Uneingeschränkte Unterrichtsbesuche

  • An unserem bayerischen Gymnasium vertritt unser Chef die Auffassung: "vor der periodischen Beurteilung ist nach der periodischen Beurteilung."
    Das soll heißen, dass er sich trotz des eindringlichen Wunsches des Personalrats weigert, seine Unterrichtsbesuche zeitlich zu begrenzen. Er besucht von Anfang bis Ende des Schuljahres die Kollegen, ohne Zeiträume zu gewähren, in denen er auf Besuche verzichtet. Und das eben Jahr für Jahr. Selbst der Ministerialbeauftragte missbilligte dieses Vorgehen bei seinem letzten Schulbesuch. Andere Chefs bieten meist Korridore an, in denen sie das Kollegium in Ruhe lassen.
    Unser Chef sieht diese Notwendigkeit nicht, trotz mehrfacher Intervention.
    Wie ist die Meinung im Forum? Für einige Kollegen eben doch stete nervliche Anspannung, die nicht sein müsste.

  • An unserem bayerischen Gymnasium vertritt unser Chef die Auffassung: "vor der periodischen Beurteilung ist nach der periodischen Beurteilung."
    Das soll heißen, dass er sich trotz des eindringlichen Wunsches des Personalrats weigert, seine Unterrichtsbesuche zeitlich zu begrenzen. Er besucht von Anfang bis Ende des Schuljahres die Kollegen, ohne Zeiträume zu gewähren, in denen er auf Besuche verzichtet. Und das eben Jahr für Jahr. Selbst der Ministerialbeauftragte missbilligte dieses Vorgehen bei seinem letzten Schulbesuch. Andere Chefs bieten meist Korridore an, in denen sie das Kollegium in Ruhe lassen.
    Unser Chef sieht diese Notwendigkeit nicht, trotz mehrfacher Intervention.
    Wie ist die Meinung im Forum? Für einige Kollegen eben doch stete nervliche Anspannung, die nicht sein müsste.

    Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!


    Wenn ich das Kollegium demotiveren und gegen mich aufbringen wöllte, würde ich es genau so machen.

  • So wie du das beschreibst, würde ich einen Versetzungsantrag stellen.
    Das Problem wären für mich nicht die Unterrichtsbesuche, sondern die Haltung dahinter.


    Allerdings muss man fairerweise sagen, dass es auch Schulen mit, sagen wir mal, "verwildertem" Professionalitätsverständnis gibt, wo so eine enge Qualitätskontrolle nötig ist.

  • Sehe ich so wie kodi. Die Besuche an sich wären mir wurscht. (Dann sieht er halt auch mal wunderschöne Türklinkendidaktik-Stunden. Oder guckt zu, wie die Schüler was aus dem Buch abschreiben.)


    Aber dass der überhaupt einen Anlass sieht mich dauernd zu kontrollieren würde mich gewaltig nerven.

  • Es würde mich zwar auch nerven, aber letztlich kann es einem doch egal sein. Wenn er scheinbar so viel Zeit und Energie hierfür hat, lass ihn doch machen. Ich würde mir da auch keinen Stress machen, irgendetwas besonderes zeigen zu müssen. Du machst deinen ganz normalen Unterricht und gut ist.
    Mich würde noch interessieren, ob ihr wenigstens eine vernünftige Rückmeldung bekommt. Gibt es eine Auswertung oder ein Gespräch mit dem Schulleiter hinterher? Wenn dieses Gespräch konstruktiv ist, hilft es einem doch auch, sich zu verbessern und weiterzuentwickeln.

  • Vielleicht wäre das eine Lösung: den Spieß umzudrehen. „Wir würden uns als Kollegium wünschen, dass Sie öfter Stunden ansehen und uns immer eine schriftliche Rückmeldung über unsere Stunden geben. Wir wollen doch davon profitieren! Schaffen Sie es vielleicht sogar, jeden Monat bei jedem vorbeizuschauen...? Und haben Sie vielleicht gutes Material, das Sie teilen würden? Ich hätte auch noch was für Geschichte, wovon Sie ggf. profitieren könnten...“
    ^^
    Offensichtlich geilt er sich daran auf, dass sich welche gestresst fühlen. Wenn ihr deutlich macht, wie albern ihr das Gebaren findet und als das Gegenteil von machtvoll, verlierts vielleicht an Spaß :rolleyes:

  • Wie ist die Meinung im Forum?

    Ich kann die Sichtweise des SL nachvollziehen. Ausgehend davon, dass die Besuche der Garantie der Unterrichtsqualität gelten, muss er diese ja übers ganze Jahr gewähren. Durch Abnicken von Showstunden kann er das nicht.


