Welches Mathebuch?

  • Hallo,


    unsere möchte ein neues Mathebuch anschaffen. Bisher haben wir mit "Welt der Zahl" gearbeitet, sind aber alle damit unzufrieden.
    Allerdings fällt es uns noch schwer auf einen Nenner zu kommen, da wir unterschiedliche Vorstellungen haben und auch nicht alle Mathebücher kennen.


    Eine Kollegin und ich tendieren stark zu "Einstern", was aber andere nicht wollen, weil es ihnen zu wenig Inhalt bietet.


    Vorgeschlagen wurden noch das Mathebuch von Duden (hier sehe ich aber keinen großen Unterschied zu Welt der Zahl) und das Buch "Denken und Rechnen", weil es nach oben und nach unten differenzierte Arbeitshefte anbietet. Habe aber über dieses Buch auch nicht nur Positives gehört.


    Positives habe ich gehört über den "Nussknacker" und "Das Mathebuch".


    Wie sind eure Erfahrungen mit den genannten Lehrwerken? Vielleicht habt ihr auch noch andere Vorschläge?
    Ich nehme auch gerne noch (gute) Erfahrungsberichte zu "Einstern" entgegen. ;-)


    Uns ist es wichtig, ein Lehrwekr zu haben, das sowohl für die schwachen als auch für die starken Kinder geeignet ist und sich etwas von dem immer noch verbreiteten Päckchenrechnen entfernt.


    Ach ja, es ist vielleicht auch interessant, wenn ihr ein Buch gar nicht empfehlen könnt.


    VG
    Melo

    Für mich gibt es wichtigeres im Leben als die Schule.


    (Mark Twain)


    Auf dem Weg zur Weltherrschaft! :teufel:

  • Hallo!
    Diesen Entscheidungsprozess haben wir auch gerade hinter uns.
    Wir wollten auch weg von "Welt der Zahl".


    Gegen Einstern haben wir uns nach diversen Erfahrungsberichten anderer Kollegien entschieden. Die bemängelten u.a., dass durch das hauptsächlich selbstständige Arbeiten das entdeckende Lernen viel zu kurz kommt und es eher auf "vorgemacht-nachmachen" hinausläuft.


    Uns war aber wichtig, dass die Kinder lernen, ihre Rechenwege zu begründen, mit den anderen zu vergleichen und auch lernen, mathematische Probleme zu lösen. Ich finde, gerade die schwachen Kinder profitieren in den Reflexionsphasen von den Ideen der fitten Kinder. Wir haben uns also entschlossen, ein Buch zu wählen, dass eher einen gemeinsamen, kommunikativen Matheunterricht unterstützt und haben uns für den "Mathematikus" von Westermann entschieden.


    Das Werk bietet viele Anreize, problemlösend zu arbeiten, stellt Rechenstrategien in den Vordergrund und bietet umfangreiches Arbeitsmaterial (Buch und zweiteiliges Übungsheft), so dass sowohl für starke, als auch schwache Kinder genügend "Puffer" da ist. Gut gefällt mir auch, dass die Seiten übersichtlich gestaltet sind und wenn ein Übungsformat einmal erklärt ist, können die Kinder im Buch bzw. Übungsheft ersteinmal eine ganze Zeit arbeiten (es hat mich bei WdZ wahnsinnig gemacht, dass es auf einer Seite zehn verschiedene Übungsformate gibt und manche Kinder alle zwei Minuten angerannt kamen, weil schon wieder etwas neues kam).
    Gewöhnungsbedürftig ist beim "Mathematikus" vielleicht das Spiralcurriculum, dass sich von dem traditionellen Aufbau der Mathebücher etwas löst und die Inhalte öfters nach einiger Zeit wieder aufgreift bzw. vertieft. Meine bisherigen Erfahrungen (zwei Jahre im Ref, ein halbes Jahr Vertretung und jetzt seit August) bestätigen mir, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben.


    Also meine Empfehlung: Lasst euch doch vom Schulbuchberater mal Probeexemplare
    bringen/schicken und lasst es mal wirken...


    LG pinacolada


    P.S.: Auch wenn ich jetzt im Moment mit dem Werk zufrieden bin: Das perfekte Buch gibt es sowieso nicht und im Endeffekt ist natürlich immer die Frage, was der Lehrer draus macht.

