Lehrer werden in der Schweiz

  • Hallo!
    Vielleicht kann man mir weiterhelfen und entsprechende Internet-Seiten nennen. Bisher habe ich nur Educa-Job gefunden.
    Ich möchte evtl. in die Schweiz und dort als Lehrer arbeiten. Nur muss man das Stex wohl in einem der vielen Kantone anerkennen lassen.


    Wie läuft das alles ab? Hat jemand Erfahrungen schon gesammelt?

  • Mein derzeitiges Lieblingsthema!


    Allgemein solltest du dir deine beiden Staatsexamen (du darfst nur mit beiden Staatsexamen in der Schweiz Lehrer sein) von der EDK (ungefähr das Gleiche wie die KMK) anerkennen lassen: http://www.edk.ch/d/EDK/Gescha…ramesets/mainDiplo_d.html
    Zum Download steht ein 21-seitiges Formular bereit, das du nach bestem Wissen und Gewissen ausfüllen musst. Zusammen mit einer Quittung über eine Überweisung von CHF 400 schickst du das nun mit beglaubigten Kopien und einigen Exemplaren deiner im Studium belegten Veranstaltungen und deiner Prüfungs-/Studienordnung nach Bern. Du musst dich entscheiden, für welche Stufe du die Anerkennung haben möchtest. In der Schweiz ist die Lehrerbildung gerade im Umbruch, Vorschul- und Primarstufenlehrer werden jetzt an neugegründeten Pädagogischen Hochschulen ausgebildet und studieren - je nach Kanton - fünf bis neun 8o Fächer. Hat man diese Anzahl für die Primarstufe nicht, kriegt man die Anerkennung nur für das, was in Deutschland Haupt-/Realschule ist (obwohl man gar nicht die Ausbildung dafür hat :rolleyes: - aber das ist ein anderes Thema) - oder du belegst "Nachdiplomstudien" (NDS) an einer der Hochschulen. Innert 4 bis 12 Monaten kriegst du eine Anerkennung - oder eben auch nicht. Mir sagte neulich jemand aus dem Kanton Solothurn "Jö, wissen Sie, wir chaben nicht auf Lehrer aus Deutschland gewartet" und erwähnte, dass die Zeiten vorbei seien, dass man Lehrer aus Deutschland und Österreich importierte. Jetzt kämen 120 Bewerber auf eine Stelle - aber das schockt ja niemanden in Deutschland, der das Ref beendet hat und das erste mal in die Stellenbörse seines Bundeslandes schaut :rolleyes: .


    Hier findest du eine Übersicht über das Bildungswesen der Schweiz:
    http://www.edk.ch/d/Bildungswe…sets/mainBildungCH_d.html


    Beachte jedoch: voKazuKa!* Schlimmer als in Deutschland hat dort jeder zweite Berg (ok, jeder der 26 Kantone) sein eigenes Bildungssystem und seine Bestimmungen. Manche Kantone (vor allem die winzigen, von Bergen umgebenen wie Uri und Glarus) leiden unter extremem Lehrermangel, weil da trotz schöner Natur keiner hin will und diese Kantone auch keine eigenen Unis/Hochschulen haben, an denen Lehrer ausgebildet werden. In diesen Kantonen könntest du auch ohne die EDK-Anerkennung den Fuss in die Tür kriegen. Vermutlich zieht es dich aber in die grösseren Städte/Regionen der Deutschschweiz, und die ist leider durch eine hohe Dichte an Lehrerbildungsinstitutionen mit entsprechenden Bewerberzahlen für Stellen gekennzeichnet.


    Den Fuss in die Tür kriegen könntest du auch mit Stellvertretungen (wegen Mutterschutz, Kur oder was weiss ich - Stellen, die für 1 - paar Monate befristet sind).


    In der Schweiz sind die Schulen bezüglich der Ausschreibungen sehr viel freier als in Deutschland. Die meisten Stellenausschreibungen findest du auf den kantonalen Jobbörsen (zB www.publicjobs.ch für Zürich, www.be.ch/jobs für Bern), andere wiederum auf der von dir benannten Bildungsserverseite, manche auch in Tageszeitungen (für den Zürcher Bereich: www.jobwinner.ch - die Jobbörse des "Tagi" [Tagesanzeiger]).


