Komme nicht klar beim Tagesplan Kl. 1

  • Hallo ihr,


    es geht darum, dass ich in letzter Zeit versuche, mit meiner 1. Klasse offener zu arbeiten. Das passiert meistens über einen Zeitraum von 40 bis 80 Minuten + Erklären der Aufgaben vorher, Aufgaben für diese Zeit, einmal bisher auf 2 Tage verteilt. Also noch nichts mit Wochen- oder Tagesplan, das würde richtig daneben gehen momentan glaube ich.


    Es gibt dann 3 bis 6 Pflichtaufgaben für alle und dazu Wahlaufgaben für den Tag und Wahlaufgaben für immer.
    Beispiele:
    Pflichtaufgaben: aktuellen Buchstaben schreiben, Kneten, Klebearbeit, Rechnen
    Wahlaufgaben: kneten, kleben, Rechenmandala
    Wahlaufgaben für immer: weitere Lernmaterialien und Spiele, die eingeführt wurden: Klammerkarten, Malblätter, Nachschreibbuchstaben, Spiele, Bausteine, Lük-Kasten.


    So, jetzt ist das Problem, dass einige Kinder extrem langsam sind oder extrem schnell ablenkbar oder extrem schnell ablenkend.
    Das heißt, einige schaffen in 60 Minuten vielleicht eine Pflichtaufgabe (z.B. 2 Wörter mit der Anlauttabelle schreiben oder 6 Aufgaben rechnen).
    Nun bin ich selber noch am Herausfinden, wie ich sowas auch individueller verteilen kann, damit die langsamen auch mal zu einer Wahlaufgabe kommen. (Ja, im Vorbereitungsdienst hab ich das gelernt, im Seminar funktionierte in der Theorie immer alles super. In der Ausbildungsklasse halbwegs. Aber da waren auch nicht die Unterschiede, wie ich sie jetzt habe.)


    Nun gibt es für mich zur Zeit 3 grundlegende Probleme:
    1. Wenn ich langsamen Kindern weniger Aufgaben gebe, dann sind die schnelleren sauer. Kann ich verstehen. Wenn ich die Aufgabenanzahl gleich lasse, aber den jeweiligen Umfang reduziere, komme ich aber sehr schnell an die Grenzen: Weniger als 1 Wort mit der Anlauttabelle schreiben und 3 Aufgaben rechnen geht ja kaum. Und das schaffen einige nicht mal.


    2. Einige Kinder malen sich eine Pflichtaufgabe als "fertig" aus, damit sie schneller an Wahlaufgaben kommen. Leider habe ich während der Arbeitsphasen nur mit viel Glück mal Zeit, mir das bei 1 oder 2 Kindern anzuschaun, ansonsten sind immer so viele Fragen, so viele Kinder, die andere vom Lernen ablenken, so viele Kinder, ein paar Kinder, die immer noch nicht verstanden haben, was "wegnehmen" bedeutet und dazu bereitgestellte Materialien auch nur nutzen, wenn ich mich neben sie setze. Ich kann also nicht aktuell bei jedem Kind reagieren, wenn es eine Aufgabe schon ausmalt, sie aber noch nicht gelöst hat. Viele Kinder gehen in den Hort, teilweise sehr lange. Dort werden donnerstags und freitags keine Hausaufgaben erledigt, d.h. die Kinder müssten zu Hause um 18 Uhr noch sitzen und nacharbeiten, wenn ich es für zu Hause aufgebe. :(


