Fibelunterricht oder Lesen durch Schreiben - Womit fahrt ihr besser?

  • Ich habe im Referendariat die Methode "Lesen durch Schreiben" quasi als das allein seelig machende Lernprinzip vermittelt bekommen. Bisher habe ich auch nur nach dieser Methode unterrichtet und bin zufrieden damit. Anders meine ältere Kollegin, die ihren ersten Durchgang nach dieser Methode unterrichtet und noch nie so schwache Rechtschreiber hatte. Sie schwört auf die gute alte Fibelarbeit. Als ich ein wenig recherchiert habe, bin ich auf diese Seite gestoßen:


    http://www.grundschulservice.de/Elternbrief%20Nr.%207.htm


    Ich selbst habe keine Erfahrungen zur Fibelarbeit, würde aber gerne mal mit einer arbeiten. Habt ihr Vergleichsmöglichkeiten, weil ihr schon in mehreren Durchgängen unterschiedlich gearbeitet habt? Welche Fibeln kann man empfehlen?
    Christellucy

    Eigentlich bin ich ganz anders - ich komme nur selten dazu.- (Ödön von Horváth)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    der sogenannte "Grundschulservice" ist dafür bekannt, freie Schreibkonzepte nieder zu machen. Recht geschickt wird in dem verlinkten Artikel zunächst das Lehrerhasserbuch kritisiert, um dann anschließend zu einem nicht minder polemischen und hetzerischem Ton über zu gehen. Dahinter scheint eine einzige Person, ein J.G. Jansen, zu stecken, der mit allen Mitteln alternative Konzepte im Schriftspracherwerb bekämpft. Guck dir doch nur mal die Wortwahl an! Das kann nicht seriös und differenziert sein!
    Allein deswegen sollte sich niemand für einen Fibellehrgang entscheiden.


    Dazu, dass es sicher Kritikpunkte an den genannten Methoden gibt, will ich mich hier mal nicht äußern. Dazu wurde auch schon einiges im Forum geschrieben (Suchfunktion).


    LG
    Melo

    Für mich gibt es wichtigeres im Leben als die Schule.


    (Mark Twain)


    Auf dem Weg zur Weltherrschaft! :teufel:

  • Andererseits liest sich der ganze Artikel wie ein flammendes Plädoyer für den "Spracherfahrungsansatz" nach Brügelmann, Dehn u.a., nur dass diese ohne systematische Fibelarbeit auskommen.


    Sehr schön heruasgearbeitet wurde übrigens das Problem mit Sommer-Stumpenhorst: Er vertritt nämlich (auch wenn der Autor das falsch darstellt) sehr wohl einen systematischen Aufbau des Rechtschreiblernen durch seine Rechtschreibwerkstatt, jedoch verhindert er dadurch die eigenaktive innere Regelbildung der Schüler.

  • Hast du schon mal mit der Rechtschreibwerkstatt gearbeitet?
    Also meine Klasse arbeitet sehr erfolgreich nach diesem Konzept!


    Bei der Fibelarbeit steht mir nach wie vor immer noch der Gleichschritt im Vordergrund und es wird viel zu viel Zeit in das Buchstabenlernen investiert. Zudem fehlen mir die Differenzierungsmöglichkeiten. Kinder kommen doch oft in die Schule und können schon lesen und kennen alle Buchstaben und verschriften Wörter mühelos auf der Lautebene. Die brauchen Futter, genauso wie die langsamer Lernenden ihre Zeit brauchen und verstärkte Übungen in ihrem Bereich.


    Mir persönlich ist die Arbeit mit einer Fibel zu klein- und gleichschrittig. Und mir ist wichtig, dass die Kinder von Beginn an Methodenkompetenzen erlangen. Für mich kommt also nur ein so offener, aber sehr systematisch aufgebauter Ansatz wie der der Rechtschreibwerkstatt in Betracht. Das ist aber eben meine persönliche Meinung und jeder muss für sich den richtigen Weg finden.

  • Hallo,


    inzwischen habe ich mich etwas näher mit dem "Grundschulservice" befasst. Der 13. Elternbrief (http://www.grundschulservice.de/Elternbrief%20Nr.%2013.htm) scheint mir allerdings schon deshalb sehr interessant zu sein, weil hier einmal eine ganz andere Sicht dargestellt wird. Gut finde ich auch, dass sich der Schreiber immer auf profilierte Wissenschaftler bezieht.
    Dass der Verfasser manchmal ein wenig zu arg gegen alternative Konzepte polemisiert, finde ich auch. Einerseits lächerlich und andererseits ziemlich militant ist allerdings die hier vorgetragene Argumentation dagegen. Da schreibt mal jemand gegen alternative Konzepte im Schriftspracherwerb (was meines Erachtens so auch nicht stimmt), und gleich darauf folgt der Ordnungsruf: „Allein deswegen sollte sich niemand für einen Fibellehrgang entscheiden.“ Das ist schon ziemlich daneben.


    Besseres Wetter wünscht
    H.H.

  • Zitat

    und gleich darauf folgt der Ordnungsruf: „Allein deswegen sollte sich niemand für einen Fibellehrgang entscheiden.“


    Wo folgt denn dieser Ordnungsruf?

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