amerikanische Schülerin in meiner 8. Klasse (Englisch)

  • Hallo zusammen,


    ich habe es irgendwie im Gefühl, dass wir das Thema oder sowas ähnliches schon mal hatten, aber ich finde es nicht.


    Ich habe in meinem bdU (oder auch sAu - gefällt mir viel besser ;) ) u.a. eine 8. Klasse in Englisch. Und in diesem Kurs sitzt nun mal auch ein Mädchen, die zwar in Deutschland geboren ist, aber zwischen 2001 und 2006 in Florida gelebt hat. Dementsprechend ist der Englisch-Unterricht für sie natürlich schon reichlich witzlos. (Vor allem, da USA Schwerpunkt Thema in der 8. ist).


    Ich habe sie schon gefragt, ob sie gerne etwas über ihr Leben in den USA erzählen möchte (sie schien nicht sooo begeistert von der Idee und ich möchte sie eigentlich ungern durch Mehrarbeit "bestrafen").
    Habt ihr vielleicht irgendeine Idee, wie ich sie so in den Unterricht einbinden kann, dass es für sie nicht total langweilig ist und sie auch nicht sozusagen durch Mehrarbeit "bestraft" wird??


    Vielen Dank und liebe Grüße!
    Katta

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Wie gut ist denn ihr Englisch? Wenn sie eigentlich Deutsche ist, dann ist ihr Englisch ja nicht unbedingt perfekt.


    Ich würde auf jeden Fall von ihr erwarten, dass sie den anderen über ihr Leben in den USA erzählt und ich denke auch nicht, dass Du sie damit "bestrafst". Dafür kann sie sich ja auch an anderer Stelle den Lenz machen.


    Ich habe in mehreren Klassen Kinder sitzen, die entweder Muttersprachler sind oder - wie Deine Schülerin - im Ausland gelebt haben. Jedes von ihnen hat andere Stärken und Bedürfnisse. Das eine hilft aus, wenn die anderen Vokabeln nicht wissen, das andere hat inhaltlich viel drauf...Viele von diesen Kindern haben übrigens Probleme mit der Grammatik, weil sie sie ja nicht lernen müssen, sondern intuitiv anwenden. Und das klappt häufig leider gar nicht...


    Auf jeden Fall solltest Du sie mehr fordern als die anderen, damit sie den Spaß am Englischunterricht nicht verliert und sieht, dass ihr die Teilnahme an Deinem Unterricht etwas bringt.


    Wie verhält sich Deine Schülerin denn im Unterricht? Macht sie mit? Wann macht sie mit? Was macht ihr besonders viel Spaß? Wo siehst Du Schwächen?


    Liebe Grüße,
    Dudel

  • Hallo Dudel,


    danke schon mal für deine Anregungen.


    Sie beteiligt sich eigentlich schon recht viel und eventuell kann ich sie an diversen Stellen besser einbinden. Ihr Englisch scheitn soweit ziemlich gut zu sein, hab schriftlich noch nicht viel von ihr gesehen, aber das war fehlerlos.


    Ich gestehe, dass ich den Überblick über ihre persönlichen Schwächen (oder Stärken) noch nicht habe (genauso wenig wie von irgendeinem anderen Schüler dieser Klasse... *seufz*.... ich hab aber immerhin schon mal erkannt, dass ich fast alle in der Klasse bislang überfordert habe und jetzt erst mal ganz umstellen muss....).


    Aber ich werde mal weiter die Augen offenhalten.


