Anti-Burnout, Reduktion der Arbeitsbelastung, Selbstschutz ... und mehr.

  • CDL bist Du nicht verbeamtet? Denn da dürfte es relativ egal sein wer verordnet. Lediglich bei Kassenpatienten, wie meiner einer, müssen die Hausärzte mit enormen Regressforderungen rechnen.

    Doch, ich bin verbeamtet, aber nicht privat versichert, da ich als Opfer von Gewaltverbrechen mit entsprechend hohem Schädigungsgrad über das Versorgungsamt kassenärztlich versorgt werde. Genau deshalb habe ich ja ebenfalls diese Thematik, sonst wäre das alles entspannt möglich. Habe jetzt letztlich einen Teil meiner Medis nur als Privatrezept bekommen und werde mal mit dem Versorgungsamt klären, ob die das nachträglich übernehmen, da dieses de facto an vielen Stellen doch mehr Leistungen anteilig oder voll übernimmt, als das die GKV macht.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Dass du die Schwester nach deinem Beruf gefragt hast und nicht, wie es ihr geht, zeigt eigentlich, dass du selbst am meisten um diese Frage kreist. Also was du alles leistest. Vielleicht würde es dir ja besser gehen, wenn du dir das zugestehst, anstatt anderen ständig rückzumelden, dass sie mal dankbar sein sollen. Zynismus ist doch immer ein Anzeichen von lang gehegter Enttäuschung und einer Prise Missgunst, nicht wahr?

    Die Situation lief also etwa so ab: Er lag im seinem Krankenhausbettchen bis sich plötzlich die Tür zu seinem Zimmerchen öffnete. Ein freundliches "Guten Morgen" huschte herein. Geblendet konnte er nur Silhouette einer Krankenschwester sehen. Trotz seiner schweren Benommenheit kehrte seine Lebenlust zurück. Mit glühenden Augen stellte er DIE Frage und übersprang die Begrüßung. Ende. Achne... Er verließ glücklich, ohne überhaupt ein "Tschüss" in die Papiertonne zu klatschen, das Krankenhaus. Jetzt Ende.


    Woher ich das alles weiß. Ich dichte das Ganze einfach mal seinem Kommentar hinzu. Das scheint hier im Forum, ja üblich zu sein, sobald einem eine Aussage nicht gefällt.

  • über das Versorgungsamt kassenärztlich versorgt

    Man übersieht bei der ganzen "gesetzlich vs. privat"-Geschichte immer, dass es auch noch andere Formen der Krankenversorgung in D gibt.

  • Hey...

    Ich weiß jetzt nicht, ob das hier hinein gehört, es klang vom Titel her passend, daher traue ich mich mal.


    Normalerweise bin ich recht taff und auch selbstbewusst, momentan bröckelt das etwas.


    Meine Krankheit (Viruserkrankung, kein Corona, für mich wesentlich schlimmer mit über einer Woche NULL Schlaf - mittlerweile sind Schlafphasen wieder möglich) geht nun in die vierte Woche. Anfang des Jahres hatte ich erst eine Augen-OP (geplant, es wurde zwei Jahre darauf "hingearbeitet") und danach wurde bei mir überraschend Krebs festgestellt, weshalb ich dann nochmals wirklich lange ausfiel (einige Wochen, danach nutzte ich noch die Osterferien zum weiteren Gesunden).


    Das heißt, ich bin wirklich seit Januar 23 recht oft länger krank gewesen. Die Augen-OP gestaltete sich als problematischer als gedacht und ich fiel länger aus als erwartet, worauf meine SL schon ziemlich knurrte und mich bat, die Untersuchungen für die zweite OP (da war noch nicht klar, dass es Krebs ist) auf die Sommerferien zu schieben, sie hätte das so gar nicht genehmigt, wenn sie gewusst hätte...und so weiter. Außerdem kam ein "das hat irgendwie ein Geschmäckle, jetzt, wo du entfristet bist, kommen diese Ausfälle!!"


    Ich war daraufhin ziemlich eingeschüchtert, meine Partnerin wütete ganz schön (auch Lehrkraft), das sei unprofessionell von meiner SL, die Untersuchungen hätten schließlich einen Sinn. Ich ließ mich dann auch untersuchen und nach der Krebsdiagnose war meine SL dann auch still und hat mich gut unterstützt. Sie weiß auch, dass sie bei Stress unprofessionell wird und ich kann das einordnen. Trotzdem blieb in mir so ein kleiner Kern "du darfst nicht so oft fehlen! Du darfst nicht so viel krank sein!!", der jetzt wieder voll ausbricht.


