Stunden nachholen

  • Ein bisschen OT: an einer IGS hier im Ort hatten einige Klassen bereits zwei Mal "Home Office", weil die Unterrichtsversorgung nicht mehr gewährleistet war....

    Davon ging die Welt wahrscheinlich auch nicht unter...
    Auf jeden Fall viel besser, als wenn irgendjemand irgendwas in der Klasse machen muss, nur damit die Stunde offiziell nicht ausgefallen ist.

  • ich würde das aber auch an die Gleichstellungsbeauftragte weiterleiten und gar nicht reagieren. Ein Attest für deinen freien Tag würde ich eher nicht abgeben(oder bist du Beamtin, dann macht das finanziell zwar keinen Unterschied, blöd wird es dann Nur, wenn die der Tag später fehlt).

  • @ Morse


    Ich gehöre nicht zu denen, die gleich ja rufen wenn es was zu machen gibt.
    Jedoch habe ich ein großes Verantwortungsgefühl der Schule gegenüber und ich schleppe mich auch schon mal hin, weil ich denke, ich "kann es mir nicht leisten" zu fehlen, eben weil ich Kinder habe und diese auch mal krank sind und je nach Krankheitsgrad nicht fremdbetreut werden können.


    Wahrscheinlich habe ich immer noch nicht die richtige innere Balance gefunden.
    Die meiste Zeit denke ich, dass mir der Spagat zwischen Beruf und Familie gelingt, aber vielleicht mache ich mir auch was vor.
    Ich bin selbst von mir genervt, dass ich solche Situationen nicht einfach "abhaken" kann, schlimmer noch, dass es mich verletzt, dass meine Schulleitung scheinbar annimmt, ich würde es mir einfach machen.
    Dass ich mich abgewertet fühle ist unprofessionell, das sagt mir mein Kopf auch.
    Auf der anderen Seite ist es menschlich. Ich bin engagiert, übernehme die Arbeit andere, bringe mich aktiv in den Schulalltag ein ...das hätte ich gerne gesehen und daraus den Schluss gezogen, dass Frau Kopfschloss, wenn sie sagt, sie kann nicht kommen, nicht kommen kann.
    Dass es einfach keine andere Lösung gibt.


    Wie dem auch sei, meine Kinder sind beide noch krank und ich bin froh, dass Faschingsferien sind.


    Ich danke euch für eure Einschätzungen und Tipps.

  • Bitte lesen, verinnerlichen und umsetzten!
    Wenn Du Dich konsequent daran hältst, wirst Du die Balance finden. Das wird nicht von heute auf morgen gehen. Aber Dein Erlebnis mit Deiner Schulleitung könnte der Anfang von einer Veränderung sein. Nimm die Herausforderung an und ändere etwas! Das bist Du Dir und Deiner Gesundheit und Deinen Kindern als verantwortliche Mutter schuldig.


    Auf Dauer kann und wird das so nicht gut gehen. Und ich weiß, wovon ich rede, denn in Deiner Situation war ich auch...


    Anti-Burnout, Reduktion der Arbeitsbelastung, Selbstschutz ... und mehr.

  • Ich bin selbst von mir genervt, dass ich solche Situationen nicht einfach "abhaken" kann, schlimmer noch, dass es mich verletzt, dass meine Schulleitung scheinbar annimmt, ich würde es mir einfach machen.
    ...


    Versuche mal probehalber, die Rollen zu tauschen. Stell dir vor, du sitzt auf seinem Bürostuhl. Frau Kopfschloss ruft an: Guten morgen, Kind ist krank.


    Was fällt ihm da spontan ein? Dass Frau Kopfschloss doch eine von denen ist, die sich nie genug Mühe geben? (Oder eher dass das eine von denen ist, die sich immer so viel Mühe geben, dass man schön seinen Frust an ihr auslassen kann? oder ganz anders?)


    Es gibt übrigens Verhaltenstherapie (bzw. klientenzentrierte Beratung) für solcherlei Grübeleien. Bevor du dich krank grämst, wäre das ggf. einen Versuch wert. Ich hab Kollegen mit bereits erwachsenen Kindern, die sich jahreinjahraus darüber den Kopf zerbrechen, ob die SL sie lieb hat und toll findet, was sie machen. Ich finde es durchaus wert, aus diesem Abhängigkeits-Kreislauf auszusteigen. Wir haben doch bloß das eine (Berufs-) Leben.

    Einmal editiert, zuletzt von Krabappel ()

  • Versuche mal probehalber, die Rollen zu tauschen. Stell dir vor, du sitzt auf seinem Bürostuhl. Frau Kopfschloss ruft an: Guten morgen, Kind ist krank.

    Du meinst die soll sich probehalber mal den Kopf den Schulleiters zerbrechen, weil der das ja nicht tut?


    Dass Kollegen knapp anrufen, weil sie kurzfristig erkrankt sind, ein kurzfristig erkranktes Kind haben oder die Autobahn wegen einer brennenden Brücke gesperrt ist, ist doch schulischer Alltag. Da kann man doch eine professionelle Reaktion erwarten.


    Vielleicht verstehe ich den Vorschlag falsch, dann bitte ich um Klarstellung. Derzeit sehe ich nicht, was Kopfschloss von einem derartigen Gedankenexperiment haben sollte.