  • "Nussknacker" kann ich absolut gar nicht empfehlen. Aufmachung und Inhalt ist langweilig (sowohl für SuS als auch für Lehrer^^), es gibt so gut wie keine Differenzierung und Entdeckendes Lernen wird auch nicht gefördert. Wenn es dir auf letzteres ankommt empfehle ich "Das Zahlenbuch", zumindest meine Seminarleiterin hat davon immer geschwärmt ;)

    Was du nicht kennst, das, meinst du, soll nicht gelten? Du meinst, daß Phantasie nicht wirklich sei? Aus ihr erwachsen künftige Welten: In dem, was wir erschaffen, sind wir frei. (Michael Ende)

  • wieso ist "welt der zahl" denn so unbeliebt bei euch?


    Nussknacker find ich zu schwer. (Zumindestens für die erste). (Aber da ist ein Mathebuch ja sowieso schwierig.)


    gruss, nicole


    Ps. obwohl die themen etwas "durcheinander" angeordnet waren, fand ich das jojo-mathebuch gar nicht so schlecht für die 3.


    und "denken und rechnen" find ich gut.

  • Denken und Rechnen finde ich stupide. Gerade für gute Rechner gibt es im Buch selbst keine Anreize. Vorteil jedoch, die beiden gut einsetzbaren Forder- und Förderhefte. 2. Vorteil: Aufgaben sind einfach zu verstehen, Kinder können sehr selbstständig damit arbeiten.


    Nussknacker finde ich teilweise zu anspruchsvoll.


    Vom Mathematikus kenne ich nur die Auflagen 3./4. Schuljahr. Da waren mir die Seiten viel zu überladen und bunt und habe mich schon als Lehrer erschlagen.


    Zahlenzauber: Zu viel Text für Erstklässler. Man muss sehr viel erklären und nur wenig Übungsaufgaben.


    Neu auf dem Markt gibt es ja noch Mathematik in Wochenplänen sowie Flex und Flo. Vielleicht da mal reinschauen? In einem der beiden gibt es, soweit ich mich erinnern kann vom Durchblättern, auch immer schwere (mit Gewicht gekennzeichnet) und leichte (Feder) Aufgaben, aus denen die Schüler selbst wählen können


    Bisher konnte mich noch kein Mathebuch überzeugen. Wer schreibt mir eins? ;)


    Grüße,
    kaeferchen

  • Hallo!


    hab grad deinen Bericht gelesen! Muss bei euch in Deutschland jede Schule ein Mathebuch bestellen? Bei uns in Österreich kann jeder Lehrer mit dem Mathebuch arbeiten , dass ihm gefällt. Ich arbeite derzeit mit der Zahlenreise , auch der Zahlenzug und den Matheblitz kann ich empfehlen.


    Liebe Grüße Gerda

  • kaeferchen: Es gibt jetzt eine Neuauflage des Mathematikus (bisher für Klasse 1 und 2), die finde ich sehr übersichtlich und klar gegliedert. Ich hoffe, das wird für die Klassen 3 und 4 so weiter geführt.
    LG pinacolada

  • Hallo, ihr Lieben,


    ich danke euch für eure Anregungen!


    Ja... so ähnlich verlaufen die Diskussionen bei uns im Kollegium auch. ;)


    Den Nussknacker bekomme ich vom Verlag zugeschickt. So kann man sich das alles mal ansehen.


    Kennt niemand "Das Mathebuch" vom Mildenberger Verlag?


    WdZ ist bei uns u.a. unbeliebt, weil (ich zitiere pinacolada)

    Zitat

    es hat mich bei WdZ wahnsinnig gemacht, dass es auf einer Seite zehn verschiedene Übungsformate gibt

    ;) und die Übergänge viel zu schnell stattfinden. Das ist für schwache Kinder sehr ungünstig. Unsere Förderlehrerin ist auch der Meinung, dass die reine Arbeit mit WdZ Dyskalulie-Kinder hervorbringt. Außerdem regt es wenig zum entdeckenden Lernen an. Zuviel Päckchen, die abgearbeitet werden.


    Bin für weitere Erfahrungen und Vorschläge offen. :)


    Melosine

    Für mich gibt es wichtigeres im Leben als die Schule.


    (Mark Twain)


    Auf dem Weg zur Weltherrschaft! :teufel:

  • Bei uns gibt es ein Mathebuch *Alles klar* scheint auch gut zu sein, die Lehrerin der ersten Klasse arbeitet damit, das Buch bietet viele Möglichkeiten entdeckend zu arbeiten ;)


    LG


    Frage wieso müssen bei euch alle ein Mathebuch nehmen? Ist dass in Deutschland so üblich?


