Lärm und Termindruck belasten uns Lehrer enorm ! :-(

  • ...kennt ihr diesen flauschigen Moment, wenn man in Hohlstunden ins Lehrerzimmer kommt und in eine Oase der Stille eintritt? Aaaaah :baden:

    Nein. Meine Kollegen schreien sich an. Kurz vor Konferenzen oder morgens ist es am schlimmsten. Ich sollte mich da mal mit dem Schallmesser hinstellen. Am besten setze ich mir dazu noch mein Plüschschaf auf den Kopf und male grüne Punkt auf meine Nase. Vielleicht bekomme ich dann für eine Weile Ruhe? :P

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Lärm ist belastend, ja. Ich finde auch, dass da mehr zum Lärmschutz getan werden müsste, und wenn wir schon bei der Arbeitsumgebung sind, dann plädiere ich auch für ein sauberes Schulhaus, denn die Menge an Dreck, die bei uns rumliegt, ist eigentlich schier unfassbar und wenn ich nicht hin und wieder selbst abstauben und putzen würde, wäre es im Klassenzimmer kaum auszuhalten.


    Die Sache mit dem Termindruck empfinde ich persönlich als Gejammere, denn in welchem Beruf hat man den nicht? Außerdem haben wir den Vorteil, relativ weit in die Zukunft planen zu können. Aber ja, ich weiß, als Grundschullehrerin habe ich nicht so viele Korrekturen und empfinde den Termindruck vielleicht alleine deshalb nicht als Stress. (Wobei es bei uns auch welche gibt, die regelmäßig vor Zeugnistagen total am Rad drehen - mit ein bisschen Planung müsste das doch machbar sein?!)



    @ Conni: Am schönste ist es, wenn die Klasse Sport oder Musik hat und in einem anderen Raum unterrichtet wird - und ich mein Klassenzimmer ganz allein für mich habe. Ach, diese Stille. :engel::engel:

  • Der nächste Praktiker :top:

  • ... Am besten setze ich mir dazu noch mein Plüschschaf auf den Kopf und male grüne Punkt auf meine Nase. Vielleicht bekomme ich dann für eine Weile Ruhe? :P

    Einen Versuch wär's allemal wert! Auch im Klassenzimmer. Bitte Berichte uns...

  • @ Conni: Am schönste ist es, wenn die Klasse Sport oder Musik hat und in einem anderen Raum unterrichtet wird - und ich mein Klassenzimmer ganz allein für mich habe. Ach, diese Stille. :engel::engel:

    Gibt es bei uns auch nicht mehr: Alle Klassenräume belegt, fast ständig.
    Gestern war eine Kollegin mit einer fremden Klasse in meinem Raum. Ein Schüler saß am Lehrertisch, hat ein amtliches Formular (Antrag von Schülereltern zum Einreichen an einer außerschulischen Stelle) mit meinen Stempeln bestempelt und meine Klebchen munter verteilt. GRRRR! Habe jetzt meine privat angeschafften Schreibtischsachen versteckt.

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • ... Ein Schüler saß am Lehrertisch, hat ein amtliches Formular (Antrag von Schülereltern zum Einreichen an einer außerschulischen Stelle) mit meinen Stempeln bestempelt und meine Klebchen munter verteilt...

    Oha, das wäre allerdings ein Grund, warum ich die Ruhe im Zimmer stören würde :sauer:

  • Privat angeschaffte Utensilien sollte man im Privatbereich, also zuhause, aufbewahren und für private Dinge nutzen.

    Guter Witz.
    Auf meinem Schreibtisch stehen, von mir angeschafft: Boxen für Kreide, Klangstab, Glocke, Sticker, Stempel, Tafelmagnete, Schere, Klebestift, Tesafilm, Rotstifte, Locher
    und ich wette, ich habe noch etwas vergessen.


    Würde ich die alle nach Hause schaffen, wäre der Schreibtisch bis auf lose herumliegende Kreidestücke, leer und ich könnte weder korrigieren noch irgendetwas an die Tafel anbringen oder abheften. Das geht sicher nicht nur mir so. Darüber reg ich mich schon gar nicht mehr auf.




    Wenn sich da allerdings ein Schüler, unter Aufsicht einer fremden Lehrerin, vergnügen würde, wäre Ärger angesagt, und zwar vor allem mit der Kollegin. An meinem Pult sitzt kein Kind.

  • Aber ja, ich weiß, als Grundschullehrerin habe ich nicht so viele Korrekturen und empfinde den Termindruck vielleicht alleine deshalb nicht als Stress.

    Das gibt es schon Unterschiede, ob man in 1/2 oder 3/4 unterrichtet, was den Termindruck betrifft. In Klasse 3/4 sind die Korrekturen schon mehr und die Hausaufgaben schaut man auch zeitnah an. Ich habe im Augenblick eine Übertrittsklasse und einen enormen Termindruck.