    3. Ich zweifle momentan sehr daran, ob sich offeneres Arbeiten für meine Klasse überhaupt eignet. Bislang war ein "straff geführter" Frontalunterricht zwar keine gute, aber die - in Bezug auf Konzentration und körperliche Unversehrtheit der Kinder - bessere Alternative. Da kann man alle 10 Minuten eine kleine Auflockerung machen. Schade eben für die, die dann immer warten müssen, weil sie schneller / schon weiter sind, aber noch nicht so weit, dass sie sich selbstständig in neue Bereiche einarbeiten können.
    In offenen Arbeitsphasen hält bei einigen die Konzentration eben nur 5 Minuten, dann lenken sie mehrere Kinder um sich herum ab, einige nehmen anderen dann Materialien weg, hauen oder treten. Da es nicht nur 1 oder 2 Kinder sind, die so unkonzentriert arbeiten, sondern 8 bis 10, hilft auch ein gut ausgeklügelter Sitzplan nicht weiter. Eine "Auflockerung" während der offenen Arbeitsphasen ist auch nicht wirklich gut, denn dann müssten die Kinder ihre aktuellen Tätigkeiten unterbrechen und viele (16 bis 18) sind ja meistens konzentriert bei einer Aufgabe. Leisezeichen (Klangstab) und Erinnern an ruhiges Arbeiten bringt nur ca. 2 Minuten etwas.


    Habt ihr noch irgendeine gute Idee, möglichst eine, die ich noch nicht hatte, die mit den vorhandenen materiellen, räumlichen und personellen Mitteln auskommt und meine Position als Nicht-Schulleiterin und jüngste Kollegin berücksichtigt? ;)
    Achja, dass Kinder beim Spielen mit Baukästen auch was lernen, weiß ich. Nur es gibt einen Rahmenlehrplan, der aussagt, dass die Kinder schreiben, rechnen und lesen lernen sollen. Ich kann also nicht das Spielen mit Baukästen zur Pflicht- und das Schreiben und Rechnen zur Wahlaufgabe machen.


    Grüße,
    Conni

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Ich habe mal einen Aufsatz dazu gelesen, wie man den Wochenplan in der ersten Klasse einführen kann.
    Es war so, dass man zuerst von bekannten Sachen ausgeht, die vielleicht schon vom Kindergarten bekannt sind. Mit diesen (denn da muss man keine Aufgaben erklären) arbeiten die Kinder 20min (Zeit auf Zeiger verdeutlichen). Dann erweitert man das ganze auf zwei Tage und ein bisschen mehr Zeit. Zu Anfang gibt es einen öffentlichen Plan.


    Zu 1) Ich denke, man müsste den Kindern gleich von Anfang an klar machen, dass es schnellere und langsamere Kinder gibt (natürlich nicht so sagen). Denn so wird es immer sein und wenn man das den Kindern nicht beibringt, kann man ja wegen Gemotze nie ordentlich differenzieren.


    Zu 2) Hört sich wirklich so an, als wären sie noch nicht bereit für geöffneten Unterricht. Vielleicht das ganze langsamer einführen? Bei uns in der 2.Klasse arbeiten wir wesentlich kürzer am WP als du in der 1.Klasse


    Das waren so meine Gedanken,aber ich bin Referendarin ohne wirklich viel Erfahrung!

  • Hallo Conni


    Die Klassenlehrerin meiner ehemaligen Sachklasse hatte "Sonnen-" und "Mondkinder". Die einen bekamen, weil sie schneller/selbstständiger/... arbeiten, zB 1 Pflichtaufgabe, die anderen 2 Pflichtaufgaben. Später wurde auch qualitativ differenziert. Ein Mondkind konnte nach einiger Zeit zum Sonnenkind werden und umgekehrt.


    Durch die "tolle" Bezeichnung kam es auch nicht zu den Neidgelüsten, wie du sie befürchtest. Allen Kindern war klar, was sie sind und dass es Kinder gibt, die entweder auch Mond- oder aber eben Sonnenkind sind. Die Bezeichnungen waren so klar ab etwa September der 1. Klasse gewählt, dass den Kindern nichts Negatives auffiel. Mond- und Sonnenkinder gibt es in der Klasse (die jetzt im 3. Schuljahr ist) immer noch.


    LG, das_kaddl.