  • ...
    Vielleicht verstehe ich den Vorschlag falsch, dann bitte ich um Klarstellung. ...

    Gerne. Das Problem, wenn man ein Problem hat liegt ja gerade darin, dass man nicht einfach aus seiner Haut kann. Die Sorge, dass der Chef nicht sehen könnte, wie viel die TE tatsächlich leistet ist ja real. Der Schmerz, nicht wertgeschätzt zu werden ebenfalls. Auch wenn wir 100 mal sagen: "nimms dir nicht zu Herzen, das ist dein gutes Recht" etc. fühlt sich die TE so, wie sie es beschrieben hat.


    Eine Möglichkeit, aus diesem Grdankenkreislauf auszusteigen ist, sich einmal konzentriert in die Position des anderen zu versetzen. Dabei geht es natürlich nicht darum, evtl. Mitleid mit dem armen Chef zu bekommen o.ä. sondern ein realistischeres Bild der Situation zu bekommen. Zum Beispiel, dass der Chef mit großer Wahrscheinlichkeit keinen Gedanken daran verschwendet, wie es den Kindern der TE geht, ob sie mit Absicht blau macht usw. und im Gegenteil sehr genau weiß, dass sie jemand ist, der 100% zuverlässig ist. Es geht um das Gefühl, das jemand in einer Situation hat. Gefühle sind ja real und bestimmen unser Handeln und unsere Lebenseinstellung maßgeblich. Die kann man durch einen Perspektivenwechsel bei anderen nachempfinden. Ausreden kann man sie niemandem.


    Damit leben zu lernen, dass andere uns manchmal falsch einschätzen ist das eine. In diesem Falle denke ich aber, dass diese Sorge nicht mal begründet ist...

    Einmal editiert, zuletzt von Krabappel ()

  • Guten Morgen,
    ein kurzes Update von mir...
    Gestern sprach mich die Schulleitung an und teilte mir mit, dass ich diese Woche zum Gespräch geladen werde.
    Mal sehen, was da rauskommt. ;)


    Viele Grüße
    Kopfschloss

  • Hast du gesagt bekommen, was Inhalt dieses Gespräches ist? Falls nicht: nachfragen! Falls dir das Thema nicht genannt wird, nimm auf jeden Fall jemanden mit.

  • Falls dir das Thema nicht genannt wird, nimm auf jeden Fall jemanden mit.

    Falls dir das Thema nicht genannt wird, den Termin verweigern. Sogar in Bayern muss das Thema eines angeordneten Dienstgesprächs genannt werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das in Hessen anders geregelt ist.

  • Hallo Kopfschloss,


    nimm wirklich jemanden mit. Das muss nicht unbedingt die Gleichstellungsbeauftragte oder ein Personalratsmitglied sein (schadet aber auch nichts). Man hat das Recht, eine Person seines Vertrauens mitzubringen. Du weißt ja auch nicht, ob dir mehrere Personen gegenüber sitzen werden. Eine Person mitzubringen, dämpft nicht nur die Lust auf Spielchen auf der anderen Seite, sondern beugt auch falschen Darstellungen vor, wie du dich geäußert hättest, weil es einen Zeugen gibt.


    Wenn die SL sich entschuldigen wollte, was ja angebracht wäre, müsste sie nicht so ein Geheimnis daraus machen. Wer jemandem ein Gespräch ankündigt und nicht sagt, wann das genau stattfinden soll und worüber es gehen soll, der treibt wahrscheinlich ein Machtspiel. Da man dir absolut nichts vorwerfen kann, kannst du in sachlichem Ton einfach die Schallplatte machen:


    Ja, verstehe ich, schwierige Situation. Nein, ich konnte nicht kommen, mein Kind war krank. Ja, das war sicher schwierig. Nein, leider, mein Kind war krank. Nein, sorry, mein Mann konnte es nicht betreuen. Nein, auch jemand anderes nicht. Ja, schon klar, aber mein Kind war leider krank. Nein, es gab keine andere Lösung. ...
    Nach einer Weile: Möchten Sie sonst noch etwas mit mir besprechen? Dann möchte ich Sie nicht länger aufhalten.


    Ich würde auf Erklärungen, Rechtfertigungen, eigene Vorwürfe usw. verzichten. Irgendwann sagst du sonst etwas, was man dir im Mund umdreht. Dann wird die Situation nur immer verfahrener und ärgerlicher.
    Außer du hast den Eindruck, die SL denkt, du hättest in einer schwierigen Situation gezielt krank gemacht, weil du schon Materialien auf deinen Tisch gelegt hast. Dann lohnt es sich vielleicht, die Situation kurz aufzuklären.


    Viel Glück, Kopfschloss!

  • Da man dir absolut nichts vorwerfen kann, kannst du in sachlichem Ton einfach die Schallplatte machen:
    Ja, verstehe ich, schwierige Situation. Nein, ich konnte nicht kommen, mein Kind war krank. Ja, das war sicher schwierig. Nein, leider, mein Kind war krank. Nein, sorry, mein Mann konnte es nicht betreuen. Nein, auch jemand anderes nicht. Ja, schon klar, aber mein Kind war leider krank. Nein, es gab keine andere Lösung. ...
    [...]
    Ich würde auf Erklärungen, Rechtfertigungen, eigene Vorwürfe usw. verzichten. Irgendwann sagst du sonst etwas, was man dir im Mund umdreht.

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