    Mir wurde geraten, bei "grösseren Gemeinden" mal meine Bewerbungsunterlagen zu hinterlassen, damit die dann auf Zuruf tätig werden können, besonders für die genannten Stellvertretungen. "Grössere" Gemeinden fangen bei 5000 Einwohnern an - in der Schweiz ist halt alles ein bisschen kleiner.


    Allgemein solltest du wissen, dass die Wochenarbeitszeit in der Schweiz höher ist - mein Freund kam mit 35 Wochenstunden des öffentlichen Dienstes zu seinem neuen Arbeitgeber und legte gleich 7 Stunden zu. 42 Wochenstunden sind überhaupt nicht selten, Lehrerstunden liegen bei 29 - 34 Lektionen. Wenn du übrigens in einer Anzeige liest "2/29 Lektionen", bedeutet das, dass es sich um eine Teilzeitstelle mit 2 Stunden eines 29-Stunden-Vollzeit-Deputats handelt.


    Der Verdienst ist besser als in Deutschland, in Anbetracht der höheren Lebenshaltungskosten (wir zahlen für unsere neue Bleibe z.B. über CHF 2000, Fleisch kostet pro Kilo ~ CHF 24) aber angemessen (dennoch zählen Schweizerlehrer zu den europäischen Spitzenverdienern unter den Lehrern). Du könntest übrigens einen Malus erhalten, weil du Deutsche bist und nicht die Schweizerlehrerausbildung durchlaufen hast.


    Tja. Noch Fragen?
    Ein guter Websitetipp ist übrigens das Forum von www.hallo-schweiz.ch - da kriegst du alles bezüglich Aufenthaltsgenehmigung, Quellensteuern, Zügeln etc. erklärt. Nutz aber vorher um Himmels Willen die Suchfunktion - die sind da noch empfindlicher als "wir" hier :D


    LG, das_kaddl.


    *voKazuKa = von Kanton zu Kanton unterschiedlich

  • Hallo und vielen Dank für die Antwort!
    Dann kann ich mich wohl erst im nächsten Jahr darum kümmern wenn ich mein 2. Stex in der Hand halte. Bin zudem noch Seiteneinsteiger und habe mein 1. Stex anerkennen lassen. Sollte aber hoffentlich kein Problem sein. Habe EW und Didaktik auch gemacht.


    Was treibt dich denn in die Schweiz? Mich würden erstmal die 400 CHF abschrecken, wenn man nicht weiß, ob man angenommen wird oder nicht. Naja, meine Frau arbeitet derzeit an der ETH und daher möchte ich auch ganz gerne in die Nähe, muß aber nicht Zürich sein. Das hat man mir auch schon gesagt, dass da die Chancen gleich Null sind. Aber Argau und kleinere Gegenden stellen offenbar kein Problem dar.


    Wie weit bist du denn mit der Anerkennung???

  • Meinst du mit dem Formular die Anerkennung ausländischer Diplome? Dort finde ich leider kein 21-seitiges Formular...


    Vor allem finde ich dort keine Anerkennung für eher Naturwissenschaftliche Fächer.

  • Hallo Mylonith,


    ein bisschen musst du schon selbst probieren...
    Unter "Diplomanerkennung" (der Link, den ich in meinem ersten Posting dieses Threads angab), geht es zu "Anerkennung ausländischer Diplome durch die EDK", da musst du draufklicken. Dort geht's weiter zu "Checklisten", dann "Lehrerbildung" und dort musst du weiterlesen und weiterklicken.


    Die Anerkennung hat nichts mit annehmen und Stelle kriegen zu tun. Sie berechtigt dich lediglich, dass du dich Schweizerlehrern gleichgestellt auf eine Lehrerstelle bewerben kannst, da in der Regel das Schweizerlehrdiplom Voraussetzung für schulische Tätigkeiten als Lehrer ist (siehe mein erstes Posting).