  • Guter Witz.Auf meinem Schreibtisch stehen, von mir angeschafft: Boxen für Kreide, Klangstab, Glocke, Sticker, Stempel, Tafelmagnete, Schere, Klebestift, Tesafilm, Rotstifte, Locher
    und ich wette, ich habe noch etwas vergessen.


    Würde ich die alle nach Hause schaffen, wäre der Schreibtisch bis auf lose herumliegende Kreidestücke, leer und ich könnte weder korrigieren noch irgendetwas an die Tafel anbringen oder abheften. Das geht sicher nicht nur mir so. Darüber reg ich mich schon gar nicht mehr auf.

    Du hast mich, glaube ich, falsch verstanden. Klebestift, Tesafilm usw. hole ich mir kostenlos im Sekretariat ab, falls von mir benötigt. Klangstab, Glocke und weiteren Firlefanz will mir meine Schule nicht zur Verfügung stellen. Also gibt es das auch nicht.

  • Wenn sich da allerdings ein Schüler, unter Aufsicht einer fremden Lehrerin, vergnügen würde, wäre Ärger angesagt, und zwar vor allem mit der Kollegin. An meinem Pult sitzt kein Kind.

    Danke...
    Ich präzisiere nochmal, ich habe mich missverständlich ausgedrückt: Das Kind saß am Schülertisch, welcher unmittelbar neben dem Lehrertisch steht. Es musste von seinem Platz aufstehen, sich über seinen Tisch lehnen und lang machen, um an meinen Tisch zu kommen. Ich meine: Wieso schreitet die Kollegin nicht ein? Und selbst wenn das passieren sollte (wir haben Klassen, in denen sehr viele völlig renitente Schüler sind), würde ich persönlich das sofort aufräumen lassen und nicht am nächsten Tag im Unterricht. Denn - und jetzt wieder on topic - dadurch kommt es zu Termindruck, weil die Zeit, in der der Knabe da rumwuselt in der Vorbereitungsphase der nächsten Klassenarbeit fehlt.

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Nein. Meine Kollegen schreien sich an. Kurz vor Konferenzen oder morgens ist es am schlimmsten.

    WTF? Man bin ich froh, nicht in Berlin zu unterrichten...


    Aber im Ernst: Ich kann nicht verstehen, wie sich ein Kollegium gegenseitig das Leben schwer machen kann. Unser Beruf ist doch schon stressig genug.


    Gruß !

  • WTF? Man bin ich froh, nicht in Berlin zu unterrichten...
    Aber im Ernst: Ich kann nicht verstehen, wie sich ein Kollegium gegenseitig das Leben schwer machen kann. Unser Beruf ist doch schon stressig genug.


    Gruß !

    Also nicht "böse anschreien", sondern eher "schwerhörig / lärmgeschädigt anschreien"

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.


  • Könntest du Recht haben. Sieh es mir nach. :-)

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Was soll denn diese Rechnung? Wie soll man uns denn von Unterrichtsstörungen entlasten? Schüler in Zwangsjacken stecken und mit Knebeln versehen, damit sie nichts runterschmeißen oder reinrufen können?


    Ich stimme zu, dass Entlastungen notwendig sind, nicht mehr Geld. Aber Entlastung nicht von Unterrichtsstörungen, sondern von dem endlosen Papierkram, der Bürokratie, all der Zusatzarbeit, die eben so anfällt und die eine Bürokraft (weil dafür ausgebildet) deutlich effizienter und für weniger Gehalt erledigen könnte.


    Die Rechnung sollte einfach darauf aufmerksam machen, dass wir viel Zeit durch Unterrichtsstörungen verlieren. Die Rechnung - natürlich nur eine Modellrechnung, weil der eine mehr und der andere weniger solche Störungen hat - soll das mal vor Augen führen. 1 Monat ist doch enorm! Dass der eine mehr und der andere weniger (wenngleich wohl niemand nie) Störungen hat, zeigt auch, dass weniger Störungen möglich sind. Dann bliebe mehr Zeit für das Lehren und Lernen.


    Unterrichtsstörungen kosten enorm viel Zeit (das zeigt die Modellrechnung mal auf, denn 1 Monat ist schon erheblich und wer noch mehr zu kämpfen hat, bei dem wäre es ja noch mehr); Unterrichtsstörungen kosten aber auch viel Kraft und Nerven. So viele Störungen, so viele laute Klassen, so viel Chaos im Unterricht wie heutzutage bei nicht wenigern gab es nicht immer. Die Modellrechnung kann anregen, mal darüber nachzudenken, wie sich das wieder ändern ließe und dass es wichtig wäre, das wieder zu ändern. Du bei dir in deinem Unterricht bzw. wir alle in unserem Unterricht.


    Es ist immerhin 1 Monat, den wir an Unterrichtszeit alleine durch Störungen verlieren - und rechnet man durchschnittliche Krankheitszeiten dazu und all die außerunterrichtlichen Veranstaltungen, dann sind es wohl gut und gerne 2 Monate im Schuljahr, die wir gar keinen Unterricht machen.