    LG

  • Ich arbeite in einer jahrgangsübergreifenden Lerngruppe.


    Einstern ist für Klasse 1 ok, die können da im Wochenplan loslegen und zu Hause auch was selbstständig machen.
    Für Klasse 2 ist es gruselig, gruseliger am gruseligsten. Die Koordination zwischen Arbeitsheft und Themenheften (= in Einzelteile zerlegtes Mathebuch) klappt irgendwie nicht, z.B. Zahlen vergleichen ist gar nicht im Arbeitsheft. Es werden x Möglichkeiten nacheinander aufgezeigt, wie man es machen könnte. Das verwirrt schwache Rechner.


    Die Arbeitshefte für Denken und Rechnen, besonders das Förderheft, finde ich gut.


    Nussknacker kann ich nur von abraten, meine 2. Klasse hatte letztes Jahr massive Probleme, es war eigentlich ein Buch für die Leistungsstarken.


    Conni

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Ich habe noch kein Buch gefunden, von dem ich restlos überzeugt war.
    Im ersten Schuljahr habe ich ohne Buch gearbeitet, mich aber an den "Matheprofis" orientiert.
    An der Schule eingeführt ist das "Zahlenbuch", das ganz okay ist.
    Früher habe ich oft mit dem Buch von Keller/Pfaff gearbeitet.
    Alle diese Bücher haben Vor- und Nachteile.

  • Ich finde "Das Mathebuch" ziemlich furchtbar. Einige meiner Feuerwehrschulen haben es, z.B. ein gravierender Mangel in Klasse 2: Fast nichts zum 1x1.
    Kann auch sehr gut verstehen, dass ihr von WdZ weg wollt, das haben auch viele meiner Schulen - finde ziemlich bescheiden und vor allem in 1 grausig


    Ganz abraten kann ich von "Leonardo", das hatte ich im Ref. Ein sehr seltsames Buch mit kaum Übungsmöglichkeiten und laufend neuen Übungsformaten und Schwierigkeiten.


    Ich fand "Denken und Rechnen" (die Neuauflage) bisher bei den vielen Schulbuchvorstellungen, bei denen ich war, am überzeugensten, habe aber noch nicht damit gearbeitet.


    Gruß leppy

  • Wir sind Testschule für das neue Wochenplan Mathematik in Klasse 1, haben deshalb die kompletten Materialien kostenlos gestellt bekommen. Optisch war es erstmal sehr ansprechend - wir haben wohl vor der Entscheidung nicht genau genug hingeguckt. Jetzt stellen wir fest, dass es vom Aufbau her wirklich gruselig ist: Die Kinder kommen kaum weg vom zählenden Rechnen, teilweise werden falsche Zahldarstellungen verwendet, die Festigung des Zehners kommt viel zu kurz. Mit Welt der Zahl bin ich in Klasse 3 recht zufrieden - für Klasse 1 hab ich es aber auch noch nicht angeschaut.

  • Vielen Dank für eure Antworten!


    Leppy, ich kann mich noch erinnern, wie du über Leonardo geflucht hast. ;) Deswegen kam das schon mal nicht in Betracht.


    Wir müssen sicher kein Mathebuch haben, aber wollen eins.
    Ich unterrichte z.B. Mathe fachfremd und würde mir einen Matheunterricht ganz ohne Buch und Arbeitshefte nicht unbedingt zutrauen. Außerdem gehst du dann hin und kopierst aus Bücher, oder wie?
    In Deutsch arbeite ich ganz gerne ohne Lehrwerk. da kann man sich ja auch an verschiedener Literatur orientieren. Aber in Mathe?


    Naja, ist auch egal. Wir wollen jedenfalls ein Buch. Eure Erfahrungsberichte können bei der Auswahl helfen.


    VG
    Melo

    Für mich gibt es wichtigeres im Leben als die Schule.


    (Mark Twain)


    Auf dem Weg zur Weltherrschaft! :teufel:

  • Wir haben flex und floh für die klasse 1 und 2 neu eingeführt - 3 und 4 ist noch nicht erschienen. Es ist vom System wie Einstern, führt die Zahlen erst bis 10 ein, dann bis 20 (Einstern erst bis 6). Bislang war ich sehr zufrieden, nur bei ganz wenigen Stellen gab es Hopser. Das Buch eignet sich sehr gut für jahrgangsübergreifendes Arbeiten. Es nimmt viele Dinge vom Zahlenbuch auf, doch viel besser durchstrukturiert - ich ergänze dieses Buch durch Sachen vom Zahlenbuch, so dass ich im Moment sehr, sehr zufrieden bin.


