Wie lange dauert(e) bei Euch am Anfang die Unterrichtsvorbereitung?

  • Hallo!


    Wie lange habe Ihr am Anfang des Refs an der Unterrichtsvorbereitung
    gesessen ? Ich brauche für eine Stunde ohne Lehrerhandbuch und
    andere Hilfsmittel, die ich zwar gerne hätte, die Schule aber nicht hat,
    etwa drei Stunden. Ist das noch normal?


    Gruß vom etwas gefrusteten Kleinen Bären

  • :D Da kannst du ganz zufrieden sein. Ich bin oft genug tagelang mit Stunden "schwanger" gewesen.


    LG Sturz

  • Was hält Dich denn so lange auf?


    Der schriftl. Entwurf (musst Du für jede Stunde einen schriftl. Entwurf abgeben)?


    Die zündende Idee?


    Das Erstellen eines ABs?

    ~*~ Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht - er könnte Anlauf nehmen!~*~

  • Dauerte - auch sogar am Anfang mit Handbuch - zwischen 2 und 4 Stunden. Man will und kann ja nicht einfach immer alles so 1:1 übernehmen.

  • Ich weiß nicht,wie es in Deutschland ist..wir in Ö müssen die ersten Jahre schriftliche Vorbereitungen schreiben, ich arbeite jetzt mittlerweile schon sehr lange im Schuldienst und in meinem Heimatbezirk müssen wir immer noch Wochenplan und Stundenskizzen (in Kurzform) haben.
    Ich denke aber, die ersten Jahre waren wirklich lange, vor allem die schriftlichen Arbeiten (wie formuliere ich Lernziele usw.) dauerte lange.Wir aber irgendwann zur Routine und man sieht in der Praxis des schulalltags dann recht bald, was nötig ist und was nicht, also keine Sorge, auch hier wirds allmählich zur Übung.Während des Studiums aber saß ich sehr, sehr lange.

  • Hallo Feenstaubflocke!


    Es ist die Kombination: Die zündende Idee, wenn die da ist, welche
    Methode (z.B. im Sachunterricht), dann das Erstellen eines AB, was
    mache ich (bei einer UE) in den nächsten Stunden, ist das überhaupt
    interessant genug, lernen die Kinder genug, was würde die Fachseminarleiterin dazu sagen, überfordert/unterfordert es die Kinder,
    reicht der Entwurf für eine Stunde oder steht man nach einer halben
    Stunde da und hat nichts mehr?


    Das sind die Hauptprobleme.


    Gruß vom Kleinen Bären

  • Ich verstehe :( .


    Wieviele Stunden gibst Du denn eigenverantwortlich? Bei mir sind es 11 Stunden/Woche+ 2 Mentorenstunden.


    Wenn ich da jedesmal 3 Stunden vorbereiten würde, hätte ich kein Leben mehr...


    Machst Du die Vorbereitungen denn für Dich oder für die UBs?


    Hier in SH ist es so, dass ich 2 Stunden schiftl. vorbereiten muss, denn diese Stunden schauen sich meine Mentoren an.


    Für die restlichen Stunden bin ich absolut eigenverantwortlich - ich gebe sie komplett allein und ohne "Zuschauer".

    ~*~ Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht - er könnte Anlauf nehmen!~*~

  • Ich gebe offiziell 10 Stunden, aber eigentlich 12.


    Es ist aber nicht so, dass einer der Mentoren den Stundenentwurf sehen möchte. Aber die Erstellung von AB dauert eben und bis die
    "zündende Idee" kommt, dauert es halt auch. Irgendwann kommen
    die Seminarleiter ja auch und wollen - wie das in NDS so üblich ist -
    wenigstens einen Kurzentwurf jeder Stunde mit kurzer Reflexion sehen.
    In SU reicht meistens auch kein "Arbeitsblattunterricht" aus, und
    sich hier etwas Besonderes einfallen zu lassen, ist auch nicht immer leicht.

  • Hm.


    Wie sieht es denn bei Deinen anderen Mit-Referendaren aus?


    Hast Du vielleicht einen zu großen Anspruch an Dich selbst?

    ~*~ Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht - er könnte Anlauf nehmen!~*~

  • Ich glaube 3 Stunden sind durchaus "normal". Wenn ich meinen LK vorbereite, brauch ich heute dafür auch noch so lange.
    Was fehlt ist einfach die Routine und Übersicht. Keine Bange, das kommt schon noch. Du wirst erstaunt sein, was du innerhalb eine halben Jahren alles falsch machen (und lernen!) kann.
    Wenn du etwas weiter bist, kannst du dich ja auch mal zwingen, nur 60 Minuten vorzubereiten. Ist doch mal nen Versuch wert.
    Gut ist dabei auch der Hinweis im "Anti-Burnout-Thread".

  • Erst mal ganz herzlichen Dank für die Antworten. Ich konnte sie
    nur überfiegen, weil ich für morgen noch eine Sachunterrichtsstunde
    fertig haben muss , die im Moment nur in den allerersten Anfängen
    steckt. Ich wollte heute Nacht ja auch noch etwas schlafen.
    Ich werde mir die Antworten in den nächsten Tagen noch genau
    durchlesen!!


    Matula
    Ich weiß nicht, ob mir der Trost reicht, dass es in einem halben Jahr schon besser aussieht. Ich habe nämlich ohnehin nur noch ein Jahr,
    weil ich vor einigen Jahren schon ein halbes Jahr im Ref. war. Und
    dass das mit Verlängerungen so großzügig gehandhabt wird, glaube ich kaum, zumal das für2009 auch nicht viel bringt: Offizielles Ende: 30.04
    2009, mit Verlängerung (offiziell drei Monate, soweit ich weiß), höchstens sieben Wochen mehr, dann sind nämlich Sommerferien.
    Schon beim bloßen Schreiben kann ich wieder ganz nervös werden...
    Da ich auch Kinder habe, ist die Zeit tagsüber sowieso begrenzt.


