Alternative Buchstabeneinführung

  • Liebe Leute!


    Seit den Sommerferien habe ich ein erstes Schuljahr im BdU. Ees handelt sich um eine sehr liebe, aber äußerst heterogene Klasse mit nur 19 Kindern (freu!!!).


    In drei Wochen steht nun mein nächster Unterrichtsbesuch in Deutsch an. Da sie Kleinen ja noch nicht viel gelernt haben (bis jetzt nur die Buchstaben "E" und "L") und manche Kinder noch starke Probleme beim Schreiben haben, würde ich gerne eine alternative Buchstabeneinführung machen.
    Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen im UB einen Stationenlauf zu einem bestimmten Buchstaben anzubieten. Mit fehlen nur die Ideen für die Stationen. Ich dachte an:


    1) Buchstabe mit dem Finger in den Sand schreiben


    2) Buchstabe kneten


    3) Buchstabe auf ein Blatt malen


    4) Buchstabe mit einem Seilchen auf den Boden legen


    usw.


    Habt ihr noch schöne Ideen?


    Und noch eine Frage: Wie würdet ihr das Thema der Stunde nennen? Vielleicht "Handlungsorientierte Einführung des Buchstaben xy"?


    Frutte

  • Hallo Frutte,
    Kinder schreiben sich gegenseitig den Buchstaben auf den Rücken; Kindergruppe bildet den Buchstaben aus ihren Körpern (im Stehen oder im Liegen - je nach Buchstabe )
    Kinder hüpfen den gelernten Buchstaben auf dem Seil nach, das du gelegt hast - oder aber auf einem geklebten Tesa-Packband, das auf dem Boden klebt und den Buchstaben darstellt.
    Kinder essen etwas, das mit diesem Buchstaben anfängt.
    Das Stundenthema wäre dann evtl. Einführung oder auch Festigung eines Buchstabens mit allen Sinnen oder so ähnlich.
    Viele Grüße
    von der Erstklass-Kollegin
    venti :) gerade vom ersten Elternabend zurück :-)))

  • mit Pfeifenputzern formen lassen,
    mit Kreppklebeband auf den Boden kleben, von den Schülern abgehen lassen,
    mit dem Finger auf den Rücken eines Mitschülers schreiben

  • Buchstabe in verschiedenen Schriften aus Zeitschriften/ Prospekten ausschneiden und auf ein großes Plakat kleben.


    Buchstabe stempeln.


    Dinge in Fühlbeutel, Sachen mit Anlaut erfühlen und herausholen. Oder: verschiedene Fühlbuchstaben, Buchstabe des Tages herausfühlen.


    Buchstabe auf einem Suchbild mit anderen einkreisen.


    Buchstaben puzzlen, eventuell auch ausschneiden und puzzlen (bei den Kleinen nur als sehr leichten Buchstaben)


    Riechdosen: Geruch mit Anlaut herausfinden.


    Gruß leppy

  • Hast du die Einführung durch die Stationenarbeit gemacht? Also, kannten die Schüler vorher nicht, wie man den Buchstaben schreibt und wie er klingt?

  • Nächste Woche Donnerstag ist es nun soweit. Ich werde meine erste Unterrichtsstunde in einem 1. Schuljahr halten. Meine Mentorin hat mir gesagt, ich solle den Buchstaben "K" einführen. Da ich noch nie bei einer Buchstabeneinführung dabei war, weiß ich nicht, wie das Ganze geschehen soll.
    Zuerst würde ich gerne eine Runde machen, in der Kinder etwas aus einem Sack ziehen, das mit dem Buchstaben "K" anfängt. Dürfen es auch Dinge sein, bei denen das "K" in der Mitte ist, oder verwirrt das die Kinder zu sehr?
    Was kann ich sonst noch tun? Wären Stationen geeignet? Die Buchstabeneinführung sollte auch nicht länger als 1 Stunde dauern, da die Kinder schon mit der Anlauttabelle schreiben.
    Für ein paar Anregungen wäre ich als Neuling echt dankbar!