    Übrigens handelt es sich gerade beim Aargau um einen mit Lehrern gut versorgten Kanton, du solltest es eher in den Kantonen südlich des Zürichsees versuchen. Weswegen du dich auch schlau machen solltest, ist die Aufenthaltsbewilligung. Wenn ich dich recht verstehe, ist deine Frau schon in CH und du möchtest sobald als möglich nachzügeln? Dann brauchst du das entsprechend kantonale Formular "Aufenthaltsbewilligung für nicht erwerbstätige Personen" und kreuzt dort an "Verbleib beim Ehepartner" (zumindest heisst es so im Formular des Kantons Solothurn). In der Umgangssprache nennt es sich "Familiennachzug" und ist relativ problemlos möglich. Deine Frau muss allerdings für dich bürgen, dh, Konto, Handy usw. bekommst du nur mit dem Verdienstnachweis deiner Frau. Hintergrund ist, dass die Schweiz peinlichst bemüht ist, sich niemanden ins Land zu holen, der sich nicht selbst versorgen kann und so in ihr Sozialnetz fällt (welches sehr viel weitmaschiger gestrickt ist als das deutsche).


    Ist deine Frau Deutsche oder Schweizerin? Und wie lange geht ihr ETH-Vertrag, handelt es sich um ein Doktorat?


    Meine Anerkennung habe ich runtergeladen, ausgedruckt und wieder in den Papiermüll geschmissen, weil ich derzeit mit Packen beschäftigt bin. Wir zügeln diese Woche, und so habe ich grad wahrhaft andere Sachen zu tun. Um die CHF 400 wird kein Ausländer drumrumkommen, wenn er erwerbsmässig Schweizern gleichgestellt sein möchte.


    Besuch mal hallo-schweiz.ch , das ist alles in allem eine echt klasse Website!


    LG, das_kaddl.

  • Hi!
    Na, dass ist doch klasse dass es alsbald losgeht!
    Nur noch eine kleine Frage: Ich muss aber definitiv beide Staatsexamen haben ehe ich mich anerkennen lassen kann, oder?


    Viel Erfolg dort und wenn du Zeit hast, schreib mal nen Kommentar wie es ist!!!


    Gruß

  • Soooo... Der gewünschte Kommentar zu "Lehrer werden in der Schweiz" ;)


    Zur Erinnerung: Um sich auf Schweizer Festanstellungen als Lehrer zu bewerben, braucht man in den meisten Kantonen die "Anerkennung des ausländischen Lehrdiploms" (= der deutschen Staatsexamina) durch die EDK (=KMK).


    Nachdem ich meine Unterlagen im Juni zur EDK (siehe oben) gesendet habe und mein Freund die 400 Schweizer Franken für mich überwiesen hat, erhielt ich eine Eingangsbestätigung. Danach schien bei der EDK Sommer- und Herbstpause zu sein, und eh auch noch der Winter verstreicht, dachte ich, ruf ich doch mal an um nachzufragen, wie der Stand der Anerkennung ist. Das war vor 8 Tagen.


    Wunderbarerweise hatte ich auch gleich die Dame, die mir die Eingangsbestätigung unterschrieben hat, am Apparat. Und dann ging ein lustiger Dialog los:
    Ich: Einsendung, Formular, deutsche Lehrerausbildung, blabla...
    EDK: "Frau R? Wann haben Sie uns das denn gesandt?"
    Ich: Juni, Eingangsbestätigung vom..., blabla...
    EDK: "Es tut mir Leid, aber ich kann Ihr Dossier gerade nicht finden."
    Ich: "???"
    EDK: "Ich melde mich aber bis Ende der Woche bei Ihnen; Sie erhalten dann die Post mit der Anerkennung Ihres deutschen Lehrdiploms."
    Ich: "Fein, vielen Dank, schönes Wochenende."
    EDK: "Frau R, die Anerkennung für Herrn V senden wir im gleichen Brief!"