    Trotzdem nochmals vielen Dank


    Kleiner Bär

  • Kleiner Bär, auch wenn ich Ösi bin und daher einiges anders zu sein scheint, lass dir eines ganz sicher gesagt sein: es gibt auch ein Leben neben dem Job und das ist gar nicht mal sooo unwichtig:-I Pass auf dich auf!
    lg fairy

  • Hallo fairytale!


    Vielen Dank für Deinen Rat. Ich werde ihn im Hinterkopf behalten.


    Vielen Dank auch allen anderen. Ich hoffe, das wird bald besser.



    Gruß


    Kleiner Bär

  • Zitat

    Original von Kleiner Bär
    ... Ich hoffe, das wird bald besser.
    ...r


    Das kann ich dir nur wünschen - sonst gehst du vor die Hunde....


    Tipp:
    Besonders arbeitsaufwändig sind selbsterstellte Arbeitsblätter. Da gilt es, die richtige Technik und Basis zu haben, um den Zeitaufwand zu minimieren


    Basis ist ein guter Fundus an Material, aus dem man "schnippeln" kann und dazu ein guter Stoffverteilungsplan, an dem man sich orientieren kann, was man in absehbarer Zeit dafür alles benötigen könnte, sowie ein Materialarchiv, das sich am Stoffplan orientiert.


    Also:
    -in der Schule den Kopierer anwerfen und Arbeitshefte aus der Lehrer- und Seminarbibliothek zu deinen kommenden Themen "horten"


    -Fachkollegen nach bewährten Materialien fragen und um das "Kopierrecht" bitten (wenn du das Kopieren zügig erledigst und die Arbeitshefte schnell zurückgibst, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass du auch von anderen Kollegen noch etwas bekommst, wenn du diese fragst :wink2:


    -Geld investieren. Wie viel ist dir deine Freizeit wert? Rechne das in Arbeitshefte und Kopiervorlagen um und kauf sie. Fahr an einem Samstagmorgen oder in den Ferien in die nächste Stadt, in der es Schulbuchzentren der Schulbuchverlage gibt:
    http://www.autenrieths.de/links/linkmatr.htm#schulbuch


    -Verwende das richtige Computerprogramm, um Arbeitsblätter zu erstellen. Word ist da nicht unbedingt die erste Wahl - besonders, wenn es um die Positionierung von Grafiken oder Blöcken geht, die man lieber frei verschieben möchte. Ich verwende ganz gerne Corel Draw, bzw. neuerdings das DRAW-Modul von OpenOffice. Auch der mathematische Formeleditor von OpenOffice ist ganz brauchbar.
    Kostenlos downloadbar ist das OOffice.Paket hier:
    http://de.openoffice.org/
    Wenn du dazu noch einen guten, schnellen Scanner hast (am Besten einen Laserdrucker mit Kopierfunktion), dann kopierst du aus deinem Fundus entweder direkt in das gerade bearbeitete Arbeitsblatt oder verwendest die schnellere Methode:
    Schere und Klebstoff ;)


    -Internet durchforsten
    Startrampen:
    http://www.autenrieths.de/links/linkschu.htm
    http://www.autenrieths.de/links/linksanz.htm


    -auch mal das Schulbuch verwenden. Da haben sich einige sehr kluge Leute lange Gedanken darüber gemacht, welche Aufgaben die Kinder wann lösen sollen - weshalb also das Rad ständig neu erfinden wollen? ;)

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    3 Mal editiert, zuletzt von alias ()

  • Hallo alias!


    Vielen Dank für Deine Vorschläge, die ich sehr brauchbar finde.


    Stimmt, das Erstellen von Arbeitsblättern raubt mir auch die meiste Zeit.


    Ich werde also in der allernächsten Zeit sehen, wie ich Deine Vorschläge


    umsetzen kann. Die AB erstellen demnächst jedenfalls andere...



    Gruß


    Kleiner Bär

  • Auch ich halte die Vorschläge von alias für sehr brauchbar:-) Sinf tolle Tipps dabei.
    Vor allem auch der, dass man gern auch mal ein Schulbuch verwenden darf und nicht für jeden Strich und Komma ein AB anlegen muss.


    Ich erinnere mich gerade an meine allererste Stunde, die ich in der Ausbildung halten musste...*Vom Ei zum Huhn*...Ich habe drei Wochen dafür vorbereitet (für eine Stunde zehn handschriftliche Seiten in Schulschrift mit Sachanalyse etc.) und bin mit zwei riesigen Reisetaschen und Ordnern angerauscht, da war wirklich alles dabei an Anschauungsmaterial und Folien und Büchern und Schokoeiern für die Kids und hartgekochten Eiern und rohen Eiern und Plüschhühnern und was weiß ich....Mein Mann musste mir sogar tragen helfen:-)
    Die Stunde wurde mit Sehr gut beurteilt, allerdings meinte meine Professorin damals, dass ich fast zu viel hineingepackt hatte und ich im realen Leben nie mehr einen solchen Aufwand betreiben könnte und ....ich glaubte ihr nicht!


    Mittlerweile nach vielen Jahren weiß ich,was sie meinte...

  • Hallo fairytale!


    Leider haben die Schüler kein Lesebuch/Arbeitsheft o.ä. in Deutsch.


    Die Lehrerin, die die Klasse vor mir in Deutsch unterrichtete, fand


    die Anschaffung im ersten Schuljahr nicht notwendig.


    Gruß
    Kleiner Bär

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