der Matheprofi

  • Hallo! ich hab mir grad die schulbücher für die nächste 1. klasse durchgeschaut. hat jemand den Matheprofi bereits in verwendung? (oldenburg verlag) der gefällt mir nämlich sehr gut!
    welches mathebuch verwendet ihr gerade? ist es empfehlenswert?

  • Mit dem Matheprofi habe ich noch nicht gearbeitet.
    Wir haben den Mathematikus und ich bin sehr zufrieden damit.
    Hier gab es letztens das Thema Mathebücher schon mal:
    Welches Mathebuch?
    LG pinacolada

  • Wir haben den Matheprofi und ich finde ihn ganz, ganz schlimm.
    Die "normal talentierten" Kinder sind meist überfordert - er ist wirklich nur etwas für richtig gute, talentierte Matheprofis. Alleine - also wirklich alleine - können die Kinder damit kaum etwas anfangen.


    Wenn ich dann - was ich nicht mag - gezielt frontal etwas einführe, dan natürlich für alle gemeinsam, fehlt auch noch eine Menge an Übematerial.


    Also Matheprofi nein danke.


    nms

  • Ich kann mich meiner Vorschreiberin nur anschließen.
    Die Aufgaben sind viel zu anspruchsvoll, überfordern und frustieren viele Kinder.
    Buch und Arbeitsheft bieten kaum Übungsmöglichkeiten.
    Einführungen entfallen fast komplett, es wird entdeckend gelernt, aber nur von den superschlauen Kindern.
    Ich habe in Klasse 3 und 4 damit gearbeitet und es war sehr anstrengend und gab häufig Knatsch mit den Eltern wegen dieses Lehrwerkes.
    Ich rate davon ab.
    Viele Grüße,
    Schmökermäuschen

  • danke für eure antworten! da ich den einstern (cornelsen verlag) nicht kenne, würde mich auch da eure meinung interessieren!
    meine kollegin ist vom zahlenzauber begeistert! der erscheint mir aber sehr unübersichtlich. bitte um eure hilfe!

  • Hi!
    oh, jetzt muss ich hier aber mal eine Lanze für die Matheprofis brechen:
    Ich habe eine zeitlang mit Matheprofis gearbeitet und ich bin begeistert! Ich finde das Buch super; die Kinder haben so gerne Mathe gemacht (vorher hatten sie das Zahlenbuch und das finde ich zwar auch nicht schlecht, aber die Matheprofis doch um Längen besser). Durch die vielen Forscheraufgaben und Spiele war der Matheunterricht für die Kinder spannend und interessant. Und ich fand nicht, dass in meiner Matheklasse nur superschlaue Kinder waren. Auch die schwächeren Kinder hatten Gelegenheiten, etwas zu entdecken und Strukturen zu erkennen - eben Mathe zu erleben statt nur automatisierende Aufgaben zu rechnen.


    An meiner jetzigen Schule wird leider mit anderen Lehrwerken gearbeitet (bei den Kleinen mit Einstern und den Großen mit dem Zahlenbuch) und darüber bin ich ganz traurig, weil ich viel lieber weiter mit den Matheprofis arbeiten würde.


    Viele Grüße


    Edit: Zum Thema Einstern: Bis ich an meiner jetzigen Schule war fand ich Einstern interessant und hatte mir einiges davon versprochen, aber jetzt, wo ich die Kinder täglich damit arbeiten sehe bin ich zunehmend weniger davon angetan. Diese zig verschiedenen Themenhefte, die die Kinder dann teils gleichzeitig bearbeiten stören mich. Und das schlimmste bzw. störendste: Die Hefte sollen ja dazu da sein, dass die Kinder im Rahmen von Freiarbeit oder Wochenplan selbstständig darin arbeiten können und genau das ist nicht der Fall. Da ich im Moment viel vertrete habe ich in mehreren Klassen mitbekommen, dass die Kinder eben nicht in der Lage dazu sind, selbstständig in den HEften zu arbeiten.

  • danke mara! das baut mich jetzt wieder ein bißchen auf. ich war nämlich total begeistert, als ich mir die matheprofis durchblätterte! schwache kinder kämpfen ohnehin, egal, welches lehrwerk, oder??? da können doch die anderen kinder als hilfslehrer aktiv werden.
    lg elke

  • Hi!


    Ja, das Lehrerhandbuch sollte man schon haben. Aber es gibt ja günstige Prüfpakete, wo das Handbuch direkt schon mit drin ist.


    Ich denke ganz ehrlich nicht, dass schwächere Kinder wegen der Matheprofis mehr zu kämpfen haben.
    Es kommt ja sehr darauf an wie man arbeitet.