  • Ich schreib mal ein Beispiel, was bei uns damals toll geklappt hat. Die Einführung der Buchstaben und der Ziffern (lief immer gleich ab (eine Schulstunde): gemeinsames Kleben der Buchstaben auf den Teppich, besprechen der Schreibrichtung, dann Stationen (laufen auf den geklebten Buchstaben, kneten, an die Tafel schreiben, auf den Rücken schreiben, in den Sand malen, etc.etc. am Ende ein kleines Arbeitsblatt). Wer fertig war, durfte frei wählen aus den vorhandenen Arbeits- und Spielmaterialien (und manche Kinder haben nur gebaut...). Wir haben den Vorteil einer kleinen Klasse + Gruppenraum und Putzfrauen, die über geklebte Buchstaben hinwegsaugen ;) . Diese Stunde lief nach einigen Malen von selbst. Das ist natürlich noch meilenweit entfernt gewesen von dem, was du schon versucht hast. Aber die Kinder haben gelernt, alle Aufgaben zu bearbeiten, die Reihenfolge selbst zu wählen, mit anderen Kindern zu arbeiten und sich frei im Raum zu bewegen, ohne, dass Chaos entsteht. Und sich danach selbstständig zu beschäftigen.
    Ich würde an deiner Stelle reduzierte Anforderungen stellen. Weniger Plichtaufgaben bzw. differenzieren (da gibt's nix zu meckern, das ist halt so, oder wollen die etwa nicht schlauer werden?) und dann die Wahlaufgaben für immer =weniger Stress für Conni weil weniger Vorbereitung und besserer Überblick. Die Aufgaben so wählen, dass du da nicht viel erklären musst und so Zeit hast, Chaos zu verhindern. Auf eine Schulstunde beschränken. Und wer bei den Pflichtaufgaben schummelt, kriegt Baukastenverbot ;) (garstige Ideen nach stressigem Schultag). Wenn das klappt, dann kannst du das ja ausbauen.


    Müssen die Kinder eigentlich aus räumlichen Gründen an ihrem Platz sitzen bleiben? Gibt es eine Lese- oder Bauecke oder so etwas?

  • Hallo Elaine,


    ich habe auch ein Buch schon drüber gelesen, dort wurde sogar mehr am Wochenplan gearbeitet als bei mir. Ich habe das, was ich im Moment mache in einer meiner Ausbildungsklassen schon vor den Herbstferien in Klasse 1 recht problemlos gemacht, sogar erweitert auf insgesamt 4 bis 5 Schulstunden an 3 bis 4 Tagen.
    Wenn ich kürzer dran arbeite, bekommen manche gar nichts hin. Denn viel weniger als 2 Wörter schreiben (oder alternativ: 1 Zeile Buchstaben üben) geht ja nun nicht. :(
    Und noch eine Frage: Wie bekommt ihr es hin, dass die Kinder dann auch aufräumen? Meine brauchen dafür immer mindestens 10 Minuten, so dass sich da 20 min Arbeit gar nicht "lohnen".


    Rena
    Die Wahlaufgaben sind schon so gewählt, dass nichts erklärt werden muss. Auch die anderen Aufgaben sind überwiegend bekannt, aber einige bekommen es einfach auch beim 5. Mal nicht mit.
    Eine Bauecke / Leseecke haben wir nicht, ich bin froh, dass alle Kinder in den Raum passen und noch ein paar Regale reinpassen und ich vorne vor der Tafel ein bisschen Platz habe. Eigentlich müssten noch einige Tische rein, um einige Kinder einzeln zu setzen, aber schon das geht nicht.
    Außerdem ist durch das Am-Platz-Sitzplatzbleiben das totale Chaos verhindert, denn leider "kämpfen" einige meiner "lieben Kleinen" so gerne, dass - wenn sie denn im Raum rumlaufen dürfen - alle paar Minuten ein Kind weint / haut / tritt und es "Ernst" wird.
    Die Idee mit dem Baukastenverbot ist gut. Vielleicht brauchen das einige einfach. Ich muss es dann nur "fürs nächste Mal" aussprechen, da ich während der Arbeit meist gar nicht dazu komme, das ganze zu kontrollieren.