    Für einige Kollegen eben doch stete nervliche Anspannung, die nicht sein müsste.

    Eben, die muss nicht sein. Man sollte sich von der Vorstellung der Besuche im Ref lösen. Ihr macht doch anständigen Unterricht, oder? Den kann man doch zeigen?


    Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich die Besuchssituation seitens meines SL immer angenehm war. Er kommt halt mal vorbei und kuckt und man bekommt hinterher ein brauchbares Feedback auf Augenhöhe.


    Wenn es dem SL allerdings darum geht, euch Stress zu machen, kriegt er das auch innerhalb irgendwelcher Korridore hin, wenn ihr es mit euch machen lasst.


    PS: Ich entsinne mich noch, was manche Leute sich in die Windeln gemacht haben, als die Qualitätsanalyse kam. Es war angekündigt, dass die Herrem jeden Kollegen etwa zwanzig Minuten innerhalb eines Zeitraumes von drei Tagen besuchen werden. da wurde auf einmal auf farbiges Papier kopiert und Gruppenarbeiten "konzipiert" wie seit dem Ref nicht. Einige, die sonst nicht über ein ungebügelten T-Shirt hinaus kamen, tauchten auf einmal mit Hemd und Sacko auf. Die bewegten sich entsprechend verkrampft und unnatürlich, hat bestimmt total toll gewirkt.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Das taucht hier im Forum (wie im Leben) doch immer wieder auf: Menschen in Leitungsfunktionen mit Profilneurose und Geltungssucht. Leider im Schulbetrieb auf allen Ebenen immer wieder anzutreffen.

    Religion, eine mittelalterliche Form der Unvernunft, wird, wenn sie mit modernen Waffen kombiniert wird, zu einer echten Gefahr unserer Freiheiten. (Salman Rushdie)

  • Danke schon mal für Eure Meinungen. Krabappel trifft leider mit seiner Einschätzung voll ins Schwarze. Der Grund für dieses Verhalten ist einzig Machtgebahren. Unser Kollegium bedarf sicher nicht ständiger Kontrollen. Der Vorschlag allerdings den Spieß umzudrehen würde nach hinten losgehen. "Mehr Besuche? Könnt ihr haben." So ähnlich wäre die Reaktion.
    Er macht auch nicht mehr als die vorgeschriebenen Besuche und seine Nachbesprechungen sind auch nicht unfair, wenngleich sie meist wenig gewinnbringend sind.
    Natürlich könnte man gelassen den Besuchen entgegensehen, aber für die meisten ist es Druck, auch wenn es nicht immer zugegeben wird.
    Der Punkt ist aber die Respektlosigkeit und die Unkollegialität sich gegen den ausdrücklichen Wunsch der Lehrer zu stellen, nur weil er sich in dieser Rolle gefällt. Legal mag das sein, legitim ist es nicht!

  • Der Vorschlag allerdings den Spieß umzudrehen würde nach hinten losgehen. "Mehr Besuche? Könnt ihr haben." So ähnlich wäre die Reaktion.
    Er macht auch nicht mehr als die vorgeschriebenen Besuche und seine Nachbesprechungen sind auch nicht unfair, wenngleich sie meist wenig gewinnbringend sind.

    Ich würde da anders herangehen, wenn es zu negativen Besuchen kommt. Meine Einstellung wäre dann: "So, jetzt haben sie mich in einer weniger guten Stunde gesehen. Ich unterrichte aber nicht nur die Klassen der Ausbildugnsvorbereitung sondern auch die Techniker in der Abendschule. Damit sie sich ein umfassendes Bild machen können, lade ich sie ein auch diesen Unterricht zu bewerten. Erwachsenenbildung ist ja nun wirklich ein ganz anderes Feld. Ich erwarte sie dann am Donnerstag in der Zeit von 17.30-21.00 Uhr."


    Wenn der SL es nicht nur aufs Machtgebahren absieht, kommt er. Wenn es jedoch nur um die Macht geht, dürfte ihm sowas zu anstrengend sein. ;)

  • Was folgt aus diesen Besuchen?
    Da wäre ggf. ein Hebel für die Personalvertretung. Gleichbehandlung, Mehrarbeit (falls Dokumentationen oä verlangt werden), Mitbestimmung bei Maßnahmen zur Hebung der Arbeitsleistung, usw.