    Vielleicht liegt es eher an falschen Erwartungen, wenn manche Lehrer mit dem Buch nicht zurecht kommen.
    Wenn man "offeneren" Matheunterricht machen möchte, dann heißt das in meinen Augen nicht, dass die Kinder da sitzen und alleine still in irgendwelchen Heften arbeiten. Das wäre alles andere als offener Unterricht - zumal durch die Vorgaben in einem Buch oder Arbeitsheft der Lernweg oft sehr vorgegeben wird.


    Sicherlich ist es nicht ratsam, gerade rechenschwächere Kinder alleine vor das Buch oder ARbeitsheft zu setzen und arbeiten zu lassen. Das ist aber in meinem Augen generell nicht der Sinn von Matheunterricht. Zu einem gutem Matheunterricht (von dem alle profitieren) gehört in meinen Augen das Reden über Mathematik, das sich austauschen über Entdeckungen, REchenwege usw. Dazu sind natürlich in den Mathestunden gemeinsame Phasen nötig - die müssen aber nicht frontal sein. Ich habe mich meist mit den Kindern am Anfang und am Ende der STunde im Sitzkreis getroffen. Wenn man nur eine Mathestunde am Stück hat, ist das ggf. nicht ganz so einfach (weiß ich aus eigener Erfahrung, denn ich hatte meist nur Einzelstunden), aber wenn man KLassenlehrerin ist, kann man sich das ja auch etwas selbst einteilen.


    Und was noch wichtig ist: Oft denken die Lehrer, dass alle Kinder die gemachten Entdeckungen der anderen Kinder nachvollziehen können müssen (das habe ich anfangs auch mal gedacht, dass das sinnvoll wäre). Das ist aber nicht so!
    WEnn Mathecracks ihre Entdeckungen vorstellen, haben oft gerade die leistungsschwächeren Kinder Fragezeichen in den Augen. Aber das ist nicht so schlimm! Es muss nicht so sein, dass jeder alles nachvollziehen kann. Es sollte vielmehr so sein, dass durch den Matheunterricht und die gestellten Aufgaben jedes einzelne Kind, seine Fähigkeiten erweitert. Bei rechenschwächeren Kindern können das ganz kleine (für den Lehrer vielleicht auf den ersten Blick unbedeutende) Entdeckungen sein, die sie machen.
    Gerade bei Vorstellungen von Entdeckungen sollte es dann so sein, dass auch leistungsschwächere Kinder sich ernstgenommen fühlen und auch stolz ihre Entdeckungen präsentieren können. (Bei meinen Zweitklässlern war das so! Da waren auch die schwächeren Kinder immer ganz scharf darauf, etwas vozustellen!) So dass wirklich das Ergebnis jeden Kindes gewürdigt wird!
    Natürlich ist es dann ratsam, "kleine" Entdeckungen von leistungsschwächeren Kindern bei den Vorstellungen an den Anfang zu nehmen und die Cracks eher gegen Ende vorstellen zu lassen (sonst trauen sich die schwächeren Kinder vielleicht nicht mehr, etwas vorzustelllen). Ich habe dann, wenn solche Mathecracks ihre Ergebnisse vorgestellt haben, immer versucht abzuschätzen, ob und für wieviele Kinder dann nach der Vorstellung noch eine vertiefende Erklärung sinnvoll ist. WEnn es für die meisten Kinder zu schwierig nachzuvollziehen war, dann habe ich das nicht weiter vertieft sondern den anderen Kindern eben gesagt, dass XX ja was tolles herausgefunden hat, dass das jetzt aber sehr schwierig nachzuvollziehen war. Einige andere leistungsstarke Kinder können aber meistens schon folgen.


    Damit alle Kinder zum Zuge kommen, etwas vorzustellen, sind auch Gruppenreflexionen eine gute Sache.


    Na ja, ich will jetzt nicht zu sehr ausschweifen, aber ich denke, es kommt sehr stark darauf an, wie man sich als Lehrer seinen Matheunterricht vorstellt und wie man ihn aufbauen möchte. SIcherlich passt nicht jedes Lehrwerk zu jedem Unterricht und zu jedem Lehrer!


    VG

  • Ich reihe mich in die Fans von Matheprofis ein. Ich habe in Klasse 2 und jetzt in Klasse 3 mit dem Lehrwerk gearbeitet. Es ist richtig, dass die Kids mit Problemen kämpfen müssen, aber das haben sie in der Parallelklasse mit Einstern auch. Also sollte man meiner Meinung nach den cleveren Kids Futter geben und sich dann um die schwächeren intensiver in der Zeit kümmern. So haben alle etwas davon.


    Auf der Didacta habe ich mir mal das neue Material von Cornelsen (Super M) angeschaut und fand es ganz gut. Aber wie gut es wirklich ist, kann wahrscheinlich nur die Praxis zeigen- daher bleibe ich wohl bei den Matheprofis. Wer die extrem freie Arbeit nicht mag, der kann auch noch mit Zahlenzauber arbeiten. Ist ähnlich aufgebaut, nur nicht ganz so sehr auf entdeckendes lernen ausgerichtet.

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