  • Das K sollte nur als Anlaut vorhanden sein, wenn Du Dinge aus einem Sack ziehen lässt.


    Zur Einführung an sich würde ich auch keine Stationen nutzen, das würde ich eher zur Übung des Buchstabens tun. Außerdem weiß ich nicht, ob die Kinder Stationsarbeit schon kennen. Wenn nämlich nicht, dann müssten die Hauptlernziele im Bereich der Arbeit an Stationen liegen, bei der Einführung sollte aber das Augenmerk auf dem Buchstaben liegen.


    Eine Geschichte macht sich zur Einstimmung auch immer ganz gut. Vielleicht findest Du auch einen Reim zum leichten Merken des richtigen Bewegungsablaufes beim Schreiben.


    Von Persen gibt es eine Buchstaben-Werstatt, da sind immer sehr schöne Dinge drin, u.a. Geschichten und Reime.


    Ihr könntet auch ein großen Papp-K mit selbst gemalten Bildern der Kinder zu diesem Buchstaben bekleben.


    Auch finde ich es immer wichtig, dass die Kinder sich gegenseitig beim Formen des Lautes mit dem Mund beobachten. Wie sehen die Lippen, Zähne und Zunge beim Sprechen des Lautes aus?



    P.S. Ich finde es sehr merkwürdig, dass Dich Deine Mentorin einen Buchstaben einführen lässt ohne, dass sie Dir das mal gezeigt hat.

  • So, habe mittlerweile schon einige Buchstaben eingeführt. Als nächstes ist "chs" dran. Hat jemand dafür ein paar schöne Ideen?
    Würde mich sehr freuen!
    Primi

  • Ich kann das Buch "ABC mit allem Sinnen" empfehlen, da sind viele schöne Ideen zum Thema Buchstabeneinführung und Festigung für alle Buchstaben drin ("1x1 mit allen Sinnen" und "1,2,3... " sind auch toll).


    Ich stelle es mir grad sehr schwierig vor, einen Deutschunterrichtsbesuch in einer 1/2 zum Thema Buchstabeneinführung zu haben... wie macht man das organisatorisch? Die 2er mit Freiarbeit beschäftigen? Oder irgendwie einbinden?

  • Ich finde es schade, denn gerade die schönen Momente der Buchstabeneinführung, das Lernen mit allen Sinnen bleibt sehr auf der Strecke. Zwar haben meine Kinder auch anders, sehr kognitiv mit dem Buchstabenpass die Buchstaben erarbeitet, doch glaube ich, dass viele basale Lernziele auf der Strecke geblieben sind. Gerade den schwächeren Kindern bekommt das Sehen, fühlen, schmecken sehr.
    Ich habe noch nie so viele Kinder gehabt, bei denen sich Buchstabendreher so gehalten haben, wie in diesem JAhrgang, obwohl ich ein sehr starkes Einzugsgebiet habe.
    Auch sehe ich ganz klar eine Benachteiligung der Jungen.
    flip

  • Zitat

    Original von Scruffy
    Ich stelle es mir grad sehr schwierig vor, einen Deutschunterrichtsbesuch in einer 1/2 zum Thema Buchstabeneinführung zu haben... wie macht man das organisatorisch? Die 2er mit Freiarbeit beschäftigen? Oder irgendwie einbinden?


    Geht meiner Meinung einfach nicht. Das zeigt mal wieder, dass der fachleiterzentrierte Unterricht ziemlich an der Realität vorbei geht.



    VG

  • Schaut Euch doch bitte mal meinen Ablauf zur Buchstabeneinführung an. Kann man das so machen?? Und wie viele Stunden würdet Ihr dafür einplanen?



    1. Gegenstände mit dem entsprechenden Anfangsbuchstaben aus einem Säckchen ziehen und daran das Thema der Stunde/ den Buchstaben erkennen


    2.Akkustische Analyse (wie funktioniert denn das? Ist so ein tolles Wort, das man oft hört, aber was steckt dahinter?)


