Schrift verbessern

  • Liebe Grundschulkolleginnen und -kollegen
    ich brauche Tipps von euch. In meiner 5 sitzt ein Junge, der meiner Meinung nach beim Schreiben eher verkrampft und gar nicht gleichmäßig über das Papier gleitet.
    Seine Schrift ist sehr zackig und viele Buchstaben lassen sich nicht erkennen, sodass Wörter eigentlich unleserlich sind. Könnte ich nicht aus dem Kontext lesen, wüsste ich nicht, was da steht.


    Ich dachte mir nun spontan, dass ich dem Jungen (und bei Bedarf auch den anderen, deren Texte ich noch nicht gesehen habe ...) jede Woche einen Text in Computerschreibschrift gebe und er den dann abschreiben muss.
    Aber das kann ja nur ein Teil sein.
    Gibt es noch Tipps oder Materialtipps, die ich auch den Eltern sagen kann, der Junge muss ja auch zu Hause üben?
    Die unklare Schrift kann in den Fremdsprachen zum Problem werden, meiner Meinung nach.

  • Mhhh ?(


    Vielleicht sollte der Junge nocheinmal den Schreibschriftlehrgang durchlaufen. Dann kann er nochmal die Schreibschrift üben. Welche schreibt er denn überhaupt? Bei der Vereinfachten Ausgangsschrift kommt es sehr häufig vor, dass die Schrift krakelig aussieht.


    Frutte

  • Er schreibt VA. Und es ist wirklich so, dass manche Wörter nicht lesbar sind, weil die Buchstaben "aufgehen" und ineinandergeschoben sind oder nur angedeutet. (Bei anderen hingegeben sind die Bögen am Wortende so hochgezogen und die Wortabstände so gering, dass alles wie ein einziges langes Wort aussieht).

  • HIer sind Schwungübungen zur Lockerung der Hand, die zwar eher für den Anfangsunterricht gedacht sind, dir abe vielleicht trotzdem helfen.


    http://www.montessori-shop.de/…dul=malvorlagekat.php&k=1


    Hier ist ein interessanter Artikel mit praktischen Tipps und Fotos zur Übung der richtigen Stifthaltung etc.


    http://www.psymo.ch/download/text/grafotext_fotos.doc


    Gruß Annette

    • Offizieller Beitrag

    Mit welchem Stift schreibt er denn?
    Statt eines Füllers sind spezielle Tintenroller besser geeignet. Als Bleistift evtl. auf einen dickeren zurückgreifen.
    Ist er Linkshänder?
    Dann helfen spezielle Übungen (Heft von Barbara Sattler über amazon zu bekommen) bzw. eine Schreibunterlage.
    Ist er auf einen evtl. Tremulus (zitternde Hand) untersucht worden? Wenn seine Probleme wirklich schlimm sind, würde ich den Eltern empfehlen, sich eine Ergotherapie verschreiben zu lassen.


    Talida

    Ein Niederrheiner ist einer, der nix weiß und alles erklären kann.
    Hanns Dieter Hüsch

  • Es ist nicht so, dass man gar nichts lesen kann, aber ich sehe einfach Schwierigkeiten für die Zukunft. Wenn man sich stur stellt, gibt es viele Wörter, die ich nur aus dem Kontext erahnen kann. Und dies nicht, weil seine Schrift schon so "ausgeschrieben" und "individuell" ist, sondern weil er die Buchstaben nicht richtig formt, sie sind weder Schreib- noch Druckschrift.
    Ich werde unter der Klassenarbeit die Eltern darauf hinweisen, dass m.E. ein aktives Angehen sinnvoll ist. Für individuelles Schreibtraining im Unterricht bleibt aber gar kein Raum. Die müsste zusätzlich und in der "Frei"zeit geschehen.

  • Ich muss noch einmal nachfragen, da ich mich ehrlich gesagt mit der VA nicht so gut auskenne. Es gibt Lehrer, die ihre komplett oder teilweise auf die LA umgewöhnen, was ja aber zumindest sicher bei einer kompletten Umstellung nicht "im Sinne des Erfinders" und für die Schüler sehr verwirrend sein muss.
    Ist es für die Schreibentwicklung hinderlich oder erschwerend, wenn ich dem Schüler, bei dem manche Buchstaben so schlecht erkennbar sind oder sich auflösen, ihm alternative Buchstaben aus der LA gebe (z.B. das e)? oder sollte ich den Eltern tatsächlich eher raten, noch einmal den VA-Lehrgang zu wiederholen? (Die Schüler schreiben auch nicht alle "reine" VA; sie beschweren sich teilweise, wenn sie Texte von "reinen" VA-Schreibern lesen sollen, dass sie die Texte nicht lesen können)

  • Zitat

    Ist es für die Schreibentwicklung hinderlich oder erschwerend, wenn ich dem Schüler, bei dem manche Buchstaben so schlecht erkennbar sind oder sich auflösen, ihm alternative Buchstaben aus der LA



    Das ist ok. Allerdings sollte er die Buchstaben als Verbindungen, also im Wortzusammenhang, neu üben.


    Bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

  • Hallo Aktenklammer,


    also meiner Meinung nach ist es nicht gut die beiden Schriften miteinander zu mischen.
    Ich habe mein Examen zu diesem Thema gemacht und sobald mehrere Buchstaben der LA mit in die Schrift einfließen, hat sie ihren Sinn und Zweck verloren.
    Wenn du möchtest, kann ich dir mein damaliges Lernskript zusenden, dann kannst dich etwas in die Schrift einlesen.
    Gruß Pim

  • Sinn und Zwecke jeder Schrift ist Lesbarkeit (an erster Stelle), Geläufigkeit (an zweiter Stelle).


    Der Lesbarkeit dient es jedenfalls, wenn der Schüler einzelne verformte Buchstaben neu und anders zu gestalten lernt.


    Ich konzidiere den Nachteil, dass beim Wechsel zum Schleifen-e der Haltepunkt an der oberen Linie für die kleinen Buchstaben wegfällt; entsprechend auch bei anderen Buchstaben. Ich würde das in Kauf nehmen, aber das ist Ansichtssache.


    Auch die VA ist nur eine Ausgangsschrift, keine, die ihren Zweck verfehlt, wenn man nicht bis aufs Tüttelchen bei ihr bleibt. Der Schüler hat sich ohnehin mit seiner individuellen Schrift von der Ausgangsschrift entfernt, da kann man m. E. ruhig weiter modifizieren.


    Bablin


    ed: Hinweis auf Pims Dreifachposting entfernt.

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

    Einmal editiert, zuletzt von Bablin ()

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