    Ich habe die Schulchöre und natürlich ist das jetzt die "schlimmste Zeit" zum Ausfallen, denn die Auftritte stehen an und meine Musik-Kolleg*innen müssen das seit Wochen in den Proben wuppen. Völlig außerhalb ihrer Komfortzone - ich hingegen liebe das. Nun wurde ich NOCH eine Woche krankgeschrieben und es ist klar, dass auch die Auftritte von meinen Kolleg*innen durchgeführt werden müssen, was sie in Panik versetzt. Meine Ärztin und ich wussten aber, dass, wenn ich jetzt halb krank aus Pflichtgefühl gehe, alle anderen sich erleichtert zurückziehen "da isse ja wieder!" und ich muss alles alleine machen. So hat sie mich aus diesem Druck rausgezogen, wofür ich ihr auch sehr dankbar bin.


    Trotzdem ist da das Gedankenkarussell...was denken jetzt alle? Fühlen sie sich im Stich gelassen?

    Normalerweise habe ich kein Problem, dass jemand mir nicht grün ist, wenn ich mir nichts vorzuwerfen habe, aber ich kriege es in diesem Fall nicht abgestellt und das tut mir nicht gut. :(


    Wie geht ihr damit um? Wie schafft ihr es, WENN sich solche Gedanken einnisten, sie wieder loszulassen?


    Natürlich ist der Erstbeitrag hier völlig korrekt und auch hilfreich - aber wie schafft man es, das auch ins Herz zu lassen, das gerade andere Gedanken "denkt"? Wie kriegt man diese Angst weg, dass jetzt alle enttäuscht sind und ich "verantwortlich dafür bin", dass Panik bei meinen Musik-Kolleg*innen ausbricht, weil sie das alles nun selbst schaffen müssen? Das macht mir Bauchweh, obwohl der Kopf WEISS, dass krank krank ist und ich mich auskurieren MUSS. Die Gefühlswelt kommt nicht hinterher irgendwie. Die Gefühle, ich würde gerade alle hängen lassen, sind dauernd präsent.


    Hat jemand da Erfahrungswerte? Hat irgendwas mal richtig gut geklappt und es kam Entspannung hinterher?


    Danke schonmal...

  • Liebe*r treasure,

    das unprofessionelle Verhalten deiner Schulleitung und was es bei dir auslöst tut mir echt leid, das ist totaler Mist. Und du bist damit definitiv nicht alleine...


    Zu deiner Frage, mir fallen dazu spontan zwei Sachen ein. Erstens: annehmen statt gegenankämpfen (ja, irgendwer ist -möglicherweise- verärgert. Und wenn er das gerne ansprechen möchte, muss er es tun, sonst muss er mit dem Ärger halt selbst leben. In der Realität will nämlich keiner mit dir tauschen, wenn er darüber auch nur 5 min ernsthaft nachdenkt. Der wenn überhaupt vorhandene Ärger bezieht sich also nicht auf dich als Mensch, sondern auf den Umstand, die Arbeit übernehmen zu müssen.)

    Apropos müssen, das führt zu Punkt 2. Was spricht dagegen, die Auftritte abzublasen, geht die Schule davon unter? Zumindest könntest du es vorschlagen. Liebe Leute, ich bin schwer krank und kann dieses Jahr diese Aufgabe leider nicht übernehmen. Ihr könnt wiederum nur für euch entscheiden: wollt ihr das durchziehen? Dann macht das Programm so, wie es geht und es euch Freude macht, ggf. abgespeckt. Oder ihr entscheidet euch dagegen, dann klärt das mit der Schulleitung, die wird davon nicht sterben. Jeder muss für sich und sein Verhalten die Verantwortung übernehmen, dann gibt es auch keinen Grund zum Ärger.

  • Ich wüßte nicht warum deine Schulleitung ein OP genehmigen müsste. Die Notwendigkeit dafür bestimmst du mit deinem Arzt.


    Ansonsten würde ich erstmal alles, was nicht Pflicht ist und was dir im Moment nicht gut tut zurück fahren. Wenn es dir wieder besser geht kann amn wieder drüber nachdenken.