    Ähm, Anerkennung für Herrn V? (Das ist der "Geldüberweiser" und Lebensgefährte.) Aber der ist doch gar nicht Lehrer, sondern als Portfoliomanager in ganz anderer Branche tätig? Aber egal, "Herr V" freute sich, als ich ihm erzählte, wir kriegen beide eine Anerkennung für das Schweizer Schulwesen. Er suchte sich dann schon mal die Berufsschule und das Fach "Kochen" aus.


    Ende der Woche war natürlich nichts im Briefkasten, auch nicht Anfang dieser Woche. Bis gestern habe ich der EDK Zeit gelassen, dann habe ich wieder angerufen. Wieder war obige Dame am Apparat.
    Ich: Guten Tag, Telefonat letzte Woche, Anerkennung, blabla...
    EDK: "Frau R? Ich kann Ihr Dossier gerade nicht finden."
    Ich: "Sie haben mir aber letzte Woche zugesagt, dass Sie mir den Brief mit der Anerkennung bis Freitag vergangener Woche senden."
    EDK: "Nein, niemals... Ich habe nur gesagt..." (Der Rest rutscht murmelnd in Mundart weg.)
    Ich: "Grrrr"
    EDK: "Ich rufe Sie zurück."


    Rückruf am gleichen Tag (also gestern):
    EDK: "Also wir haben jetzt Ihr Dossier gefunden. Es ist bei der Expertengruppe zur Prüfung."
    Ich: "Wie lange dauert denn die Prüfung?"
    EDK: "Kann ich Ihnen nicht sagen. Wir melden uns bei Ihnen."


    Heute, Anruf durch die EDK (andere Dame):
    EDK: "Guten Tag Frau R, Sie haben in den letzten Tagen mehrmals nach dem Stand des Anerkennungsverfahrens gefragt. Ich kann Ihnen jetzt mitteilen, dass Sie die Anerkennung nicht erhalten."
    Ich: "Bitte? Aber gestern war doch der Stand des Verfahrens, dass meine Unterlagen noch bei den Experten sind?"
    EDK: "Ach ja... Aber..." *mundartmurmel*


    Waren meine Unterlagen gestern noch verschollen (und später bei den Experten), stand heute morgen also plötzlich fest, dass ich keine Anerkennung meiner deutschen Lehrerausbildung für die Schweizer Schulsysteme erhalte. Erst recht nicht für beide Schulformen (für die ich ausgebildet wurde bzw. studiert habe). Für die Grundschule deshalb nicht, weil ich nur 4 Fächer studiert habe (für die Schweiz bräuchte man mindestens 5) und für die Sek I deshalb nicht, weil ich ja dann Schweizer Lehrer diskriminieren und vom Arbeitsmarkt verdrängen würde.


    Mündlich zugesichert (daran wird sich nächste Woche wieder keiner erinnern können) hat mir die EDK-Vertreterin jetzt eine "Anerkennung unter Auflagen". Welche Auflagen das sind, steht noch nicht fest, weil die EDK noch keine Beschlüsse gefasst hat, welche Auflagen ausländische Lehrpersonen erfüllen müssen, um an Schweizer Schulen tätig sein zu können. Deshalb tagt die EDK mit den Pädagogischen Hochschulen, um Beschlüsse zu fassen. Auf die Frage, wer denn in der PH Bern/PH Nordwestschweiz/PH Zürich zuständig ist: "Die Hochschulen haben noch keine Namen mitgeteilt." - "Aber die EDK und die PHs haben doch schon getagt?" - "Ja."
    Also gut. Im März werden die PHs der EDK Ansprechpartner mitteilen, dann soll ich mich mit diesen Ansprechpartnern zusammensetzen und die Auflagen mit der PH "individuell aushandeln".


    Nun, dann werde ich wohl mal mit unserem Studienberater in der Mensa zu Mittag essen :rolleyes: .


    Aus dem 45-minütigen Telefonat habe ich auch gelernt, dass die Ausbildung der Schweizer Primarlehrer sehr viel wissenschaftlicher ist als die in Deutschland und dass Schweizer Primarstufenstudierende viel mehr lesen und arbeiten als deutsche Studierende.


