FOCUS: Mit strengen Regeln zum Erfolg

  • Aha, die Putzfrauen führen Aufsicht über Schüler... und das sind so die Schweizer Gepflogenheiten?


    Zitat

    Also je nachdem, wie die Schule organisiert ist, sollte das kein Problem sein.


    Bei uns wird übrigens nach Unterrichtsschluss geputzt.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Aha, die Putzfrauen führen Aufsicht über Schüler... und das sind so die Schweizer Gepflogenheiten?

    Wie schon erwähnt gibt es bei uns überhaupt keine Aufsichtspflicht, da wir eine reine Oberstufe sind. Wer bei euch aufsichtsberechtigt ist, das entzieht sich meiner Kenntnis.

  • Also fassen wir zusammen:


    Das Modell "Putzen um 6:30 Uhr" funktioniert in Deutschland nicht, es sei denn man findet ein paar dumme Lehrer, die unbezahlt eine Überstunde schieben und vom Hausmeister den Schulschlüssel zum Aufschließen der Schule bekommen...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • es sei denn man findet ein paar dumme Lehrer, die unbezahlt eine Überstunde schieben

    Ach weisst Du ... morgen z. B. wäre es mir durchaus möglich, schon um 6:30 Uhr mit der Arbeit zu beginnen da ich nur die ersten 4 Lektionen Unterricht habe. Flexible Arbeitszeiten und so. Es scheint an dieser einen Schule in Berlin ja zu funktionieren.


    Ach so ... zum Aufschliessen der Schule brauche ich natürlich den Hausmeister nicht. Den Schlüssel habe ich doch selbst.

  • Wieso bezweifelst Du das denn? Fassen wir zusammen: *Du* hättest keine Lust, um 6:30 Uhr einen putzenden Schüler zu hüten. Selbstverständlich wäre es aber möglich. Ich hab den ein oder anderen Kollegen, der an seniler Bettflucht leidet, die sind teils wirklich schon vor 7 Uhr an der Schule ;)

  • Wieso bist Du denn nicht bezahlt, wenn Du um 6:30 Uhr mit der Arbeit beginnst und dafür um 15 Uhr nach Hause gehst? Die Freiheit würde ich mir natürlich nehmen und widersprechen würde mir niemand.

  • Ich weiß ja nicht, wie es bei Mikael ist, aber bei uns besteht Anwesenheitspflicht für die Stunden, in denen ich Unterricht habe (und die Zeiten, zu denen ich als Aufsicht eingeteilt bin - die aber ca. 30 Minuten in der Woche nicht überschreiten). Außerhalb dieser Zeiten habe ich keine Anwesenheitspflicht und von daher kann ich - wenn ich eher komme - auch nicht "eher" nach Hause gehen. Unterrichtsvorbereitung und Korrektur wird daheim erledigt, u.a. auch, weil an der Schule gar nicht genügend Arbeitsplätze zur Verfügung stünden.

  • Niedersächsische Gymnasiallehrer leisten durchschnittlich pro Woche 3 unbezahlte Zeitstunden Mehrarbeit:
    http://arbeitszeitstudie.gew-n…hlte-mehrarbeit-pro-woche


    Und da glaubst du, man könnte so eine Stunde "Putzaufsicht" irgenwo "einsparen"? Nein, das läuft auf zusätzliche unbezahlte Mehrarbeit hinaus, wie praktisch jede bildungspolitische "Reform" der letzten Jahrzehnte.

  • @DeadPoetJa eben... Wenn du keine Anwesenheitspflicht hast dann geh doch einfach nach Hause. Ich kann morgen z B theoretisch um 11:30 Uhr die Segel streichen und zu Hause Nase bohren wenn ich Lust dazu habe.

  • Ähm ... man geht davon aus (und die eine oder andere Studie bestätigt dies), dass ich mit meiner Unterrichtsverpflichtung und der damit verbundenen Vor- und Nachbereitung eine 40Stundenwoche habe ... wenn ich jetzt eher komme zum Beaufsichtigen - wo spar ich die Zeit dann ein?

  • Sorry, Wollsocken, die Diskussion wird mir zu blöd. Niemand überprüft das, aber es wird sehr wohl überprüft, welche Qualität mein Unterricht, meine Leistungserhebungen und deren Korrektur haben. Und um das mit der erforderlichen Qualität zu schaffen, ist man halt eine bestimmte Zeit beschäftigt.

  • Vlt. sollte das die Userin, die eine Zeit lang hier mal aufschrieb, wie lange sie so pro Tag und pro Woche arbeitet, das mal austesten, um herauszufinden, ob es zu einer Mehrarbeit kommt oder ob sie ihre Vor- und Nachbereitung der Stunden auch in diese Zeit integrieren kann. Dann hätten wir ja den Beweis, ob Wollsockens Vorschlag funktioniert ;) .

  • @DeadPoet Die Diskussion ist ja auch blöd weil die Qualität deines Unterrichts natürlich überhaupt nichts damit zu tun hat, ob du um 6:30 Uhr oder um 10:00 Uhr mit der Arbeit beginnst. Gerade @Mikael wird ja nicht müde zu betonen dass ihr gar keine festgelegten Arbeitszeiten habt, vor allem wenn es um Konferenztermine und so geht. Demnach verbietet dir also auch niemand ab 14 oder 15 Uhr zu chillen wenn du um 6:30 Uhr angefangen hast zu arbeiten.


