Rahmen des Projekts "gesunde Schule" eine Lehrersportgruppe, nur das freiwillig. Kamen wenige.


    Termine i.d.R. 1,5 bis 2 Stunden lang.


    Letzlich wurde auch mir untersagt, einen Facharzttermin (Spezialrichtung, so nur einmal als Kassenarzt in Berlin vorhanden) am Erstkonferenznachmittag wahrzunehmen. Leider habe ich keinen Arzt, der freitagnachmittags, nachts oder am Wochenende Termine vergibt. Als Kassenpatientin muss ich mir die auch Monate vorher holen und teilweise wurde dann eine Woche vorher eingeladen. Das Problem hatten weitere Kollegen. Vielleicht sind auch deshalb die Fortbildungs- und DahatnochjemandeinenNachmittagfrei-Nachmittag nun etwas häufiger frei? Keine Ahnung.


    Alle Termine sind vorgeschrieben, mitunter ist sogar vorgeschrieben, wie die Gruppen arbeiten sollen und was bei der Arbeit rauskommen soll (also z.B. bei der Evaluation, ich wundere mich über Umfragen hier gar nicht). Alle Termine werden nach und nach draufgepackt und verlängert. Keiner sagt was. (Außer mir, aber ich habe inzwischen aufgegeben, Alleinkämpfer hat keinen Zweck.)

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Nachdem ich Connis Beschreibung erst einmal verdaut habe, meine Beschreibung:
    Am ersten Mittwoch im Monat ist Konferenz für alle nach der 5. Stunde bis 14 Uhr, dann beginnt die Betreuung. Die kann aber auch mal ausfallen, wenn nichts Wichtiges anliegt.


    Teamarbeit in den Stufen sollte nach Möglichkeit erfolgen, die Klassenarbeiten/Leistungsnachweise (oder welche tollen Bezeichnungen es sonst nocht gibt) sollten parallel und gleich geschrieben werden.
    Das "klappt" auch meistens, obwohl ich persönlich teilweise da auch an meine Grenzen komme.
    In einer Klasse hat es letztes Mal auch nicht geklappt und es war kein Weltuntergang.
    Begründung: Wenn gleich geschrieben wird, können die Eltern nicht motzen...
    Im Zuge der Inklusion ist es teilweise eh ein Eiertanz die ganzen Termine zu koordinieren und wenn dann am Tag noch jemand krank ist von den Schülern geht es erst richtig los.


    Natürlich sollte es auch im Stoffgebiet immer gleich sein, aber meine Kollegin und ich haben das so geregelt, dass wir für ungefähr 4 bis 5 Wochen den groben Rahmen planen, was soll durchgenommen werden. Jeder kann es dann aber selbst entscheiden, ob z. B. "ie" am Dienstag oder Freitag behandelt wird. War früher auch mal anders an der Schule wurde mir berichtet, da wurden gleichzeitig akribisch geplante Stunden gehalten.
    (Dann würde ich den Beruf wechseln)


    Unsere Schulleiterin war lange selbst Lehrerin und kennt das Geschäft. Ich kenne aber genügend Schulen, v.a. GS, an denen es abläuft, wie oben beschrieben.
    Ich bin absolut kein Fan davon, wenn alles bestimmt ist. Meiner Ansicht nach führt das nicht zu einem guten Unterricht, sondern nur noch zu einem Abarbeiten von Inhalten getreu dem Motto: Hauptsache gemacht, Plansoll erfüllt.


    @ Pausenbrot: Da gäbe es direkt eins auf den Deckel. Wir Primarstufenleute sind da aber auch sehr brav und - für meinen Geschmack - zu überangepasst.

    ==> Kann ich nur zustimmen, aber ich merke, dass der Unmut langsam wächst...

    Ich bin Grundschullehrer, ich muss nicht die Welt retten!!!

  • bei uns gibt es auch keine solchen Teams, und Jahrgangstufenkonferenzen gibt es nur zu den Zeugnissen. bei den Fünfern gibt es im November noch mal eine Jahrgangskonferenz und auch kurz vor schuljahresbeginn, zur Absprache der neuen Klassenleiter.


    Ansonsten finden viele Jahrgangsabsprachen ad hoc und nach Bedarf statt, das geht gottlob sehr unkompliziert

  • Was macht ihr da bloß die ganze Zeit? Also ernsthaft?


    Bei uns hält sich’s in Grenzen. Termine festgelegt, aber nicht so häufig. Manchmal füllt auch nur einer fix das Protokoll aus. Nur uns wirklich sinnvoll erscheinende Sachen bequatschen wir zielorientiert oder gar ausführlich...



    "gesunde Schule" eine Lehrersportgruppe, nur das freiwillig. Kamen wenige.


    Ich hab gerade das Bild eines sozialistischen Musterstaates vor Augen: könntet ihr nicht morgens vor der Schule zusammen Leibesübungen machen?


    :laola:
    @Conni, wenn du Asyl suchst, sag Bescheid...



    @Facharzttermin, die Diskussion hatten wir kürzlich: den nimmt man natürlich wahr.

  • Die ganze Zeit: Neuer Rahmenlehrplan. Neues Formular zum neuen Rahmenlehrplan. Neues Formular als Nachfolge zum neuen Formular zum neuen Rahmenlehrplan. Neue Zeugnisformulare mitten im Halbjahr. Neue Zeugnisformulare zur Übergangsregelung zu den neuen Zeugnisformularen. Methodencurriculum, Sprachentwicklungscurriculum, Kooperative-Lernformen-Curriculum, Elternarbeitscurriculum, ZusammenarbeitmitderKitaKonzept, Evaluationskonzept, Raumplankonzept, Materialkonzept, Bibliothekskonzept, Schulausgestaltungskonzept, Festtagskonzept, Schulkulturkonzept, Leidbildkonzept, Pausenhofsgestaltungskonzept, Inklusionskonzept, Förderkonzept... Der Senat sorgt dafür, dass wir auf gar keinen Fall viel Zeit für die Vorbereitung richtig ausgefallener Unterrichtsideen haben könnten.


    Musterstaat: *seufz* Ich schweige. Wenn es nur der Sport wäre...


    Asyl: Gerne. Man lässt mich aber nicht gehen.


    Facharzttermin: Jupp. Da findet sich dann eine Lösung.


    PS: Und das Curriculum sprach: Ihr sollt keine anderen Götter haben neben mir. Oder so. :uebel:

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

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