    Lieben Dank!
    Katta

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  • Hallo Katta,


    ja, jetzt hast du ja auch BdU... Was für Klassen hast du denn noch bekommen? Zu deiner Schülerin: ich hatte in meiner 7er Klasse auch einen Schüler, der mitten im Halbjahr frisch aus den USA zu uns kam. Zunächst war ich genauso skeptisch wie du. Am Ende hat sich aber herausgestellt, dass er vor allem im Schriftlichen nicht viel stärker war als die anderen. Hat mich auch gewundert. Na ja, im Mündlichen war er etwas besser, aber auch viel schwächer, als ich es erwartet hatte.
    Wenn deine Schülerin sich gut beteiligt, dann sei froh! Das zeigt, dass ihr ihre guten Sprachkenntnisse nicht perinlich sind oder sie sich den anderen gegenüber absichtlich zurückhält aus Scham oder so. Auf jeden Fall würde ich sie eine Stunde über Florida mitgestalten lassen - es interessiert die anderen doch bestimmt auch, wo sie gelebt hat. Vielleicht kann sie einige Fotos/Zeitschriften/weiteres authentisches Material mitbringen und einen Kurzvortrag vorbereiten. Und verkauf ihr das nicht als Mehrarbeit, sondern sag ihr, dass sie so Pluspunkte für ihre sonstige Mitarbeit sammeln kann. Dann ist der Anreiz für sie gleich größer. Du kannst natürlich auch die anderen SuS fragen, wer schon einmal in den USA war und vielleicht etwas vorbereiten könnte. So gibst du zumindest den anderen SuS das Gefühl, dass alle hier die Chance haben, sich einzubringen. Ansosnten könnte ich mir auch gut vorstellen, die entsprechende Schülerin mal als Vokabelexpertin einzusetzen. Oder vielleicht kann sie mal im Rollenspiel die Rolle einer Amerikanerin übernehmen und einige der anderen SuS spielen deutsche Touristen, die mit ihr ins Gespräch kommen sollen. Natürlich sollte die Schülerin nicht ständig eine Sonderrolle in deinem Unterricht übernehmen, da sich einige sonst vielleicht benachteiligt fühlen. Aber du kannst ja mal überlegen, an welchen Stellen die Klasse von ihr profitieren könnte (im netten Sinne).
    Außerdem würde ich der Schülerin auch mal eine freiwillige Lektüre anbieten, falls sie gerne liest. Um die anderen nicht zu benachteiligen, kann man ja allen entsprechende jahrgangstypische Leküren anbieten, die auf freiwilliger Basis ausgeliehen werden können. Wer mag, kann zwischendurch ja auch mal darüber einen Kurzvortrag halten und was für seine sonstige Mitarbeit tun. Wenn du dieses Angebot allen SuS der Klasse machst und nicht nur der einen Schülerin, kommt so auch erst gar nicht der Verdacht auf, du würdest sie vorziehen oder so. Und warum soll man nicht auch den anderen dieses Angebot machen?
    Ansonsten muss man halt ein bisschen aufpassen, dass die Schülerin nicht ständig im Mittelpunkt steht als die, die ja eh schon alles kann. Da kommen schnell Neid und Mobbing auf und dergleichen mehr.
    Hab aber erst mal keine Angst, sondern sieh die Schülerin als Bereicherung!


    LG,


    Vivi :wink:

  • Hi Vivi,


    danke schon mal, ein paar gute Tipps und Anregungen! Werde ich mir mal weitere Gedanken zu machen.


    Ich hab drei Klassen bekommen, eine 11 in Englisch, eben die 8 in Englisch und noch eine 7 in Deutsch.
    Da ich an einem Montessori-Gymnasium gelandet bin, haben die bei uns Deutsch und Englisch nur 3stündig (die geben eine Stunde an die Freiarbeit ab), daher eben drei Kurse und trotzdem 9-9 System.


    Wie läuft's denn bei dir inzwischen so? Wann machst du denn Examen?


    Lieben Gruß
    Katta

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Hi du!


    Ich bein leider erst relativ spät dran (Mitte November)... :( Ganz schön blöd, wenn die Mitreffis schon alle im Oktober fertig sind... Na ja, ich versuche mir einzureden, dass da trotzdem was Positives dran ist. Vielleicht kann ich ja von den Erfahrungen der anderen profitieren. Aber eigentlich wäre ich auch gern schon im Oktober fertig, um ehrlich zu sein... :motz:
    Willst su dein Ref. immer noch verkürzen?


    LG,


    Vivi

  • Hi,


    naja, dann hast du eben noch was Zeit und vielleicht kannst du ja den ein oder anderen Tipp abstauben.


    Nee, ich will auf keinen Fall verkürzen... hab das eigentlich schon als ich mit dem Referendariat angefangen habe, nicht mehr wirklich gewollt... es war das Umfeld, das meinte, mach doch.
    Aber ich bin momentan so ausgelastet... zumal ich mit den Kursen (also der 7 und 8, die 11er sind super) bislang noch einige Schwierigkeiten habe, bin ich dankbar, dass ich noch was Zeit habe, das alles in Ruhe ans Laufen zu kriegen... wenn ich jetzt schon über die Examensarbeit ernsthaft nachdenken müsste bzw. bald mit dem Schreiben anfangen... God, no! ;)
    Ich hab momentan nicht die leiseste Ahnung, worüber man schreiben könnte... und das hat auch noch Zeit.
    Momentan sind mir sogar die nächsten lehrproben ziemlich egal,wichtiger ist erst mal, dass ich in den Klassen nen ordentlichen Unterricht mache. Und wenn dann jetzt die Lehrproben nicht ach so innovativ oder was auch immer sind (wobei ja immer behauptet wird, dass sie ja "Alltagsunterricht" sehen wollen...), ist mir das ehrlich gesagt gerade auch egal... das ist eine von 5 und das Fachleitergutachten zählt eh nicht sooo viel. ;)