    Ansonsten empfehle ich auch Entspannung: ich unterrichte „bei offener Tür“, kann jeder kommen und gucken. Machen auch viele: LiVs, Praktikanten, Schüler von Mittelstufen, ... mir egal, ich mach auch keine Terminabsprachen - wer kommt, der kommt. Wenn der nur gucken kommt, aber einen dann nicht mit Zusatzanforderungen behelligt: so what. Wir wissen doch hoffentlich, was wir tun.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Da wäre ggf. ein Hebel für die Personalvertretung. Gleichbehandlung, Mehrarbeit (falls Dokumentationen oä verlangt werden), Mitbestimmung bei Maßnahmen zur Hebung der Arbeitsleistung, usw.

    Das wird in Bayern nicht greifen. Die Unterrichtsbesuche sind Bestandteil der dienstlichen Regelbeurteilung, die dienstrechtlich alle vier Jahre für Beamte auf Lebenszeit erfolgen muss. Drei unangekündigte Unterrichtsbesuche sind dabei vorgeschrieben (aufgeteilt in Unter-, Mittel- und Oberstufe sowie auf die Fächer des Kollegen).
    Neben den Unterrichtsbesuchen (die nicht benotet werden und für die keine Entwürfe abgegeben werden müssen) fließen natürlich noch andere Kriterien in die Beurteilung ein (schulisches Engagement; Zuverlässigkeit; Außenwirkung; Übernahme von Aufgaben etc.) und am Ende gibt es eine Note zwischen 1 und 7.
    Die Beurteilung entscheidet bei A13-Kollegen über den Zeitraum der Regelbeförderung auf A14. Je besser die Beurteilungen, desto schneller wird man befördert.
    Bei Kollegen, die sich auf A15 bewerben, werden die letzten zwei Beurteilungen herangezogen, so dass es im Normalfall keine Anlassbeurteilung (und also auch keinen weiteren Unterrichtsbesuch etc.) gibt.
    So weit die dienstrechtliche Seite.


    In der Praxis gibt es die Regelung (nirgendwo niedergeschrieben aber recht offen auch von höherer Stelle kommuniziert), dass der Großteil der Beurteilungen sich im Bereich der Noten 3 bis 5 abspielen soll. Einsen gibt es quasi an den Schulen nicht (auf Ebene des KM evtl. schon), Kollegen mit einer Zwei sind Überflieger. Bei einer 7 kann es dazu kommen, dass man in der Besoldung nicht weiter in den Erfahrungsstufen aufsteigt. Junge Kollegen, die ihre erste Regelbeurteilung bekommen, erhalten deshalb meist eine Vier, wenn sie ihre Aufgaben ordentlich erfüllen und sich ein wenig ins Schulleben eingebracht haben. Wenn sie "nur" ihre Aufgaben erfüllen und dabei vielleicht den einen oder anderen kleineren Fehler machen, kann es auch die Fünf sein.
    Bei den etwas älteren Kollegen wird die Beurteilung zum Politikum: Welcher Kollege kann vielleicht schon im kommenden Beurteilungszeitraum auf A14 aufrücken, wenn er jetzt eine bessere Note bekommt? Welcher Kollege soll vielleicht im kommenden Beurteilungszeitraum eine A15 zugeschoben bekommen? Welcher Kollege hat gerade erst A14 bekommen und kann deshalb erstmal wieder schlechter beurteilt werden? Etc.


    Vor dem Hintergrund dieser verschiedenen Faktoren spielen die Unterrichtsbesuche für die Beurteilung eine relativ geringe Rolle. In der Regel weiß der Schulleiter schon, welche Note ein Kollege bekommen "muss", bevor er einen Fuß ins Klassenzimmer setzt. Kollegen ohne Ambitionen kann es sowieso völlig egal sein.


    Trotzdem ist der Stress auch in meinem Kollegium deutlich spürbar, ähnlich wie bei O. Meier, wenn der Chef ankündigt, mal wieder eine Runde UBs zu machen. Ich glaube, das liegt daran, dass wir im Alltag nur sehr wenig professionelles Feedback von Leuten bekommen, die den Beruf und seine Anforderungen richtig einschätzen können. Wenn dann mal jemand bei mir drinsitzt, und dann auch noch der Chef (!), dann möchte ich (vielleicht unbewusst) auch gerne zeigen, dass ich mehr kann als "Buch S.21, Aufgabe 3 - ihr habt 35 Minuten". (Ich übertreibe natürlich.)
    Daher die plötzliche Material- und Methodenschlacht, die in bayerischen Lehrerzimmern in schöner Regelmäßigkeit ausbricht.


