Schüleraustausch organisieren- Wer hat Erfahrungen?

  • Hallo Ihr Lieben,
    ich unterrichte an einer Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg und möchte einen Schüleraustausch auf die Beine stellen. Zu Beginn dachte ich, dass ich über eine Organisation Gastfamilien finden könnte. Nun hat mir die Schulleitung Unterstützung zugesagt, merkte aber an, schlechte Erfahrungen mit dieser Methode zu haben. Entweder wir sollen " einfach so" nach England, oder im Rahmen eines Schüleraustausches mit einer englischen Schule. Wir haben bisher keine Partnerschule.
    Einfach so nach England zu fahren und sich bspw. London anzuschauen ist sicherlich toll, allerdings wird es die Schüler sprachlich weiter bringen, wenn sie mit englischen Jugendichen zusammen sind und auch die Schule dort besuchen.
    Hat von euch jemand Erfahrungen/ Tipps für mich? Ich habe vorhin 2 Schulen unserer Partnerstadt in England angeschrieben, das war so die einzuge Idee, die mir kam.
    Vielen Dank schon mal.
    Liebe Grüße
    Klara

  • Das ist schon mal ein guter Anfang.
    Folgende Fragen:
    - ist eure Partnerstadt für sich zumindest interessant, und (hoffentlich) nicht allzu weit weg von London (wenn wir von England und nicht UK sprechen)?
    - wird an den Schulen, die du angeschrieben hast, Deutsch unterrichtet? Denn bei eie Austausch sollten ja dann auch Schüler von dort nach Deutschland kommen.


    Ein Austausch, wenn er gelingt, ist an sich eine schöne Sache. Da hast du über die Gastfamilie direkten Kontakt zur Sprache, zu Land und Leuten, und über die Schule auch ein wenig Unterricht (erwarte da aber nicht zuviel). Dazu aber auch noch Programm (das gehört einfach dazu), und daher die Frage nach London - in England sind die "Attraktionen" schon sehr auf die Hauptstadt konzentriert, weit mehr als hierzulande (hier haben diverse Städte mehrere interessante "features", in England kommst du um London einfach nicht rum, in Deutschland um Berlin aber problemlos...).

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Ich habe mit der Organisation keine Erfahrungen, weiß aber von meiner Schule, dass die Kollegin dieses Jahr zum ersten Mal für die Englandfahrt nicht auf Gastfamilien setzt, sondern ein Hostel gebucht hat. Mit den Gasfamilien gab es in der Vergangenheit oft Probleme und die "Verpflegung" war wohl häufig nicht der Rede wert. Zudem gebe es auch immer weniger Gastfamilien. Um die Sprache zu schulen, hat sie einen Lehrer für ein paar Tage dort engagiert.

  • "Verpflegung" in England... *hust*
    -5kg pro Woche sag ich mal.
    Und sucht euch nen guten Inder.
    Engländer können einfach nicht kochen. Weder in Familien noch in Hostels oder Colleges.
    Ausnahme: Fish and Chips. Aber das kannst du auch nicht jeden Tag essen.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • "Verpflegung" in England... *hust*
    -5kg pro Woche sag ich mal.
    Und sucht euch nen guten Inder.
    Engländer können einfach nicht kochen. Weder in Familien noch in Hostels oder Colleges.
    Ausnahme: Fish and Chips. Aber das kannst du auch nicht jeden Tag essen.

    Bei mir waren es damals +5kg wegen der Chips als Pausensnack. :D



    Edit: es gab NUR Chips als Pausensnack.

  • Ja klar, dafür sind die Engländer ja bekannt ;) . Nee, so wie ich es verstanden habe, muss es in den letzten Jahren noch einmal extrem nachgelassen haben. So oder so kann ich es nicht beurteilen, ich kann ja nur das meiner Kollegin weitergeben ;)

  • In England (vor allem in den bei Sprachschülern beliebten Städten) sind die Gastfamilien es gewohnt für die Unterbringung Geld zu erhalten und wollen damit auch eher Geld verdienen.
    Ich bin schon länger bei einer gemeinnützigen Austauschorganisation und wir scheitern immer wieder daran dort Familien zu finden.


    Daher ist auch die Verpflegung dann nicht das, was die Gastschüler oftmals erwarten. (Ich hatte scheinbar damals Glück, dass mein Gastvater Deutscher war und Koch gelernt hatte.)
    Aber falls du wirklich einen Austausch organisieren willst, hast du ja vielleicht mehr Glück. Kommt halt auf das Interesse der Gegenseite an.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Vielen Dank für eure Ideen. Das hilft mir schon weiter. Unsere Partnerstadt ist 150km von London entfernt.
    Ich möchte schon, dass die Schüler die englische Schule kennenlernen, aber das wäre ja evtl. möglich auch ohne Gastfamilie. Ehrlich gesagt möchte ich auch nicht unbedingt fremde Schüler in manchen Familien meiner Schüler unterbringen:-)
    @Realschullehrerin, wie/wo wurde denn dieser englische Lehrer gebucht?

  • Du könntest ja auch z.B. ein Hostel buchen und mit der Schule vor Ort bzgl. ein/zwei Tage die Schule besuchen sprechen.
    Dann hast du nicht den Stress Gastfamilien zu suchen und die Schüler bekommen dennoch was vom Schulsystem mit.


    Bzgl. Essen, ich war zwei mal in England bei Gastfamilien, die eine konnte gar nicht kochen, die zweite konnte super kochen :) (Man sollte nichts verallgemeinern).

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Ich war auch vor vier Wochen erst in London mit 75 Schülern und durfte mir jetzt die Beschwerden der Eltern über die schlechten Unterkünfte und das schlechte Essen noch anhören. Eine Chance auf einen Schüleraustausch sehe ich einfach nicht. Hinter einer Partnerschaft mit einer englischen Schule sollte die Stadt oder die Kommune als Partner stehen, damit ein Schüleraustausch auch mit Leben gefüllt werden kann.
    Ohne kommunale/ kommunalpolitische Unterstützung/ twin cities/ Städtepartnerschaft/ Städtepartnerschaftsverein hat man als einzelne Schule kaum eine Chance. Insbesondere, wenn mit dem gesamten Jahrgang fahren will und nicht nur mit einzelnen Schülern.

  • Manche Kids sind heute derart verwöhnt, dass es auch sicher mal zur Abwechslung nicht schaden würde, andere Verhältnisse kennenzulernen... Ich bin ja an einer BBS und selbst dort gibt es versnobbte Jugendliche...


    Was das Essen betrifft gibt es aber in England mittlerweile echt ganz tolle, leckere und gesunde Möglichkeiten, sich zu verpflegen. Ansonsten schadet es auch nix, wenn sie mal eine Marmite-Toast probieren...

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