Immer diese Nachschreiber -(

  • Hallo zusammen,


    eine Sache, die mich wirklich tierisch nervt, sind die Klassenarbeiten-Nachschreiber X(. Vielleicht haben die alten Hasen hier ja einen Tipp für mich?
    Erstmal gilt natürlich: Es kann immer mal jemand krank und somit gezwungen sein, eine Klausur nachzuschreiben.
    Aber nach meiner kurzen Erfahrung sind es oftmals dann doch immer dieselben, die ausgerechnet am Klausurtag krank sind!


    Schritt 1: Bereits im Vorfeld "androhen", dass die Nachschreibeklausur natürlich schwieriger sein wird, um die potentiellen Krankmacher abzuschrecken.


    Schritt 2: Ankündigen, dass bei mehrfachem Fehlen ausgerechnet zu Klausurterminen die Attestpflicht ausgesprochen wird.


    Leider gibt es natürlich immer wieder Leute, die wirklich krank sind, und die will man keinesfalls benachteiligen. Aber wenn ich daran denke, was für diese Nachschreiber an zusätzlichem organisatorischem Aufwand und Rennerei auf mich und die Kollegen zukommt, kriege ich jetzt schon die Krise...
    Eine weitere Klausur muss erstellt werden, es muss ein (beaufsichtigter) Raum gefunden werden - und unsere Schule platzt regelrecht aus allen Nähten! -, die Leute müssen gesetzt werden.... zwischendurch die Rennerei, um eventuelle Fragen zu beantworten, anschließend die Leute wieder rechtzeitig einsammeln... BAH! Das sind die Tage, da müsste man sich 2- oder 3-teilen können X(


    Eventuell wird es irgendwann mal an unserer Schule einen zentralen Nachschreibetermin am Freitag Nachmittag geben, das wäre ein herrliche Entlastung... Habt Ihr bis dahin vielleicht Tipps, wie man die Nachschreiberei effektiver und einfacher gestalten kann?

  • Wer bei uns in der Oberstufe eine Klausur nachschreiben will, der sollte ein Attest haben. Nicht alle Kollegen halten sich dran. Ich sage daher vorher ganz klar an: "Wer fehlt und das Ding nachschreiben will, der braucht ein Attest als Eintrittskarte. Geht also spätestens am Tag der Klausur zum Arzt!"


    Wenn jemand mit Attest gefehlt hat, kann man den ja auch mal in die Klausur eines Kollegen setzen. Dann sind Aufsicht und evtl. auch Klausur geregelt.


    Fehlende Schüler zu schikanieren ist m.E. keine gute Idee. Da sie ein Attest vorweisen können, haben sie sich die Mühe gemacht und sind zum Arzt gegangen. Es wäre ja zumindest denkbar, dass sie wirklich krank sind - oder? Ich habe auch sonst häufig 1-2 fehlende Personen. Warum sollten zu einem Klausurtermin alle gesund sein?


    Gruß,
    Remus

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

    • Offizieller Beitrag

    Was mich ungemein entlastet, ist im Vorfeld die Ankündigung, dass der Nachschreibetermin auf jeden Fall am Nachmittag stattfinden wird- bei meinem Stundenplan geht das gar nicht anders und ich will auf keinen Fall, dass Kandidaten, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob sie nicht berechnend fehlen, dann auch noch eine weitere Stunde ihres regulären Unterrichts versäumen-deshalb halte ich Kollegen, wenn möglich, da raus.
    Bei uns schreiben die Schüler dann im Silentiumraum des Lehrerzimmers nach- ist für manche abschreckend genug :tongue: und außerdem habe ich dann den Vorteil, dass eigentlich bis nachmittags immer ein Kollege da ist, der ein Auge auf die Nachschreiber haben kann.
    Rein rechtlich darf die Nachholklausur nicht schwieriger sein als die eigentliche- in der Fremdsprache ist das bei mir auch relativ einfach, da baue ich die "alte" Klausur einfach um- andere Namen, ein paar andere Formen, ein paar andere Vokabeln und dann gebe ich die "normale" Klausur halt einfach auf keinen Fall vor dem Nachholtermin raus.
    In der Regel kann man aber davon ausgehen, dass es den wirklich kranken Schülern meist unangehm ist, eine Nachholklausur schreiben zu müssen.
    Liebe Grüße
    Hermine