    Man muss sich davon lösen, diese UBs als Druck zu sehen. Erstmal muss man erkennen, dass sie für die eigene Laufbahn fast völlig bedeutungslos sind. Dann muss man sich das Feedback, das man unbewusst gerne hätte, von anderer Seite holen. Kollegiale Unterrichtsbesuche auf freiwilliger Basis etc. Und dann muss man sich klarmachen, dass auch "Buch S.21, Aufgabe 3" manchmal Unterrichtsrealität ist und dass der Chef, wenn er denn jederzeit hereinspazieren kann, eben auch so etwas mal zu sehen bekommt. Und die Stunde, in der ich eine Ex schreibe. Oder mal einen Film zeige und meine einzige Aktivität darin besteht, die Aufgabe dazu an die Tafel zu schreiben.

  • Wie ist die Meinung im Forum? Für einige Kollegen eben doch stete nervliche Anspannung, die nicht sein müsste.

    Die nervliche Anspannung resultiert zumeist ja aus schlechten Erfahrungen, die Lehrkräfte - gehäuft im Referendariat - mit Unterrichtsbesuchen gemacht haben. Wir versuchen, zunehmend auf offene Türen zu setzen und den Unterricht ganz grundsätzlich zu öffnen; für die Klassleitungen, damit die ihre Klassen mal im Unterricht von KollegInnen erleben können, für andere Fachlehrkräfte, die neugierig auf die methodisch-didaktische Umsetzung von Inhalten sind, usw.


    Was Besuche durch die Schulleitung betrifft, erlebe ich es oft so, dass junge Lehrkräfte bei den ersten Besuchen recht nervös sind. Wenn sie dann aber erleben, dass die Besprechung einer Stunde eben nicht ein "durch den Reißwolf drehen" ist, sondern aus einer wertschätzenden, stärkeorientierten Perspektive vorgenommen wird und den Blick auch über die konkrete Stunde öffnet und in ein gemeinsames Nachdenken über die Entwicklung von Unterricht an der Schule mündet, schätzen die Lehrkräfte das Feedback zunehmend und verlieren die Nervosität.


    Trotzdem brauchen wir uns nichts vorzumachen: Wenn der Chef vor der Tür steht, freut sich kaum jemand (kommt manchmal vor - gerade in schwierigen Klassen -, dass sich jemand freut, weil die SuS sich meistens doch deutlich besser benehmen, wenn der Chef hinten drin sitzt). Ich mache es deshalb auch so, dass ich nur einen völlig unangekündigten Besuch im Beurteilungszeitraum mache (dafür aber eine Zeitspanne von ein paar Monaten festlege); die anderen Besuche erfolgen teilweise auf Einladung, teilweise sage ich Bescheid, zu wem ich in welcher Woche kommen möchte. Und ich frage am Anfang der Stunde auch immer, ob es passt und wenn jemand dann nein sagt und mir eine andere Stunde am gleichen oder am nächsten Tag anbietet und ich da Zeit habe, dann ist das m.E. auch ok; manchmal passt es einfach nicht.


    Unterm Strich - jemand hatte das schon gesagt - ist das größere Problem m.E. auch nicht die Tatsache, dass jemand unangekündigt kommt (darf er natürlich jederzeit), sondern die Haltung, die das Kollegium dahinter zu spüren glaubt. Hat der Personalrat mal beim Chef nachgefragt, warum ihm das so wichtig ist? Vielleicht ist es ja auch jemand, der selbst große Angst hat, irgend eine Formalie falsch zu machen und deshalb das "unangekündigt und über den gesamten Beurteilungszeitraum verteilt" etwas zu ernst nimmt?

  • Naja, das bayrische System mag ja eher flächendeckende Unterrichtsbesuche bedingen als anderer Länder Systeme, aber ich hab den TE so verstanden, dass diese auch ohne diese Notwendigkeit in überzogener Häufigkeit stattfinden (-?). Meine Einlassung bezog sich darüber hinaus auch nicht auf die Unterrichtsbesuche an sich, die stehen auch in Hessen als Möglichkeit in der DO, sondern darauf, ob aus diesen UBs etwas entsteht, das dann wieder personalvertretungsrechtlich relevant sein könnte: zB müssen die Kollegen im Anschluss oder vorher etwas Schriftliches abgeben, gibt es organisatorischen Zusatzaufwand, etc pp. Da könnte man danns chon reingrätschen.


    Wenn man rechtlich nicht dran kommt, weil keiner der § der BVPG greift, fahre ich immer die personalrätliche Devise: Zurücknerven. Strategie Mürbemachen. Klappt in 85% der Fälle.


    Themen, die wir als ungelöst betrachtem, weil nicht zu unserer Zufriedenheit verhandelt oder kompromiss- aber guterGrundlos von der anderen Seite durchgedrückt, bleiben bei uns auf der TO. So lange, bis sich was tut.