    In meinem Arbeitsvertrag steht jedenfalls, dass ich pro Woche 41.5 Stunden arbeiten soll und 25 Tage Urlaub pro Jahr in Anspruch nehmen kann. Es gibt aber keinen "man" der das jemals überprüft. Ich weiss, dass es ungefähr hinkommt weil ich mir die Zeiten mal grob notiert habe. Dabei ist es unerheblich, ob ich (wie meistens) zur 1. Lektion, zur 2. oder zur 3. Lektion beginne. Wenn ich später anfange schlafe ich meist auch länger. :)

  • Die Diskussion ist deswegen müßig, weil hier Blinde von Farben reden. Es gibt tausende Kollegen, die mit schwieriger Klientel arbeiten MÜSSEN und einen disziplinarischen Weg finden MÜSSEN, weil sie sonst krank werden. Das kann hier doof finden, wer will, das ist die Realität. Und wer an so einer Schule als Schulleiter Angst vor Eltern, Schülern oder Juristen hat, richtet die Schule zugrunde. Die lieben Kollegen, die dort arbeiten gleich mit.
    Das hat auch nichts mit rot-grün-versifft und nichts mit strahlenden Kinderaugen zu tun und welche Phrasen gleich noch hervorgeholt werden mögen. Es geht dabei um das gesunde Arbeiten an Brennpunktschulen. Ohne Disziplin kein Unterricht. Ohne Nachsitzstunden kein Alltag möglich. Zur Unterrichtsvorbereitung gehört an manchen Schulen einfach Putzdienst/Frühsport/ Nachschreibtermine. Einziges Problem: ein Schulleiter, der sagt: „...das geeeeht leider nicht. Oh, jetzt muss ich aber in die Kaffeepause!“ und sich dann selbst Mathe in den fünften Klassen zuteilt. Und wenn dann Eltern einen Lehrer zur Rede stellen wollen oder gar im Klassenzimmer stehen, um Konflikte mit Schülern zu klären.... :uebel:

    • Offizieller Beitrag

    Krabappel:
    Der Schulleiter ist dann nicht wirklich das "einzige Problem". Aufgabe des Schulleiters ist es dann, rechtlich machbare Lösungen zu finden aber auch zu verhindern, dass sich die Lehrer mit rechtlich nicht haltbaren Lösungen in die Nesseln setzen.


    Kl.gr.Frosch

  • Das "Um 6:30 Uhr zur Schule kommen und putzen" ist zumindest in NRW nicht mit dem Katalog der Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen vereinbar.
    Wenn das eine meiner Kolleginnen machen würde, würde ich sagen: "Nette Idee. Aber das geht nicht."


    Kl.gr.Frosch

    Der Katalog für Erziehungsmaßnahmen endet in NRW mit "usw.", ich sehe gerade nicht das Problem. Ich hab auch schon Schüler um 7:00h zur Schule kommen lassen um alle Tafeln der Sekundarstufe I zu putzen (vier Wochen am Stück den Tafeldienst nicht ordentlich gemacht, normale Sanktion ist einfach eine Woche länger, aber irgendwann war es mir zu blöd) oder um alle Tische im Klassenraum zu putzen (auf den eigenen Tisch gemalt). Ich sehe da irgendwie das rechtliche Problem nicht, aus dem ich das nicht dürfte...


    @Arbeitszeiten: Ich bin normalerweise sowieso um 7:30 in der Schule (Unterrichtsbeginn 8:00) und ich kann die Zeit nutzen um Noten einzutragen, damit spare ich mir Zeit am Nachmittag ein. Alternativ habe ich auch schon: Tests oder Hefte kontrolliert, Kopien für den Unterricht angefertigt (Aufsichtspflicht heißt ja nicht, dass ich die ganze Zeit daneben stehen muss) oder das Klassenbuch auf Vordermann gebracht um nachher wahlweise Kollegen oder den Klassenbuchdienst an Versäumnisse zu erinnern (und meine eigenen auszugleichen). :)

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Krabappel:
    Der Schulleiter ist dann nicht wirklich das "einzige Problem". Aufgabe des Schulleiters ist es dann, rechtlich machbare Lösungen zu finden aber auch zu verhindern, dass sich die Lehrer mit rechtlich nicht haltbaren Lösungen in die Nesseln setzen.

    Das bestreitet doch niemand. Es geht wie gesagt nicht um das Wie sondern um das Ob. Es gibt durchaus SL, die die rechtlichen Möglichkeiten nicht ausschöpfen. Wenn Lehrer physisch angegriffen werden und der SL findet, das reiche nicht für eine Ordnungsmaßnahme, weil er keinen Bock auf stressige Eltern hat usw. und stattdessen den Schüler fragt, wie er den Lehrer findet. In solchen Schulen regiert die Straße, glaubt's oder lasst's :aufgepasst:


    Man muss sich ja die Berliner Schule nur einmal vor und einmal nach Schulleiterwechsel ansehen, dann weiß man Bescheid.

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