  • Also bei uns wird das recht pragmatisch gehandhabt, neben dem Klausurplan hängt eine Liste welche Nachschreiber in den regulären Klausuren mitschreiben, da trägt man die Herzchen ein, damit der Kollege bescheid weiß. Dann werden die Fachkollegen gefragt, ob sie noch eine alte Klausur in der Schublade haben, falls ich keine habe und dann ab... Einen ausgetüftelten Erwartungshorizont dürfen die Nachschreiber bei mir allerdings nicht erwarten (außer der KOllege hat diesen ebenfalls schon erstellt ;) )

    There is a difference between knowing the path and walking the path. (Matrix)

    • Offizieller Beitrag

    hi,


    - das mit der attestpflicht sollte nicht nur angedroht, sondern auch durchgezogen werden - hier sollteman sich auch mit den anderen kollegen absprechen, so dass man eventuell merkt, dass der schüler das woanders auch macht; damit kann man schneller reagieren => mit dem chef abklären


    - ich sag auch immer, dass die nachholschulaufgabe schwerer ist - es ist aber dann eine normale...ist ja logisch


    - und logisch ist, dass die schulaufgabe am nachmittag nachgeschrieben wird


    - ich denke, es ist in der oberstufe schwierig: aber bei uns habe ich angeregt, die schulaufgaben parallel zu schreiben in einer jahrgangsstufe, u.a. mit der begründung, dass man dann leichter eine nachholschulaufgabe erstellen und schreiben kann (es werden aus allen klassen die nachschreiber zusammengefasst) bzw. man auch die aufsicht entlastender verteilen


    - wir haben übrigens einen zentralen nachschreibe- und nachsitztermin am freitag nachmittag; dort haben die kollegen dann rotierend aufsicht; die kollegen geben dann der aufsichtsführenden person die aufgaben für ihre schüler


    grüße


    h.

  • Sie schreiben in einer anderen Situation und sie schreiben vielleicht einige Wochen später (weil der zentrale Nachschreibtermin eben erst da liegt).
    Der Unterricht bereitet thematisch auf die Arbeit / Klausur vor. Am Tag der Arbeit sind alle optimal vorbereitet - Wochen später ist im Unterricht irgendetwas anderes Thema, aber in der Klausur kommt nochmal das alte Thema dran (weil das neue dann ja in der nächsten drankommt).


    Zudem verwende ich den idealen / besten Text als Klausurgrundlage für den regulären Klausurtermin. Für die Nachschreiber gibt es dann nur die "zweite Wahl", die vielleicht in Textlänge, Sprache, thematischer Ausrichtung etc. nicht perfekt ist. So ist das nunmal in den Sprachfächern; z.B. in Mathe kann man wohl leichter vergleichbare Aufgaben entwerfen.


    Wenn ich meinen Schülern (den echt kranken und den notorischen, immer wieder und bei allen Kollegen fehlenden) also sage, dass es für Nachschreiber immer schwieriger ist, dann stimmt das auch (dazu muss ich mir nichtmal irgendwelche "Gemeinheiten" ausdenken).


    Noch eine Idee zur Organisation: die Schulleitung ist nachmittags regelmäßig da - da kann man auch mal wen mit ins Zimmer setzen...

  • Hallo,


    bei uns ist es so geregelt, dass die Schüler ein Attest haben MÜSSEN, sonst dürfen sie nicht nachschreiben, außerdem ist der Nachschreibtermin SAMSTAGS um 8 Uhr morgens, das heißt, sie müssen extra anreisen. Aufsicht führen Kollegen im Rotationssystem, was dazu führt, dass die Schüler meist keinen Fachlehrer als Ansprechpartner haben, wenn sie eine Aufgabe nicht verstehen etc.


    Trotz all dieser Nachteile und ohne euch entmutigen zu wollen: die Nachschreibesamstage sind voll, der dafür vorgesehene große Raum platzt aus allen Nähten.
    Abschreckung hilft hier also nicht viel, leider...


    Viele Grüße
    volare

    Eine Lösung kommt fast immer aus der Richtung, aus der man sie am wenigsten erwartet, was bedeutet, dass es keinen Sinn hat, in diese Richtung zu gucken, weil sie nicht von dort kommen wird.