    Gute Besserung!

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_)Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Der wenn überhaupt vorhandene Ärger bezieht sich also nicht auf dich als Mensch, sondern auf den Umstand, die Arbeit übernehmen zu müssen.

    Eine wichtige Anmerkung, der ich noch hinzufügen möchte: Dieser Ärger (so er sich denn tatsächlich nicht gegen die Person richtet, sondern eben gegen die Umstände) ist ebenso berechtigt wie der Ausfall bei Krankheit.

  • Vielen Dank für eure Anmerkungen!


    Quittengelee (mega Nick übrigens), das *r kannst du wegtun, ich bin ein Mädel. :D


    Insgesamt habe ich mich gestern mit dem "Annehmen" beschäftigt und festgestellt, dass es tatsächlich ein Punkt war, der mir im Weg stand. Ich bin sehr ungeduldig, wenn ich krank bin, hasse es total, nicht "Frau" über mich zu sein und möchte es nur "weg haben". Dazu kam jetzt halt "was fällt da alles flach/in andere Hände?? Meine Güte..." Die Absage der Auftritte hatte ich als erstes angeraten, aber die SL hat klar gesagt, dass sie das den Kindern nicht antun möchte, die sich schon seit langem auf dieses Highlight freuen (es IST auch ein Highlight, es macht jedes Jahr so viel Freude).


    Neben dieser Annahme meiner Krankheit (die Verarbeitung dauert natürlich noch etwas, aber ich habe begonnen) habe ich das Gespräch gesucht zu meinen Kolleg*innen und auch zur SL. Wir sind alle per Whatsapp verbunden (nur für Privates, nie für Schulisches, es werden keine Namen genannt etc) und ich habe meine Musik-Kolleg*innen kontaktiert und mich bei ihnen bedankt, dass sie meine Aufgaben übernehmen, auch wenn es für sie schwierig wird. Ich glaube, das war gut - das haben sie gebraucht. Sofort war eine sehr liebe Stimmung da und mir wurde gesagt, dass sie das hinkriegen und ich mich auf meine Gesundung konzentrieren soll.


    Meine SL hat zwar gesagt "wir hoffen, dass du gesund wirst...es wird Zeit...", meinte das aber nicht druckvoll, sondern eher so im Sinne "wir vermissen und brauchen dich", das war auch schön.


    Dann haben sich, warum auch immer, gestern sehr viele Kolleginnen gemeldet, um mal zu hören, wie es mir geht (also liefen da wahrscheinlich weitere Gespräche), zudem bekam ich einen Gute-Besserungs-Brüller von einer Klasse über eine Audio und eine meiner Ersten hat mir "in der Weihnachtsbäckerei" mit ihrer Klassenlehrerin gesungen (auch über audio).


    Der Anstoß, mich entspannter mit meiner Lage zu befassen (Quittengelee) UND alle Pflichten wirklich mal fallenzulassen (SteffdA) , hat dazu geführt, dass ich mich nicht mehr so eingeigelt und das Kopfkino/die inneren Drehbücher mal weggelegt habe. Die reale Situation ist eine liebevollere als ich dachte - meine vorige Einschätzung war halt geprellt aus der Vergangenheit heraus. So kann ich jetzt hoffentlich diese Woche einfach nur gesunden und mich wohlfühlen.



    Übrigens fossi: dass ein Ärger über eine Situation entsteht, ist völlig in Ordnung und das kann ich auch gut trennen von meiner Person. Oft ist man über einen Umstand wütend oder sogar verzweifelt, was aber losgekoppelt ist von dem Menschen, der es verursacht (ohne das zu wollen). Auch darüber habe ich mit meinen Kolleg*innen ein wenig geredet - es waren insgesamt gute Kontakte. Trotzdem hast du Recht, dass das ein wichtiger Punkt ist - denn nur weil man krank ist, gibt es die Grenzen bei anderen Menschen ja trotzdem noch und sie müssen dann da drüber.


    So...und nun durchatmen, entspannen, weiter rumhusten (in den ÄRMEL, lieber Frosch) und die Gesundung abwarten.


    Euch allen ein gutes und gesundes Durchkommen bis zu den Weihnachtsferien. Möget ihr verschont bleiben von so einem Virus-Blödsinn.

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