    Allerdings habe ich ein bisschen die Befürchtung, dass die Kinder und die Eltern sich daran gewöhnen, dass das Rechnen ohne Probleme geht und so zu den Nachdenkaufgaben nicht so erzogen werden. Meine Theorie ist , dass die Eltern bei Büchern wie dem Zahlenbuch oder Zahlenhaus viel mehr zu Hause üben, damit die Kinder das "normale Rechnen " hinbekommen. Die Denkaufgaben werden dann in der Schule geübt. Ich hingegen übe das "normale Rechnen in der Schule", die Eltern sind enspannt, weil es glatt läuft (so sollte es meiner Meinung auch sein), üben aber nicht so viel zusätzlich. Meine Theorie schöpfe ich aus Erfahrungen mit meinem eigenen Sohn sowie aus unserem Umfeld.
    flip

  • Wir arbeiten seit diesem Schuljahr in Klasse 3 mit "Zahlenzauber" von Oldenbourg. Bis jetzt gefällt es mir sehr gut! Vor allem die Lehrermaterialien sind spitze, es gibt ein Arbeitsheft und einen Ordner mit schönen Zusatzmaterialien. Sämtliche Materialien hatten wir ein halbes Jahr vorher vom Verlag kostenlos zum Prüfen bekommen.
    Lieben Gruß!

  • elefantenflip:
    Wir wollen zum nächsten Sj. auch ein neues MAthebuch einführen, wobei einige Kollegen nur schwer vom Zahlenbuch abzubringen sind.
    Da offenes und diff. Arbeiten im Vordergrund stehen soll, haben wir uns jetzt Wochenplan von Klett und FlexundFlo angefordert.


    Habe Flexund Flo auf einer Veranstaltung vorgestellt bekommen, aber noch nicht alle Materialien da.Könntest du mir sagen, ob "offenes" Unterrichten mit dem Werk möglich ist und wenn ja, ob und wie du das machst.


    Wie ist es mit dem Spiralcurriculum? Und aktiv-entd. Lernen?
    Vielen Dank für die Antwort, LG Maya

  • Zitat

    Original von puglia
    Wir arbeiten seit diesem Schuljahr in Klasse 3 mit "Zahlenzauber" von Oldenbourg. Bis jetzt gefällt es mir sehr gut! Vor allem die Lehrermaterialien sind spitze, es gibt ein Arbeitsheft und einen Ordner mit schönen Zusatzmaterialien. Sämtliche Materialien hatten wir ein halbes Jahr vorher vom Verlag kostenlos zum Prüfen bekommen.
    Lieben Gruß!


    Ich finde Zahlenzauber eher verwirrend für durchschnittliche bis schwache Schüler; die Übungsformen werden viel zu oft gewechselt, das kostet jedes Mal wieder Zeit für die Orientierung.
    Das Einführen des Einmaleins ist ebenfalls ausgesprochen kompliziert.


    An einer früheren Schule habe ich ganz gute Erfahrungen mit Lollipop (Cornelsen) gemacht, weiß aber nicht, ob es das noch gibt.


    Schließlich gibt es auch Verlage, bei denen man sich Arbeitsblätter aus dem Netz runterladen kann, zum Bleistift: http://www.mildenberger-verlag.de/

    Denken ist etwas, das auf Schwierigkeiten folgt und dem Handeln vorausgeht.
    B. Brecht, Me-Ti

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  • Hallo Maya,


    ich bin zwar nicht elefantenflip und kann auch nichts zu flex und flo sagen, aber wir testen gerade im ersten Schuljahr Wochenplan Mathematik von Klett - und bereuen es schon bitter. Das Prinzip mit den vielen verschiedenen Heften finde ich persönlich nicht schlecht - meine Klasse kommt gut mit den Heften klar und kann sie unterscheiden.
    Aaaaber: Hier wird fast sofort der Zwanzigerraum eingeführt, was für die schwächeren Kinder wirklich fatal ist, weil sie nicht genug Zeit haben, den Zehner zu festigen, der ja Grundlage für alles andere ist. Das hatte für uns zur Folge, dass wir uns nun den Matheunterricht im Prinzip selbst stricken und doch wieder viel kopieren und letztlich das Buch nur für zusätzliche Aufgaben heranziehen.
    Was das angeht, solltet ihr also vorsichtig sein.


    Viele Grüße
    Britta

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