    das_kaddl
    Die Idee find ich gut. Das Problem ist: Es gibt viel mehr Leistungsgruppen bei mir: Ich habe ein Kind, das in allen Bereichen etwa auf dem Niveau zu Ostern der 1. Klasse ist. Wobei es bei ihm kaum ein Problem ist, er arbeitet selbstständig und die anderen sehen drüber hinweg. Er ist nur sehr laut und macht dann auch für die um ihn sitzenden Kinder die Aufgaben mit.
    Ich habe mehrere Kinder, die Deutsch oder/und Mathe deutlich weiter sind als die anderen. Ich habe einige Kinder, die das sog. Mittelfeld sind, einige, die leistungsmäßig noch nicht so weit sind wie das Mittelfeld und einige, die leistungsmäßig noch lange nicht so weit sind. Und dann das Tempo, was auch noch variiert und zwar in allen Leistungsgruppen. Und Kinder mit speziellen Schwierigkeiten. Ich wüsste nicht, wie ich da so Gruppen einteilen könnte. Habs grad durchgerechnet, komme auf mindestens 10 Differenzierungen (qualitativ und quantitativ).
    Ich habe auch schon für jedes Kind einen eigenen Plan gemacht, aber mal abgesehen davon, dass der Tag nur 24 Stunden hat und ich Schlaf brauche, habe ich dann z.B. in den Arbeitsheften etwas angekreuzt, die schleppe ich aber nicht jeden Tag nach Hause und oft plane ich im Detail erst am Nachmittag des Vortages.
    Das Problem ist auch immer, dass ich so ein "Grundpensum" für alle im Kopf habe, vielleicht muss ich davon wirklich Abstand nehmen bei ganz langsamen Kindern? Ich weiß es nicht, das trau ich mich noch nicht.



    leicht konfuse Grüße,
    Conni

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Hm. Ich seh da auch euren Raum als Problem. Wie soll man sich denn auf die Pflichtaufgaben konzentrieren, wenn der Nachbar schon mit den Bauklötzen poltert?


    Wenn die Baukästen immer wieder Anlass für Probleme sind (?), würde ich die einfach mal ne Woche ganz aus dem Programm nehmen und gucken, was passiert.


    Ich glaube, ich würde mir bei einem solchen Chaostrupp diesen Stress nicht antun und stattdessen mein Grundpensum (evtl. mit Diff. in drei Gruppen) frontal durchziehen. Und zusätzlich regelmäßig Phasen einbauen, in denen komplett frei gewählt werden kann und gleichzeitig erstmal das Einhalten bestimmter Regeln und der Umgang miteinander intensiv geübt werden.


    20 Minuten Arbeit finde ich in der 1. Klasse übrigens schon lohnend und mit der Zeit geht bestimmt auch das Aufräumen schneller.


    Es klingt ein bisschen so, als ob du das Lernen ständig "unter Kontrolle" haben möchtest (wie mit den individuellen Plänen).
    Haben dir noch keine älteren Kollegen gesagt, dass du es gar nicht verhindern kannst, dass die (meisten) Kinder rechnen, schreiben und lesen lernen? ;)


    Der Vergleich mit anderen Klassen bringt meiner Meinung nach nichts. Wenn das mit deiner alles noch nicht so klappt, dann ist das eben erstmal so.

  • Hallo Rena,


    der Vergleich mit anderen Klassen kam, weil ihr ja so schöne Beispiele gebracht habt. Diese Beispiele kenn ich ähnlich eben auch. Mehr nicht.