    Da ich selbst an einer PH arbeite (ungefähr 400 m Luftlinie von dem EDK-Gebäude entfernt) und dort auch in der Lehre tätig bin, werde ich die Aussage der EDK im Januar bei meinen Veranstaltungen umsetzen: jede Woche ist ein 20-seitiger Aufsatz zu lesen (als ich noch studiert habe, mussten wir ~10 Seiten pro Veranstaltung vorbereitend lesen, und da ja Schweizer Studenten mehr arbeiten als deutsche, habe ich die Schweizerinnen bisher scheinbar unterfordert...).


    Derzeit ist es echt ein schlechter Witz mit den Schweizer Behörden. Zum Glück bin ich auf die Anerkennung nicht dringend angewiesen, nicht auszudenken, was der EDK-Anerkennungs-Beschluss bedeuten würde, wenn ich arbeitslose Lehrerin wäre.


    Daher: Liebe deutsche Lehrer, bleibt in Deutschland ("wir Schweizer sind nicht auf Lehrer aus Deutschland angewiesen" - habe ich heute wieder am Telefon gesagt bekommen) und hangelt euch durch die Vertretungsstellen. Die Schweiz scheint echt keine Alternative mehr zu sein.


    LG, das_kaddl.

  • Zitat

    Julie Mango schrieb am 15.12.2005 16:44:
    ... da fällt mir nichts mehr zu ein!

    Julie


    Ja, mir auch nicht. Bin gespannt, was im Brief der EDK steht. Habe ich den bis in 7 Tagen nicht, rufe ich da wieder an. Mal sehen, was das Glücksrad dann sagt.


    Dass ich die Anerkennung nicht erhalten habe, ist für mich gar nicht so dramatisch, da ich ja meinen PH-Job habe und, nach Möglichkeit, erstmal ne Diss schreiben möchte. Schlimmer wäre es, wenn ich arbeitslos wäre. So sehe ich das relativ gelassen...


    LG, das_kaddl.

  • würde mich auch mal interessieren, da das thema vielleicht auch bald auf mich zukommt....

    Wenn das Leben einfach wäre, wäre es ja langweilig!
    Oder nicht?

    • Offizieller Beitrag

    Mehrere Freundinen von mir sind 2007 nach dem Ref fürs Gym in die Schweiz gegangen aus privaten Gründen. Beide leben dort und arbeiten dort seitdem. Anerkennung der Ausbildung und das Finden einer Stelle war wohl nicht so das Problem.

  • In der Schweiz kommt es darauf an, in welchen Kanton du gehen möchtest. Wenn du zum Beispiel ins Welschland willst musst du sicher fliessend französisch sprechen, dasselbe gilt für das Tessin mit Italienisch. Ausserdem kommt es darauf an, auf welcher Stufe du gerne arbeiten würdest. Die Stellensituation ist sehr unterschiedlich..
    lg

  • Hallöchen,


    ich greife diesen Thread jetzt nochmal auf in der Hoffnung, dass mir jemand helfen kann.


    Wie sicher viele von euch wissen, sieht es mit Lehrerstellen in BaWü und RLP und Hessen nicht allzugut aus. Nach meinem Ref habe ich jetzt eine 6-monatige Vertretungsstelle an zwei Schulen absolviert und überlege mir allen Ernstes in die Schweiz zu gehen. Ins Auge gefasst habe ich dabei vor allem die Kantone Aargau, St. Gallen, Schaffhausen, Appenzell, Thurgau und Schwyz. Jetzt habe ich hier die ganzen Posts durchgelesen, mir auch dieses 21seitige Formular angeschaut und verstanden und schonmal versucht, die Lage für mich als Deutsch- und Geschichtslehrer zu sondieren. Abe rgenau daran hängt es: Gibt es an Maturitätsschulen keine Stellen für die Fächer oder schaue ich einfach falsch? Wo ist der Unterschied zwischen Kantonsschulen und Mittelschulen und Maturitätsschulen. Lang- und Kurzgymnasien? Bin ziemlich verwirrt und weiß gar nicht, wo ich jetzt zuerst schauen soll.
    Des Weiteren stellt sich mir dann auch die Frage, wie es mit der eventuellen Rückkehr nach Deutschland in den Schuldienst wäre (also FALLS sich das ergeben sollte).