    (Douglas Adams)

  • Bei uns in der Oberstufe war es so, dass es einen extra Nachschreibtermin gab. Der lag in der regulären Schulzeit. Ein Attest brauchte man in der Oberstufe immer, wenn man eine Klausur nicht mitgeschrieben hat. Ich gehörte übrigens oft zu solchen Nachschreibern, was aber wirklich daran lag, dass ich die Probleme mit meinem Arm hatte und ich muss sagen, dass der echte Nachteil darin bestand, dass man bei Fragen zur Klausur keinen Ansprechpartner hatte und zudem noch den Stoff der Stunden versäumt hat, in denen man die Nachschreibklausur geschrieben hat.
    Aber eigentlich finde ich, dass diese Lösung ausreicht. Ich fand es während der Schulzeit so schon schlimm genug. ;)


    Grüße,
    Maren

  • Hey zusammen,


    danke für die zahlreichen Antworten :)


    Wer nachschreiben muss und dann vielleicht schon ein wenig aus dem Thema raus ist, keinen Ansprechpartner hat und vielleicht auch noch mehrere Klausuren nachholen muss, der ist meiner Meinung nach eigentlich ja schon gestraft genug. Außerdem muss ja auch der versäumte Stoff nachgeholt werden. Da stimme ich Euch allen auch zu.


    Optimal wäre natürlich ein fixer Nachschreibetermin, nur den wird es erstmal an unserer Schule nicht geben, LEIDER!


    volare: Der Samstag scheidet leider komplett aus, da das kein regulärer Schultag ist und es sofort Elternproteste gegeben hat, als ein Kollege mal sowas vorhatte. Wir hatten das Thema kürzlich noch in einer Konferenz.


    Ich muss noch mal rumhören, wie die Kollegen in der Oberstufe das mit den Attesten handhaben. Danke für den Hinweis....

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von *mariposa*



    Optimal wäre natürlich ein fixer Nachschreibetermin, nur den wird es erstmal an unserer Schule nicht geben, LEIDER!


    wieso dies nicht?

  • Hawkeye:
    tja.....das ist eine gute Frage ;)
    Der Vorschlag kam auf der letzen Konferenz, und das auch nicht zum ersten Mal. Ich persönlich wäre sogar sehr dafür!
    Es gab einige Bedenkenträger, die mit Elternprotesten rechnen, wenn ein Nachmittagstermin oder gar einer am Samstag angeboten wird. Es gab einige Kollegen, die das einfach für nicht nötig halten. Es gab welche, die keinen Bock haben, die Aufsicht zu übernehmen. Es gab ältere Kollegen, die berichteten, dass es sowas früher mal gegeben hat, diese Institution aber dann mangels Nachfrage eingeschlafen sei.
    Und außerdem war Argument, dass einem wirklich kranken Schüler, der direkt zwei oder noch mehr Klausuren nachholen müsse, auch damit nicht geholfen sei.

  • Wenn es an der Schule keinen Nachschreibtermin gibt (und wohl so bald auch nicht geben wird), wie wäre es, wenn die an einer solchen Einrichtung Interessierten einfach eine "Selbsthilfegruppe" gründen würden? Bevor jeder einen eigenen Nachschreibtermin organisiert, könnte man sich doch im kleinen Kreis zusammentun und so wenigsten für ein wenig Entlastung sorgen.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von *mariposa*
    Hawkeye:
    tja.....das ist eine gute Frage ;)
    Der Vorschlag kam auf der letzen Konferenz, und das auch nicht zum ersten Mal. Ich persönlich wäre sogar sehr dafür!
    Es gab einige Bedenkenträger, die mit Elternprotesten rechnen, wenn ein Nachmittagstermin oder gar einer am Samstag angeboten wird. Es gab einige Kollegen, die das einfach für nicht nötig halten. Es gab welche, die keinen Bock haben, die Aufsicht zu übernehmen. Es gab ältere Kollegen, die berichteten, dass es sowas früher mal gegeben hat, diese Institution aber dann mangels Nachfrage eingeschlafen sei.
    Und außerdem war Argument, dass einem wirklich kranken Schüler, der direkt zwei oder noch mehr Klausuren nachholen müsse, auch damit nicht geholfen sei.


    :D und die erde ist eine scheibe...und überhaupt: das haben wir ja noch nie gemacht...blablabla.


    bei uns ist es eigentlich ein muss, die schulaufgabe nachmittags nachschreiben zu lassen, weil ja eben sonst der schüler neuen unterrichtsstoff versäumt - und ich würde mich bedanken, wenn jemand meine stunde hernehmen würde für so etwas.
    und wie keine nachfrage? was machen denn die anderen das mit den kranken schülern? bzw. für einen "wirklich" kranken schüler gäbe es ja eh sonderbedingungen, was nun wohl auch kaum die regel wäre.
    und bei mehreren versäumten schulis schreibt der doch auch nicht an einem tag alles nach.


    und bear hat wohl recht. das ist oftmals die einzige lösung: sich selbst bewegen, mit den anderen reden. oftmals zieht das dann seine kreise. wie gesagt, mein tipp: mit den kollegen sprechen die dieselbe jahrgangsstufe im selben fach unterrichten. da geht meist immer was.


    grüße


    h.