    Am Raum kann ich nichts ändern. Leider. Zum Lesen sitzt schon manchmal eine Lesemutti draußen. Aber alleine rausschicken kann ich kaum Kinder, die fangen an zu toben.
    Das Einhalten von Regeln und den Umgang miteinander üben wir seit Anfang des Schuljahres intensiv. Ich befürchte, wenn ich mit der Tagesplanarbeit so lange warten will, bis das klappt, kommen wir bis zum Ende des 2. Schuljahres nicht mehr dazu.
    Ich weiß, dass Kinder auch so lernen. Nur: Ich möchte das Klasse gern so weit unter Kontrolle haben, dass
    - die Kinder sich nicht gegenseitig absichtlich verletzten,
    - sie eine Lautstärke einhalten, bei der einige Kinder und ich kein Ohropax brauchen,
    - alle Kinder etwas lernen. So wie das momentan teilweise läuft, seh ich nämlich bei einigen noch gar nicht, dass sie das Ziel der 1. Klasse erreichen können, wenn ich ihre Lernfortschritte nicht kontrolliere und auf sie zugeschnittene Aufgaben bereitstelle.


    Wie differenziert man denn im Frontalunterricht in 3 Gruppen? 8o Wie bringt man die Kinder, die sich dann bei 3 Gruppen dabei langweilen dazu, halbwegs ruhig zu sein? Ich kenn Frontalunterricht nur als einheitliches Arbeiten mit einheitlichen Lernzielen, einheitlichen Methoden und einheitlichem Tempo und kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie das anders laufen soll. 8o


    Grüße,
    Conni

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Hallo Conni,
    differenzieren würde ich auf jeden Fall. Also bei den Pflichtaufgaben 2-3 Gruppen.
    Denn auch die die Langsameren und Leistungsschwächeren müssen die Wahlaufgaben machen können, sonst verlieren sie die Lust.
    Das Motzen kannst du vielleicht etwas eindämmen, indem du die Schnellen immer wieder lobst und ein bissl "anstachelst": "Bin mal gespannt, ob du das auch schon kannst" oder so in der Art.
    Dass die Kinder unterschiedlich schnell sind und unterschiedliche Sachen machen ist halt so. Das müssen sie lernen, sonst kannst du offeneren Unterricht vergessen.


    Und vielleicht, bis das ganze Organisatorische klappt, gaanz einfache Aufgaben, die praktisch jeder schaffen kann.
    Und vielleicht wirklich für den Anfang erst mal wenig Wahlmöglichkeiten und vorallem solche, die die anderen Schüler nicht stören.


    Nur mal so, damit du siehst, es geht nicht nur dir so::D
    Ich mach z.B. bei meinen "Großen" (7. Klasse Förderschule L) jeden Tag die ersten 30 Minuten so:
    Sie lesen ca. 15 Minuten (jeder ein anderes Buch, wer fertig ist beantwortet unter www.antolin.de die Fragen dazu, sie können sich aber auch ein Lesedomino oder Lesekarten holen).
    Dann wird ca. 15 Rechtschreiben geübt (jeder mit seinen Wörtern und so wie er will, auch mal Partnerdiktat etc.).
    In der Zwischenzeit schau ich die Hausaufgaben, die sie vor Stundenbeginn offen auf die Tische legen, auf Vollständigkeit an. Oder ich helf mal dem einem oder anderen ...
    Sie haben ca. 6 Wochen gebraucht (jeden Morgen der gleiche Ablauf!!) , bis das Ganze einigermaßen funktionierte.
    Und jetzt beginnt eigentlich jeder Morgen recht entspannt.