    Eistieg in jede gemeinsame Sitzung: "Wie auch schon der Ministerialbeuaftragte, sind auch wir nach wie vor der Meinung, dass...."
    "Es gab auch jetzt wieder gehäufte Beschwerden aus dem Kollegium, dasss... und das sehen ja nicht nr unsere Kollegen so, das wird ja auch an höherer Stelle..."
    "Wir hätten da mal eine Dienstvereinbarung vorbereitet, die es allen erleichtert..." (In Hessen kann man die übrigens im Ministerium qua Stufenverfahren oder in der Einigungsstelle durchdrücken, wenn elChefe sie nicht unterzeichnen will. Und wenn die da im Ministerium anscheinend laut TE eh schon der Meinung sind, dass das Besuchsverhalten des SL zu viel des Guten ist, geht das Stufenverfahren dann auch durch, falls Bayern solche demokratischen Instrumente überhaupt hat).
    Da muss man dann die besseren Nerven haben.


    edit: Ah, doch, ja, das Recht auf Abschluss von DV, auch das Stufenverfahren gibt es auch in Bayern:

    und

    Zitat

    (4) 1Kommt eine Einigung nicht zustande, so kann der Leiter der Dienststelle oder der Personalrat die Angelegenheit binnen zwei Wochen auf dem Dienstweg den übergeordneten Dienststellen, bei denen Stufenvertretungen bestehen, vorlegen. 2Bei Gemeinden und Gemeindeverbänden, sonstigen Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts mit einem Gesamtpersonalrat ist die Angelegenheit der Dienststelle vorzulegen, bei der der Gesamtpersonalrat besteht. 3In Zweifelsfällen bestimmt die Aufsichtsbehörde die anzurufende Stelle. 4Absatz 2 gilt entsprechend. 5Legt der Leiter der Dienststelle die Angelegenheit nach Satz 1 der übergeordneten Dienststelle vor, teilt er dies dem Personalrat mit. 6Legt der Personalrat die Angelegenheit der übergeordneten Dienststelle vor, unterrichtet er den Leiter der Dienststelle.


    (5) 1Ergibt sich zwischen der obersten Dienstbehörde und der bei ihr bestehenden zuständigen Personalvertretung keine Einigung, so entscheidet die Einigungsstelle (Art. 71). 2Die Einigungsstelle soll binnen zwei Monaten nach der Erklärung eines der Beteiligten, die Entscheidung der Einigungsstelle herbeiführen zu wollen, entscheiden. 3Die oberste Dienstbehörde kann einen Beschluss der Einigungsstelle gemäß Satz 1, der wegen seiner Auswirkungen auf das Gemeinwesen wesentlicher Bestandteil der Regierungsgewalt ist, innerhalb von vier Wochen nach dessen Zugang aufheben und endgültig entscheiden. 4Die Aufhebung ist den Beteiligten bekannt zu geben und schriftlich zu begründen.

    Ein personalrätliches Initiativrecht, auf dessen Wege man eine solche DV beantragen könnte, gibt es sogar auch in Bayern. Unglaublich. ;)

    Zitat

    (1) Der Personalrat hat folgende allgemeine Aufgaben:


    a) Maßnahmen, die der Dienststelle und ihren Angehörigen dienen, zu beantragen,

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  • Die Vergleiche mit offenen Türen hinken natürlich. Auch wir unterrichten des öfteren mit offenen Türen, gerade im Sommer aus klimatischen Gründen. Sie wenigsten Kollegen wollen sich verstecken und zeigen sich offen, nur die Intention des Chefbesuches ist ja eine völlig andere: er will kontrollieren, bewerten und dem Kollegium auf die Füße treten. Und das permanent.
    Ich selbst bin Mitglied im PR und die Reaktion auf den geäußerten Wunsch dies zu ändern, war erwartungsgemäß fern von Einsicht und Verständnis. Angeblich käme er in Zeitnot, wenn er Einschränkungen in der Besuchszeit zustimmen würde. Angesichts unseres kleinen Kollegiums von 35 Lehrern und der Kenntnis seines Charakters, ist dieses Argument vorgeschoben. Vorschläge, wie alphabetische Aufteilungen ( Anfangsbuchstaben A bis L bis Weihnachten, den Rest danach besuchen) , so dass er weiterhin stets Besuche vornehmen könnte, wurden abgewiesen. Lapidarer Chefkommentar:" ich sehe keine Notwendigkeit an meinem Prozedere etwas zu ändern. "
    Gelassen hinnehmen ist schon schwierig, aber wohl alternativlos.

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