    Und dann kommt wieder die Frage, warum eigentlich die Kinder heutzutage weniger / schlechter lernen als früher?!?

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Es ist immerhin 1 Monat, den wir an Unterrichtszeit alleine durch Störungen verlieren - und rechnet man durchschnittliche Krankheitszeiten dazu und all die außerunterrichtlichen Veranstaltungen, dann sind es wohl gut und gerne 2 Monate im Schuljahr, die wir gar keinen Unterricht machen.


    Und dann kommt wieder die Frage, warum eigentlich die Kinder heutzutage weniger / schlechter lernen als früher?!?

    Ja, das stimmt. Früher waren alle Lehrer immer gesund und die Schüler saßen brav wie Lämmchen auf ihrem Platz und haben eifrig im Unterricht mitgemacht. :teufel:


    Ich möchte auf keinen Fall bestreiten, dass Unterrichtsstörungen, Lärm, Termindruck ... nicht belastend sind und uns Zeit kosten. Aber deine Schlussfolgerung fand ich nicht passend.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

    Einmal editiert, zuletzt von Milk&Sugar ()


  • Ich finde, das sind richtige und wichtige Einschätzungen. Danke.

    (Lass dich von der Häme anderer nicht beeindrucken. Sie können nicht anders. Es sind Lehrer! Sie haben immer Recht!) ;-)


    Sie zu äußern, kann jenen helfen, die unter (massiven) Unterrichtsstörungen leiden - und womöglich davon seelisch oder körperlich krank werden; denn man kann darüber reden oder mindestens nachdenken, was man anders machen könnte / müsste.


    Für mich ist das auch ein Appell an die Politiker, die Schulgesetze und Verordnungen machen, in denen uns Verfahren für Unterrichtsstörungen vorgeschrieben sind, die uns mitunter genauso stressen wie die Unterrichtsstörungen selbst !

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Ich finde, das sind richtige und wichtige Einschätzungen. Danke.


    (Lass dich von der Häme anderer nicht beeindrucken. Sie können nicht anders. Es sind Lehrer! Sie haben immer Recht!) ;-)


    ...

    Nein, es sind Binsenweisheiten, die jeder aufsagen kann, der Lehramt studiert hat. Was es heißt, allein vor einer Klasse zu stehen und sie zu unterrichten (inklusive Disziplinierung, die gehört zum Unterrichten untrennbar dazu, auch die Unterrichtsstörung), muss man erst wissen, bevor man ungefragt Ratschläge erteilt.


    Womit wir uns im Kreise drehen, du zitierst nichtssagende Artikel aus namenloser Quelle, um am Ende mitzuteilen, dass Lehrer zu viel verdienen und sich nicht gut genug durchsetzen. Da kannst du noch so oft "wir" schreiben.

  • Das gibt es schon Unterschiede, ob man in 1/2 oder 3/4 unterrichtet, was den Termindruck betrifft. In Klasse 3/4 sind die Korrekturen schon mehr und die Hausaufgaben schaut man auch zeitnah an. Ich habe im Augenblick eine Übertrittsklasse und einen enormen Termindruck.

    Das ist mir klar, auch ich habe schon in 3/4 unterrichtet und die Zeit vor dem Übertritt als stressig empfunden.


    Dennoch denke ich, dass dieser Stress eben zum Geschäft gehört. In den meisten Berufen gibt es Termindruck. Wir Lehrer können vorausplanen und haben auch immer wieder sehr entzerrte Zeiten. Die Zeit nach dem Übertritt und die langen Sommerferien, um nur zwei zu nennen.
    Wenn Lehrer über wirklich alles klagen, was den Beruf anstrengend macht, muss sich keiner wundern, wenn er von Menschen, die einen verantwortungsvollen Job in der so oft zitierten "freien Wirtschaft" haben, nicht mehr sehr ernst genommen wird.


    Dass Lärm krank macht, ist eine andere Sache und sollte meiner Meinung nach sehr ernst genommen werden, ebenso wie die Hygiene im Schulhaus und vielleicht auch die fehlenden Rückzugsräume für Lehrer. Bei uns im Lehrerzimmer ist es auch regelmäßig so laut, weil sich Kollegen quer über den Tisch brüllend unterhalten, damit auch ja jeder alles mitbekommt.



    Nochmal kurze Ausschweifung zur Bestückung des Schreibtisches @ Freakoid: Mir war durchaus klar, worauf du hinauswolltest, aber jeder hat persönlich angeschaffte Sachen auf seinem Pult, die das Unterrichten erleichtern, daheim im stillen Kämmerchen nützt mir eine Glocke oder Stempelkissen wenig, wenn ich die im Unterricht brauche. Und dieses Zeugs nicht anzuschaffen ist in der Grund- und Förderschule irgendwie keine Option.

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