    Vielen Dank für eure Hilfe (schonmal im Voraus :) )


    Cassi

  • Hallo


    Ich denke, du musst dich zuerst entscheiden, in welchen Kanton du genau willst. Bei uns gibt es den sogenannten "Kantönligeist", d.h. das Schulsystem ist von Kanton zu Kanton unterschiedlich, desewegen auch die unterschiedlichen Bezeichnungen. Ich kann dir für den Kanton St.Gallen erklären, wie es bei uns so ist. Also Kantonsschule ist die weiterführende Schule nach der Sekundarschule. Wir haben 2 Jahre Kiga, 6 Jahre Primar und 2-3 Jahre Oberstufe, also Realschule oder Sekundarschule. Wer an die Kantonsschule möchte, kann dies aus dem 2. Jahr Sekundarstufe machen. Für alle anderen sind drei Jahre Pflicht. Die Stellenausschreibung für St.Gallen findest du auf www.schule.sg.ch oder halt auch auf educajob.ch.


    Liebe Grüsse


    Manur

  • Vielen Dank, jetzt bin ich schon ein bisschen schlauer :) Bei den anderen Kantonen werde ich mich jetzt mal durchwurschteln und sehen, ob die was für Gymnasiallehrer haben. Ich hatte mich halt nur gewundert, weil z.B. das Kanton Aargau in der Württembergischen Zeitung Lehrer auch für die Kantonsschulen gesucht hat (da macht man doch dann Abitur?) und ich aber keine offenen Stellen finden konnte.


    Cassi

  • Ich nochmal :)


    Ich habe jetzt mehrere interessante Stellen für mich gefunden, ABER wie ist das denn mit der Lehrperson mbA? Ich hab noch nciht ganz verstanden, ob ich da nochmal eine Extra-Ausbildung/Fortbildung brauche oder ob ich mich einfach als "Otto-Normal-Lehrerin" aus Deutschland auf diese Stelle bewerben kann. Gibts da bestimmte Voraussetzungen? (z.B. muss ich in D schomal Klassenlehrerin oder Fachvorsitzende oder so gewesen sein?)


    Cassi

  • ABER wie ist das denn mit der Lehrperson mbA

    Wie auch bei allen anderen Schweizer Bildungsangelegenheiten: von Kanton zu Kanton (übrigens: DER Kanton ;) ) und von Schule zu Schule unterschiedlich. "mbA" bedeutet eine höhere Bezahlung, allerdings dafür auch die unentgeltliche Mitwirkung z.B. an Schulleitungsaufgaben, Schulentwicklungsprojekten, Kommissionen. Welche besonderen Aufgaben das jeweils sind, ist von Schule zu Schule verschieden, deshalb würde ich die in den Stellenanzeigen angegebenen Kontakte nutzen um zu fragen, welches genau die "bA" sind. Eine zusätzliche Ausbildung liegt der mbA-Einstellung meines Wissens nach nicht zugrunde; ist Deine besondere Aufgabe in der konkreten Schule z.B. jedoch die Einführung eines Qualitätsmanagementprogramms, wäre es sicherlich hilfreich, in der Richtung mal praktisch oder wenigstens theoretisch (Fortbildung) unterwegs gewesen zu sein.


    Lehrpersonen "obA" bekommen übrigens für die Klassenlehrertätigkeit pro Jahr eine zusätzliche finanzielle "Aufwandsentschädigung" - zumindest kenne ich Schulen, die das so handhaben (ca. 300 CHF/Jahr). 8) Die "mbA-ler" müssen da gratis durch. Ich weiss aber auch nicht, in welchen Absolut-Zahlen sich beide Gehälter unterscheiden. Das kriegst Du ggf. über die kantonalen Besoldungstabellen heraus.


    LG, das_kaddl.

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