    3.Stationsarbeit
    - in Sand schreiben
    - mit dem Finger nachspuren
    - an der Tafel nachspuren
    - mit Stiften auf einem AB nachspuren
    - ausschneiden und aufkleben
    - nachgehen (Boden mit Tesakrepp)
    - Partner auf den Rücken schreiben
    - stempeln
    - kneten
    - evtl. noch etwas essen, das mit dem Buchstaben anfängt
    Frage dazu: bekommen alle Kinder da einen Laufzettel oder wie geht das am besten? Und: das sind ja ganz schön viele Stationen. Ist es sinnvoll, eine Auswahl davon IMMER für die Buchstabeneinführung zu nehmen (fördert Selbstständigkeit und Routine der Schüler) oder abwechselnd mal die eine und mal die andere Station dazuzunehmen (öfter mal was Neues)?


    4.Arbeitsblätter aus dem Buchstabenlehrgang bearbeiten

  • Hallo nani,
    ja, es ist sehr sinnvoll, immer einige gleiche Stationen zu haben. Wie du schon schreibst, gibt das den Kindern Sicherheit und fördert die Selbstständigkeit.
    Nach ein paar Monaten kann man dann mal wechseln, weil es ja auch schneller geht, denn die Kinder haben bis dann das "System" verstanden und bringen sich auch selbst Buchstaben bei.
    Aber das Essen habe ich im ganzen Schuljahr beibehalten - auch weil es mir selbst so viel Spaß macht, etwas im Laden auszusuchen :).


    Ach ja: die akustische Ananlyse hat nix mit Akku zu tun, also nur mit einem k schreiben. Die Kinder sollen in einem Wort hören, ob der gesuchte Laut vorn, in der Mitte oder hinten im Wort steckt.
    Zu viel Zeit darf man für dies alles nicht einplanen, denn man will ja auch vorankommen. Ich vermute mal, so 2 bis 3 Schulstunden wird es dauern.
    Viele Grüße
    venti :)

  • Oh ja, sehr interessantes Thema! Ich hab hier im Forum auch mal was von einem "Buchstabenheft" gelesen, das mit den Schülern zusammen erstellt wird. Was genau ist denn das??? Wird darin nachgeschrieben, gestempelt etc. (also all das gemacht, was nanni aufgezählt hat)?

  • Mag hier mal jemand berichten, was er/sie VOR dem Stationenlernen bei einer Buchstabeneinführung macht?


    Ich würde es so machen, dass ich einen Korb mit Gegenständen mitbringe, die den neu einzuführenden Buchstaben am Anfang haben, z.B. Banane, Butter, Ball, Bürste, .... beim Buchstaben B. Die Schüler erkennen diese Gemeinsamkeit, der Buchstabe wird gemeinsam laut gesprochen und es werden weitere Wörter gesammelt, in denen sich der Buchstabe befindet. Anschließend folgt eine akustische Analyse (höre ich den Buchstaben im Wort BAUM vorne, in der Mitte oder hinten) und dann geht es mit der Stationenarbeit los. Habe ich dabei etwas Wichtiges vergessen? Oder kennt ihr Variationen bei dieser Einführung, sodass ich es auch mal anders machen kann?


    Ich würde mich über Ideen oder bereits erprobte Verfahren freuen! Danke und liebe Grüße!

  • Hallo Erdbeerchen,


    wir machen es so, dass die Kinder auch immer selber etwas mitbringen können zum Buchstaben.


    Der neue Buchstabe wird also einen oder mehrere Tage vorher bekannt gegeben und die Kinder können sich auf die Suche machen, ob sie Gegenstände finden, in denen der Buchstabe vorkommt. Diese bringen sie dann zur Einführung in die Schule mit. Dann wird gemeinsam abgehört.
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Kinder motivierter sind, wenn sie den Laut an "eigenen" Gegenständen abhören. Außerdem beteiligst du die Kinder mehr an der Planung.


    Schön ist es, die Gegenstände dann auch für einige Tage präsent zu haben und nach An- , Mit- und Endlaut zu sortieren, z.B. auf einem freien Tisch oder auch woanders.


    Viele Grüße
    Beate

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