    Wollt dir damit nur nur sagen: Halt durch, es lohnt sich sicher!
    ;)

  • Hallo indidi,


    danke fürs Mutmachen. Ich glaub auch, dass es gut ist, weiterzumachen, denn sonst wären ja die Kinder blöd dran, die schon gut ihre Arbeit organisieren können. Im Gespräch mit der Klasse haben nämlich bis auf 3 Kinder alle gesagt, dass sie gerne Freiarbeit machen, weil sie dann in ihrem eigenen Tempo arbeiten können oder sich etwas aussuchen können. Nur 3 wollten gerne einen Unterricht, in dem alle zur gleichen Zeit das gleiche machen - erstaunlicherweise die Langsamsten, die dabei gar nicht mitkommen würden. Außerdem ist es eben so, dass einige Angebote nicht für alle da sind, z.B. Buchstabenstempel. Sowas könnten die Kinder sonst gar nicht mehr machen und ich hätte die Teile umsonst gebastelt.


    Bei den Wahlaufgaben ist es schon so, dass eigentlich einige Kinder mit den Bausteinen auch leise spielen. Stören tut das nur die, die auch gerne damit spielen möchten, aber noch nicht fertig sind. Die wären aber auch von jeder anderen Wahlaufgabe dann "gestört".


    Ich weiß im Moment aber gar nicht, wie klein ich die Aufgaben noch stückeln soll, damit die Langsameren mal zu Wahlaufgaben kommen. Und wie erkläre ich den Eltern dann, dass ihr Kind nur eine halbe Zeile schreiben als Aufgabe hatte, während andere zusätzlich gerechnet haben etc. Die Eltern machen sich doch Gedanken um die Bildung ihrer Kinder. :( Und dann wäre da noch der Junge, der zu Hause immer erzählt, es wäre so langweilig. Die Mutter schließt daraus, er sei hochbegabt. Meiner Meinung nach ist ihm langweilig, weil er nur mit persönlicher Hilfe der Mutter arbeiten kann. Da weiß ich auch nicht weiter.



    Viele Grüße,
    Conni

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • "langweilig" sagen auch Kinder, denen die Aufgabe zu schwer ist ...


    Der Mutter kannst du sagen, er muss es auch lernen, mal eine Aufgabe zu machen, die nicht genau auf ihn zugeschnitten und dadurch langweilig ist. Er kann sie ja besonders schnell machen und danach eine interessantere Wahlaufgabe machen.


    Bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

  • Hallo Bablin,


    ja das ist es eher. Ich habe dem Kind jetzt bewusst Aufgaben in einem größeren Zahlenbereich gegeben (die leistungsstarke Kinder bereits lösen). Das ging eben nur, wenn jemand neben ihm saß und genau die Fragen stellte, die seine Mutter ihm zu Hause stellt, wenn sie gemeinsam rechnen. Das Problem ist eben nur, wie das Kind jemals lernen soll, in der Schule zu arbeiten, wenn wirklich gar nichts geht, nur mit 1zu1-Betreuung und auch dann nur manchmal.


    Grüße,
    Conni

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Conni
    Sieh doch erst mal das Positive.
    Bis auf drei Kinder finden alle diese freiere Arbeitsweise gut. Ist doch toll!.
    (Ich muss mich da nämlich auch manchmal an die eigene Nase fassen - da jammere ich rum, weil das nicht so ist und das nicht so geht und vergesse dabei, was alles schon super klappt. :D )


    Ich habe eigentlich die Erfahrung gemacht, dass auch Kinder, die anfangs große Probleme mit selbständigem Arbeiten und freieren Arbeitsformen haben es auch irgendwann auf die Reihe kriegen.
    Da ist einfach Geduld angesagt.
    Einige sind nur extrem unsicher, ob sie auch alles richtig machen. Gerade, wenn sonst die Mama immer daneben sitzt und jeden Minischritt vorgibt und lobt. Die müssen einfach "lernen", dass sie selber auch was können.
    Manchmal helfen auch Abmachungen, z.B. "jetzt machst du diese 2/3/? Aufgaben und dann zeigst du sie mir, oder so ähnlich.
    Oder vielleicht klappt es, wenn er mit jemandem (gleiches Leistungsniveau) zusammenarbeitet?


    Und wie gesagt conni,
    Vieles muss sich einfach erst einspielen.
    Das braucht seine Zeit.:D

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