  • Mag sein, dass ich die Problematik zu wenig aus der Lehrersicht sehe, aber meines Erachtens ist es unfair, die Umstände für den Nachschreiber künstlich zu ändern. Klar, ein Attest vom Arzt braucht man. Aber ansonsten gehört es zur Pflicht des Lehrers, eine faire Nachklausur anzubieten!

  • Zitat

    Original von [FoNziE]
    Mag sein, dass ich die Problematik zu wenig aus der Lehrersicht sehe, aber meines Erachtens ist es unfair, die Umstände für den Nachschreiber künstlich zu ändern. Klar, ein Attest vom Arzt braucht man. Aber ansonsten gehört es zur Pflicht des Lehrers, eine faire Nachklausur anzubieten!


    In B-W ist die "Attestpflicht" keinesfalls klar. Lt. Notenverordnung reicht eine einfache Entschuldigung aus, die also von den Eltern oder bei Volljährigkeit vom Schüler selbst erstellt wird. In der Praxis wird davon oft ohne Rechtsgrundlage abgewichen.


    Wir regeln das so bei uns, dass der Schüler ab dem Tag der Gesundung in der Lage sein muss, die Arbeit nachzuschreiben. Lässt es sich z.B. vor Notenkonferenzen nicht vermeiden oder haben wir das Gefühl, hier wird uns was vorgespielt, wird der Schüler ohne Vorwarnung aus dem Unterricht gezogen und muss nachschreiben. Über dieses Vorgehen sind wir im Kollegium konform, so lange natürlich der Schüler nicht aus einer anderen Klassenarbeit, Präsentation o.ä. gerissen wird.
    Auch rechtlich bewegen wir uns auf der sicheren Seite, da in B-W Klassenarbeiten "in der Regel" angekündigt werden müssen. Gerade die Umstände einer Nachklausur begründen aber eine Abweichung.
    Für Kollegen mit Teilzeitschülern im beruflichen Bereich ist das oft auch die einzige gut praktikable Möglichkeit.


    Dass Nachschreiber die gleich schwere Arbeit bekommen, sollte klar sein. Dass ich aber auch nicht x geniale Texte/Aufgaben habe - ohne dass sie deswegen jetzt explizit schwerer sind - ist aber auch für Schüler nachvollziehbar. Immerhin biete ich z.B. bei einer Texterörterung drei bis vier Auswahltexte an; irgendwann weiß ich dann auch nicht mehr., woher nehmen.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    Einmal editiert, zuletzt von Timm ()

  • An meiner Schule wird gerade ernsthaft darüber diskutiert, die Nachschreiber (und damit auch die Lehrer) samstags zum Nachschreiben anrücken zu lassen. Einige Kollegen meinen, das hätte abschreckende Wirkung.
    Super Idee! :rolleyes:

  • Finchen


    Bei uns (Abendgymnasium, Erwachsenenbildung) ist das Praxis. Allerdings sind an dem Samstagmorgen nur die Kolleginnen und Kollegen anwesend, die turnusmäßig zur Aufsicht eingeteilt werden. Die Schüler kommen, nehmen die bereitliegenden Klausuren in die Hand und arbeiten sie dann unter Aufsicht durch. Die Fachlehrer sind für die Hilfestellung halt einfach nicht da.


    Es wirkt sehr abschreckend - das frühe Aufstehen am Samstag wohl eher als die Abewesenheit des Fachlehrers. Ich finde die Lösung gut und habe sie unterstützt.


    Nele

  • Zitat

    Original von Finchen
    An meiner Schule wird gerade ernsthaft darüber diskutiert, die Nachschreiber (und damit auch die Lehrer) samstags zum Nachschreiben anrücken zu lassen. Einige Kollegen meinen, das hätte abschreckende Wirkung.
    Super Idee! :rolleyes:


    Siehe mein Beitrag oben: Es ist keine abschreckende Wirkung festzustellen - höchstens Unmut bei den für den Samstag eingeteilten Kolleg/innen.


    Viele Grüße
    volare

    Eine Lösung kommt fast immer aus der Richtung, aus der man sie am wenigsten erwartet, was bedeutet, dass es keinen Sinn hat, in diese Richtung zu gucken, weil sie nicht von dort kommen wird.


    (Douglas Adams)

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