    Lieben Gruß
    Katta

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Jaaaa, du bist ja auch noch eher am Anfang des Refs. Die Fachleiter wollen ja auch eine Entwicklung sehen. Die ersten Besuche sind zwar nicht ganz unwichtig (also man sollte sich schon Mühe geben und das nicht zuuuu locker nehmen), aber wichtiger ist m. E., dass die letzten Besuche in den Fächern richtig gut laufen. Zwar muss man nicht das Rad neu erfinden (so wird das bei uns im Seminar immer gesagt) oder ein totales Feuerwerk im UB abfackeln, aber irgendwie hat man doch meist den Ehrgeiz, was "Besonderes" zu zeigen. Ich hab echt schon Panik vor den Prüfungsstunden (aber noch mehr vor'm Kolloquium!!!!!) :schreck: :schreck: :schreck:


    Na, wollen mal sehen, wie das alles so wird. Im Moment bin ich noch einigermaßen entspannt...


    Ich hab den BdU erst nach den Herbstferien so richtig "genießen" können, weil ich zum Teil auch schwierige Schüler hatte und es erst nach ein paar Monaten mit uns so richtig fluppte. Ich war dann auch viel zufriedener. Mit mir selbst, den Kids und dem Unterricht bzw. den Ergebnissen, die wir erzielt haben. Auch die Unterrichtsvorbereitung ging immer schneller von der Hand. Ich hoffe, dass es dir auch so gehen wird! Wenn man sich erst mal aneinander gewöhnt hat und die gegenseitige Akzeptanz da ist, wird alles prima! Denk an meine Worte! :) In einigen Monaten wirst du über deine anfänglichen Grübeleien und Problemchen lächeln. Du gewinnst echt an Souveränität! Und dann ist es plötzlich auch gar kein Problem(chen) mehr, dass da z.B. eine amerikanische Schülerin ist und man nicht weiß, wie man sie integrieren oder auch fördern soll.


    :super: DU MACHST DAS SCHON!!!! :super:


    LG,


    Vivi


    P.S.: Übrigens finde ich es schön, dass ich mal wieder was von dir gehört bzw. gelesen habe! =)

  • Hi,


    ich hab die ersten Lehrproben auch nicht sooo locker gesehen (wobei das noch ging - und sie liefen ja auch gut ;) )... es ist halt nur im Moment die Sache, dass es für mich deutlich größere Priorität hat, das alles überhaupt erst mal wirklich ordentlich auf die Reihe zu kriegen, so dass ich da nicht völlig frustriert rumlaufe (und heute lief es z.B. auch schon mal wieder deutlich besser). Die Lehrproben sind momentan erst mal recht weit hinten auf meiner Prioritäten-Liste (da ist sowieso die Organisation momentan viel störender und nervender, da meine eine FL zu den Terminen meines 11ers nicht kann und ich das jetzt irgendwie anders drehen muss... naja, wird schon alles).


    Danke für die aufmunternden Worte!


    Und ich kann mir vorstellen, dass du vorm Examen bammel hast (vor allem vorm Kolloq) - ginge mir mit Sicherheit auch so (bzw. wird mir gehen)... ;)


    Aber auch du wirst das schon hinkriegen!!!


    Lieben Gruß
    Katta


    P.S.: dito ;)

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    • Offizieller Beitrag

    Ich hänge mich mal an die Ausgangsfrage an:
    In meiner Englischklasse habe ich einen "halben" Muttersprachler (zweisprachig und hat sehr lange im Ausland gelebt), der im Englischunterricht total unterfordert ist. Es handelt sich um eine leistungsschwache 7. Klasse. Anfangs hat er normal mitgemacht, öfter mal die Expertenrolle bekommen, ich habe ihn immer wieder mit eingebunden, aber das ist kein Dauerzustand, da er sich sehr langweilt und selbst mit minimalem Aufwand gute oder sehr gute Leistungen bringen kann.
    Nun dachte ich daran, dass er eine Lektüre lesen kann oder ich ihm andere Texte geben kann. Kaddl, was hast du denn mit deiner Schülerin gemacht? Habt ihr vielleicht noch andere Ideen? Ich bin sehr gespannt auf eure Erfahrungsberichte.

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